7,5 Joule in der Praxis

Es gibt 118 Antworten in diesem Thema, welches 25.490 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. August 2017 um 23:14) ist von Ingo.M.

  • Teil 2 folgt bald.
    Dann aber nicht nur als Makroaufnahme, sondern auf 10, 20, 30, 40, 50m . Wenn alles klappt, dann müsste sich die Chairgun Penetration Kurve im Gelblock abbilden - vielleicht gibt es jedoch eine kleine Überraschung zu sehen. Man kann die Energieabgabe über den Gelblock sehr genau registrieren, da die Eindringtiefen bei gleicher Entfernung sehr gleichmäßig sind.
    Das lässt Rückschlüsse über den Energiezustand eines Projektils auf unterschiedliche Entfernungen zu. Was man nicht filmen kann, wäre somit indirekt vielleicht nachweisbar. Bin gerade dran mit einem frisch gelappten Barrel - macht Spaß!

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Beim Beschuss der Gelblöcke stellte sich heraus, dass die Eindringtiefe von 25m auf 50m um ca.40% abgenommen hat.

    Die Restenergie der Geschosse sollte jedoch bei 6,5 J und 5,1 J liegen. Das ist jedoch nur ein Energieverlust von gut 20 %. Wo ist also die Eindringtiefe als Energieäquivalent geblieben?

    Mögliche Ursache ist die Oberfläche an sich, die zunächst einen Wiederstand durch die hohe Eigenelastizität leistet und recht beachtlich ist. Interessant wäre es, diesen Energieaufwand einmal nachzumessen.

    Als Prüfkörper dient ein JSB Heavy Geschoss aus meiner Sammlung früherer Spielereien. Bin also mal sehr gespannt...

  • Versuch 1.) Ermittlung der Druckfestigkeit des Gelblocks, besser gesagt der Oberfläche. Prüfkörper ist ein JSB Heavy Diabolo, dessen gleicher Typ zum Beschuss herangezogen wurde. Die Oberfläche des Geschosskopfes beträgt 16mm² im Kaliber .177 / 4,5mm.

    Bei 995g gab der Gelblock nach. ( Kann man gut am Geschoss im selben Moment erkennen). Das ist ein Druck von mehr als 60g/mm². Hätte ich so in dieser Form nicht gedacht...

  • Hallo,

    immer noch klasse und wird auch immer noch besser, dieser Thread.
    Man lernt immer wieder was dazu, bzw. wird immer wieder überrascht,
    wie sich manche "Dinge" verhalten. :thumbup: :thumbsup: :thumbup:
    Bitte weitermachen.

    m.f.G.

    Lui, (Judge Bean) :)

  • Hier zunächst ein paar Einzelbilder in der Endanflugphase des Pellets mit dem Einschlag aus zwei Richtungen gleichzeitig gefilmt. Leider ist bei 1000 Bildern/Sek. die Bildqualität nicht zu hoch. Bitte das zu entschuldigen.



    Volker

  • Als Zusammenfassung des Beschusstests auf einen Gelantineblock:

    Ein schweres Rundkopfprojektil aus einem PCP :F: Gewehr verhält sich in der Zielwirkung grundsätzlich ähnlich dem eines jeden anderen hochenergetischen Geschosses. Allein die Energie ist der limittierende Faktor. Ebenso ist die nach vorn gerichtete Imulswirkung auf den Gelantineblock zu erkennen, die weiter reicht als das eindringende Projektil. Ebenso ist die Art, Form und Entwicklung des Schusskanals dem von großen Kalibern sehr ähnlich, nur alles viel, viel kleiner.

    Es geht also mehr als man denkt, aber ebenso weniger als man glaubt!!! Das lässt auch den Umkehrschluss zu.

    Aus diesem Grund sei nochmals darauf hingewiesen, dass diese Versuchs- und Bilderreihe ein Versuch von mir sind, die Grenze aufzuzeigen die es einzuhalten gilt. Nämlich Fragen und Sachverhalte von interessierten (neu) Usern zu erläutern, gleichzeitig jedoch den ethischen und moralischen Rahmen im Sinne des seriösen Schießsports aufzuzeigen.

    Wer trotzdem glaubt, Antworten auf unsinnige Fragen bezüglich Hohl -Spitzdiabolos, oder ähnliches zu finden, der sucht vergebens. Jagdliche Aspekte und Themen sind für mich tabu! Es geht ausschließlich um die Ballistik, bei der die Zielballistik als eine ballistische Unterart natürlich auch dazu gehört und deshalb offen und vorbehaltlos behandelt wird. Wenn es gelingt, Neugier zu stillen und die Einsicht zum verantwortungsvollen Schießen zu stärken, dann ist der Sinn dieses Threads erfüllt.

    So, das musste mal raus.

    Volker


    Teil 1

    1. Einschlag

    2. Einschlag kollabiert

    3.Endphase

    4.Impuls und Überdehnung

    5.Endphase

  • War das die "Rabbit Magnum II" von H&N? Habe noch eine halbe Dose davon zuhause ;)

    Gesendet von meinem SM-P605

  • War das die "Rabbit Magnum II" von H&N? Habe noch eine halbe Dose davon zuhause


    Ich verschieße ausschließlich die JSB Exact Heavy .177/ 0,67g mit der HW 100 Carb. in :F: . Die Rabbit Magnum II wären da mit 1,02g viel zu schwer. Selbst die Silver Point mit 0,75g kommen recht müde aus dem Lauf raus.

    Welche Waffe benutzt Du denn für die Rabbit Magnum II? Das müssten doch gut 16J als untere Kante sein, damit die Geschosse einigermaßen funktionieren.

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Jap, habe eine 1250 Dominator mit 16j. Das herumbasteln an meiner AirMagnum habe ich sicherheitshalber sein lassen. Auf der Dose der Rabbit Magnum II werden zwar 25j empfohlen aber mit 16j gehen die auch ordentlich.
    Ich habe auch noch eine HW100 Carbine da. Werde diese mal spaßeshalber mit den von dir genutzten Dias im Schützenheim testen ;)

    Gesendet von meinem SM-P605

  • Die Heavies in ´ner HW 100 laufen ebenfalls in der :F: Variante schon recht ordentlich. Weshalb dieser Fred sich auch auf :F: beschränkt. Das soll aber nicht heißen, dass 50m mit einem sehr ordentlichen Streukreis und Wikung ein Problem darstellen.


    Dies war mal ein Video von mir in einem anderen Thread: Diabolo Durchschlagstest auf 50m mit 7,5 Joule

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Seit langer Zeit lässt mich die Fragestellung nicht in Ruhe, ob nicht auch schon bei unseren kleinen Luftschubsen der Lauf beim Schießen Belastungen ausgesetzt ist, die zu messbaren Schwingungen während der Schussabgabe führt.

    Um der Sache ein wenig näher zu kommen, habe ich heute einmal einen kleinen Versuchsaufbau gestartet, um mit einer Mikrometer-Messuhr das Verhalten zu mesen.
    Der Versuch wurde mit einer Zeitlupe gefilmt, um Zeigerabweichungen kleinster Art feststellen zu können.

    Zunächst habe ich das System ohne Druckluft als solches durchgemessen, um festzustellen, ob nicht rein mechanische Einflüsse bereits den Gewehrkörper beim Auslösen des Schusses tangieren und wenn ja, wie stark diese Erschütterung auf die Laufmündung sich auswirkt.
    Im zweiten Schritt wurde das Verhalten der Laufmündung bei scharfem Schuss ermittelt.

    Es ist zunächst nur ein erster Versuch, er hat jedoch immer wieder die gleichen Messergebnisse bei der HW100 Carbine ergeben.

    Die Laufschwingung des reinen Systems betrug jeweils 3/1000stel mm. Bei scharfem Schuss erhöhte sich der Wert auf gut 1/100stel mm. Ob diese Aussage jedoch Bestand hat, müsen weitere Messungen ergeben.

    Abweichung bei Schussabgabe von 0 ( Momentaufnahme )

    Volker

  • Eine interessante Untersuchung. Ich habe allerdings die Befürchtung
    daß die Messuhr für die auftretenden Frequenzen viel zu träge ist.
    Mit einem kleinen Spiegel der am Lauf befestigt wird und einem
    Laserpointer der diesen Anstrahlt kann man in einiger Entfernung
    ein sehr stark vergrößertes Maß der Bewegung ablesen.
    Da das massefrei ist klappt das auch mit höheren Frequenzen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Die Messuhr von Mitutoyo ist erstaunlich sensibel. Ich nutzte sie seit Jahren zur Überprüfung der Rundlaufgenauigkeiten meiner Cad-Cam Fräsen in gleicher Art und Weise und das mit guten Ergebnissen.
    Natürlich gibt es noch andere und vielleicht bessere Verfahrensweisen, aber - ich hatte nixx besseres gerade zur Hand!

    Trotzdem: Allein die Tatsache, dass sich etwas messbares / beweisbares am Laufende vollzieht ( wieviel und was das bedeutet, darüber lässt sich diskutieren ) ist für mich zumindest eine neue Erkenntnis. 1/100stel ist in meinen Augen schon eine ganze Menge.

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • 1/100stel ist in meinen Augen schon eine ganze Menge.


    Zweifelsfrei. Aber ist das die Laufschwingung?
    Ich gehe davon aus daß die Resonanzfrequenz des Laufs deutlich
    über 500 Hz. liegt. Das zeigt keine Uhr mehr an.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • In verschiedenenartigen Forenbeiträgen taucht immer wieder die Größenordnung von 4 Ftlbs @ impact auf, was auch immer damit gemeint ist, soll egal sein, interessieren tut´s mich doch was diese Energie bewirkt ;^) Schließlich geht es hier immer um`s Plinken mit viel Spaß dabei!

    Da das Thema nun mal "7,5 Joule in der Praxis" lautet , und damit das Schießen mit :F: -Gewehren gemeint ist, wären 4 Ftlbs eine Schussdistanz von ca. 25m bis 45m, je nach Geschosstyp und je nach dem wie "flott" eine solche Waffe unterwegs ist. Das soll verständnishalber aber nur ein grober Rahmen sein.

    Nachdem ( hoffentlich anschaulich ) aufgezeigt wurde, wie sich zielballischtisch ein Geschoss auf einen Gelblock auswirkt, interessiert mich nunmehr die Frage, wie sich ein solches Geschoss energetisch auf verschiedene Werkstoffe verhält und damit verbunden verändert und verformt.

    Insbesondere die Eigenschaften zäh-elastischer, spröder, und hart-elastischer Werkstoffe stehen im Fokus. Auch Beschichtungen im Mix werden ausgetestet, um zu sehen, wie sich ein Geschoss daran abarbeitet.

    Werkstoffe, Materialeigenschaften und deren technische Daten werden, wenn möglich und vorhanden, bekanntgegeben .

    Wie immer wird es kleine Videos dazu geben. Ach so, eines noch: Es sind immer ca. 5,5 Joule oder roundabout 4 Ftlbs. @ impact, die zu Beginn der Reihe mit einem Chrony am Ziel dokumentiert werden ( for all the doubters ) . Somit kann jedermann einen solchen Versuch nachvollziehbar selbst anstellen, wenn ihm die eigene Schussdistanz für 5,5 Joule bekannt ist, und mit anderen Geschosstypen einen Vergleichstest anstellen.

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.