Gehörschutz fürs Unterhalten

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 1.788 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Februar 2012 um 13:55) ist von garou5.

  • Hallo,
    da ich über die Suche nicht weitergekommen bin:
    Ich suche einen GK-tauglichen Gehörschutz, der eine Kommunikation untereinander zuläßt, ohne daß man den Schutz absetzen und wie ein Ochse am Spieß brüllen muß. Der Herstellers des PELTOR Optime III preist das Teil als dafür geeignet an, aber behaupten kann man viel ...
    Daher meine Frage, wer etwas passendes - wie gesagt GK-, bis zu Magnum-Kaliber hin, tauglich - kennt/empfehlen kann.
    mfg, Dr.K.

  • Hallo,

    ich benutze beim GK-Schießen (KW) das Modell Impact des Herstellers Bilsom. Auch viele Vereinskameraden nutzen diesen. Einigen ist er beim LW-Schießen etwas hinderlich, da er nicht so flach baut wie die meisten Modelle der Fa. Peltor. Ich haben diesbezüglich bisher keine Probleme gehabt.

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Hallo,

    ich benutze beim GK-Schießen (KW) das Modell Impact des Herstellers Bilsom. Auch viele Vereinskameraden nutzen diesen. Einigen ist er beim LW-Schießen etwas hinderlich, da er nicht so flach baut wie die meisten Modelle der Fa. Peltor. Ich haben diesbezüglich bisher keine Probleme gehabt.

    Danke, aber wie gesagt, ich suche keine allgemeine Empfehlung sondern speziell solche, die eine Unterhaltung mit dem Begleiter/Nachbarn erlauben. Einen erneuten allgemeinen "Welcher Gehörschutz"-Fred wollte ich nicht aufmachen ...

    Ach ja: Ich weiß, daß es diese elektronischen Dinger gibt, aber die scheiden aus.

    mfg, Dr.K.

  • Für GK braucht man eine erhebliche Dämpfung, Sprache wird damit in jedem Fall sehr dumpf wahrgenommen, anders ist das nicht möglich. Ideal wären tatsächlich elektronische Geräte, die normal übertragen und zu laute Töne einfach abregeln. Da es diese Geräte auch schon günstiger als gute nicht-elektronische Geräte gibt frage ich warum die elektronischen Dinger ausscheiden?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Da hast nun ein Problem.
    Tatsache ist, dass man sich mit den einfache passiven Gehörschützen nicht unterhalten kann. Insbesondere mit dem Peltor Optime III ist man akustisch "alleine". Lupft man eine Seite zur Unterhaltung, knallt es dann irgendwo in der Nähe und das geht auch tüchtig aufs Ohr.
    Somit bleibt nur ein aktiver Gehörschützer.
    Leider dämpfen alle aktiven Gehörschützer bei weitem nicht so gut, wie die passiven Modelle. Aber eines kann ich vorhersagen:
    Die billigen Modelle taugen nur für die Mülltonne. Sie dämpfen am wenigsten und eine Verständigungsqualität gibt es nicht. Die Dinger rauschen und man versteht auch wenig. aher kann man nur zu namenhaften Modellen raten. Ich habe einen Sordin Surpreme pro, weil er mit nachgerüsteten Gelpolstern einen super angenehmen Tragekomfort hat und sein Verstärker rein digital arbeitet. Es ist auch mit Anstrengung kein Rauschen wahrzunhmen. Zudem kommt er mit zwei einfach AAA Batterien jahrelang aus. Er schaltet sich auch automatisch aus.
    Alledings ist man dann über 200 € los.

  • Ichz habe den 'Bilsom Impact Sport'.
    Ein sehr flacher aktiver Gehörschutz.
    Kostet in D überall über 100€.

    Wird jetzt auch in D unter dem Namen 'Howard Leight' vertrieben (wie im Rest der Welt).

    Hab ihn aus den Staaten, inkl. Versand und Einfuhrumsatzsteuer 73€.
    Ein aktiver Gehörschutz 'macht dicht' bei lauten Geräuschen. Leise Geräusche (z.B. Sprache) kann er sogar verstärken.
    Hat auch einen Klinkeneingang. Kannst zum Beispiel das Smartphone anschließen und Musik hören beim Schießen.

    Schieße allerdings nur bis 9mm. Kann nix zur Magnumtauglichkeit sagen.
    Bin aber sehr zufrieden damit.

    "He, who trades freedom for temporary security, deserves neither freedom nor security."
    ("Jene, die Freiheit aufgeben, um eine vorübergehende Sicherheit zu erwerben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.") --- Benjamin Franklin

  • Tja, schein der Wunsch nach der eierlegenden Wollmichsau zu sein.
    Die elektronischen scheiden aus mehreren Gründen aus, z.B. weil deren Dämpfung - soweit ich das bisher erkennen kann - signifikant unter denen der guten passiven Kapseln liegt und ich - abgesehen von dem grds. Mißtrauen einer selbst gebauter Elektronik gegenüber - deren Prinzip, beim Knall auszuschalten, nicht gut finde. Ich sehe eine Art Limiterfunktion, ähnlich eine AGC, als besser an.
    Schade.

  • Vielleicht liegt hier ein Verständnisproblem vor.

    Die elektronischen Geräte dürften alle wie ein Limiter arbeiten, einfach deshalb, weil der Lautsprecher bzw. seine Treiberstufe derartige Schalldrücke garnicht liefern kann.
    Selbst ein "Abschalten" während des Knalls wäre kein Problem, da der kritische Pegel des Knalls nur wenige Ms dauert, und eine derartige Pause in einer Unterhaltung praktisch kaum zu Verständigungsproblemen führt.
    Auch bei einem Limiter wäre während dieser Zeit nichts zu hören, eben weil der Lautsprecher auf Maximalauslenkung feststeht und damit absolute Stille produziert.


    Ich habe übrigens einen passiven Bilsom Foldable, der reicht mir auch dann, wenn auf dem Stand .460S&W geschossen wird.
    Auch direkt daneben, aber da vertreibt mich schnell die Druckwelle aus dem Kompensator.


    Stefan

  • Das ist richtig. Hohe Lautstärken werden einfach gekappt und nicht zum Lautsprecher übertragen.
    Leider stimmt es auch, dass wohl alle aktiven Gehörschützer nicht die Dämpfungswerte von guten passen GS erreichen. Offenbar braucht die Elektronik zusammen mit dem Lautsprecher soviel Platz, dass Dämpfung zu Baugröße entgegen steht.

  • Ach ja: Ich weiß, daß es diese elektronischen Dinger gibt, aber die scheiden aus.


    Sorry, das ging aus Deinem Eingangspost nicht hervor. Daher habe ich Dir einen elektronischen empfohlen. Nichts für ungut. :^)

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012


  • Sorry, das ging aus Deinem Eingangspost nicht hervor. Daher habe ich Dir einen elektronischen empfohlen. Nichts für ungut. :^)

    Dann bleibt ja eigentlich nix mehr übrig.

    ich nutze zum GK-schießen meinen aktiven Peltor SportTac mit Oropax drunter. Wenn ich die Lautstärke hochstelle hör ich draußen wenn jemand im Schützenhaus einen fahren lässt ;)

  • @ Dr.König

    Also ich benutze: eQuiet Hochton Gehörschutz.
    Die sind super ;) man hört noch das Schießen :johnwoo: und kann sich noch unterhalten ohne brüllen zu müssen. :direx: :n21:
    Für gerade mal 10 Euronen ( bei ebay ).
    So macht das Ballern auch mit gehörschutz noch richtig Laune.

    Gruß garou5 8-)

  • Ich tendiere zu Ohrstöpseln die aus Schaumstoff bzw. Weichgummi die schlucken nicht den ganzen Schall, aber gerade so, dass es reicht, um sich noch deutlich zu unterhalten, aber das wäre auch die Minimalverion. In meinem Fallle habe ich die Ohrstöpsel bei nem schweizer Rockkonzert geschenkt bekommen, sind Spezielle die in wie In-Ear Kopfhörer mit abstufungen aussehen.

    :schland: :W: ......und täglich grüßt das Murmeltier !

  • Vielleicht liegt hier ein Verständnisproblem vor.
    Die elektronischen Geräte dürften alle wie ein Limiter arbeiten, einfach deshalb, weil der Lautsprecher bzw. seine Treiberstufe derartige Schalldrücke garnicht liefern kann.
    Selbst ein "Abschalten" während des Knalls wäre kein Problem, da der kritische Pegel des Knalls nur wenige Ms dauert, und eine derartige Pause in einer Unterhaltung praktisch kaum zu Verständigungsproblemen führt.
    Auch bei einem Limiter wäre während dieser Zeit nichts zu hören, eben weil der Lautsprecher auf Maximalauslenkung feststeht und damit absolute Stille produziert.

    Interessanter Gedanke, das mit der absoluten Stille. Werde ich mal testen.
    Ich kenne nicht alle aktiven Gehörschutzteile, aber bei denjenigen, die ich mir angeschaut habe, wird definitiv für die Dauer des Schußknalls und auch etwas länger ausgeschaltet.

  • @ Dr.König
    Also ich benutze: eQuiet Hochton Gehörschutz.
    Die sind super ;) man hört noch das Schießen :johnwoo: und kann sich noch unterhalten ohne brüllen zu müssen. :direx: :n21:
    Für gerade mal 10 Euronen ( bei ebay ).

    Ist die Frequenzverteilung bei KK- und GK-Schüssen wirklich so, daß sich das meiste im Bereich der hohen Frequenzen abspielt?

    mfg, Dr.K.

  • Dann bleibt ja eigentlich nix mehr übrig.

    Zumindest nichts "von der Stange". Ich werde mal sehen, ob ich mir einen aktiven Schutz nach eigenem Gusto nicht selbst zusammenfummeln kann. Es gibt auch Fernost recht günstig sog. Hörverstärker, die man um den Hals tragen kann. Hieran zwei normale Ohrstöpsel, darüber gut dämmende Kapseln - wenn die Hörverstärker eine limiter- oder AGC-Funktion haben oder die sich einfach nachrüsten läßt (wovon ich ausgehe), wäre das eine Lösung. Außerdem läßt sich dann gleich noch eine Buchse für den MP3-Spieler anbringen, um mit klassischer Musik im Hintergrund die Entspannung zu fördern ...

    mfg, Dr.K.

  • Ich kenne nicht alle aktiven Gehörschutzteile, aber bei denjenigen, die ich mir angeschaut habe, wird definitiv für die Dauer des Schußknalls und auch etwas länger ausgeschaltet.


    Hier wäre jetzt die Frage zu stellen, wie lange in den fraglichen Räumlichkeiten ein Schalldurck herrscht, der vom Gerät als zu hoch bewertet wird und ob eine bewusste Stummschaltung erfolgt (also nicht nur ein technisch nicht wiederzugebender Maximalpegel), die zudem noch etwas über das eigentliche Schallereignis hinaus ausgedehnt wird.

    Ich schweife mal ein wenig ab und bringe mein Verständnis anhand eines Limiters ein, den ich ein wenig kenne.
    Früher zu analogen Zeiten waren in Telefonen Gehörschutzgleichrichter eingebaut.
    Die waren nur zwei antiparallel geschaltete Dioden, die einfach jedes Signal über ihrer Sperrspannung kurzschlossen.
    Die Verständigung war einwandfrei, aber jedes Knacken und auch überlaute Sprechschallpegel wurden effektiv gefiltert.
    Fehlten diese beiden Dioden (ein kleiner Streich unter Kollegen), so waren die alten Hörkapseln durchaus imstande, einen Pegel an der Schmerzgrenze zu erzeugen.
    Einmal am einen Ende mit etwas hartem auf die Sprechkapsel geklopft und gegenüber fiel dem anderen das Ohr ab.

    Merkliche Stille gab es mit Limiter natürlich dennoch nicht (war im vorherigen Post stark vereinfacht ausgedrückt), einfach weil keine normale Übertragungsschaltung und auch kein normales Mikrofon eine Dauerauslenkung unter etwa 15-20Hz, also für etwa 50-70ms wiedergeben kann.
    Für eine Dauer unterhalb dieser Zeitspanne gibt es auch keine echte Stille, eben weil Dauerpegel durch zwangsläufige Dämpfungen (und seien es auch nur die Kapazitäten und Induktivitäten der Drähte) stark abgerundet werden.
    Jeder Pegel unterhalb der Maximalauslenkung ist wieder imstande, zusätzliche Modulationen zu übertragen, vielleicht nicht unbedingt hörbar, aber vorhanden.

    Der Unterschied zwischen einfachen und teuren aktiven Geräten liegt vermutlich darin begründet, dass die einfachen nur aus Mikro, Verstärker und Lautsprecher bestehen und einfach ab einem gewissen Pegel nicht mehr übertragen und aufgrund der Einfachheit ihrer Bauteile ein Rauschen aufweisen, aber ihre Limiterfunktion an sich recht gut erfüllen, die teureren Geräte hingegen werten den Schall aus und schalten je nach Ereignis ab (und schießen dabei etwas übers Ziel hinaus), sind aber aufgrund ihres qualitativ hochwertigeren Aufbaus rauschfrei.
    Gibt es evtl. Geräte dazwischen?
    Also hochwertig aufgebaute, aber letzendlich "dumme" Schaltungen?
    Ich weiß es nicht!


    Zum Thema Hochton:
    Bis zu einer gewissen Entfernung ist ein Schussknall eigentlich garkein Schall (Luftmoleküle schwingen vor und zurück) sondern eine Druck- oder Stoßwelle (Luftmoleküle verändern schlagartig und dauerhaft ihre Lage), welcher allerdings von unserem Gehör als Schall wahrgenommen wird.
    Diese Auslenkung der Luftmoleküle geht nun ähnlich schnell wie es bei einem hochfrequenten Schallsignal der Fall wäre, ab einer gewissen Entfernung ist es dann auch nur noch ein solches (weil die freigesetzte zusätzliche Gasmenge natürlich endlich ist und die Luftmoleküle ab dieser Entfernung mangels nachfolgendem Druck wieder zurückschwingen).
    Genau hier setzen die Hochton-Dämpfer an, die alles oberhalb einer gewissen Frequenz stark dämpfen.
    Diese Frequenz kann übrigens erstaunlich niedrig sein, für einwandfreie Verständigung reicht alles unter 3400Hz (mehr kam früher auch nicht übers Telefon).

    Und damit es nicht zu einfach wird:
    Ab einer gewissen Entfernung bleiben auch nur noch niederfrequente Schallanteile übrig, weil diese weniger stark durch die Elastizität der Luft gedämpft werden.

    Inwieweit bei den Hochton-Dämpfern auch eine Dämpfung zu hoher nieder- und mittelfrequenter Pegel erfolgt, das vermag ich nun nicht zu sagen.
    Als vernünftige Limiter können sie m.E. aber wohl nicht arbeiten.


    EDIT:
    Die Idee mit dem Hörverstärker klingt recht gut!
    Ich dache eben auch schon darüber nach, ob man nicht die Schaltung eines alten Telefons in einen Kapselgehörschutz implantieren könnte.
    Beim Telefon weiß ich wenigstens, wie es funktioniert!


    Stefan

    ps:
    Kann jetzt durchaus sein, dass ich Shwachsinn zusammengeschrieben habe.
    So sehr habe ich mich mit dem Thema auch noch nicht beschäftigt.

  • Ist die Frequenzverteilung bei KK- und GK-Schüssen wirklich so, daß sich das meiste im Bereich der hohen Frequenzen abspielt?

    mfg, Dr.K.

    Es ist nun mal so das besonders hohe Frequenzen schädlich für die ohren sind.
    Ob beim Schießen überhaupt so hohe Frequenzen erreicht werden halte ich ebenfalls für unwarscheinlich.
    Das tolle ist einfach nur das die Ohren überhaupt geschützt sind und man noch Spaß beim Ballern hatt
    und nicht wie bei vielen anderen wo man nur ein PLOPP oder PÖFF hört

    mfg, garou5