Systemschwingungen
in Federkolben Luftwaffen.
Beim
ganzen Schussablauf von Federkolbenwaffen werden viele Vibrationen
und dazugehoerigen Vibrationen und Schwingungen erregt.
Es
sind also neben der Rueckstoss selbst und die von ihm erregte
Vibrationen auch die andere Vibrationen und Schwingungen zubeachten.
Alle Nebenwirkungen des Systems anfangend im Moment der
Abzugsbetaetigung sind ja vom Einfluss auf das Schwingungsverhalten
der Waffe und alle diese koennen den Schuss merklich beeinfluessen,
indem sie Wirkung zeigen solange das Diabolo den Lauf nicht verlassen
hat...
Letztlich
habe ich einen Test des HW 97 KT Blackline durchgefuehrt, wobei mir,
nicht-Techniker, die folgenden Gedanken einfielen...Zum beseren
Begriff: es handelt sich also nicht nur um die Rueckstosswirkung und
deren Daempfung.
Der Rueckstoss war
deutlich anwesend aber akzeptabel, und das ist wahrscheinlich auch
wegen der geraden Linie des Hinterschaftdesigns, der den Rückstoß
und Laufsprung verringert. Auch habe ich nicht viel mitbekommen von
Vibrationen während des Schusszyklus. Es gab schon klare
“Federtwanghgerauesche” aber diese waren nicht uebertrieben.
Vielleicht daempft das synthetische Material des Schaftes die
Schwingungen die erzeugt werden durch den vorschnellenden Kolben und
Triebfeder und deren “Bremsschlag” doch besser als Holz? Und dies
trotz der schmalen Flanken im kritischen Bereich beiderseits des
Bodenstücks, wo die beiden vorderen Schaftschrauben sich
befinden....
Bessere
Dämpfungseigenschaften der Schaeften wären sicherlich hilfreich, um
die Genauigkeit der Federkolbengewehren zuverbessern und dies waere
sicherlich ein interessantes Thema fuer Schuetzen, auch im Betreff
aller fuer Schaefte verwendeten Holzsorten und Kunststoffmaterialen.
Bekanntlich erregt ein
Feder-Kolbenantrieb beim Schuss viel Schwingungen und ist deren
Schussentwicklungszeit relative lange. Bei der langen Verweilzeit der
Diabolos im Lauf wird der Schuss oft von Schwingungen abgelenkt. Vor
allen bei Unterhebelsysteme sind mehr Schwingungsmassen im Spiel
wegen der direkt am Lauf und Systemhuelse Kontakt fuehrender
Unterhebel.
Dies
spielt eine besonders wichtige Rolle bei Weihrauchwaffen wegen der
nicht auf Kunststoff gelagerten Kolben und nicht optimierte
Federfuehrung, aber selbst getuneten Waffen sind nicht vollkommen
Vibrations- und Schwingungsfrei.
Das
Abdaempfen von Vibrationen wird hier sehr wahrscheinlich zu
verringerte Halte-empfindlichkeit fuehren und damit die Genauigkeit
erhöhen.
Es gibt Studien über
Schall und mechanische Schwingungsdämpfung mit Polymeren u. A. im
Anwendungsbereich der Lagerung von Fabriksmaschinen und es ist nicht
auszuschließen, daß auch bei Waffen spezifische Polymertypen höhere
Genauigkeit im Vergleich zu anderen Kunststoffen und Holz leisten.
Holzlaminat haette wohl unterschiedliche
Schwingungsdämpfungseigenschaften als Nussbaum und Buche.
Auch zwischen
verschiedenen Arten von Holz, wie Nussbaum und Buche gibts es
zweifelsohne unterschiedliche Schwingungsdämpfungsqualitäten. Es
ist meine Vermutung, dass Holz mit seiner
Maserungsstruktur viel unidirektioneller ist als
synthetisches Material und dass Laminate eine bessere Dämpfung
leisten als Buche und Nussbaum, wegen der Klebeschichten zwischen
den Holzeschichten. Multidirektional orientierte Polymere, so meine
ich, wären weniger anfällig für das weiterleiten direkter
Schwingungen in bestimmte Richtungen als Holz mit seiner
richtungsorientierten Maserung.
So kann es auch die
Praezision sein die eine wichtige Rolle spielt, oder spielen sollte,
bei der Wahl des Schaftsmaterials, zusätzlich zu Kosten, Gewicht,
Fuehrungseigenschaften, Aussehen, fühlen, Haltbarkeit,
Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen,
Witterungsbestaendigkeit, usw.
Ob ueberhaupt die
Luftwaffenhersteller dies berücksichtigen, bis jetzt haben sie das
uns, den Verbrauchern soviel ich weisse wohl nicht gemeldet........
Uebrigens, dies bringt mich ebenfalls zur Frage der
Schaftbettungsoberflächen. Es wäre logisch, anzunehmen,
zumindestens für mich als Nicht-Techniker, dass eine größere
Auflagefläche mehr Dämpfung bringen wuerde als die kleinen
System-zum-Schaft Kontaktflächen der heutigen OEM
Federkolbengewehre, mit nur drei oder vier Befestigungspunkte und
Schrauben .... Die aus Blech
gefertigten Schraubenhalterungen am Vorderschaft der 97er wuerden
wohl gute Diensten leisten als Stimmgaebel. Ich wundere mich, warum
in diesem Bereich keine oder so wenige aus elastomeren gefertigten
Zwischenlagen angewendet werden......Gerade beim Entwurf und
der Fabrikation von Federkolbenwaffen sollte die Abstimmung des
Schaftmaterials auf die richtigen Bettungstechniken und umgekehrt
und auf die Verbindunggsstellen des Systems mit dem Schaft eine
grosse Rolle spielen, weil diese Massnahmen die Vibrationen
beachtlich mindern sollten und vermutlich von grosser Einfluss sind
auf die optimalen Praezision solcher Waffen. Dies scheint mir ein
Thema würdig der weiteren Studien und es erscheint mir sehr
interessant für uns allen.
Ich wuerde mich freuen
wenn Freunde die sich hier auskennen Kommentar liefern koennten.
Im Voraus vielen Dank.
Cassidy