Höhenunterschied und Druckluftwaffen

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.370 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. März 2011 um 22:39) ist von Erklärbär.

  • Sers,

    Sry das ich euch hier schon wieder nerve ^^. Doch im laufe der Zeit haben sich so manche Fragen bei mir zusammengesammelt.

    Diesmal interessiert mich, in wie fern sich der äußere Luftdruck auf die V0 des Gewehres auswirkt.
    Müsste das Gewehr auf 2.000m Seehöhe nicht schwächer sein als auf 100m?

    Wäre mal interessant, da ich recht weit oben wohne :n25:

    MFG Heliocrate

  • Die Überlegung ist garnicht mal so falsch.

    Federdruck und Vorkomprimierer müssten etwas schwächer sein (die Luft im Kompressionsraum ist ja vorher weniger dicht, es ist also weniger drin).
    Pressluftwaffen sind evtl. auch schwächer (verlieren aber weniger als die o.g.), deren Regulator reguliert ja relativ zur Umgebung.

    CO2-Waffen hingegen sind davon nicht betroffen, deren Druck ist nur vom Dampfdruck abhängig.


    Evtl. geht das aber alles in der Messungenauigkeit unter, weil die Unterschiede nur minimal sind.
    Jedenfalls wenn man von nur 2000m Differenz ausgeht.
    Im Vakuum (also verdammt hoch) ist es deutlcher.
    Federdruck und VK funktionieren nicht mehr, Pressluft verliert 1bar (Realtivdruck halt), CO2 behält die volle Stärke.
    Durch den fehlenden Gegendruck könnte Pressluft evtl. keine V0-Änderung erfahren und CO2 sogar noch hinzugewinnen, das dürfte aber messtechnisch vollständig in der Ungenauigkeit des Losbrechmoments und der Reibung des Dias untergehen.


    Stefan

  • Wieso schwächer ? Wenn, dann doch stärker - der Druck in der Kartusche und im System bleibt unverändert von äußeren Einflüssen. Der Umgebungsdruck / Luftdruck sinkt bei steigender Höhe, also sinkt auch der Luftwiderstand. Ich schätze aber, dass der Unterschied zu vernachlässigen ist, vor allem bleibt die Vo gleich.

  • Auf welches "schwächer" beziehst du dich?

    Eine Pressluftwaffe reguliert auf einen eingestellten Druck.
    Der Regulator müsste allerdings relativ zum Umgebungsdruck regeln.
    Ist der Umgebungsdruck geringer, so ist auch der regulierte Druck ein paar Mlilibar geringer.
    Losbrechmoment und Reibung sind aber gleich, und die im Lauf vor dem Dia stehende Luftsäule macht im Verhältnis zu den beiden Faktoren nichts aus.
    Ihr Einfluss liegt m.E. jedenfalls unter der Nachweisgrenze bzw. geht in der Fertigungsstreuung der Dias und damit der beiden Werte unter.

    Evtl. täusche ich mich aber auch und Pressluft und CO2 liegen gleichauf.


    Stefan

  • cool, danke für die schnellen/ausführlichen Antworten

    Würde erklären warum ich mit meinem 16j Ruger Blackhawk (jaja ich weis China-ramsch) mit den H&N FTT Green (0,36g) auf 100m Seehöhe immer nen Überschallknall hab und auf 2.000m Seehöhe sehr selten bis garnicht.

    MFG Heliocrate

  • Am Überschallknall kanst du das nicht festmachen. Die Schallgeschwindigkeit ist ja auch vom Luftdruck abhängig. Wenn dann zählen hier nur Vo Messungen.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Der Sauerstoffgehalt der Luft ist in Höhenlagen etwas geringer, dadurch dürfte auch das Diesel etwas schwächer ausfallen.
    Was sich auch nachteilig auswirken sollte.

  • Am Überschallknall kanst du das nicht festmachen. Die Schallgeschwindigkeit ist ja auch vom Luftdruck abhängig. Wenn dann zählen hier nur Vo Messungen.

    ok, dann war das vllt weil ich dort (100m Seehöhe) das LG noch net eingeschossen habe (<200 schuss insgesamt).

    MFG Heliocrate

  • Ein ÄHNLICHES Phänomen hatten die Mythbusters untersucht....

    Ging um Baseball....und alle wunderten sich, dass es bei den Denver (Colorado) Rockies soviele Homeruns immer gab...
    Jetzt gibts feuchte Bälle im Stadion....und Homerun Quote ging nachunten.

  • Endlich mal wieder eine interessante Frage :thumbsup:

    Dieselbe Problematik hatte ich vor längerer Zeit schon mal mit einem erfahrenem User via PN behandelt. Ausschlaggebend waren für mich nach unten abweichende Messwerte im Falle einer HW45, sowie einer HW40 auf meiner Seite. Bei der HW45 konnte ich mir das ja noch teilweise erklären - bzw die HW45 ist auch gar nicht konstant genug und von zu vielen Faktoren in ihrer Leistung beeinflusst, aber bei der HW40 war es eigenartig, denn wenigstens diese sollte nahezu exakt die gleichen Messwerte hüben wie drüben produzieren, tat sie aber nicht.
    Nach einigem hin und her kam mir schließlich die Idee, daß es möglicherweise der Luftdruckunterschied sein könnte. Ich wohne hier ja eher schon etwas höher, auf ganz grob ca 550m ü.NN. ( über Normal-Null ). Er wohnt einiges tiefer. Klingt jetzt erstmal nicht so beeindruckend, aber mit dem Wissen, daß der Luftdruck in tiefen Lagen um Meereshöhe um ca 1mbar je 8m Höhe fällt, klingt es dann schon plausibel. Schnell sind da 30bis 40mbar Druckdifferenz erreicht. Und zb eine Waffe wie die HW40 kann ja nur verdichten was da ist. Ist weniger da, ist auch die absolut verdichtete Luftmenge geringer. Viel macht es nicht aus, aber die Messgenauigkeit der verwendeten Chronys war groß genug um zu bemerken, daß da was sein könnte.

    Wirklich wissenschaftlich belastbar wurde das aber - wenigstens von unserer Seite - noch nicht überprüft, es deutet aber eben einiges daraufhin, daß es da tatsächlich einen Zusammenhang geben könnte. Insofern, gut beobachtet, bzw gut überlegt :thumbup:

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Danke für deine Antwort, ich werde mal sehn ob ich wo nen Chrony auftreiben kann. Dann hätte man Zahlen die man hübsch vergleichen kann :thumbup:

    MFG Heliocrate

  • Die Schallgeschwindigkeit ist ja auch vom Luftdruck abhängig.

    Ein weitverbreiteter Irrtum. Die Schallgeschwindigkeit in Luft ist vorwiegend von der Temperatur abhänig. In normalen Temperaturbereichen ist die Näherungsformel: C[m/s]=331.5+(0,6*T[°C])

    Bei 20 °C sind es z.B. 343m/s, bei 25 °C sind es schon 346 m/s.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Ein weitverbreiteter Irrtum. Die Schallgeschwindigkeit in Luft ist vorwiegend von der Temperatur abhänig. In normalen Temperaturbereichen ist die Näherungsformel: C[m/s]=331.5+(0,6*T[°C])

    Bei 20 °C sind es z.B. 343m/s, bei 25 °C sind es schon 346 m/s.


    hmm, als ich es getestet habe, war es -10°C Kalt (100m Seehöhe) bei mir in den Bergen (2.000m Seehöhe) dann von +5°C aufwärts, habe es bei mir noch nicht bei tieferen Temperaturen getestet.
    Interessant...

    MFG Heliocrate

  • Ist weniger da, ist auch die absolut verdichtete Luftmenge geringer.


    hm, ich dachte immer in höheren Lagen sei weniger Luft, da Autos im Gebirge weniger Luft, und somit weniger Leistung erreicehn.
    Oder Sportler schneller erschöpft sind aufgrund dünner Luft.

    ODER ist der Druck wieder was ganz anderes und wir reden hier absolut aneinander vorbei?

  • Nein da hast Du schon recht, in Höhenlagen ist der Luftdruck geringer... habe ich da nun etwas verwechselt? Worauf wolltest Du genau hinaus? Kann ja gut sein daß ich mal wieder was übersehen habe ;)

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )


  • ODER ist der Druck wieder was ganz anderes und wir reden hier absolut aneinander vorbei?

    Ne, genau das ist ja der Druck. Weniger Umgebungsdruck bedeutet auch das weniger Luft und somit weniger Sauerstoff in Verbrennungsraum oder Lunge kommt.

    Ich denke auch, das 40mbar was ausmachen können. Wenn ich davon ausgehe das ein fiktives LG bei 1 Bar (idealem Gas) 80 Bar erzeugt, hätte es bei 0,960 Bar 3,2 Bar weniger Enddruck. Und auch wenn ich es jetzt nicht in Formeln fassen kann, müßte IMHO die Temperatur und Luftfeuchte auch einen Einfluß haben.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.