Einheitliches Geschossgewicht beim Beschussamt für Luftdruckwaffen?

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 3.306 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. September 2013 um 00:33) ist von Markus30S.

  • Hallo zusammen,

    ich habe eine kurze Verständnisfrage zur Ermittlung der Mündungsenergie durch das Beschussamt. Und zwar: Wird beim Beschussamt mit standardisierten Geschossgewichten geprüft? Wenn ja, wo liegen diese Gewicht für die gängigen Luftdruckkaliber.

    Vielen Dank bereits im Vorraus für Eure Hilfe.

    [GLOW=blue]KSC/KWA Glock 19 & TM Hi Capa 5.1[/GLOW]
    [GLOW=red]Aus Spaß an der Freude[/GLOW]

  • Hallo,

    danke für die schnelle Antwort. Ich glaube aber der Grund meiner Frage hat sich aber soeben durch einen "Geistesblitz" von alleine geklärt.

    Ich hatte im kurzzeitigen Zustand geisitger Umnachtung den Denkfehler, dass es ja für Hersteller möglich wäre durch ein leichteres Geschossgewicht Einfluss auf die Mündungsenergie zu nehmen. Hatte dabei aber verpennt, dass zwar das Geschossgewicht sinkt, die Geschossgeschwindigkeit aber dafür steigt und somit die gemessenen Joule (innerhalb eines Schwankungsrahmens) gleich bleiben. Oder habe ich jetzt einen Denkehler im Denkfehler?

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  • Im Bundesgesetzblatt - der Allgemeinen Verordnung zum Beschussgesetz ist immer nur von der Geschossenergie die Rede,
    von besonderen Geschossgewichten oder Mündungsgeschwindigkeiten steht dort nichts.
    Wohl aber, das die Geschossenergie aus Geschossgewicht und Mündungsgeschwindigkeit ermittelt wird,
    weiterhin wird das Messverfahren beschrieben.

    In so fern gehe ich einmal davon aus, das kein bestimmtes Geschoss (Hersteller, Bauform) oder Geschossgewicht Verwendung findet,
    sondern jedes Beschussamt so seine Favoriten hat.

  • Der Denkfehler ist einfach.

    Unterschiedliche Geschossgewichte produzieren unterschiedliche e0. Interessant wird das wenn man zb. unterschiedlich harte Legierungen miteinander vergleicht, da sieht man auch das gleiche Geschossgewichte unterschiedliche (und das nicht zu knapp..) v0 und somit unterschiedliche e0 produzieren können.

    Man kann also froh sein wenn "sein" Beschussamt mit den üblichen Matchdiabolos aus deutscher Fertigung prüft.

    Die Prüfung für reihenweise Fertigung macht im übrigen nicht das Beschussamt.

  • Hallo,

    dem Beschussamt sind die Geschosse bei Luftdruckwaffen wohl egal.
    Ich hatte beim Neubeschuss meines S&W - Revolvergewehres beim Beschussamt in Suhl das System, irgendwelche Diabolos, eine CO2 - Kapsel und die Bedienungsanleitung mit eingepackt, das hat problemlos funktioniert.

    mit freundlichen Grüßen

    FrankDie

    Zusatz: Es waren laut Protokoll Diana Baracuda, das Amt hat sie gewogen, 0,65g stehen drin.

    Einmal editiert, zuletzt von FrankDie (23. September 2013 um 19:47)

  • Der Denkfehler ist einfach.

    Unterschiedliche Geschossgewichte produzieren unterschiedliche e0. Interessant wird das wenn man zb. unterschiedlich harte Legierungen miteinander vergleicht, da sieht man auch das gleiche Geschossgewichte unterschiedliche (und das nicht zu knapp..) v0 und somit unterschiedliche e0 produzieren können.

    Man kann also froh sein wenn "sein" Beschussamt mit den üblichen Matchdiabolos aus deutscher Fertigung prüft.

    Die Prüfung für reihenweise Fertigung macht im übrigen nicht das Beschussamt.


    Nochmal ganz langsam für so Schwerversteher wie mich: Wenn ich ein und dieselbe Waffe mit unterschiedlichen Geschossgewichten beschiesse kommt doch ca. die gleiche Energie raus, nur die Geschossgeschwindikeit variiert dann, oder? Zumindest suggeriert mir das so ein Joulerechner, den ich im Netz gefunden habe.

    Aber dann wäre es ja völlig egal mit welchen Geschossen gepfüft wird.

    Wer prüft denn für die Hersteller? Das BKA?

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  • Ne, erteilte Energie errechnet sich aus der Geschwindigkeit und dem Geschossgewicht.

    Wenn also 2 gleichschwere Geschosse unterschiedliche v0 produzieren, kommt logischerweise auch unterschiedliche e0 raus.

    Wie ich bereits geschrieben habe, im Extremfall beim Beschussamt anrufen und fragen womit die prüfen oder ob man möglicherweise eigene Mumpeln beilegen kann.

  • Mir ging es gar nicht darum selbst eine Waffe beschiessen zu lassen. Ich hatte nur die fixe Idee, dass man, wenn ein Hersteller eine Waffe prüfen lässt, einfach leichtere Geschosse mitliefern könnte, um so eine niedrigere Energie zu erzielen. Den Denkfehler, dass bei unterschiedlichen Geschossgewichten aber auch unterschiedliche Geschwindigkeiten entstehen und somit die E0 gleich bleibt hatte ich total verpennt. Machen standardisierte Geschossgewicht also keinen Sinn. Danke nochmals für die Hilfe.

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  • Die e0 bleibt nicht gleich. Schwerere Geschosse erteilen im Verhältnis meist mehr e0.

    Das ist aber eher ein Fall für eine Versuchsreihe als für eine fixe Behauptung, das funktioniert nicht bei jedem Diabolo-Hersteller so.

  • Warum bleibt die E0 in dem Fall nicht gleich? Wenn ich im Joule Rechner von einer Waffe mit 5 Joule ausgehe kommen mit einem 0,5g Geschoss ca. 141m/s raus, während eine 0,7g Geschoss ca. 120m/s ergibt. Oder fehlen in dem Rechner andere Faktoren, die auf aif die Energieermittlung Einfluss haben?

    Scheint dann also doch kniffeliger zu sein als ich dachte. Wenn dem aber so ist, dann wären standardisierte Geschossgewichte für die Prüfung von Luftdruckwaffen aber doch sinnvoll, da sonst die Prüfergebniss verfälscht werden.

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  • Oder fehlen in dem Rechner andere Faktoren, die auf aif die Energieermittlung Einfluss haben?

    Ja, die Härte der jeweiligen Bleilegierung des Diabolos. Man kann nicht einfach 7,5J annehmen, ein gegebenes Geschossgewicht mit einbeziehen und dann auf die v0 zurückrechnen. Weichere Legierungen geben meist bei gleichbleibendem Geschossgewicht eine höhere v0 ab, folglich auch mehr e0.

  • Schau dir dir diese Tabellen mal an > Klack
    Da kannst Du z.B. sehen das auch das Dia Gewicht eine Rolle spielt.
    Ein Preller kommt i.d.R. mit höheren Gewichten nicht so gut klar wie ein Kompremierer.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Aus diesem Grund sind die JSB bei gleichem Gewicht schneller als z.B. RWS

    Zu dem gleichen Schluss bin ich auch gekommen, als ich mal mit einer Wald und Wiesen Methode meine Gamo "geprüft" habe!

    Mit den RWS kam ich auf knapp unter 16 Joule und mit den JSB auf knappe 18 Joule bei gleichem GEwicht von 0,54 g!


    MfG brunes01

    Walther CP99
    Gamo CFX Gas Ram 4,5 mm mit Konus ProPlus 3-12 x 50
    Webley Patriot 5,5 mm mit Konus ProPlus 3-10 x 44

  • Moin, Moin,


    die Legierung spiel schon eine sehr mitentscheidende Rolle. Übertrieben ist es so - weiche Legierung => Geschoß verformt sich durch / bei der Erteilung der Energie bereits so im Lauf, dass es "Klemmt" und durch die erhöhte Reibung wieder an Energie verliert.

    Harte Legierung => Geschoß hält der Beschleunigung stand und verformt sich weniger - also weniger Reibung und somit mehr Energiemitnahme am Laufaustritt.

    Dazu kommt dann auch sicher noch die Fertigungstoleranz der Dias. Kleine Dias versuchen durch "viel Spiel" im Lauf der Energie auszuweichen und "Rollen" / Kippen weg. Das bewirkt wieder erhöhte Reibung und bremst. Große Dias können aber Klemmen und somit die Beschleunigung nicht gut aufnehmen.

    Hier haben wir also sicher ein Buch mit 7x7 Siegeln. Wer dieses Problem auf "0"-Verlust gesenkt bekommt, der kann sicher die Euronen mit der Schubkarre nach Hause fahren lassen.


    Sniper Queen

  • Ganz sicher ist es nicht so das sich weiche Legierungen im Lauf "verklemmen" und deshalb langsamer sind als härtere.

    Zu 99% ist es umgekehrt der Fall. Das lässt sich zb. gut mit einer Dose RWS Superfield und einer Dose JSB Exact nachvollziehen. Korrekt ist aber das unterschiedliche Läufe unterschiedliche BC's produzieren und Federdruckgewehre im Verhältnis andere v0-Zu- bzw. Abnahmen haben als Pressluftgewehre.

    Das sind keine Geheimnisse, sondern den Leuten die sich damit beschäftigen schon lange bekannt. Natürlich ist das alles diskutierbar, aber dann bräuchte man schon einen konkreten Fall als Grundlage um nicht in eine Grundsatzdiskussion zu verfallen die kein Anfang und kein Ende hat. Konkret muss man festhalten das es nur Sinn macht von Gegebenheiten auszugehen wenn man diese auch belegen kann, und wenns nur für sich selbst ist. Wie wir bereits in anderen Threads festgehalten haben braucht es keine besonders harten Legierungen um irgendwas zu "lochen", das ging auch mit den weichen JSB sehr gut.

    Wer einen Combro/Chrony/ProChrono/Softchrono hat kann ja für sich selber Messreihen anfertigen, wie das hier viele bereits getan haben. Oder, wenn es rein um mathematische Spielereien geht, auf Chairgun zurückgreifen. Gerade was die Field Target-tauglichen Rundkopfdiabolos betrifft sind die Werte hier ausreichend genau um damit zu arbeiten.