Interessante Ergebnisse im Diabolotest

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 2.396 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Juni 2011 um 15:52) ist von Trail_finder.

  • Hallo,

    ich habe vor ein paar Tagen eine Lieferung diverser Munitionssorten bekommen und diese heute auf Geschwindikeit geprüft.
    In der untenstehenden Tabelle findet Ihr meine Ergebnisse.

    Verwendet wurde eine alte Diana 27 (ohne F), gemessen wurde mit einem Combro 625 an der Mündung.

    Interessant sind besonders die leichten "Baracuda Green" die ich bestellt hatte in der Hoffnung durch das geringere Gewicht eine flachere Flugbahn zu erhalten. Offensichtlich ist aber eben dies nicht der Fall. Im Gegenteil: Die bleifreien Baracudas hatten die mit Abstand schlechteste Energieausbeute im getesteten Sortiments. Ich habe schon vermutet, dass sie schwerer sind als angenommen. Da ich aber keine Waage habe, muss ich beim Geschossgewicht auf die Herstellerangaben vertrauen.
    Eine andere Erklärung für dieses Phänomen wäre die Härte. Besonders die JSB sind mir sehr weich vorgekommen und verformten sich schon beim Abgreifen des Durchmessers. Ebendiese habe auch die beste Energieausbeute. Die Baracudas hingegen bestehen aus einer verhältnismäßig harten Legierung.
    Es sind natürlich alle herzlich eingeladen mit zu spekulieren. Interessant wäre auch der Vergleich der grünen Dias aus einer anderen Waffe.

    Wenn ich wieder Zeit und Geld über habe werde ich mir eine Waage und einige andere Diasorten besorgen und den Test mit 10-Schuss-Reihen wiederholen.

    Edit: Wenn jmd eine Bestimmte Sorte im nächsten Test haben möchte, kann er mir gerne eine Dose schicken. (ernst gemeint!)

    2 Mal editiert, zuletzt von saepelaudat (29. April 2011 um 21:12)

  • Fein gemacht!


    Die Baracuda Green scheinen auf den ersten Blick neben den RWS dennoch die beste Reproduzierbarkeit aufzuweisen.
    Die hohe Streuung der JSB-Werte lassen sich in dem Fall auf ein einselnes Diabolo zurück führen, 4/5 liegen sehr nahe zusammen. (V- und E0), rechne mal ohne den Ausreisser! ;)
    Vielleicht en verdrückter Kelch? NEIN-ich glaube du wirst schon mit scharfen Auge kontrolliert haben, trotzdem unerklärlich.

    Nicht aus dem Auge lassen sollte man auch die V- und E0- Schwankungen der Waffe!

    Weiter so! :thumbsup:

    Grüße
    Christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Bei den JSB stimme ich dir zu. Die beste Lösung wäre eine korregiertens Mittel. Zum Beispiel: 12 Schuss und den höchsten und niedrigsten Wert streichen.
    Auch die Gecos sind recht konstant wenn der Ausreißer nach oben nicht wäre (meine Diana dieselt gelegentlich).
    Die R10 sind als Referenz bezügl. Streuung und Standardabweichung zu betrachten.
    Wenn ichs mir leisten kann wird der Versuch mit einem Presslüfter wiederholt... evtl kann ich mir demnächst einen solchen leihen.
    Edit: wenn ich so drüber nachdenke sollte es doch auch eine 600er FWB tun. die Vorkomrimierer im Verein sind sicher konstanter als meine olle Diana.

  • Ein schöner Test ! Sogar "orntlich" mit Standardabweichung gerechnet^^

    Die Blei-Baracudas scheinen die obere Gewichtsgrenze zu sein, wo der Wirkungsgrad schon leicht einbricht. Die FTT Green kommen besser weg, als ich erwartet hätte.

    Das Flugbahnverhalten wäre einen Zusatztest wert. Das Gewicht ist ja der Energiespeicher. Möglicherweise werden die Green-Versionen schnell langsamer. Ab einer bestimmten Entfernung sinkt dann die Trefferlage zusehends ?(

    Auf einen Test mit Pressluft (die FWB 600 sollte es da auch tun, der schnelle Druckaufbau ist vermutlich entscheidend) bin ich gespannt.

    Andreas

  • Zitat

    Ein schöner Test ! Sogar "orntlich" mit Standardabweichung gerechnet^^

    Danke. Streuung und Standardabweichung waren mir wichtig um die Qualität bzw. die Uniformität der Diabolos zu testen. Natürlich ist eine 5er-Serie statistisch etwas mager aber man soll ja klein anfangen.

    Zitat

    Die Blei-Baracudas scheinen die obere Gewichtsgrenze zu sein, wo der Wirkungsgrad schon leicht einbricht.

    Ja, vermutlich. Werde zur Bestätigung die 0,75g Silverpoint in der nächsten Serie testen.

    Zitat

    Das Flugbahnverhalten wäre einen Zusatztest wert. Das Gewicht ist ja der Energiespeicher.

    Ja das finde ich auch! Wir haben Zwar einen praktischen 100m-Stand im Verein aber das Testen wird lange dauern da ich höchstens einmal pro Woche 2h dort sein kann.

    Zitat

    Möglicherweise werden
    die Green-Versionen schnell langsamer. Ab einer bestimmten Entfernung
    sinkt dann die Trefferlage zusehends ?(

    Deine Theorie zu den FTT zielt auf den BC, der ist ja Masseabhängig. Ohne zu testen schätze ich, dass das Optimum für Dias in der F-Klasse im Bereich von 0,45-0,55g liegt. Die normalen FTT(bleihaltig), die JSB und die meisten Gewehrmatchkugeln haben nicht umsonst ein Gewicht von um die 0,55g.

    Zitat

    Auf einen Test mit Pressluft (die FWB 600 sollte es da auch tun, der schnelle Druckaufbau ist vermutlich entscheidend) bin ich gespannt.

    Musst dich noch ein wenig gedulden...

  • Hallo,

    ich habe einen aehnlichen Test vor etwa einer Woche mit Pressluft gemacht. Gewehr war ein neues HW 100 in F-Version.
    Ich kann im Moment leider keine Tabelle als Anhang machen deshalb schreibe ich euch meine Ergebnisse hier in das Posting rein.
    Es wurden mit jeder Diabolosorte 14 Schuss gemessen, dann das hoechste und niedrigste Ergebnis gestrichen und aus den verbleibenden 12 Werten die durchschnittliche V errechnet und diese dann mit dem jeweiligen Geschossgewicht in Joule umgerechnet.

    Hier die Ergebnisse:

    Diabolosorte. Kaliber. Masse. V m/s. Joule

    Baracuda Match. 4,50. 0,69g. 147,5. 7,51
    JSB Exact. 4,51. 0,547. 176,5. 8,52
    JSB Exact. 4,52. 0,547. 174,6. 8,39
    JSB Exact Express. 4,52. 0,51. 183,6. 8,60
    Jsb Exact RS. 4,52. 0,475. 187,7. 8,37
    Polymag Predator. 177,4

    Ich habe die o.g. Daten in ein Programm zur Berechnung von balistischen Flugbahnen eingegeben.
    Mein Gewehr ist auf 10 m eingeschossen und hat eine Hoehendifferenz ZF/Lauf von 45mm.
    Bei den fuer mich wichtigen Schussdistanzen von 9 bis 25m ist fuer mich die beste Wahl Baracuda Match.
    Obwohl sie mit 7,51J die geringste Energieausbeute bringen haben sie von 9 - 25m die stabilste Flugbahn mit einer maximalen
    Abweichnug von 4,3 mm.
    Im umgekehrten Fall haben die schnellsten aber auch leichtesten Diabols JSB Express RS ueber die o.g. Distanz die groesste Flugbahnabweichung von max. 16,4mm.

    Viele Grüße
    Bruno
    _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
    Mitglied im 1. DEUTSCHEN FIELD TARGET CLUB 2000 e.V.

  • Die starke Streuung der JSB kommt mir dennoch seltsam vor.
    Wurde der Lauf vor dem Test gründlich gereinigt?

    Ich komme mit dem Combro 625 mk-4 und meiner Hw97k auf max. +-2m/s bei den 4,52 Exact.
    Solche Ergebnisse kenne ich bisher nur von den Umarex Spitz 4,5...

    Danke trotzdem für den Test, davon kann es nicht genug geben.

  • Und noch ein paar Zahlen für euch:
    Testgerät war die gute alte Feinwerkbau 300 eines Vereinskollegen.
    Bei der korregierten Version habe ich jeweils den höchsten und niedrigsten Wert gestrichen um die Standardabweichung besser anzunähern.

    Es ergaben sich erstaunlicherweise, sehr ähnliche Werte wie im Dianatest. Die Baracuda Green sind mir immernoch ein Rätsel. Da sie sowohl bei Leisung, als auch bei Streuung bzw. Standardabweichung so schlecht abgeschnitten habe würde ich sie auf jedenfall niemandem empfehlen. Die R10 und JSB EXACT hingegen haben sich dem Dauergebrauch würdig erwiesen.

  • Die Baracuda Green sind mir immernoch ein Rätsel.

    Ja, zumal die FWB 300 dafür bekannt ist, geschossunabhängig sehr gut im Futter zu liegen. Wahrscheinlich gelingt mit der Zinnlegierung bei der Kelchform der Baracuda Green keine gescheite Abdichtung in den Zügen.

    Andreas

  • Hallo,

    gern trage ich etwas bei. Ich hatte letztes WE die Gelegenheit mit meinem Anschütz 2002 SA ein paar Diasorten (leider lagen natürlich wieder ein paar in der anderen Wohnung) über den Chrony zu jagen.
    Es wurden jeweils 10 Schuss (vorher ein paar zum "warm werden") gemacht und wie gehabt MIN und MAX aus der Berechnung für Schnitt V0, E0 und Standardabweichung gestrichen.
    Besonders endtäuschend haben dabei die "großen" H&N FTT abgeschlossen, was ich aber schon bei den Trefferlagen meiner Diana 48 feststellen musste, damals aber noch auf mein Unvermögen den Prellschlag zu beherrschen geschoben habe. Mit den FTT 4,50 mm und den JSB Exact 4,51 mm lassen sich jedoch auf 20 m Streukreise < 15 mm mit 10 Schuss erzielen. Die RWS R10 lagen durch ihre Windanfälligkeit (zw. 3-6 m/s aus etwa 11 Uhr) etwas über 20 mm.



    Grüße
    Christoph

  • Stimmt, die H&N FTT haben nachgelassen.Ich habe Ende 2009 ein 5000 Schuß Vorteilspack bestellt in 4,52 mm. Haben alle
    eine astreine und gleichmäßige Passung gehabt. Die letzte Liefercharge von August 2010 ist durchgängig schlecht sortiert,
    von leichgängig bis schwer in den Lauf zu pressen. :ban: Habe jetzt auf Grund der vielen Lobgesänge auch die JSB Exact
    und die Heavy in 4,52 ausprobiert und war angenehm überascht von der Fertigungsgenauigkeit und den engeren Streukreisen. :nuts:
    Diese Muni ist ihren Mehrpreis wert. :n12:

    ... mit dem Alter kommt die Reife ! (oder auch nicht ):Rock-Opi :bash:

  • schlecht sortiert


    ...ja so kommt mir das auch vor. Sie sind zwar von der Verarbeitung hochwertig und nicht so anfällig für Beschädigungen wie die weitaus weicheren JSB - aber lassen zumindest in den großen Kopfmaßen keine reproduzierbaren Ergebnisse zu.
    Desweiteren haben die Weichen JSB eine höhere Energieausbeute, was ja schon oft positiv zu Sprache kam. Kostenpunkt ist der Gleiche, was die Entscheidung recht leicht macht.
    Schaut man sich den Unterschied zwischen den preislich mittelmäßigen Franktonia Match an (kennt jmd den Hersteller?) und den RWS R10, so weiß man wie sich der Mehrpreis rechtfertigt.

    Grüße
    Christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Habe jetzt auf Grund der vielen Lobgesänge auch die JSB Exact
    und die Heavy in 4,52 ausprobiert und war angenehm überascht von der Fertigungsgenauigkeit und den engeren Streukreisen. :nuts:
    Diese Muni ist ihren Mehrpreis wert.

    Heute ist meine Munition und mein brandneuer Combro Speedmesser gekommen
    Direkt mal gemessen in meinem FWB 300S
    Immer 10 Schuss:

    JSB Exact 0,51g
    V0 durchschnitt=188,3m/s
    E0 durchschnitt=9,03J

    JSB Exact 0,547g
    V0 durchschnitt=180,5m/s
    E0 durchschnitt=8,95J

    feine Munition! :love:

    „Den Ungläubigen hat der Gott dieser Welt, Satan, den Sinn verblendet, damit
    sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.“

    (2. Korinther 4,4)

  • Aber weniger wichtig wie die sehr gute Energieausbeute der sehr weichen JSB ist mir die Wiederholgenauigkeit. Selbst wenn die Flugbahn nicht die gestreckteste ist, wenn die Bogenlampe immer gleich aussieht kann man sich drauf einstellen und treffen. Theoretisch müsste man immer die ersten 20 Schuss einer dose über den Chrony jagen um zu sehen woran man ist.

    Grüße
    Christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Hallo, bitte nicht als Doppelposting werten, ich wollte das gern als "stand alone" Beitrag bringen.

    Ich hab mir am Wochenende (letzte Woche kamen erst die Express) nochmal etwas Zeit genommen um Munition und Waffeneinfluss darzustellen.
    Die 4,52er Exact dienen in dem Vergleich nur als Relation zu den 4,51ern. Leider ist die Dose verschollen und nur für den Test eine neue bestellen und anreißen war mir zu schade.
    Alle Dias kamen unbehandelt von der Dose in den Lauf. Temperatur rund 25 °C.

    Was bei meinen Testergebnissen nicht so ins Gewicht viel, ist die höhere Energieausbeute der Express. Sie ist bei den Vorkomprimirern maginal und bei der Slowmotionschussentwicklung des Prellers scheint der schwerere/trägere Exact mehr Zeit für die Energieaufnahme zu haben. Beeindruckend ist jedoch die enorme Leistung in Sachen Wiederholgenauigkeit/Präzision gemessen an der Standardabweichung der Express in allen drei Waffen.

    So erreicht sogar mein Diana 48 Black Pro mit ihnen eine ähnlich konstante V0 wie das Anschütz (welches prinzipbedingt weit genauer arbeitet) mit den 4,51er Exact.
    Diese Tendenz ist bei allen 3 Waffen zu erkennen und gipfelt mit einer Standardabweichung < 0,5 m/s aus dem Anschütz.

    Weitere Tests werden zeigen müssen:

    Was passiert dia-abhängig mit einer V25/50?

    und

    Steigt die E0 eines Prellers mit dem Geschossgewicht ->Schussentwicklungszeit? Beispielsweise Exact Heavy (0,67 gr).

    Grüße
    Christoph