HW 45 rockt nicht mehr

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 5.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. April 2012 um 20:10) ist von canelles.

  • Hallo Zusammen,
    meine HW 45 liegt seit Monaten ungenutz im Schrank. Gestern konnte ich mit der HW 45 ein wenig schiessen. Die Schussleistung ist deutlich gesunken.
    Die Laufdichtung habe ich erneuert doch ein Besserung brachte das nicht. Habt Ihr für mich einen Tipp um die HW wieder flott zu machen.
    Im Moment erinnert mich das Schussgeräusch an Blasrohrschiessen.

    Gruß
    Fritzchen

  • Das ist keine dumme Frage. Natürlich lag die HW nicht gespannt im Schrank.
    Vor 3 Jahren hatte ich ein ähnliches Problem. Die HW bekam eine neue Feder und funktionierte wieder wie am ersten Tag.
    Ich vermute dass die Feder auch im entspannten Zustand die Spannkraft verliert. Beim letzten Wechsel war die Feder um ca 15mm kürzer wie die Neue.
    Geschossen habe mit der HW nur gelegentlich. Verschleiß kommt somit eigentlich nicht in Frage.

    Gruß
    Fritzchen

  • Könnte evtl. eine Schmiergeschichte sein. Eigentlich sind die FWB sehr anfällig, wenn sie zB. zu viel Fett abgekriegt haben. Bei den HWs ist das normalerweise kein grosses Problem, aber möglich ist es.

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Hast du noch garantie?
    Wenn ja zu weihrauch zum Reparieren, bzw zu deinem Händler bringen

    Da kann ziemlich vieles passiert sein..
    Z.B. deine Kolbendichtung wurde aus einem nicht geklärten Grund beschädigt
    Der Lauf ist ein stück nach vorne verrutscht und dichtet nichtmehr richtig, da der Anpressdruck zu gering ist
    Deine Feder ist lahm geworden oder gebrochen (unwahrscheinlich, da nicht gespannt)
    Sie hat einfach schon zu viele Schuss runter, und die feder wurde schwächer
    Der Kunststoffklotz (wo die laufdichtung drin sitzt) ist locker geworden und die Luft drückt sich irgendwo heraus

    Wie gesagt, falls noch garantie ist einfach mal weihrauch fragen..
    Wenn nicht: Hier im Forum kursiert eine Zerlegeanleitung

    Wenn ich was falsches gesagt hab, behaupte ich das Gegenteil!
    Rechtschreibfehler dienen der Belustigung der Menscheit

  • Fritz, hast Du vielleicht die Möglichkeit eine v0 Messung durchzuführen?

    Die Qualität der Federn scheint leider manchmal etwas zu schwanken, gelgentlich halten die ihre Leistung jahrelang, ungeachtet der Häufigkeit der Nutzung, dann andere Exemplare wiederum erlahmen trotz keiner oder sehr spärlicher Nutzung. Am besten wäre natürlich jetzt eine objektive Messung der v0... Welche Geschosse hast Du zum testen genutzt?

    Verwende bevorzugt sehr leichte und weiche Geschosse. Sehr gut zb die RWS Geco, die sind primär sehr leicht - ihre Härte ist durchschnittlich würde ich sagen. Ideal wären JSB Exact Express oder Vogel Match Diabolos. Die Vogel Diabolos sind ein Geheimtip für die HW45. Sie sind aus sehr weichem Blei, wie die JSB und besitzen daher ein sehr geringes Losbrechmoment und einen geringen Durchpresswiderstand, daher läuft die HW45 mit diesen zur Höchstform auf.

    Ebenfalls könnte es sich anbieten bei gespannter Waffe hinten auf den vom Kolben sichtbaren Teil ein paar Tropfen 10W40 Motoröl zu geben. Die Waffe wird nach ein paar Schuss beginnen etwas zu dieseln und mit etwas Glück auch dabei bleiben. Beschädigen kann man in Bezug auf die Dichtungen bei der HW45 mit dem Dieseln nichts, die Kolbendichtung ist aus massivem Teflon und dürfte Unkaputtbar sein - zumindest mit Dieseln wird man das DIng nicht kleinkriegen. Die Laufdichtung und die Dichtung unter dem Transferport Aufsatz sind aus Nitril-Butadien-Kautschuk und können ebenfalls einiges ab. Mir ist noch keine abgefackelt und ich nutze die HW45 doch schon eher etwas häufiger ;)

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo Columbo,

    ein VO- Messung kann ich nicht durchführen. Die Leistung liegt deutlich unter der S+W 568
    Doch mein Gefühl trügt nicht. Der Dampf fehlt.
    Die HW 45 braucht ein wenig Öl zum glücklich sein. Deine Schmiermethode ist mir bekannt und hat über Jahre funktioniert. Die Feder ist ca 3-4Jahre eingebaut und die Waffe ist ca 9 Jahre alt.
    Meine HW hat sehr gut mit den JSB funktioniert. Dieseln gehört bei der HW 45 zur vollen Leistung dazu. Ich werde die Waffe nochmal etwas ins warme legen und nochmal ölen.
    Mal sehn ob die schöne HW wieder munter wird. Ansonsten muss ich die Pistole zerlegen reinigen und eine neue Feder mit Dichtung einbauen.

    Gruß
    Fritzchen

  • Ich würde es im Zweifel erstmal nur mit einer neuen Feder probieren. Die Kolben-Dichtung ist teuer, und meist nie die Fehlerquelle - praktisch unkaputtbar. Wenn die Waffe einmal eine sehr gute Leistung mit der Kolbendichtung hatte, dann würde ich die Dichtung gut hüten und nur dann wechseln, wenn absolut kein Zweifel besteht daß dies auch die Fehlerquelle ist. Ich spreche da aus Erfahrung, da ich mal voreilig eine Kolbendichtung bei der HW45 getauscht hatte. Zum Schluß endete die Geschichte damit, daß ich die Originaldichtung trotz leichter Beschädigung, welche sich während des Ausbaus ereignete, wieder montierte. Die Fehlerquelle lag einfach in einer minderwertigen Feder und zu sparsamer Schmierung. Die HW45 braucht einen Hauch Fett auch im Kolbenraum - explizit vor der Dichtung, damit sie leicht dieseln kann.

    Eine Sofortmaßnahme wäre eben jetz mal nachölen mit ein paar Tropfen 10W40, welche Du bei gespannter Waffe hinten auf den Kolben und ggf auch auf die Feder gibst. Das Öl sollte sich während des Schießens dann etwas verteilen und auch an der Kolbendichtung vorbeigalngen in geringen Mengen. Die Waffe ggf gelegentlich mal leer abschlagen, dabei aber die Kimme festhalten, die verstellt sich sonst. Etwaige Zieleinrichtung wie Red Dot und ZF vorher demontieren, da die Belastungen beim Leerschuß deutlich höher sind. Beim Leerschuss keine Angst, an der Waffe kann nichts kaputt gehen und der Kolbendichtung ist es egal. Die Waffe beim Leerschuss vielleicht leicht auf einen Lappen pressen, das sorgt für einen minimalen Gegendruck. Dieser Tip wurde sogar mal seitens Beeman erteilt, wenn ich mich richtig erinnere. Man kann den Effekt auf jeden Fall am Chrony deutlich messen, nach einem Leerschuss ist die Leistung bei korrekter Schmierung etwas höher und mit etwas Glück bleibt sie das auch, zumindest sofern es nur ein "Brennstoff" Problem war. Die genauen Zusammenhänge sind mit nicht bekannt .- aufgrund des erhöhten Dieseleffektes nach einem Leerschuss vermute ich daß auf diese Weise neuer Brennstoff in den Kompressionsraum gelangt. Denkbar wäre auch daß die Kolbendichtung nach so einer Behandlung noch einen Hauch besser dichtet, da sie am Kolbenboden passgenau an die Hülse angelidert wird.

    Das würde ich aber nur probieren, wenn man einen deutlichen Leistungverlust an der Waffe bemerkt, das nur als Randbemerkung, nicht daß hier jetzt dutzendweise HW45 leer abgeschlagen werden :))

    Erste Maßnahme bei Zerlegung: Ölen und sparsam nachfetten und zwar auch vor der Dichtung und in der Kompressionshülse. Dabei aber nicht übertreiben, da man die HW45 mit zuviel Fett auch wieder bremst.

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo Columbo,

    danke für Deine ausführliche Hilfe. Das mit den Leerschüssen ist mir auch bekannt, geholfen hat es allerdings nicht.
    Ich werde die Kolbenfeder wechseln und die alte Dichtung weiterverwenden. Ich denke danach ist das Problem behoben.
    Bei meiner HW 35 hatte ich das gleiche Problem. Die Feder hat sich einfach gesetzt ohne das ich die Waffe übermäßig benutzt hatte.
    Da gab es doch einmal eine Zerlegeanleitung im Forum ? Die neue Oberfläche macht nicht alles einfacher. Kannst Du mir einen Link senden ?

    Danke

    Fritzchen

  • Hallo Columbo,

    jetzt habe ich die neue Feder eingebaut. Die Alter war fast um 40mm kürzer. Das Material altert wirklich schnell.
    Jetzt habe ich ein anderes Problem.
    Die Feder rastet nicht mehr ein. Weder in der Stufe eins noch zwei.
    Ich habe aus versehen den Bolzen der Abzugsstange ausgetrieben und nach der Anleitung wieder zusammen gebaut. Die Feder der Abzugstange liegt kurz vor dem Bolzen und drückt die Abzugsstange durch den Hebel nach unten (von oben betrachtet). Das ist doch richtig ? Oder ?
    So ein Mist. Ich ärgere mich schon wieder.

    Gruß
    Fritzchen

  • Es müßte eigentlich richtig sein - Schau doch noch mal hier: Weihrauch HW 45: Zerlegung und Abzugs-Special

    Aus der Ferne kann man sonst kaum sagen woran es liegt... der Fehler müßte nicht mal an der Abzugsstange bzw Rasthebel direkt liegen... Evtl hat sich beim Zusammenbau ja der Kolben leicht in der Hülse verdreht, so daß die Rastklinke nicht mehr in den Kolben greifen kann?

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  • Hallo Columbo,

    um das zu verhindern habe ich den Kolben markiert. Beim letzen mal hatte ich ein ähnliches Problem.

    Dort wo die zwei Spannhebel des Oberteils eingreifen habe ich mit Edding 2 Markierungen gesetzt.
    Die Markierungen fluchten mit dem Gehäuse wie vorher. Ich habe auch den Kolben mit Dichtung nicht ausgebaut. Die Kolbendichtung ist bestimmt noch OK.
    Der Abzug wurde nicht ausgebaut. Es ist bestimmt eine Kleinigkeit.
    Hoffentlich finde ich den Fehler.
    Danke für Deine Hilfe
    Gruß Fritzchen


  • Die Druckfeder für Abzugsstange sitzt vorm Drehpunkt (Bolzen) und drückt den langen, hinteren Teil der Abzugsstange nach unten.

    Damit der Kolben in gespannter Position einrastet müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

    1. Die am Hahn befestigte Spannstange (nicht im Bild) hebt beim Öffnen des Oberteils die Abzugsstange hinten.

    2. Die Sicherungsstange dreht die Rastklinke nach oben vorn. Dadurch wird die Abzugsstange gestützt und erst beim Schuß heruntergelassen.

    3. Die Rasthebelmimik in der Abzugsstange hat freies Spiel und erwischt eine Aussparung im Kolben (1. oder 2. Spannstufe).

    Entweder kommt also die Abzugsstange nicht hoch bzw. bleibt nicht oben. Das ist z.B. bei klemmender Sicherungstange der Fall (sehr beliebter, gemeiner Fehler).

    Oder die automatische Rasthebelkonstruktion hat sich verklemmt bzw. findet keine Aussparung im Kolben. Das wäre der Fall, wenn der Kolben verdreht wäre. Die Spannhebelführungen erzwingen eigentlich eine bestimmte Position.

    Andreas

  • Hallo, hatte das Selbe Problem mit meiner HW45. Typische Weihrauch Materialermüdung (Feder) bei der Waffe, ich schieße sie mind. 1x im Monat und wenn es nur 5 Dias sind, so ist das Problem nicht mehr aufgetreten

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von snipo (5. September 2011 um 23:24)

  • Hallo Zusammen,

    ich habe den Fehler gefunden. Beim Ausbau der Abzugsstange mit eingebautem Rasthebel hat sich der Fehler eingeschlichen.
    Die Rastklinge ist umgekippt und der Rasthebel konne nicht greifen.
    Wow ! jetzt rockt die HW wieder richtig ! :thumbsup: Danke !Danke ! sagt Fritzchen an alle die geholfen haben.
    Das mit der Feder gibt mir zu denken. So viel habe ich nicht geschossen aber der Vergleich der beiden Federn spricht gegen die Stahlqualität.
    Beim spannen ist der Kraftaufwand viel größer.


    Gruß
    Fritzchen

  • Ebenfalls könnte es sich anbieten bei gespannter Waffe hinten auf den vom Kolben sichtbaren Teil ein paar Tropfen 10W40 Motoröl zu geben.

    Hallo Lt. Columbo (und wer sich sonst noch damit auskennt), habe diesen alten Thread ausgegraben, da meine HW45 so langsam etwas nachlässt. Der schöne Geruch ist kaum noch vorhanden und mit Gecos macht sie "nur" noch ca. 162 m/s statt vormals ca. 168 (stetige Steigerung wären der ersten 3000 Schuss, seitdem geht es ganz langsam wieder abwärts).

    Darf es auch 5W30 sein? Ich habe dieses vollsynthetische, für VW Motoren zugelassene "long life" Öl. Würde mir ungern eine ganze Flasche 10W40 kaufen, wenn ich buchstäblich nur einen Tropfen brauche.

    Grüße
    Abraxas