ZF neu befüllen - Was spricht dagegen?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.904 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Dezember 2010 um 10:19) ist von steffirn.

  • Hallo wertes Forum,

    wie die Überschrift schon verrät, will ich ein Glas neu mit Stickstoff befüllen.
    Aber hier kurz die Storry: Da ich mitbekommen habe wie ich bei meinem "geerbten" Norconia 3-9x40 die Befestigung der vordersten Linse als "Paralaxeausgleich" nutzen kann, will ich nun bei einer guten Kompromisseinstellung das Glas neu befüllen und versiegeln/fixieren. Ein User wies mich auf die entweichende Stickstofffüllung hin, und um das Glas langlebiger zu machen soll diese auch wieder da rein.

    Das ganze ist eigendlich auch kein Problem, indem man das Glas zerlegt, in die Schleuse einer Glovebox legt, es evakuiert und in der nahezu reinen Stickstoffatmosphäre innerhalb der Box wieder zusammen baut und abdichtet.

    HIer das Problem: Gibt es weitere "dichte" Segmente im Glas die einen Überdruck von dem reichlichen Bar Atmosphärendruck in der Schleuße nicht aushalten?

    Grüße!
    Christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • also ich würde das Glas nicht neu befüllen.
    Nur wenn es wirklich beschlägt und man nichts mehr erkennt, würde ich das neu machen.

    Ob das Glas aber überhaupt dicht ist?
    Bei manchen gläsern wird ja wasserdichtigkeit angepriesen.
    Also tritt da auch der Stickstoff nicht aus...
    aber bei deinem Glas weiß ich das nicht

    Wenn ich was falsches gesagt hab, behaupte ich das Gegenteil!
    Rechtschreibfehler dienen der Belustigung der Menscheit

  • Nur wenn es wirklich beschlägt und man nichts mehr erkennt, würde ich das neu machen.


    Das passiert dann meist in dem Moment wo man es grad überhaupt nicht braucht - dann hat man ein optisches Gerät was man beheizen muss um es zu nutzen.
    Meine Intention war eher so, "Wenn ich das jetzt mach bin ich alle Sorgen los!"
    AAABER: nicht das da noch zw. zwei anderen Linsen ein "bis dahin druckfester Raum" ist/war, welcher sich durch den mangelnden Gegendruck von außen öffnet.

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Das Vakuum wird an der 40 mm-Linse kräftig saugen - etwa mit 12,5 kg, das sollte die aber aushalten. Die hintere Linse ist kleiner und die Türme sind fest verschraubt. Nur das Gaseinlassloch ist mist nur mit einem Wachspfropfen verschlossen, der könnte rausfliegen. Warum nutzt Du nicht das Gaseinlassloch, um das Glas zu befüllen? Loch öffnen, Plastiktülle mit Schlauch reinstecken, Gas 1 min laufen lassen, Linse wieder einsetzen und Loch mit Wachs verschließen -fertig.

    Du kannst auch trockene Luft nehmen. Da zu Zugang zu einer Glovebox hast, hast Du bestimmt auch andere Gase da. Wie wäre es mit Argon? Lässt sich leichter befüllen und entweicht viel langsamer.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Hey Traifinder!
    Wenn du Chance und Mittel dazu hast, dann füll es wieder! Ist besser! Aber vor dem Zusammenbau die Glovebox druckfrei machen, dann haste keine Probleme.
    Ein Ablassventil sollte ja dran sein, und beim abblasen kommt auch keine Athmosphere rein.

    Einigkeit und Recht auf Freibier!
    !!!POFF!!! :thumbsup: :thumbup: 8o

  • Wie wäre es mit Argon?


    MÖÖÖP! Leider nein, wir können uns nur eine leisten :( und die wird mit Stickstoff "befeuert".
    Argon - nur zum spülen könnt ich´s nehmen, aber das wird ganzschönes Gemehre unter Gasspülung das Teil zusammen zu fummeln, da hat man in der Box mehr Zeit.
    Aber dank dir erstmal, zur Not kann ich auch vorsichtig fahren (nicht so tief ziehen) und dafür häufiger bis die "gas-in"-Werte stimmen und ich die Box nicht kontaminiere. ->
    Sonst: El´chefe looks like this:ruger: by doing that :smash: to me!

    EDTIT: @ Ballerbub, der Druck innerhalb der Box ist minimal höher als außen (ca. 150 mbar) nur der hohe Druckunterschied in der Schleuse könnte etwas im Glas zum platzen bringen.
    Ablassen??? Waaaaah! = :ruger: +  :smash:

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

    Einmal editiert, zuletzt von Trail_finder (28. Dezember 2010 um 19:46)

  • Hallo,

    die Optiken die ich mit Stickstoff spülen musste wurden nicht unter Druck gespült, sondern wie Markus es beschrieben hatte über einen Einfüllstutzen und es wurde über einen zweiten Stutzen enlüftet. Das ganze dauerte eine gewisse Zeit, dann wurden beide Stutzen wieder verschlossen. Das war alles.

    Bankenkrise ?
    Wäre Monopoly schon lange verboten, so wie es in der DDR schon damals war, gäbe es heute keine Bankenkrise !!!
    BDMP, WSB/DSB, FvLW, FWR

  • Hm, da der Druck aufs fertig gesclossene Glas einwirkt, und auch nur kurz sollte das Unproblematisch sein!
    Und zum :ruger: , wieso, Stickstoff ist doch kein Lachgas!??? :confused2: :crazy3: 8| ?(

    Einigkeit und Recht auf Freibier!
    !!!POFF!!! :thumbsup: :thumbup: 8o

  • Lohnt sich für dieses Billig-Ding der Aufwand überhaupt? Die gehen bei eGun für knapp über 30€ weg. Hau das in die Tonne und kauf n neues.

  • Wenn Zielfernrohre beschlagen, dann häufig von aussen; da hilft dann auch keine Xenon-Füllung. Die Stickstofffüllung wird genutzt, weil die Gläser meist in Südchina in einer geschlossenen Blechhütte von ca. 1000 fleißigen Chinesen auf engstem Raum bei 38 °C und 98 % Luftfeuchtigkeit zusammengeschraubt werden. Trockene Winterluft sollte mehr als ausreichend sein, da das ZF selten bei noch tieferen Temperaturen eingesetzt wird. Nur wenn es noch kälter wird, könnte es von innen beschlagen.

    Der Einfüllstutzen kann durch eine Inbusmadenschraube verschraubt sein, dann mit Wachs gesichert und mit einem Aufkleber "Nitrogen Port" überklebt sein. Im Glas selbst sind keine abgeschlossenen Räume mehr; da macht das Vakuum keine Probleme.

    Edit: Lachgasfüllung wäre auch nicht schlecht. Einfach den Sahnespender dran und los gehts (aber unbedingt die Sahne weglassen, da der Durchblick sonst etwas "milchig" wird).

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Das ganze ist eigendlich auch kein Problem, indem man das Glas zerlegt, in die Schleuse einer Glovebox legt, es evakuiert und in der nahezu reinen Stickstoffatmosphäre innerhalb der Box wieder zusammen baut und abdichtet.

    Das Vakuum wird an der 40 mm-Linse kräftig saugen - etwa mit 12,5 kg, das sollte die aber aushalten.


    Wie soll da etwas "saugen", wenn das Glas demontiert ist? Ein Unterdruck könnte nur auf nicht demontierte Baugruppen im Inneren des ZF wirken, die gasdicht ein Gasvolumen einschließen und die wird es wohl kaum geben, weil sie die Original-Erstbefüllung des Glases überflüssig erschweren würden.


    Auch wenn es bei dem Norconia 3-9x40 vielleicht nicht so deutlich wird: das Problem ist nicht die Befüllung des Glases mit Stickstoff. Das Problem ist das sogenannte "Reparallaxen" selbst. Gute mehrlinsige optische Systeme wie Zielfernrohre, werden während der Entwicklung auf ihren Einsatzbereich hin optimiert. Das bezieht sich auf jede einzelne Linse, und auch auf ihre Abstände und Positionen zu weiteren Linsen.

    Jeder, der ein Zielfernrohr mit einstellbarer Parallaxe besitzt, weiß, dass viel Drehwinkel (große Verschiebung) für die kurzen Entfernungen erforderlich ist und nur ein zunehmend kleiner Drehwinkel (kleinere Verschiebung) für größere Entfernungen. Durch das "Reparallaxen" - und ich habe das auch schon einmal selbst versucht - werden die optimierten Positionen der Linsen zueinander verändert. Dadurch werden bei jedem sorgfältig entwickelten und produzierten Zielfernrohr zusätzliche optische Fehler erzeugt. Es leidet meistens die Schärfe, insbesondere die Randschärfe. Es kann aber auch zu verstärkter Vignettierung kommen, also zunehmender Abdunkelung in den Randbereichen des Sichtfeldes. Auch andere optische Fehler, die jedes Zielfernrohr von Hause aus hat, wie Astigmatismus, können zunehmen.

    Reparallaxen eines Zielfernrohrs ist aus meiner Sicht ein bisschen vergleichbar mit dem Chiptuning von Motoren. Man verändert die Kennlinien. Manchmal (wenn man es wirklich kann) wird es in gewollter Hinsicht (Endgeschwindigkeit) besser und in anderer (Spritverbrauch) nur unwesentlich schlechter, manchmal wird es insgesamt betrachtet soviel schlechter, dass der kleine Vorteil nichts mehr zählt.

    Ich käme zum Beispiel niemals auf die Idee, meine Bushnell Elite ZFs von etwa 9m (kürzeste Einstellentfernung) auf 7m zu reparallaxen, auch wenn es im FT Ziele auf dieser Entfernung gibt. Die Nachteile für alle anderen Entfernungen wären mir viel zu groß. Auf so kurze Entfernungen trifft man auch perfekt ins Ganz-Unscharfe, oder dreht halt die Vergrößerung herunter und trifft ins Bisschen-Unscharfe.

    Gruß

    Musashi

  • Und zum :ruger: , wieso, Stickstoff ist doch kein Lachgas!??? :confused2: :crazy3: 8| ?(

    ...sollte nur heißen das das Ablassen den selben Effekt bei meinem Chef auslösen würde wie eine Kontamination der Box.

    Lohnt sich für dieses Billig-Ding der Aufwand überhaupt?


    ...bevor ich mir für 30 Euro ein "Neues" kaufe probier ichs erstmal selbst. Warum? Weil ichs kann und es mich nichts kostet. Selber gemacht hatte für mich auch immer schon einen ideellen Wert, welcher die 30 Euro wie Peanuts aussehen lässt.

    Reparallaxen eines Zielfernrohrs ist aus meiner Sicht ein bisschen vergleichbar mit dem Chiptuning von Motoren. Man verändert die Kennlinien. Manchmal (wenn man es wirklich kann) wird es in gewollter Hinsicht (Endgeschwindigkeit) besser und in anderer (Spritverbrauch) nur unwesentlich schlechter, manchmal wird es insgesamt betrachtet soviel schlechter, dass der kleine Vorteil nichts mehr zählt.


    Auf die Möglichkeit des Reparallaxen bin ich eigendlich beim gründlichen Reinigen von außen durch Zufall gestoßen, als ich bemerkte das sich beim herunterschrauben der kurzen Blende die Fassung der vorderen Linse mitdreht. -> Also war es da schon zu spät.

    Ich käme zum Beispiel niemals auf die Idee, meine Bushnell Elite ZFs von etwa 9m (kürzeste Einstellentfernung) auf 7m zu reparallaxen, auch wenn es im FT Ziele auf dieser Entfernung gibt.


    Ich auch nicht!

    Auf so kurze Entfernungen trifft man auch perfekt ins Ganz-Unscharfe, oder dreht halt die Vergrößerung herunter und trifft ins Bisschen-Unscharfe.


    Mach ich mit dem großen Sima auch so, aber auf 6 m in der Bude gehts halt doch nicht mehr. Und da mir - 10 °C übern Tag echt zu kalt sind um bis 25 m auf dem Dachboden schießen zu können, kam mir diese "günstige" Option grade recht.

    Die eigendliche Frage wurde ja nun beantwortet:

    Ein Unterdruck könnte nur auf nicht demontierte Baugruppen im Inneren des ZF wirken, die gasdicht ein Gasvolumen einschließen und die wird es wohl kaum geben, weil sie die Original-Erstbefüllung des Glases überflüssig erschweren würden.


    Danke!


    Grüße!
    Christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Es muss ja nicht unbedingt Stickstoff sein.
    Die Füllung muss nur trocken sein.
    Ich benutze für sowas CO2.
    Da hab ich immer eine 10kg Flasche da.
    Schlauch dran und spülen.
    Das Glas muss praktisch mit einem wasserfreien Gas ausgeblasen werden.