Neuer Schaft für ein recht neues 850 Airmagnum aus Nussbaum Schichtholz (kompletter Selbstbau)

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 4.735 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. April 2013 um 11:52) ist von edwin2.

  • So da mir in der letzten Zeit die Ideen ausgehen, mach ich mir halt mal die Arbeit und Schäfte meine doch noch recht neues Airmagnum um.

    Gebaut werden soll der Schaft auf Nussschichtholz was ich dann im Laufe der nächsten Woche auch noch selber aus Furniert herstellen werde. Verleimt wird dann entweder mit D4 Holzleim (wasserfest) oder einem PU Leim der ebenfalls wasserfest ist.

    Zudem bekommt der Lauf ggf einen Laufmantel der gleichzeitig den Weihrauchschalldämpfer zum Teil mit einschließt und die Co2 Kartusche bekommt zudem auch noch eine Aluminium Hülse die per Bajonettverschluss im Schaft dann arretiert wird.

    Weides wird dann in Schwar Matt Lackiert oder wenn ich noch dazu komme per Pulverbeschichtung Schwarz Matt gemacht.

    Den Schaft werde ich nach derzeitiger Überlegung zudem noch etwas Rot Beizen und dann mit meinen eigenen Wachssorten ( Verschiedene Hartwachse die ich in Granulat Form vorrätig habe da ich ab und an auch mal einen Hochwertigen Messergriff für Jagd-, Freizeit- oder Angelmesser mache) behandeln. Wobei ich mir beim Beizen noch nicht ganz sicher bin. Wenn das Nussbaumfurnier schon eine recht dunkle oder Rötlich braune Färbung hat kanns so bleiben wenn nicht wird nachgeholfen.

    Die Hand Zeichnung für den Schaft habe mithilfe der Umrisse vom Original Kunststoffschaft ausgearbeitet und schon einmal auf Papier gebracht.

    Weiter Bilder und Erklärungen von Arbeitsschritten werde ich dann Später im Laufe der Nächsten Woche hier reinstellen.

    Bis dahin erstmal noch nen Schönen Sonntag *g*

  • moin. endlich mal jemand ,der weiß , was schichtholz ist und es nicht mit sperrholz verwechselt.

    je nach schichtdicke gibts fast schon vollholzfeeling nur das es nicht mehr so arbeiten kann


    gruß edwin

    INVICTUS

  • Hallo,

    die Zeichnung sieht schon mal sehr gut aus, die Linienführung stimmt meiner Meinung nach.
    Darf ich Dir trotzdem einen kleinen Tip geben ? - Mach am Anfang das Daumenloch nicht so groß wie von Dir gezeichnet, im Laufe der Schleifarbeiten kommst Du durch die Anpassung an Deine Hand sowieso zur optimalen Größe ( ich hatte meinen letzten Schaft dadurch beinahe versaut ).
    Ich freue mich auf Deine Berichte und wünsche Dir viel Erfolg!

    mit freundlichen Grüßen

    Frank

  • edwin2 : Danke fürs Kompliment *g* als gelernter Holzmechaniker (Maschinenschreiner) sollte man eigentlich auch wissen was Schichtholz und was Sperrholz ist.

    FrankDie : Danke für den Tipp aber ich habe das Daumenloch mit voller Absicht so groß eingezeichnet da ich auch sehr große Hände habe. Zudem bevorzuge ich in dem Bereich etwas Luft um meine Hand rum. Sonnst schwitze ich da zu viel und dann wird es unangenehm.

    Was ich mir im Moment noch am überlegen bin ist ob ich noch ein paar Trommelmagazin Aufnahmen in den Schaft Integriere oder nicht. aber ich denke mal wenn ich so etwas mache dann kommt nur der Hinterschaft in frage....

    Aber wir werden sehen *g*

    Mfg Torsten

  • Ok hier mal ein Update von meinem Projekt mit dem Schaft.

    Aufgrund der Tatsache das das von mir Verleimte Schichtholz scheinbar noch einige Zeit durchtrocknen muss (die Furnierlagen haben aus dem Leim so viel Wasser augenommen das die Leimfuge wieder zum teil aufriss), habe ich mich entschlossen den Schaft in der Form wie oben auf dem Bild zu sehen ist erstmal auf einem Nussbaum zu fertigen. Hier Arbeite ich aber auch mit zwei Halbteilen die dann in der Mitte mit PUR Leim (kein Weißleim sondern die bessere Chemikeule) verleimt werden.

    Das Schichtholz was noch trocknen muss besteht in der MItte aus zwei Lagen hellem Buchenfurnier dann kommt links und recht je eine Lage von 14mm Sapeli Holz (etwas rötlicher als Nussbaum), dann gesammt 6 Lagen auf jeder Seite Nussbaum Furnier kreuzverleimt und dann nochmal jeweils links und rechts eine weitere Lage Sapeli Holz von knapp 9mm Stärke.

    Was den Nussbaumschaft nun angeht haben ich den schon angefangen und werde soweit es klappt heute Abend die Ersten Bilder mit Beschreibungen hier reinstellen.

    Mfg Torsten

  • So nun gehts aber mal richtig los hier.

    Nachdem ich mir die Nussbaum Bretter gehobelt, geschliffen und auf 3 Seiten zugerichtet hatte ( Besäumschnitt und ablängschnitte) habe ich erstmal 4 Zentrierstifte aus einem 8mm Auluminiumrohr gesetzt damit ich die Bretter immer passgenau aufeinander Ausrichten konnte beim übereinander legen. Dafür hab ich mir erstmal per Schablone die Umrisse von dem neuen Schaft auf das Holz übertragen und anschließend die Bretter mit der gesäumten Kante aufeinander ausgerichtet. Nun alles mit zwei Schraubzwingen fixiert und dann an 4 Positionen 8mm Löcher durch beide Bretter gebohrt sodas die 4 Aluminium Hülsen rein passten.

    Danach mithilfe des vorher angezeichneten Schaftumrisses die Position des Systemkastens festgelegt und mithilfe eines Winkels auf die Innenseiten der beiden Bretter übertragen und in der passenden Tiefe von 13mm ( Achtung der Systemkasten ist von der Oberseite (11mm Schiene) zur Unterseite hin konisch und läuft von oben 27,5mm auf 25,5mm an der Unterseite aus. Zusätzlich habe ich mir für die große vordere Bohrung von 40mm ( wo die Co2 Kartusche später Sitzt ) eine Zentriernut eingearbeitet welche das passgenaue Bohren später unterstützen soll.

    Heute als der DPD Bote mir endlich meinen PUR Leim vorbei gebracht hatte gings dann weiter. Die beiden Bretter gleichmässig mit Leim bestrichen ( ich habs beidseitig gemacht damit die Haftung später so gut wie möglich wird) dann übereinander gelegt, die Zentrierhülsen in die Bohrungen und alles gut gepresst. Zusätzlich habe ich mit einem passenden Stab die Führungsnut wieder vom Kleber befreit damit beim Späteren Ausbohren des 40mm Langloches diese immer wieder zur Kontrolle mit dem Messingstab durchstoßen werden konnte.

    Als der Leim ausgehärtet war ging es dann an Bohren. Hier muss man aber sagen Achtung. So ein Forstnerbohrer den ich dafür genommen habe kann schon mal ein paar ordentliche Schläge abgeben.

    Die 40mm Bohrung habe ich bis auf 3cm vor der Ausspaarung des Systemkastens laufen lassen und das Letzte Stück dann mit einem 30mm Forstnerbohrer durchbrochen. Das habe ich bewusst so gemacht das ich möglichst viel Stabilität aufrecht erhalte da an den Aussenseiten des Schaftet nun nur noch rund 6mm Material übrig sind.

    So das war das heutige Tagespensum. Weiter geht es wahrscheinlich erst am Montag ober evtl schon am Sonntag jenachdem wie ich Zeit habe.

    Mfg Torsten

  • So in der Zwischenzeit hat sich wieder einiges getan.

    Nachdem ich ja die zwei Hälften verleimt hatte und das 40mm Langloch ausgebohrt hatte habe ich zuerst die Umrisse des Schaftes ausgearbeitet. Hierzu habe ich neben Säge, Raspel und Feile auch einen Schweifhobel genutzt.

    Hierzu habe ich nochmals die Umrisse per Schablone auf den Rohling übertragen und letzte Anpassungen vorgenommen.

    Nach den Umrissen wurde das Daumenloch, Auspaarung für den Abzug und die Form der Schulterauflage ausgearbeitet. Anschließend wurde dem gesamten Schaft sein Form per Hobel und Raspel gegeben.

    Nachdem ich nun gute 8 Stunden an dem Schaft gefeilt und gehobelt hatte kahm heute das Schleifen dran.

    Hierzu verwendete ich zuerst 100er Schleifpapier, dann 150 Schleifpapier und zu guterletzt 220 Lackschleifpapier. Vom 100er und 150er hatte ich mir der länger nach auch schmale Streifen von je knapp 40cm Länger und 1 bis 2 Zentimeter breite ab geschnitten um die Rundungen besser aus zu arbeiten.

    Nach weiteren anstrengenden 4 Stunden wurde es dann Zeit zu Ölen.

    Hierfür noch ein kleiner Tipp:

    Fürs Ölen braucht man im Vorraus nicht Wässern und schleifen. Einfach die erste Ölschicht auftragen, anziehen lassen, und nach einer gewissen anzug Zeit den Überschuss abreiben. Wenn sich dabei ein paar Holzfasern gestellt haben einfach beim Zweiten Ölgang mit einem Feinen Schleiffließ das Öl auftragen und dabei die Fasern abschleifen oder vor dem zweiten Ölgang mit ganz feiner Stahlwolle die aufgestellten Holzfasern wegschleifen.

    Anschließen noch eine zweite Schicht Öl, wieder antrocknen lassen und dann den Überschuss wieder abreiben.

    Fertig *g*

    Ich habe für meinen Schaft ein Pur Solid Hartöl von AURO genutzt. Es ist für Holzböden ausgelegt und daher hoch strapazierfähig. Also besser kanns nicht sein *g*

    Aber Achtung: Dieses Öl ist auf Leinölbasis. Daher müssen nach dem Ölen die mit Öl getränkten Lappen ausgebreitet getrocknet werden oder gleich verbrannt, da geknüllte Lappen die mit dem Öl getränkt sind selbstentflammbar sind. Leinöl halt.
    Guter Nebeneffeckt von dem Öl ist das es noch die Holzfarbe anfeuert.

  • So was jetzt noch Fehlt sind ein paar Drehteile aus Aluminium. Einmal für die Hülse die Über die Co2 Kartusche kommt. Hier fehlt noch der Deckel und es Fehlt noch ein Übergangsstück vom Schalldämpfer auf den zusätzlichen Laufmantel den ich noch anbringe. Das werde ich morgen oder besser heute noch anfertigen. Anbei schonmal zwei Bilder des kompletten System.

    Also alles zusammengebaut. Auf dem ersten Bild habe ich mal das System dargestellt wie es momentan verwendbar ist. Es fehlt halt noch der Laufmantel und das Übergangsstück für an den Schalldämpfer ran.
    Die Aluhülse wird noch bearbeitet. Ich bin mur nur am überlegen ob ich nicht den Laufmantel und die Aluhülse Silbern lassen soll oder Schwarz matt Lackiere....

    Auf dem Zweiten Bild habe ich mal den Laufmanten der noch angepasst werden muss auf den Lauf geschoben. Schaut ja mal echt edel aus *g*

    Kleine Anmerkung am Rande, das Luftgewehr wiegt mit dem neuen Schafft knappe 5,5 Kilo und liegt verdammt gut in der Hand *g*

    Mfg Torsten und noch viel Spass beim selber Schäften

    Achja Passend zum Gewehr habe ich mir noch einen Imbussschlüsselsatzt hergerichtet in Nussbaum-Olivenholz.

  • Sieht echt klasse aus, tolle Arbeit ! :respect:

    Ein Hämmerli ZG30 würde sich darin bestimmt auch gut machen :)

    Gruß, Tom

    "Es mangelt an Harmonie, Zusammenhalt und Größe. Das wird euer Untergang sein!"
    Seven-of-Nine, Borg

  • Eine sehr schöne Arbeit, auch die Idee mit der Hülse + Bajonettverschluss über der Kartusche und dem zum Gewehr passenden Werkzeug finde ich gut.

    mit freundlichen Grüßen

    Frank

  • Danke und schön das der Schaft euch auch gefällt.

    TheOneMG ne Verstellbare Aluschaftkappe währe zwar Super aber die sind mir zum Teil doch zu Teuer. Zudem brauch ich die effektiv nicht mehr da ich mir das hintere Schaftende auf mich angepasst habe.

    Naja nach dem Mittag geht's inne Dreherei und dann werden die restlichen noch fehlenten Aluteile ausgedreht *g*


    Und ich lass den Laufmantel und die Hülse die Über die Kartusche kommt doch Silber. Das schaut einfach zu geil aus als das ich es Schwar Matt Lackieren könnte.....

  • moin. große Arbeit und gute Leistung... gratuliere zu deinem biß, das ganz und ohne kompromisse durchzuziehen.

    wie ich mein airmagnum umbaute mit neuem schaft, da hab ich damals auch alles so durchgezogen. die energie muß man erstmal haben.

    könnte ich heute nicht mehr so....


    bei mir warens insgesamt 9 umbauten dann im rahmen von zig jahren. immer auf dem weg ,das so zu bauen das nichts mehr zu verbessern geht

    Drei Rahmen, drei Schäfte , 2 Schallis usw." zf halter 2 zf und und und.

    Hoffe das ist bei dir nicht auch so :D

    So eine Gesamtarbeit hab ich schon länger nicht mehr gesehen, und-natürlich ein schönes Schaftholz......

    Gruß edwin

    INVICTUS

  • So heute war ich an der Drehbank und hab mir meine fehlenden Aluteile ausgedreht.

    Zum ersten habe ich mir ein Übergangsstück vom Schalldämpfer ( In dem Fall ein Weihrauch ) auf den neuen Laufmantel ( 20mm Aluminiumrohr ) gedreht welches von hinten auf das Schalldämpfer Ende gesteckt und mit einer Madenschraube gesichert wird. Gleichzeitig Zentriert das Bauteil den Laufmantel und Spannt Ihn minimal gegen verdrehen und rumschlackern.

    Als zweites habe ich mir für die Abdeckhülse die Über die 88g Kartusche kommt ( In dem Fall eine 40mm Aluminiumrohr mit einer 2mm Wandung und damit einem Innendurchmesser von 36mm ) einen Deckel ausgedreht mit einem kleinen Lüftungsloch. Diesen habe ich dann mit 2 Komponenten Epoxi verklebt.

    Zum Schluss wurden Alles noch mit Farblack im Ton BronzeSilber Lackiert und mit einem Matten Klarlack überzogen.

    Allerdings werde ich aus Optischen Gründen das Übergangsstück nochmal abschleifen und wie den Schalldämpfer auch in Schwarz Matt lackieren.

    Alles in allem hat meine AM jetzt eine Gesamtlänge von 128,5 cm und schaut richtig geil aus.

    So das war mein Projekt 850 Airmagnum.

    Mfg Torsten