Reck PK 800 (PTB 196/2) will endlich in die Rente?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.862 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. August 2013 um 10:23) ist von Diego01.


  • Hallo,

    ich habe aus einem Nachlass Reck PK 800 (PTB 196/2) bekommen und hatte mich sehr über die alte PTB gefreut. Aber die Waffe schafft nicht, die Kartusche abzufeuern, obwohl alles scheinbar perfekt funktioniert. Mein erster Eindruck ist, dass der Schlagbolzen nicht tief genug einschlägt. Es entsteht zwar Einschlagspur auf dem Zündhütchen, aber keine Zündung. Die Kartusche ist vollkommen in Ordnung. ?(

    Meine Vermutung: Die Schlagbolzenfeder ist mit der Zeit schwächer geworden; der Schlagbolzen wird wegen dem Verschleiß an dem Hahn nicht mehr genug vorgedrückt bzw. schlägt nicht mehr für die Zündung tief genug ein.

    Habt Ihr schon mal ein ähnliches Problem gehabt, kennt Ihr eine Lösung?

    Danke/Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von waldlaeupher (16. August 2013 um 10:37)

  • Die Schlagbolzenfeder hat mit der Zündung nur wenig zu tun, und es ist umgekehrt, als du vermutest.
    Je schwächer sie ist, desto kräftiger ist der Schlag aufs Zündhütchen.
    Die Schlagbolzenfeder bei einer Waffe mit Hahn zieht den Schalgbolzen nur zurück, mehr nicht.

    Die Kraft zur Zündung kommt ausschließlich vom Hahn, vermutlich ist dessen Feder etwas erlahmt.
    Die Feder sitzt unten im Griffstück, einfach mal eine Griffschale abnehmen, dann siehst du sie.

    Natürlich kann auch der Hahn inzwischen einen zu tiefen Abdruck vom Schlagbolzen haben.
    Da hilft dann entweder ein neuer Hahn oder ein kleiner Stahleinsatz in diesem.


    Stefan

  • Hallo,

    die PTB 196/2 ist nicht die älteste sondern die letzte (jüngste) Zulassung der 8mm-Version, erkennbar am geschlitzten Patronenlager.
    Dein Problem kann mehrere Ursachen haben. Die Schlagbolzenfeder würde ich mal ausschließen. Es könnte an der Hahnfeder, am Schlagbolzen oder doch an der Munition liegen.
    Mach mal ein Bild vom Schlagbolzenabdruck auf dem Zündhütchen.
    Treten die Probleme nur beim Spannabzug auf oder auch bei vorgespanntem Hahn?

    MfG Kolibri

    Tante Edit sagt: Stefan war mal wieder schneller.

  • Es ging ja schnell mit den Antworten, vielen Dank!!!

    Die Kraft zur Zündung kommt ausschließlich vom Hahn, vermutlich ist dessen Feder etwas erlahmt.
    Die Feder sitzt unten im Griffstück, einfach mal eine Griffschale abnehmen, dann siehst du sie.

    Ja, ich habe schon das Innere von dem Griffstück inspiziert, aber für einen Laien wie mich ist kein Problem erkennbar bzw. die Hahnfeder ist da und scheint ihre Aufgabe zu erfüllen.

    Da hilft dann entweder ein neuer Hahn oder ein kleiner Stahleinsatz in diesem.

    Das ging mir auch durch den Kopf, tatsächlich sehe ich auch eine klitzekleine Kerbe auf dem Hahn, genau an der Stelle, wo der Kontakt mit dem Schlagbolzen zustande kommt. Ein neuer Hahn ist eventuelle nicht mehr zu beziehen. Ich habe eher daran gedacht, an der fraglichen Stelle eine nicht tiefe Bohrung zu setzen und dann in diese einen kurzen Stift (aus einem Nagel) einzuhämmern. Ich denke, Du meinst wahrscheinlich auch etwas ähnliches.

    Die Schlagbolzenfeder hat mit der Zündung nur wenig zu tun, und es ist umgekehrt, als du vermutest.
    Je schwächer sie ist, desto kräftiger ist der Schlag aufs Zündhütchen.
    Die Schlagbolzenfeder bei einer Waffe mit Hahn zieht den Schalgbolzen nur zurück, mehr nicht.

    Ja, Du hast vollkommen recht, ich habe einfach die falsche Bezeichnung benutzt.

    Gruß/Waldlaeupher

  • waldlaeupher

    Kannst Du bitte mal ein Bild vom Hahn hochladen? Wenn man nur eine winzig kleine Vertiefung sieht, vermute ich eher keinen Fehler am Hahn, sondern doch an der Hahnfeder. Du könntest auch mal den Schlagbolzen ausbauen und die Führung nebst Feder säubern, vielleicht hängt darin Schmodder oder gar Rost, was den Schlagbolzen nicht mehr richtig beschleunigen läßt.
    Wenn Du tatsächlich den Hahn bearbeitest, dann ist Deine Idee schon mal nicht schlecht, aber Nagel reinhämmern wird nicht dauerhaft halten. Bohren, Gewinde reindrehen, passende Stahlschraube mit Loctite einsetzen, abfeilen, polieren, fertig.
    EDIT: Ist die Schlagbolzenspitze (vorne) eher rund oder scharfkantig? Könnte auch sein, je nachdem, wie oft die Waffe benutzt wurde, dass der vorn abgenudelt oder eine winzige Spitze abgebrochen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Derringer (16. August 2013 um 11:25)

  • @ Zündnadel

    Diese Stahleinlage dürfte der Grund sein warum so viele Zink-Sicherungen bei diesem Modell brechen. Die Stahleinlage haut nämlich immer auf die schwächste Stelle der Sicherung.
    Es gibt/gab auch Hähne (und Sicherungen) für dieses Modell die komplett aus Stahl sind und ab Werk montiert waren (kein Eigenbau).
    Die sind allerdings kaum noch zu bekommen, ich hatte mal Glück bei egun. :D

    MfG Kolibri

  • @ Zündnadel

    Diese Stahleinlage dürfte der Grund sein warum so viele Zink-Sicherungen bei diesem Modell brechen. Die Stahleinlage haut nämlich immer auf die schwächste Stelle der Sicherung......

    Ja, das halte ich für sehr wahrscheinlich, was durch das nächste Bild verdeutlicht wird.
    Das unsinnige Abschlagen auf die Sicherung ist mir im Laufe der Zeit auch mehrmals passiert.


  • Ich habe gerade mal nachgemessen.
    Liegt der Schlagbolzen auf dem Zünder der Patrone auf, steht er ca. 2 mm über der geraden Fläche der offenen Sicherung.
    Die Abdrucktiefe im Zünder nach Zündung beträgt ca. dreiviertel Millimeter. Bleiben also 1, 25 mm über der Sicherung.
    Wenn´s also an einer Vertiefung am Hammer liegen sollte das die Waffe nicht mehr zündet, müßte diese Vertiefung ca. 1 mm tief sein.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Hallo,
    kann auch an altem Öl liegen, hatte ich auch schon das die Schlagbolzen Führung im Schlitten so verharzt war das der Schlagbolzen einfach zu schwer ging.
    Ausbauen und ordentlich sauber manchem die Lagerung des Hammers ebenso.
    Ich hatte da schon Teile wenn du da abgedrückt hast kam der Hammer fast in Zeitlupe nach vorne :)

    Neuer Hammer passt auch von der Walter PPK PTB 502 der ist bei Schneider noch zu bekommen und ist aus Stahl.
    Gruß
    Jörg