ERMA EGR 66 - Flecken an der Brünierung (war mal: momentane Preisentwicklung)

Es gibt 70 Antworten in diesem Thema, welches 8.932 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Februar 2012 um 21:20) ist von HooliancE.

  • Da habe ich wohl damals, vor ca. 2 Jahren ein tolles Schnäppchen mit meinem EGR 66 gemacht.
    Er hat mich (nicht über eGun, sondern von einem privaten Verkäufer) 170 Euro gekostet.

    nö nicht wirklich, vor ca. 2 Jahren lag der Durchschnittspreis zwischen 130,- und 150,- Euro, aus heutiger Sicht hast du aber Gewinn gemacht, bzw. würdest du bei einem Verkauf machen.

    Wenn man ERMA Schnäppchen machen will geht das nur noch außerhalb von eGun, im letzten Jahr als Beispiel, KGP68 Kal. 7,65mm für 80,- Euro, und einen technisch neuwertigen, allerdings regelmäßig geführten (Brünierung/Beize stark abgenutzt) EGR 66 für 30,- Euro. ;^)

    Ich mag die Stille nach dem Knall..

    Waffensachverständiger im VWG

    Einmal editiert, zuletzt von thomas magnum (6. Februar 2012 um 19:57)

  • Der Vierzöllige ist einfach bildhübsch! Bei den 77ern. Da stimmt einfach alles. (Obwohl ERMA seinerzeit schon die Kimme NOCH authentischer hätte machen können............) ;^)

    Danke für die Bilder, Alfred.

    Ich bremse auch für Beamte!
    Hirnschrittmacher für alle.............Volker Pispers

  • Hallo Alfred,

    bei den Bildern wird´´s mir richtig heiss ! Beide habe ich im Original geschossen ! Kein Gewächshaus unter 1000 m Entfernung war sicher !

    Gruß vom Tegernsee

    Rolf

  • Rolf: Ich kann Deine Gefühle nachvollziehen und finde Alfreds Bilder auch toll. Aber bitte das nächste Mal ohne Vollquote.

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  • Alfred, ich stimme deinen Ausführungen zu meinem Beitrag gaenzlich zu. Was ich nicht verstaendlich genug zum Ausdruck gebracht habe ist folgendes: Der Ausdruck "Sammlerstueck" ist nicht bindend fuer eine nahezu makellose Waffe der Neuzeit, wird aber oft genug missbraeuchlich benutzt um selbigen zu suggerieren. Insofern war mein Hinweis auf die Bedingungen bei egun auf unserioese Angebote bezogen, die faelschlicherweise eben diese nicht erfuellen... ;^)

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Ok, ich kann eine EGR 66 mein eigen nennen (rund 200 EUR). Evtl. hat jemand vielleicht einen Tipp, wo ich/ wie ich den Ausschwenkarm wieder in die Originalfarbe bekomme?

  • wo ich/ wie ich den Ausschwenkarm wieder in die Originalfarbe bekomme?

    neu brünieren !! ,der Arm ist aus Stahl und lässt sich recht gut brünieren, vorher ordentlich sauber machen mit Stahlwolle, dann entfetten und neu brünieren,
    gerade weil er aus Stahl ist hat der Arm bei älteren Revolvern (wo die Brünierung etwas nach lässt) oft eine andere Farbe als die Beize auf der Waffe selbst.

    Neue gibt es wohl nur noch bei CDS (Dieter Ehrenreich), ich selber verkaufe keine Ersatzteile die werden mir mittlerweile zu selten um meinen bescheidenen Bestand zu reduzieren.

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  • Es ist genauso wie Thomas es bereits beschrieben hat, der Trommelarm hatte meist sogar bei Lieferung "ab Werk" eine leicht unterschiedliche Farbtönung. Das ergibt sich naturgemäss aus den unterschiedlichen Materialien und den differierenden Oberflächenbehandlungen "Brünieren" <> "Beizen".

    Man sieht das noch deutlicher an den Trommeln, bei gut beleuchteten Vitrinen bekommt man beim ersten installieren einen gehörigen Schreck, und denkt zuerst an beginnende Rostbildung .......... was sich dann als unterschiedliche Reflektion der differenten Oberflächen herausstellt.

    Manchmal hilft auch das ausbauen des Schwenkarm, und behandeln mit einem guten Waffenöl. Ich verwende dazu GunTec, die Oberfläche wirkt dann wieder ansehnlicher. Ersetzt kein neu brünieren, aber sollte vorab getestet werden, wenn ein brünieren zu aufwändig erscheint.

  • @TomCat74: Ich würde es so lassen, da Dein EGR nach dem Foto zu urteilen, dem Serienzustand entspricht. Wie Alfred schön erklärt hat, ist das bedingt durch die unterschiedlichen Materialien häufiger bei Erma Revolvern vorgekommen und auch ich habe noch originalverpackte, unbenutzte 66er, die diesen Farbunterschied haben.

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  • Ich überleg im Moment schwer, ob ich das Teil nicht einfach irgendwo professionell nach/ neubrünieren lassen soll. Schaut bisserl komisch aus so. Und bei einem KP von 200 EUR würden mich die 30 (?) EUR fürs Brünieren nicht stören...

  • Jetzt hast Du einen EGR im guten Originalzustand, der im Wert höchstens noch steigen wird. Nach dem Brünieren sieht's wahrscheinlich auch nicht besser aus, da sich das Griffstück nicht neu brünieren läßt und der EGR ist für ernsthafte Sammler quasi wertlos, da nicht mehr original. Irgendwelche völlig runtergerittene EGR's zu polieren, vernickeln, beizen, vergolden oder was weiß ich, finde ich OK. Nicht aber ein tolles Stück damit seiner Geschichte zu berauben. Letztendlich musst Du das aber selbst entscheiden, da es Dein EGR ist und alles, was ich hier schrieb, natürlich nur meine persönliche Meinung widerspiegelt.....

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  • ....der EGR ist für ernsthafte Sammler quasi wertlos, da nicht mehr original. Irgendwelche völlig runtergerittene EGR's zu polieren, vernickeln, beizen, vergolden oder was weiß ich, finde ich OK.....


    Nicht nur Deine Meinung, Holger. Das dürfte die allgemeine Meinung des ERMA-Sammlerkreises wiederspiegeln!
    Und wenn ich so unbescheiden sein darf, Wir Beide wissen eigentlich sehr gut über das Sammelgebiet ERMA, und die Ansichten ernsthafter Sammler wie ThomasMagnum, Hubylin und Co Bescheid.

    Und genau aus der von Dir angesprochenen Thematik heraus, verwende ich bei meinen "Oberflächen-Spielereien" nur meine Ersatzteilträger, wie vor Kurzem hier:

    SSW restaurieren - Oberfläche lackieren

    Ich gehe sogar noch etwas weiter. Ein mittelmässig bis gut erhaltener ERMA mit kleineren Fehlern kann durchaus mehr Reiz haben, als ein umgestylter/nachbearbeiteter ERMA.
    Denn jede Veränderung die es nicht auch Werksseitig gegeben hat, beispielsweise meine Oberflächenbeschichtungen, führt dazu dass aus einem "ERMA" eben ein "ALFHA" wird.
    Als Fun oder Silvester-Waffe, oder als Versuchs-, Spielerei-Waffe durchaus geeignet ..... aber unwiederbringlich eben keine ERMA mehr!

    Ein alter Studebaker, dem man einen Opel-Motor einbaut und mit Metallic-Lack "verschönert", wird auch keinen Oldtimer-Sammler mehr interessieren.
    Ich habe jetzt bewusst Studebaker genommen anstatt Triumph, um ein Sammler-Herz nicht zu quälen :thumbup:

  • Das tut mir bei jeder einzelne ERMA leid..

    Irgendwelche völlig runtergerittene EGR's zu polieren,

    ..und wenn es denn mal runtergerittene sind, durch diese blöde Poliererei werden in letzter Zeit jede Menge ERMA´s unwiederbringlich zerstört.
    Mal abgesehen davon das es eine sinnbefreite Aktion ist mit dessen Ergebnis niemand lange Freude hat, wenn der Zink wieder grau wird.

    Ich mag die Stille nach dem Knall..

    Waffensachverständiger im VWG

  • Also das Teile ich nicht ganz eure Meinung, die frage ist erstmal wie und womit wird ein Erma Restauriert oder Verschönert?

    Hintergrund ist, wie erhalte ich beispiwelsweise völlig Runtergekommene Erma Waffen, im normalfall werden diese Kaputtgeschossen, als Ersatzteil Lager Missbraucht oder Sinnlosen Bearbeiten wie Polieren verschandelt.

    Wie bei einem Auto lässt sich vielleicht die Angewante Beize wie im Original Zustand wieder Herstellen ( Da Erma wie Röhm nach DIN Norm gearbeitet haben, oder?) was vielleicht ein Zingussgießerei die ihre Stücke auch Beizt machen könnte.

    Die Bedinwelemente und Federn müßte man entweder als Original sich besorgen, oder Firmen in Auftrag geben wieTransarms, die diese Federn auf größe bereite, Material und Stärke Kopieren könnten.

    Dann hätte man einen zu fast 100% dem Original gleichen Erma wiederhergestellt, was bei Autos mehr oder weniger auch so gemacht wird.

    Zum Verschönern

    Hier scheiden sich auf jedenfall die Geister, eine Verschönerung, sollte meiner Meinung nach nicht nur eine Optische Bereicherung sein, sondern auch Qualitative sehr Hochwertig und sollte immer eine Form von Wert Steigerung sein, jetzt kann man sich zwar auch wieder Streiten, doch es sollte sich dabei auch um eine Verberessung der Haltbarkeit gegen über dem Original befinden.

    Somit würde das Lackieren und das Roh Zink Polieren schon mal Ausscheiden, da beides nicht wirklich die Haltbarkeit zum einem erhöht ( Außer KG Lack) aber zum anderen nicht unbedinkt eine Verbesserung zum Original darstellt.

    Somit wären Lediglich Galvanische Beschichtungen von Langlebigkeit und Haltbarkeits Steigerung gegenüber dem Original gegeben ( Sofern es auch Professionell gemacht ist), es könnte auch Spezielle Tauch verfahren oder Sprüh/ Lackiervefahren angewand werden um die Haltbarkeit der Beize zu Steigern, wo man zumindest auf PTFE Basis etwas machen könnte, vielleicht auch noch mit anderen Stoffen.

    Selbstverständlich wäre eine derartige Behandlung nicht Original, aber ein Stück der Geschichte würde somit etwas Länger Leben, als wenn man sie im Stark Gebraucht und mit Rostbefallenden Zustand belassen würde und man hätte wieder ein Stück Geschichte für die Nach Welt bewart ;^)

    MFG
    Canny

  • ... Wie bei einem Auto lässt sich vielleicht die Angewante Beize wie im Original Zustand wieder Herstellen ( Da Erma wie Röhm nach DIN Norm gearbeitet haben, oder?) was vielleicht ein Zingussgießerei die ihre Stücke auch Beizt machen könnte....

    Hallo Benny,

    den von Dir erwähnten Punkt "Beizen entsprechend des Werksverfahren" habe ich vor etlichen Jahren schon versucht in die Realität umzusetzen, natürlich nur als Auftraggeber, der dem galvanischen Betrieb die Vorgaben macht.

    Scheitert am Grund-Prinzip:

    - ERMA`s die einen Zustand aufweisen, der eine komplette Oberflächenbehandlung notwendig erscheinen lässt, müssten vor dem Beizen zumindest poliert werden. Eher geschliffen und dann poliert. Das ergibt schon einen Eingriff an der Waffe selbst, wenn auch nur geringfügig.
    Und dann erfordert das ansetzen der notwendigen Bäder ein Auftragsvolumen, das jeden vernünftigen Rahmen sprengen würde. Kein Galvanik-Betrieb stellt eben mal für 5 oder SSW einen kompletten Zyklus um!

    Leider, ist aber auch wirtschaftlich nachvollziehbar. Eine Beizung könnten sicher einige Betriebe, die einen ähnlichen Arbeitszyklus inklusive der aktiven Bäder laufend anbieten, auf den Zinkteilen durchführen. Aber eben nicht eine der Original ERMA-Qualität und Ausprägung entsprechende.

    Man hätte eine aufgearbeitete SSW, deren Technik und Material ERMA entspricht, deren Oberfläche aber nicht Originaltreu wäre.
    Besser als eine Oberfläche mit Schmauch-Einbrennungen etc. .... aber doch wieder keine ERMA im Originalzustand.

    Gruss
    Alfred

  • Das tut mir bei jeder einzelne ERMA leid..

    ..und wenn es denn mal runtergerittene sind, durch diese blöde Poliererei werden in letzter Zeit jede Menge ERMA´s unwiederbringlich zerstört.
    Mal abgesehen davon das es eine sinnbefreite Aktion ist mit dessen Ergebnis niemand lange Freude hat, wenn der Zink wieder grau wird.


    Das sehe ich geringfügig anders, Thomas. Mich nervt das zwar tierisch, das in den letzten Monaten einige Frevler aus Geldgeilheit toperhaltene Ermas poliert haben und dann auch noch viel Geld von einem Dummen bekommen haben. Wenn die Dinger allerdings ziemlich fertig sind, ist das besser, als die komplett zu verbrauchen oder zu entsorgen. Hier so ein Beispiel:

    Das ist keine Werksvernickelung, sondern eine ziemlich perfekte nachträgliche Mattvernickelung. Hält seit vielen Jahren perfekt und solange ich ehrlich sage, dass dies nachträglich gemacht wurde, sehe ich da auch kein Problem.

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  • .... Das sehe ich geringfügig anders, Thomas. Mich nervt das zwar tierisch, das in den letzten Monaten einige Frevler aus Geldgeilheit toperhaltene Ermas poliert haben und dann auch noch viel Geld von einem Dummen bekommen haben. Wenn die Dinger allerdings ziemlich fertig sind, ist das besser, als die komplett zu verbrauchen oder zu entsorgen. Hier so ein Beispiel:


    Das ist keine Werksvernickelung, sondern eine ziemlich perfekte nachträgliche Mattvernickelung. Hält seit vielen Jahren perfekt und solange ich ehrlich sage, dass dies nachträglich gemacht wurde, sehe ich da auch kein Problem.


    Hallo Holger,

    hinsichtlich der "Nickel-Oberfläche" stimme ich Dir absolut zu!

    Besonders wenn man so ein gut gelungenes Stück wie Du besitzt, das den Original-Präsentations-Werkswaffen von ERMA, wie diesen, schon sehr nahe kommt:

    Allerdings habe ich Thomas so verstanden, dass er sich auf die derzeitige "Mode" bezieht, teilweise abgenutzte Stücke aufzupolieren, und dann manchmal mit einer etwas hochtrabenden Beschreibung zum Verkauf anzubieten.

    Natürlich hat jeder das Recht, sein Geld dafür auszugeben, aber die gezahlten Preise wundern mich schon. Besonders wenn man bei manchen Verkäufern den Zweitaccount auf Auktionsplattformen kennt, den Einkaufspreis und Originalzustand kennt ..... und dann mit der Beschreibung und dem Angebotstext beim Verkauf vergleicht.

    Neuwertige ERMA's zu polieren halte ich allerdings für absoluten Unsinn!