Long Range mit freien Luftgewehren

Es gibt 297 Antworten in diesem Thema, welches 50.730 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. September 2016 um 17:27) ist von Technixx.

  • ...passt ganz gut zum Vorposter. Gleiche Wetterverhältnisse, fast gleiche Uhrzeit ( 19:30 ) und Wind mit ca. 2- 3 Km/h aus 045° auf 315° drehend. Zero = 25m JSB Exact Heavy mit HW 100.

    Es wurde immer auf die Zielmitte angehalten mit 5 Schuss und der Windeinfluss unberücksichtigt gelassen. Der 6. Schuss wurde kompensiert nach Chairgun mit 11 Klicks nach rechts = 2cm ( angenommene 3 km/h aus ca. 040° ) und traf recht genau.

    Die Windgeschwindigkeit wurde von einer ganz in der Nähe befindlichen Wetterstation abgerufen, die subjektive Wahrnehmung des Windes war deutlich geringer. So kann man sich irren!!

    Drehender Wind - und Treffer immer schön um´s Ziel herum

    Oftmals neigt man gern dazu, sich öffnende Streukreise der Waffe oder der Munitonssorte anzulasten, doch in Wahrheit ist es nur der Windeinfluss, der sich schon bei scheinbarer Windstille deutlich auswirken kann.

    Volker

  • Bei meinen Schüssen, war es richtig windstill, habe auf der ganzen Flugdistanz etw 50cm hohes Gras und das hat keinen Mucks gemacht ;) Die Seitenabweicheunge kommt vom Glas, das mit der neuen Montage wohl nicht optimal mittig sitzt. Aus 10m liegen die Treffer leicht links, bei 50m rechts, wenn ich auf 25m Fleck eingeschossen habe. Der Streukreis sollte sich jedenfalls ohne Wind und abzüglich Schützfehler auf unter 30mm einpendeln, so meine Prognose, die ich irgendwann auch mal erreichen will :D

  • Ich möchte mal wieder dieses sehr interessante Thema beleben.

    Heute waren im frühen Morgen geradezu ideale Bedingungen für einen Cold Bore Shot gegeben: Frühs absolut kein Wind ( wann hat man das schon ) und ein sonniger ruhiger Herbsmorgen mit idealen Temperaturen und hohem Luftdruck.

    Darum wurde ein einziger Schuss auf dein 50m entferntes Ziel abgegeben - nur ein einziger nach Chairgun Berechnungen der Wetterdaten von einer sehr benachbarten Wetterstation, und....was für ein Schuss! ( Grünes Ziel ).

    Einige Stunden später lebte der Wind etwas auf. Die Wetterdaten waren fast identisch; der Windfaktor wurde ins Chairgun eingegeben und ein zweites ( orangefarbenes Ziel ) wurde mit einem Cold Bore und weiteren 6 beschossen. Wieder saß der erste Schuss perfekt, dann aber ging der Streukreis bei etwas lebhaftem und unruhigem Wind auf. Denke aber, dass er noch ganz o.k. bei diesen Bedingungen ist.

    Mittelt ma jedoch den Streukreis wieder, dann kommt man auf den ersten Treffer zurück. Wenn beide Cold Bore Shots interpoliert werden, dann ist es fast perfekt auf 50m. Chairgun hat beeindruckend genau die Klickwerte errechnet. Was danach übrig bleibt ist mehr oder weniger nur noch Schießen nach Zahlen....oder so ähnlich...


    Der Spider lebte nicht ganz ungefährlich beim Zuschauen :D

    Gruß, Volker

  • Das waren die aktuellen Daten beim 2. Schießen, mit denen Chairgun gefüttert wurde. Erfahrungsgemäß ist die tätsächliche Windgeschwindigkeit direkt vor Ort ca. 30% geringer. In diesem Falle 15 km/h - 30%. Windrichtung und alles andere Gedöns habe ich als App immer live auf´m Smartphone und richte mich danach - zíemlich praktisch.

    Tx.

  • Hallo zusammen,

    hier die Schussbilder mit der Weihrauch HW35k auf dem Stand in Wiesloch.

    Geschossen im "FT-Mode" - sitzend auf dem Kissen und auf dem Knie aufgelegt - meine Streuung ist also mit dabei.

    Bild1

    Bild2

  • Hallo zusammen:

    Bin gerade über ein Videolink auf Youtube gestolpert, in dem jemand sehr schön und anschaulich die Grundlagen für´s Long-Range Schießen aufbereitet. Stelok und Chairgun ergänzen sich optimal zu einem sehr guten Gesamtpaket. Die besonderen Stärken jedes Programms werden kurz in den Berechnungen veranschaulicht.


    Mal abgesehen von den jagdlichen Aspekten, die hier ausgeklammert sein sollen, kann man das Videomaterial 1 : 1 auch auf das Schießen mit :F: Waffen anwenden. Sehr schön und kompakt aufbereitet mit allen wesentlichen Fragestellungen und deren Lösungen.

    https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=wG0bYQDndnA[code][/code]

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Jepp Marc, ist Strelok Calculator.

    @ Alex996 In der Android-Version ist die App kostenlos. Für die Windkalkulation und die Visualisierung der Haltepunkte im Absehen wirklich klasse. Etwas schwierig ist es, Strelok korrekt einzustellen, damit es mit Chairgun deckungsgleich bis auf den einzelnen Klickwert rechnet, aber wenn man es einmal stimmt, dann ist es wirklich gut!

    Brauchst Du ein paar Tips, dann melde Dich per PN.

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Jepp Marc, ist Strelok Calculator.

    @ Alex996 In der Android-Version ist die App kostenlos. Für die Windkalkulation und die Visualisierung der Haltepunkte im Absehen wirklich klasse. Etwas schwierig ist es, Strelok korrekt einzustellen, damit es mit Chairgun deckungsgleich bis auf den einzelnen Klickwert rechnet, aber wenn man es einmal stimmt, dann ist es wirklich gut!

    Brauchst Du ein paar Tips, dann melde Dich per PN.

    Volker

    Bei Android kostenlos, bei IOS 11,99€ die Pro Version.

    Der Feldwebel beim erklären des MG 3: "das ist ganz einfach damit zu schießen. erst auf "F" wie Frieden stellen und dann Blei in die Heide...

    >>> BDS <<>> SGSSV <<>> SV- Birkwitz-Pratzschwitz e.V. <<<

  • Jepp Marc, ist Strelok Calculator.

    @ Alex996 In der Android-Version ist die App kostenlos. Für die Windkalkulation und die Visualisierung der Haltepunkte im Absehen wirklich klasse. Etwas schwierig ist es, Strelok korrekt einzustellen, damit es mit Chairgun deckungsgleich bis auf den einzelnen Klickwert rechnet, aber wenn man es einmal stimmt, dann ist es wirklich gut!

    Brauchst Du ein paar Tips, dann melde Dich per PN.

    Volker

    Chairgun gibts kostenlos für iOS.

    Ich meinte Strelok... das kostet ganz schönes Geld...
    Aber danke für den Tipp mit Chairgun!

    Der Feldwebel beim erklären des MG 3: "das ist ganz einfach damit zu schießen. erst auf "F" wie Frieden stellen und dann Blei in die Heide...

    >>> BDS <<>> SGSSV <<>> SV- Birkwitz-Pratzschwitz e.V. <<<

  • Ich meinte Strelok... das kostet ganz schönes Geld...
    Aber danke für den Tipp mit Chairgun!


    11,99 Tacken, wie schnell verkauft man sich an einer Dose Diabolos, die nichts taugen. Aber für das gleiche Geld bekommst Du Strelok und weißt, was man hat. Ist aber nur meine persönliche Einstellung dazu. Strelok gibt´s auch in Vollversionen, vorzugsweise für GK und ist erheblich teurer. Aber auch in diesen Bereichen echt der :smash: . Für ´ne Luftschubse reicht das abgespeckte Miniprogramm längst aus.

    Das soll jedoch Chairgun keineswegs schmälern. Ganz im Gegenteil. Beide Programme finden ihre Berechtigung und ergänzen sich in Teilbereichen sogar hervorragend.

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Man muss nur aufpassen das das jeweilige Programm für die ballistischen Eckdaten von Diabolos auch geeignet ist. Bei manchen Programmen kann man nur das Ballistikmodell "G1" oder "G7" auswählen, was bei Diabolos eigentlich(!) vollkommen daneben ist. Für Feuerwaffen benutze ich "Ballistic AE".

    Ich werkele bei Luftgewehren die meiste Zeit mit dem "alten" Chairgun. Erst neulich fragte mich ein Forenuser per PN warum seine und meine Ergebnisse differieren. Fazit: In seinem "neuen" Chairgun war als ballistisches Modell eben nicht "GA" eingestellt, sondern etwas anderes. Deshalb war bei ihm schon die Berechnung der Restenergie auf X Meter falsch.

    Die Programme geben einem ja teilweise die Möglichkeit sich über bekannte Werte an die unbekannten anzunähern. Aber bei allen Programmen ganz wichtig: Gibst du Müll ein, kommt Müll hinten wieder raus. Da hilft nur sauberes (Ein-)Arbeiten. Wenn man irgendwelche Werte ausserhalb der Realität so hinbiegen muss das die Software das ausspuckt was dem Schiessergebnis entspricht, stimmt was nicht.

  • Ja, Marc das ist das alte Lied. Man füttert das Programm nach bestem Wissen und Gewissen und man merkt, es stimmt was nicht. Nur: Welcher der vielen Werte ist korrekt und was ist es nicht? Bei so vielen gleichzeitigen Unbekannten ist es oftmals das Stochern im Heuhaufen.

    Du sprichst zu Recht die Ballistikmodelle an. Mehr oder weniger liefern diese auch nur Näherungswerte. Trotzdem ist es schon mal viel wert zu wissen, um welchen Diabolo-Grundtyp es sich handelt. JSB Exact und Exact Heavy sind zwei völlig differente Diabolotypen. Nur einfach den Bc, das Diabologewicht und die V0 im Programm ändern, reicht längst nicht aus. Und Du hast Recht mit der These, die Restenergiewerte nach hinten raus sich sehr genau anzuschauen. Es lohnt sich. Es hat sich herausgestellt, dass G1 für die JSB Exact Heavy der alten Generation das beste Ballistikmodell ist. Über die Messung der V50 wurde es mir dann klar. Die Klickwertkalibrierung ist ein weiteres Thema.

    Hinzu kommt noch das Problem, das Strelok und Chairgun teils verschiedene ballistische Eckdaten abfragen. Stimmt nur einer dieser Werte nicht, rechnen die Programme nicht deckungsgleich. Im Umkehrschluss: Füttert man beide Programme mit seinen persönlich ermittelten Daten und es kommt das Selbe heraus, Bingo!!! Wie Weihnachten und Ostern am gleichen Tag!!!

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Hier mal ein wesentlicher Knackpunkt, wenn Strelok und Chairgun deckungsgleich rechnen sollen. Beide Programme greifen verschiedene ballistische Eckdaten ab, die korrekt eingegeben werden müssen, damit es funktioniert. Ein wesentlicher Knackpunkt sind die Klickwerte des ZFs. Hier mal mit Pfeilen markiert. Strelok und Chairgun fragen den Klickwert auf unterschiedliche Weise ab. Führt man diesen Vorgang nicht korrekt aus, rechnen die Programme nicht synchron.
    Ein weiterer Punkt sind die atmosphärischen Werte. Während Chairgun nach dem Luftdruck und der Umgebungstemperatur fragt, benötigt Strelok die Höhe über NN, was indirekt sehr ähnlich ist.
    Als Beispiel wurde auf 45m gerechnet, was in meinen Augen die Anfangsentfernung darstellt, ab der ein Long-Range Schießen mit :F: beginnt.

    Tx.

  • Beide Ballistikprogramme berechnen Extren genau sowohl POI, alsauch die Klickwerte. Kommt jedoch die Winddrift hinzu, so differieren die Berechnungmodelle um so stärker, je heftiger der Wind weht. Als Berechnungsgrundlage wurde ein Windwinkel von 37° angenommen. Als erste Berechnung diente ein Wind von 5 Km/h, eine weitere mit 25 Km/h. Man kann sehen, dass dem WSF bei Strelok eine stärkere Bedeutung zukommt. Nach meiner Meinung zu Recht, denn in der Praxis ergibt sich nach meinen Erfahrungen ein deutlich tieferer POI bei Seitenwindeinfluss.

    Berechnungen bei 5Km/h:

    Tx.