Mit Schalli keine Treffer mehr?

Es gibt 62 Antworten in diesem Thema, welches 4.127 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. August 2011 um 13:37) ist von mille79.

  • Hallo !
    Hoffentlich bin ich hier in der richtigen Rubrik und Ihr könnt mir helfen.
    Ich habe eine Shooter200 mit Diopter mit der ich recht gut treffe, also immer auf die Scheibe. :^)
    Nun habe ich mir letztens einen neuen Schalli gegönnt (Weihrauch),wenn ich den aufschraube sehe ich nicht mal mehr wo der Schuss
    hingeht. :( Und es kommen Bleibrösel aus dem Schalli. Kann es sein das der Adapter schief gedreht ist?
    Adapter (wohl Eigenbau) und anderer Schalli(auch Eigenbau) waren beim Kauf dabei.Bei dem anderen Schalli blieben die Dias meist auch im Schalli hängen!
    Ist meine Vermutung mit dem schiefen Adapter richtig? ?(

    Gruß
    Boris

    • Weihrauch HW 40, Baikal MP 61
  • Hallodri!
    Die Schalldämpfer die ich kenne, arbeiten berührungslos. Wenn Deiner nach dem Prinzip der Kugelbremse arbeitet, wäre das etwas ganz neues. ?( Vermutlich bekommst Du Deine Geräte aber nur nicht gerade aufgeschraubt. Gib das doch mal einem mit etwas Erfahrung beim Ansetzen von Schrauben. Vermutlich wirst Du jetzt schreiben Du bist Mechatroniker. Gerade dann. :P
    Sonst kannst Du die ganze Sache noch zur optischen Vermessung geben. Da schaut ein zum Sehen ausgebildeter Fachmann dann bei montiertem Schalldämpfer durch den Lauf. Ist da etwas zu sehen, wird das Diabolo beim nächsten Schuß etwas davon abraspeln oder daran abgeraspelt werden. :( Was, wie oben bereits erwähnt, mit den gängigen Objekten zur Mündungsgeräuschdämpfung nichts gemein hat.

    Gruß!

  • Boris

    Jup, da ist was gewaltig schief wenn der Dia im Schalli schon Anstubbst. Würde mal den Herrn Anschreiben von dem Du das gekauft hast und ihm Schildern was er da für nen "Müll" Dir geliefert hat. Kann natürlich auch sein daß der Adapter für deinen Lauf zu groß war und du durch Anziehen der Madenschraube (anders kenne ich keine Adapter) nun außermittig auf dem Lauf hast. Dan kann der von dem Du das teil gekauft hast nix dafür sofern es keine Maßanfertigung war.

    Trifftnienix
    Dein Posting muss man nicht verstehen, oder?

    Gruß
    Thomas

  • Hab das zwar schon paar mal geschrieben- aber es geht ja viel verlören oder wird auch nicht gefunden.

    Nochmal zur Kontrolle einer zentrischen Montage:
    Einen möglichst passenden Stab o. ä. bei aufgesetztem Schalli bis weit in den Lauf schieben.
    Es wäre Zufall, wenn das " gerade" abginge, irgendwo ist immer ein wenig krumm-
    Das machen wir uns aber zu Nutze, indem wir den (leicht )krummen Stab einmal um seine Achse drehen. - dann seht ihr auch wo er aneckt , da ist der Schalli zu weit zur Achse montiert
    Kinderleicht, aber effektiv.

    Gruß
    iwan

  • Hallo,

    habe da ein ähnliches Problem.

    Habe mir das Baikal 512 gekauft, im Set mit Schalli und ZF.

    Nachdem ich heute dasGewehr einschiessen wollte was auch super geklappt hat, wollte ich den Schali ausprobieren.
    Aber als der drauf war habe ich bei ca13 m nicht mal mehrdie Scheibe getroffen? Was kann das sein?

    Das Baikal ist eine 7,5J waffe.

    MfG

    Wer andern eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurstbratgerät.

  • Hi,
    immer wenn man eine Feder und eine Masse hat, ergibt sich ein schwingfähiges System, das bei einer Anregung durch einen Impuls auf seiner Resonanzfrequenz ausschwingt. Ein Lauf ist aus elastischem Stahl und wiegt etwas, der Schuß ist ein Impuls...
    OK, und was soll das nun?
    Bei Luftgewehren mit frei schwingendem Lauf entwickelt sich bei der Schußabgabe eine Schwingung. Die läuft mit über 5000 m/s (Schallgeschwindigkeit in Stahl) durch den Lauf. Übertrieben gesagt schaukelt der Lauf hoch und runter. Je nachdem, wann jetzt das Diabolo den Lauf verläßt, ändert sich die Richtung in die er fliegt etwas. Das merkst Du nicht, wenn Du das Gewehr mit einer möglichst konstant produzierten Diabolosorte einschießt.
    Durch den Schalldämpfer änderst Du die Masse des Laufes, der dadurch eine andere Resonanzfrequenz bekommt. Dadurch schwingt der Lauf unter umständen genau so, das er statt vorher nach oben, nach unten zeigt.
    Einfachste Physik, praktisch angewandt.
    Je nach dem, wie lang und stabil der Lauf ist, ändert sich das Schwingungsverhalten in der Amplitude, also der Höhe der Schwingung. Laufmäntel aus Kunststoff wirken dämpfend, so, als ob Du den Finger an ein klingendes Weinglas hällst. Aber völlig läßt sich das nie unterdrücken.

    Gruß!

  • Hallo,

    ich sag es ja ungern, aber wenn man irgendwo rumschraubt, ist ein gewisses technisches Grundverständnis hilfreich. Insbesondere bei dem ganzen Schrott, den man inzwischen mit ein paar Klicks einkaufen kann. Übrigens egal ob Kaffeemaschine oder Luftgewehr.

    Für alle Teile, die man vor einen Lauf schraubt, steckt, schiebt, klebt gilt als oberste Regel, dass das Geschoss frei durchfliegen kann. Bei einem Knicker hilft der Blick gegen das Licht, sonst vielleicht ein Putzstock ober ein anderer unterkalibriger Holzstab. Oft hilft aber auch allein der Blick auf die Rotationssymmetrie des Adapters, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Laufmündung garantiert nicht immer rotationssymmetrisch zum Lauf-Äußeren angeordnet ist.

    Bei Schalldämpfern oder anderen Teilen, die man vor den Lauf anbringt, sollten alle Durchmesser, durch die der Diabolo fliegt, mindestens überall 1mm "Luft" lassen. Das bedeutet einen Mindestdurchmesser von 6,5mm bei einem 4,5mm Diabolo. Falls zum Beispiel jemand die weit verbreiteten Schallis (die wohl alle auf 4,5mm ausgelegt sind) vor einen 5,5mm Lauf schraubt, der soll sich bitte nicht wundern. Nicht lachen! Schon passiert!

    Der Schalldämpfer stellt ein Hindernis für den Diabolo dar, der gerade den Lauf verlassen hat. Speziell die kleinen zu durchfliegenden Bohrungen. Ich habe das irgendwo hier schon sehr ausführlich beschrieben. Es gibt strömungstechnische Randeffekte, die den Flug des Diabolos umlenken! Wie Para schon sagte, muss man eine Luftgewehr mit sorgfältigst und unverrückbar montiertem Schalldämpfer komplett neu einschießen.

    Ist der Schalldämpfer auch nur minimal beweglich, oder kommt man auf die Idee, den Schalldämpfer mal aufzuschrauben, mal abzuschrauben, trifft man nichts mehr. Keine Chance!

    Der Schalldämpfer muss fester, unbeweglicher Teil des Luftgewehrs werden. Auch wenn man bei Feuerwaffen, und vor allem in Filmen anderes sieht.

    Gruß
    Musashi

  • Einfachste Physik, praktisch angewandt.


    So viel physikalische Theorie, um eine der geringsten Auswirkungen der Schalldämpfermontage zu analysieren? Da gibt es einige Einflüsse des SD, die viel stärker in Erscheinung treten
    Zudem geht es dem Threadersteller um ein Pressluftgewehr, da treten keine derart starken Impulse auf wie in Federdruckwaffen

    Ich denke, die Vermutung des Threadstarters ist zutreffend - solche Fälle gibt es öfter hier zu lesen
    Die "Symptome", sprechen dafür, dass das Diabolo entweder im Adapter oder im Schalldämpfer "aneckt" und dadurch ins Taumeln gerät
    Der gleiche Effekt kann sich auch bei aus der Trommel schießenden Waffen ergeben, wenn diese nicht perfekt zum Lauf fluchtet

  • @Triftnienix
    Danke für deine anschauliche Darstellung, deren Qualität mich, nebenbei bemerkt, auf eine (Fach-)Hochschulausbildung schließen läßt...Diese Laufschwingungen, die du da ansprichst, wie kann ich mir die vorstellen? Ist das jetzt eine vertikale Schwingung der eher eine horizontale Schwingung? Oder von jedem etwas?

    Gruß
    KH

  • Hier etwas über Laufschwingungen http://www.silhouetten.org/Technik/Swing1.pdf

    Das Entstehen von Laufschwingungen ist da sehr genau beschrieben, es handelt sich zwar um Patronenwaffen, aber das ist als zweitrangig anzusehen.

    Ein Lauf schwingt dabei in allen Richtungen.

    Meinem Wissenstand nach ist die Schwingung vertikal aber größer, jemand der sowas mal untersucht hat erzählte es mir jedenfalls so.

    Definitiv schwingen auch Luftgewehrläufe, logischerweise die von Federkolbengewehren besonders. Ich bin der Meinung das diese auch vertikal mehr schwingen, aufgrund ihrer nach oben hin aussermittigen Anordnung. Ich weis, es gibt auch zentrisch zum System angeordnete LG-Läufe , wie es sich da verhält weis ich nicht?

    Ich beziehe mich bei diesen Ausführungen auf Starrlaufgewehre. Bei Knicker schwingt vorallem das Knickgelenk :^)

    Aber auch das Schlagstück von Pressluftgewehren erzeugt Schwingungen.

    Die Schwingungen optimieren kann man mit Laufgewichten, mit der Laufkontur (schwierig für den normalen Anwender), oder aber durch einen definierten Anlagepunkt am Schaft.

    Also wie Trieftnienix so treffend schreibt, mit einem Finger am Weinglas :^)

    Grüße

    Dampf

    2 Mal editiert, zuletzt von Dampf (14. August 2011 um 00:33)

  • Falls zum Beispiel jemand die weit verbreiteten Schallis (die wohl alle auf 4,5mm ausgelegt sind) vor einen 5,5mm Lauf schraubt, der soll sich bitte nicht wundern. Nicht lachen! Schon passiert!

    Ich lach nicht drüber, da ich dieses ohne Probleme schon praktiziert habe. Die Bohrung im Schalldämpfer von HW sind 7mm. Da passt ein 5,5mm Diabolo anständig durch.

    Eine konzentrische Montage vorausgesetzt, diese ist natürlich immer unabdingbar :^)

  • Gute Erklärung, aber das o.g. Gewehr ist ein Presslüfter...


    Klar, das Problem von Kitchenmaster hat jetzt nichts mit Schwingungen zu tun !

    Einmal editiert, zuletzt von Dampf (14. August 2011 um 01:10)

  • Hi,
    ich glaube es ist jedem in einem Satz klar zu machen, das ein blockierter Lauf nicht gut schießt.

    Aber für manche mag auch anderes interessant zu sein.

    Gerade diese Schwingungsproblematiken habe ich persönlich nicht von einer Uni, sondern aus dem günstigen Angebot auf einem handelsüblichen Gymnasium mitgenommen. Zugegeben, durch erhöhtes Interesse im privaten Bereich verstärkt. So haben vernünftige Berechnungen bei Auspuffanlagen von Zweitaktern, Lautsprecherboxen im Bassbereich, Musikinstrumente, einstürzende Hängebrücken und Laufgewichte bei Langwaffen alle den gleichen Ursprung in dieser Ecke. Physik ist manchmal sehr praktisch. Was die Schalldämpfer angeht,ist natürlich die Beeinflussung des Luftdruckes um das Geschoß durch nicht zentrierte Gegenstände nach der Krone des Laufes ohne Frage sehr wichtig. Hier ist aber recht schnell das Optimum zu finden.

    Die Relevanz des Laufgewichtes kann man durch verschiedene, nicht über die Krone herausstehende Gewichte am Laufende bestens beweisen. Sehr einfach kannst Du Dir die Schwingung sichtbar machen, indem Du einen langen, dünnen Stab (z.B. Schweißdraht) mit Tape am Lauf befestigst. Die Schwingung nach der Schußabgabe ist dann deutlich zu sehen. Genauso, nur nicht so deutlich sichtbar, schwingt auch der Lauf auf und ab. Selbst meine eigentlich prellschlagfreie Diana 75 bringt die Antenne zum wackeln, auch wenn der Impuls ja eigentlich mehr oder weniger längs des parallel zur Laufachse liegenden Zeigers erfolgt.Bei einem richtigen Preller natürlich erst recht. Wer nun meint ein Druckluftgewehr wäre impulsfrei, irrt. Die Dinger sind noch lange nicht zu Ende entwickelt. Denn auch die Masse des Geschosses und der Abzugsmechanik könnte noch kompensiert werden. Die Zeit wird zeigen was da noch kommt. Es geht immer noch ein wenig besser, auch wenn der Entwickler immer meint, nun ganz sicher das endgültige Optimum erreicht zu haben.
    Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber die geringen Umsätze bei Luftgewehren lassen heutzutage keine wirkliche Forschung mehr zu. Wärend bei Feuerwaffen weltweit tausende hochbezahlte Wissenschaftler nach immer besseren Waffen suchen, ausgestattet mit praktisch unbegrenzten Etats, machen Hersteller von Matchluftwaffen noch nicht einmal so viel Umsatz wie ein Kampfpanzer kostet. Und von denen werden immer gleich dutzende geordert. Krieg ist big Bussines, Frieden Gift fürs Geschäft. Könnte man mit Luftgewehren töten, wären sie heute schon völlig anders gebaut.
    Aber zurück zum Gewicht...
    Ich bin darauf gekommen, als ich ein Stück Rohr
    100%ig zentriert auf einen Lauf geschoben hatte, um mit schalldämpfenden Konstruktionen zu experimentieren. Obwohl das Teil die Luftströmung am Lauf absolut nicht veränderte, lag der Streukreis plötzlich deutlich daneben. Abgezogen stimmte wieder alles. Das Spiel war beliebig oft zu reproduzieren. Am Ende habe ich dann ein leicht schwimmend befestigtes, um die 100 Gramm schweres Stück Kupfer an das Laufende gebaut. Schwimmend bedeutet leicht elastisch befestigt, über Kunststoff, nicht mit Schrauben. Die Idee dahinter ist die gleiche wie bei Zweimassenschwungrädern, die ein weiteres Frequenzspektrum erfasst. Damit habe ich jetzt ein deutlich besser treffendes Gewehr. Wobei das bei einer Diana 25 natürlich völlig uninteressant ist, verglichen mit "richtigen" Luftgewehren. Aber je rudimentärer das Objekt ist, um so deutlicher treten manche Ursachen hervor.
    Ich experimentiere jetzt ein wenig mit sehr schönen Teilen aus der Installationsabteilung, ich werde da sicher mal etwas mit Bildern zeigen. Sicherlich keine Revolution, nur ein kleiner Baustein zum Verständnis oder Idee zum basteln.

    Was bei vielen Laienwissenschaftlern (wer ist das nicht bei Luftgewehren?) für Irrwege sorgt, sind die Compensatoren und ähnliches bei Feuerwaffen. Dort Analogien zu Suchen führt aufs Glatteis.

    Gruß!

    Einmal editiert, zuletzt von Trifftnienix (14. August 2011 um 01:15)

  • Das habe ich diesem Zusammenhang glaub ich schon einmal gezeigt, http://www.mec-shot.de/produkte/verla…tarik-tube.html

    Dieses Laufgewicht lässt sich sehr genau verschieben, und es hat sich dabei gezeigt, das Verschiebungen im 1/10mm Bereich große Veränderungen in der Schusspräzision bringen. Und das bei KK. Und die Läufe sind dabei z.T.sehr massiv ausgeführt.

  • Hallo Trifftnienix und Dampf,

    das Problem durch Laufschwingungen ist bekannt, auch deren "Behandlung" durch verschiebbare Laufgewichte.
    Ich glaube, dass es gerade bei Federdruckgewehren massive Probleme verursachen könnte.

    Aber jetzt einmal ganz konkret - und dafür mache ich, oder gerne auch ihr - einen Extra-Thread auf......was tun? Nicht theoretisch, sondern ganz praktisch!
    Welche praktischen, nachvollziehbaren Beispiele gibt es vorzuweisen?

    Bitte versteht mich nicht falsch, ich glaube an diesen Einfluß, habe mich auch damt beschäftigt. Aber mir ist für mein FT-Federdruckgewehr nichts wirklich praktikables eingefallen.

    Was bringt uns weiter, was ist wirklich nützlich? Darüber würden sich sicher viele hier freuen.

    Gruß
    Musashi

  • Hi,
    ich glaube natürlich nicht das ich da etwas neues entdeckt habe, nur konnte ich zunächst nicht viel darüber finden.
    Hier wird nur immer die Bedeutung des Gewichtes unter- und die des Schalldämpfers überschätzt.

    Wobei es bei vernünftigerer, nicht von optischen Präferenzen beeinflußter Betrachtung einleuchtet, das sich viel eher die Trefferlage ändert, wenn der schießende Lauf bewegt wird, als wenn man irgend etwas in die Nähe des bereits fliegenden Projektiles bringt.

    Gruß!

  • Hallo!
    Danke für die zahlreichen Antworten !
    Als Einsteiger in die Materie ist es für mich schwer manches zu verstehen!
    Was kann ich jetzt konkret machen?
    Neuen Adapter kaufen( welchen könnt ihr empfehlen passend zum Gewehr), und das Gewehr mit dem Schalli nochmal einschießen?
    Oder gleich die originalen Dinge von Röhm/Umarex besorgen und mit diesen die Sache angehen?
    Geht mir auch etwas um die Kosten, möchte nun nicht etliches ausprobieren und am Ende merken war alles für die Katz. ?(

    Gruß
    Boris

    • Weihrauch HW 40, Baikal MP 61