maximale reichweite gewehrprojektil

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 34.078 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Mai 2011 um 12:00) ist von Spark.

  • Ohne die Herren Quantenphysiker :P aus dem Konzept bringen zu wollen: Ich glaube es wurde noch nicht berücksichtigt, daß der Anströmwinkel des durchmessenen Mediums sich während des Fluges des Geschosses ändert. Das dürfte sich negativ auf die Geschoßgeschwindigkeit in sowohl x-(Ziel-) als auch y-(Erdmittelpunkt-)Richtung auswirken - je länger das Projektil desto nachdrücklicher - und für mannigfaltige weitere Verwirbelungen sowohl des Mediums als auch der an den Berechnungen beteiligten Gehirne sorgen.

    Just sayin'. :)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Sowas kannste nur noch simulieren. Berechnungen "von Hand" sind zum Scheitern verurteilt, wenn man es genau haben möchte.

    Spark
    Zeig doch mal Deine Berechnung. Wie kommst Du auf einen Fehler von 20%?
    Ich glaube Du machst auch nichts anderes als ein besseres Schätzen, und dann kannste Dir die ganze Rechnerei auch sparen...

    Gruß

  • Der Anstömwinkel des Mediums am Geschoss meinst Du?
    Wenn wir annehmen, dass draußen (und auf die große Entfernung) kein Wind geht bzw. die Strömungen, die auftreten laminar sind, dann ist das egal. Wenn aber Wind und Wirbel in der Luft (unabhägig von Verwirbelungen) dazukommen, wirds ohnehin hässlich. Noch hässlicher als ohnehin schon.

    Der Fehler von 20% war anhand der Abweichung geschätzt. Was ich überschlagsmäßig gemacht habe war, die Impulsänderung des Geschosses zu berechnen, um so eine Funktion der Geschwindigkeit (v(t)) zu erhalten. Mit der zeitabhängigen Funktion kann man dann was anfangen. Die Impulsänderung wird verursacht durch die Reibungskraft des durchströmten Mediums am Geschoss (Newton'sche Gesetze und so...) und lässt sich mit dem Zeitintegral der Reibung berechnen. Zeitliche Ableitung des Impulses ist ja bekanntlich die Kraft (im einfachsten Fall bei konstanter Masse). Weil die Reibung ihrerseits wieder von v(t) abhängt, muss man das Ganze ein wenig verschachtel und in Differentialform aufschreiben.

    Überschlgasmäßig im Sinne von auf ganze Zahlen gerundete Konstanten (Viskosität der Luft, Rundung von Pi auf ~3). Habs ja auf einer Hand voll Post-Its gemacht. Der Fehler von 20% war anhand des gemessenen Wertes geschätzt, damit wollt ich sagen dass die Rechnenweise (bei genauem Rechnen) hinkommen könnte (und auch würde). Durchexerzieren muss ich das aber nicht aufs Tausendstel genau, wenns nicht sein muss.

    Grüße,
    Spark

    Gesetze, welche das Tragen von Waffen verbieten entwaffnen nur jene, welche weder geneigt noch entschlossen sind, Verbrechen zu begehen. Solche Gesetze verschlimmern die Dinge für die Überfallenen und machen sie besser für die Angreifer; sie helfen eher Morde zu fördern als sie zu verhindern, denn ein unbewaffneter wird mit größerer Sicherheit angegriffen als ein bewaffneter Mann. - Cesare Beccaria

  • Ja, den Anströmwinkel des Mediums am Geschoß. Die Geschoßachse verläuft ja nur am unmittelbaren Beginn des Fluges tangential zur Geschoßbahn. Danach wirds, wie Du so schön sagst, häßlich. Und noch nicht mal linear häßlich, glaub ich. :)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Es wird dann sogar so sein, dass die Schärfe der Züge einen Unterschied macht.

    Ein schräg zum Anströmwinkel rotieremdes Geschoss driftet zur Seite ab (ähnlich wie ein rückwärts drehendes BB nach oben abgelenkt wird).
    Die radiale Rauhigkeit wird den Faktor der Abweichung beeinflussen.

    Machen wir es doch mal einfach und nehmen ein rotationsloses und aerodynamisch perfekt radialsymmetrisches Geschoss gewünschter Geschossform.
    Das sollte berechenbar sein (nicht durch mich, das geht mir zu weit!).

    Der errechnete Wert sollte der in der Realität maximal möglichen Weite sehr nahe kommen, sie aber mit recht hoher Sicherheit nicht unterscheiden.


    Stefan

    ps:
    Mein Vater (Gott hab´ ihn selig) wurde noch am K98 ausgebildet.
    Der Schießplatzwart achtete sehr darauf, dass keiner über den Wall schoss, denn dahinter waren nicht mehr als 3,5km Platz ohne Beschädigungspotential.
    Der Abschusswinkel über den Wall dürfte kaum mehr als 10-15° gehabt haben, trotzdem hat es eben für diese 3,5km gereicht.
    Die Reichweite bei 30-40° kann jemand anders ausrechnen, weniger war es aber wohl nicht.

  • Die Reichweite wurde ja schon durchgekaut, ebenso der Grund warum sich Hersteller absichern wollen (~100% Aufschlag bei der maximalen Reichweite), denn die Gefahrenhinweise werden nunmal als bare Münze genommen. Falls da was überschritten wurde, sei es unter noch so widrigen Umständen, rauscht trotzdem eine Klage ins Haus. Ich denke am K98 anno dazumal war es ähnlich. Bei 10°-15° muss da schon ordentlich Pfeffer drin sein um 3,5km zu erreichen. Was war das Kaliber damals? 8 x 64mm war eine Variante soweit ich weiß. Die hat an der Mündung ein wenig unter 5.000 J an kinetischer Energie, wenn man dann in der Tabelle nachsieht fällt die nach einigen hundert (!) Metern schon auf einen sehr viel kleineren Wert.

    Mit 3,5km war man wohl im absoluten Sicherheitsbereich, vor allem bei 10°-15° maximalem Abschusswinkel.

    Grüße,
    Spark

    Gesetze, welche das Tragen von Waffen verbieten entwaffnen nur jene, welche weder geneigt noch entschlossen sind, Verbrechen zu begehen. Solche Gesetze verschlimmern die Dinge für die Überfallenen und machen sie besser für die Angreifer; sie helfen eher Morde zu fördern als sie zu verhindern, denn ein unbewaffneter wird mit größerer Sicherheit angegriffen als ein bewaffneter Mann. - Cesare Beccaria