Wieder Hetze gegen Paintball

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.377 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. April 2003 um 10:59) ist von kjartan.

  • Hi Leute,

    In http://www.pnp.de/regional/deg/dz/ unter "Buntes Spiel mit Platzpatronen " werden mal wieder Politiker kritiklos bei ihren Versuchen zitiert, das Grundgesetz als Basis fuer Gaengelung der Buerger zu missbrauchen.
    Aber lest selber.


    Das ging eben als Leserbrief an mailto:red.deggendorf@pnp.de raus:

    Sehr geehrte Damen und Herren.
    Im Bericht "Buntes Spiel mit Platzpatronen" in http://www.pnp.de/regional/deg/dz/ schreiben Sie ueber den Paintballsport und dessen angebliche Problematik.
    Ich selber betreibe diesen Sport nicht, das nur vorweg.
    Doch ich sehe keinen Sinn darin, erwachsenen Menschen vorzuschreiben, welchen Sport sie ausueben duerfen. Das Gerede von der Unvereinbarkeit dieses Sports mit dem deutschen Wertesystem ist eine Frechheit selbstherrlicher Politiker, die dem Buerger das Leben bis in die privateste Ecke durchreglementieren wollen. Was den einen die "Lufthoheit ueber den Kinderbetten" ist den anderen das aufzwaengen von erdachten "Wertesystemen", die so im Grundgesetz nicht vorgegeben werden. Im Gegenteil, das Grundgesetz betont die Freiheit des Individuums und sein Recht auf freie Entfaltung seiner Persoenlichkeit.
    Andere Sportarten, wie Boxen oder Fechten, die sogar weit hoehere Verletzungsriskien beinhalten, werden nicht nur geduldet, sondern bejubelt. Paintball hingegen verteufelt. Warum?
    Welches Risiko geht von kleinen bunten Farbkugeln aus?

    Was mich auch noch etwas stoerte, war die falsche Interpretation des am 1.4. 2003 in Kraft tretenden Waffengesetzes. Paintballmarkierer werden darin wie bisher behandelt. Ihr Besitz wird wie gehabt NICHT anmeldfepflichtig. Sie sind Waffen mit einer Energie unter 7,5 Joule, als solche mit einem Zeichen ("F" im Fuenfeck) versehen und ab 18 Jahren frei erwerbbar. Nur das Fuehren dieser Sportgeraete (Waffen ist nun wirklich zu viel der Ehre fuer solches Spielzeug) wird, wie schon bisher nur auf umfriedetem Besitz erlaubt sein.

    Weiterhin waere eine kritische Haltung gegenueber Politikern, die meinen, sie muessten der Welt ihre persoenliche Moralvorstellung aufzwaengen, die vom Grundgesetz, wie oben erwaehnt, nun wirklich nicht gedeckt wird, wuenschenswert. Sie sind Teil einer freien und unabhaengigen Presse und keine Hofberichterstatter, die Politikern nach dem Mund reden muessen.

    Mit freundlichen Gruessen,
    Frank ..."


    Wenn jemand die Mailadresse oder auch Postadresse des Politruks "Schuirmeyer" kennt, wuerde ich mich freuen, diese zu erfahren. Ich wuerde ihn gerne einmal dazu befragen, woher er sich das Recht nimt, anderen Buergern vorzuschreiben, welchen Sport sie ausueben duerfen. :fluch::fluch::fluch::evil::fluch::fluch:

    Grrrrr, Frank, der heute sowieso uebelgelaunt ist...

    Ja, verzeihlich ist der Großen Übermut und Tyrannei,
    Denn zu groß und niederträchtig Ist des Deutschen Kriecherei.
    (H.v.Fallersleben und leider immer noch topaktuell)

  • Guter Brief, auch wenn ich den Artikel dazu leider nicht kenne, scheinbar ist der Webserver down.... ein Schelm wer böses dabei denkt :))

    Gruß, Whiteshark

    du-ich-kann-dich-nicht-leiden-aber-blende-dich-mit-dem-winke-smiley :winke: siehste-hat-wieder-geklappt

  • Was mich am meisten aufregt ist, das Leute die noch nie was mit Paintball zu tun hatten, es verbieten wollen. Mensche die noch nie gespielt haben, sollten sich da raushalten. Die Gegner dieser Sportart sollten sich auch mal auf ein Spielfeld begeben und sich die Sache erst einmal ansehen bevor sie sich eine Meinung darüber bilden. Ich bin wirklich erstaunt darüber wie Ignorant manche Menschen sein können. Wer wird denn durch Paintball gestört? OK es gibt ja auch schwarze Schaffe unter den Spielern die einfach in den Wald raus rennen und dort rumballen. Aber manchmal versteh ich die ja auch. In Deutschland kannst du oft 100te Kilometer weit fahren bist man zu einem Spielfeld kommt. Manche Gesetzt versteh ich ja z.B. das kein Ball das Spielfeld verlassen kann. Aber einen geeigneten Platzt zu finden ist schon schwierig (Flächennutzungsplan). Es wird einem wirklich nicht leicht gemacht und das in einem freien Land im 21 Jahrhundert. ENDE

  • Wenn 2 oder mehrere einem Sport nachgehen wollen, der unblutig ist und zu keinen Knochenbrüchen führt, dann ist das also Menschheitsmißachtend ...

    Dann hoffe ich nur, das beim nächsten richtigen Schnee keiner gleich ein entsprechendendes "Anti-Schneeballschlacht-Gesetz" ausgräbt, damit auch gleich die Kleinen wissen, wo es langgeht.
    Schließlich wird da auch der Gegner auf freiem Feld markiert. Da dieser "Sport" allerdings ohne Schutzbekleidung stattfindet, kann´s schneller ins Auge gehen.
    Zum Sommer werden wir sicher vergeblich die beliebten 100er Packs Wasserbomben suchen. Bewußtes Nassmachen und dadurch Verändern des Gegners Kleider-Zustand !
    :fluch::fluch::fluch:

    FWR-Mitglied 26256 ...und Du? :deal: -+- Field Target -Mitglied im DFTC2000 -+- Co2-Mehrdistanz.de

    Alles, was ist, dauert 3 Sekunden: Eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin ...

  • Moin,

    ich kann Eure Aufregung ja verstehen, aber vielleicht sollte man nicht ebenso intolerant sein, wie die Paintball-Gegner.
    Versuchen wir doch einfach, die Ängste der Gegner zumindest zur Kenntnis zu nehmen und zu respektieren!
    Mal im Ernst: Markieren ist doch nur ein anderer Ausdruck, für "auf einen Menschen mit einer Waffe zielen, schießen und treffen".
    Das können wir uns schlecht anders hindefinieren.
    Die Frage ist doch eher, wie wir damit umgehen.
    Bei verhärteten Fronten werden wir Waffensammler, Sportschützen und Paintballer (fast) immer in die gleiche Ecke mit militanten Mördern und Amokläufern gestellt.
    Je mehr wir informieren, umso eher können Außenstehende differenzieren, zwischen harmlosen legalen Mitmenschen, die ihrem Hobby nachgehen und irgendwelchen anonymen paramilitärischen Waldschleichern, die Kinder mit Farbkugeln markieren.
    Hier in Hamburg wurden schon viele abgestochen, aber noch niemand totmarkiert ;)

    Also immer nett und offen sein, umfassend informieren und zur Besichtigung/Teilnahme einladen, aber auch klar und deutlich die eigenen Interessen vertreten!

    Gruß
    X

    ... der das Zielfernroh verkehrt herum montiert ;)

  • Zitat

    ich kann Eure Aufregung ja verstehen, aber vielleicht sollte man nicht ebenso intolerant sein, wie die Paintball-Gegner. Versuchen wir doch einfach, die Ängste der Gegner zumindest zur Kenntnis zu nehmen und zu respektieren!

    Du hast ja Rechst, aber das Problem ist doch das sie vor etwas Angst haben, das sie nicht kennen.
    Gruß
    Babylon

  • Ja klar. Geht mir mit Spinnen auch so.
    Viel Angst und wenig Ahnung...
    Ich kann die Angst vor Waffen auch verstehen.
    Wichtig ist eine regelmäßige neutrale/positive Präsenz in den (lokalen) Medien und in der Öffentlichkeit.
    Ein Freund von mir ist mit seinem PB-Team sogar bei Straßenfesten rumgezogen, hat Schießstände mit bunten Farbkugeln auf Dosen (keine menschlichen/tierischen Scheiben!) organisiert und die Gewinne an ein Projekt zur Gewaltprävention und die Verkehrserziehung gespendet.
    :party:

    Die waren mit Markierer und Schutzkleidung in der lokalen Presse bei der Übergabe des Schecks an den Polizeipräsidenten(!!!) auf der Titelseite.
    Es haben sich spontan ein paar neue Teammitglieder gefunden.
    Bei dem nächsten Turnier hat der Bürgermeister sogar (nach einer höflichen Bitte) ein Grußwort geschickt!

    Es geht also auch anders.
    Merke:
    1. Image ist alles!
    2. Geld stinkt nicht!
    3. Zitat: "Toll, dass die jungen Leute sowas für andere Menschen in ihrer Freizeit machen".
    4. Angst haben Menschen immer vor unbekannten Sachen. Danach kommt die Neugier!

    Macht was draus!

    Gruß
    X

    ... der das Zielfernroh verkehrt herum montiert ;)

    Einmal editiert, zuletzt von alsterbynight (4. März 2003 um 17:43)

  • Solche Aktionen sollten viel öfter stattfinden. So was find ich super. :ngrins:
    :huldige: Großes Lob an die, die das :huldige: Organisiert haben und daran Teilgenommen :huldige: haben.

    Gruß
    Babylon

  • Einfach mal bei google nach dem Paintballatlas ausschau halten da findet sich sicher was.
    Wenn nicht einfach ab zu den Dänen da hat man wenigstens seine Ruhe vor deutschen Schimanskis! :lol:

  • Hallo, also wie ich gestern vor dem Hackerschlag schon mal geposted habe, bin ich schon lange beim Paintball(12jahre) und sehe mich als sowas wie ein Paintballdino. Den Sport hab ich von Anfang an mit erlebt und gesehn wie er aus den Kinderschuhen rausgewachsen ist und in breitensportähnliche Ausdehnung aufblühte. Doch mit dem wachsenden Wissen der Bevölkerung um Paintball kamen auch die eifrigen Politiker auf den Plan. Anfangs gab es sogut wie keinen der die aktuelle Gesetzeslage kannte. Noch nicht mal die Polizei selbst.
    Mein Beispiel aus dem gestrigen Post:
    1991. Samstag in einem hiesigen Waldstück, in der nähe des Waldparkplatzes. Gerade als ich meinen Mitspieler mit einer "roten"!!!! Kugel markierte, fuhr ein Streifenwagen auf den Parkplatz und beide Polizisten taten die Szene ungefähr so ab:"Erschreckt nur keine alten Leute damit, Jungs. Schönen Tag noch".
    Das war 1991, heute würde man sofort wegen unerlaubten Führen, etc usw. verknackt.

    Die Presse spielt als zu oft mit den Ängsten der Bevölkerung. Da werden Spieler in martialischen Posen gezeigt und ähnliches. Es heißt nicht Markierer sondern Waffe oder noch schlimmer Knarre u.ä. Bezeichnungen.
    Ich hab das selbst ein paar mal erlebt, wie Spieler in Rambomanier vor der Presse possierten und markige Sprüche gekloppt haben, komm ihrem Ego zu schmeicheln. Sowas ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Ich hab mal einen Reporter stehen lassen, als er mich fragte wie es ist mit "meiner"!!!! MG die Leute auf dem Spielfeld zu erschießen. Ich hab ihm freundlich erklärt das es noch immer das MG heißt, wegen Das Maschienengewehr und das ich niemanden erschoßen habe, weil die alle noch putzmunter rumlaufen.
    Was imho weiterhin dazu beigetragen hat, das soviel Wind um Paintball gemacht wird, ist das sich die Paintballer wegen der NoCamo-Diskussion in 2 Lager gespalten haben und somit genug Angriffsfläche für Hetze geboten haben. Vor allem, weil ja die NoCamo-Fraktion immer das Argument brachte, das nur Nazis in Camo spielen. Somit hatte die Presse was zum aufbauschen und die Politker konnte mit AntiFa und gegen Wehrsportgruppen Parolen auf Stimmenfang gehen. Vor was ich damals noch gewarnt habe, als die ersten NoCamo-Turniere kamen, nämlich das sich da die NoCamo-Bewegung selbst in den Arsch tritt ist dann doch eingetreten.

    [GLOW=crimson]Gruß, Kjartan[/GLOW]
    :F:WR-Mitglied 027711:deal:

    3 Mal editiert, zuletzt von kjartan (14. April 2003 um 00:29)

  • Zitat

    Original von alsterbynight
    Ja klar. Geht mir mit Spinnen auch so.
    Viel Angst und wenig Ahnung...
    Ich kann die Angst vor Waffen auch verstehen.
    Wichtig ist eine regelmäßige neutrale/positive Präsenz in den (lokalen) Medien und in der Öffentlichkeit.....

    Hmm,das Spinnen-Beispiel ist echt gut,ich habe seit ca.6 Jahren eine Vogelspinne und hab seitdem von der unwissenden Allgemeinheit schon die schlimmsten Horrormärchen gehört(alle Vogelspinnen sind tödlich giftig und son Müll...)!
    Als ich meiner Mutter damals erzählte das ich ne Vogelspinne habe waren da erstmal nur Vorurteile - aber siehe da,2 Monate später beobachtet meine Mutter was die Spinne so gesponnen hat und ob die genug Feuchtigkeit hat,etc.....
    Angst(wg.falschen Aussagen der Allgemeinheit)war da keine Spur mehr,man muss sich den Dingen nur öffnen und erstmal ne Zeit betrachten bevor man sie verurteilt!!!

    Mein Kauf eines "Gewehrs" zum "rumballern" war jetzt anfangs auch mit den typischen Vorurteilen belastet und so "weltfremde"Fragen wie:
    "Auf wen(!) willst du denn schiessen??" oder "Was ist denn wenn dich einer damit mal sieht?" zeigen auch deutlich das die Allgemeinheit ab dem Wort "Gewehr" oder "Pistole"(Waffe hört man eher nur bei Fachkundigen)das Denken einstellt und sich in ihren Vorurteilen verhakt....

    Aber nach Begutachten der "Waffe"(Crosman1077Plastik!),nen paar Erklärungen über die Rechtslage(von wegen im Wald rumrennen und Gangster mit CO2-Pistolen spielen!) und der Darlegung meiner pers.Motive sich mit Schützensport zu befassen wurde es schon wenigstens toleriert,aber dann !!! :
    Beim ersten Testschiessen wollte meine Mutter auch mal(Bullseye bei der ersten 3er-Gruppe auf so 7m!! :lol: ) und erzählt plötzlich Geschichten von früher wie toll sie doch immer auf der Kirmes an der Schiessbude getroffen hat!! :lol:

    Einzelne Menschen kann man einfacher zur Akzeptanz von Sportschützen,Sammlern und Paintball-Spielern bringen,eine gesamtgesellschaftliche lockere Meinung brauch da schon wesentlich länger und erleidet durch so Sachen wie "Erfurt-Amoklauf"(Einzelfall,schwere Lebenskrise und zufällig Waffen im Haus weil Vater verantwortungloser(!)Waffenbesitzer)oder halt so Paintballer im Wald immer wieder Rückfälle in der Entwicklung.

    Deshalb für jeden:Nur mit Vernunft und Verantwortung beim Gebrauch von Sportwaffen,positiver Präsenz im eigenen Umfeld und Distanzierung gegenüber Missachtungen der geltenden Waffen-Gesetze(egal ob kindisch leichtsinnige Paintballschlacht im Wald oder illegale Modifikationen von :F: -Waffen mit krimineller Absicht) können wir die "normalen" Menschen zu mehr Toleranz bringen....

    :schiess1:

    2 Mal editiert, zuletzt von Gy.Sgt.Tanga (14. April 2003 um 03:14)

  • Ich hab das auch all die Jahre beobachten können, wenn die Leute erst mal ihre Angst vor dem "Kriegsspiel" verloren haben, dann wollen sie selbst mal das spielen was sie vorher noch so verrdammt haben. Was ein Fehler von vielen Paintballern ist, das sie dann die Leute mit der Nase daraufstoßen das sie etwas machen wollen was sie vor kurzem noch abgelehnt haben. Dann schlägt der Erfolg ins Gegenteil um.

    Wichtig ist eine gut fundierte und vernünftige Aufklärung mit Vorstellungen und Vorführungen.
    Was absolut tödlich ist, vor der Presse solche Worte wie "Knarre, Spritze, abknallen, Kopfschuß..etc" zu verwenden. Sachlich informieren. Vor allem auf eine Korrekte Darstellung des Interviews hinweisen.

    [GLOW=crimson]Gruß, Kjartan[/GLOW]
    :F:WR-Mitglied 027711:deal: