Sachgemäße Reinigung einer Kurzwaffe?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.437 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. März 2012 um 21:29) ist von babbi.

  • Hallo Leute,

    wie reinigt ihr eure Kurzwaffen?

    Ich habe kürzlich meine Sig XSix bekommen und bin mir etwas unsicher.
    Ich hatte zwar bis jetzt noch keine Gelegenheit mit der Waffe zu schießen, möchte aber richtig über die Reinigung informiert sein.
    Vorbelastet bin ich bisher nurch durch die BW, wobei ja nicht alles korrekt sein muss, was man da gelernt hat.
    Man sagt ja, dass viele Waffen kaputtgereinigt werden.

    Ich würde zu gelagerten, kunststoffummantelten Putzstock mit Kunststoff-, Bronzebürste und Werghalter+Werge tendieren. (hab noch Wergrestbestände)
    Solange noch keine Kupferablagerungen zu sehen sind könnte man vielleicht auf die Bronzebürste verzichten? (Waffe noch neu)

    Ich würde den Lauf zunächst mit Ballistol zur Schmutzlösung einweichen. Anschließend mit Kunststoffbürste gefolgt von Werg reinigen bis der Lauf blank ist.
    Bis zur nächsten Benutzung mit Waffenfett getränkten Werg durchziehen. Vor Schießen dann entfetten.

    Wie seht Ihr das so?

  • Brrr Ballistol.
    Nimm was anderes und gut is.

    Ich bin der Meinung, nicht so oft putzen. Es gibt keine Munition mit korrosiven Zünder mehr. Ausnahme mag noch alte Surplus darstellen, insbesondere im Kal. 7,62x54R. Einigermaßen aktuelle Munition für Kurzwaffe macht da keine Probleme.
    Ansonsten normale Zerlegung. Ich sprühe Lauf, Verschluss satt und Griffstück sparsam mit Brunox ein und lasse das ein paar Stunden liegen. Dann mit fusselfreiem Tuch bzw. Patsches auswischen. Sitzt viel Pulverschmauch an bestimmten Stellen, wiederholen.
    Den Lauf spanne ich ein einem (einfachen) Schraubstock mit Schonbacken und Vakuum-Fuß ein. Meistens reicht das stramme Durchwischen mit Patches aus. Selten verwende ich Bürsten.
    Aber - grundsätzlich nur ungeteilte und kunststoffumantelte Putzstöcke mit kugelgelagerten Griff verwenden (z.B. die von Dewey).
    Wenn Bürsten, dann keine mit Messingborsten. Neben Wollwischern, Nylonbürten höchstens welche mit Bronzeborsten verwenden. Sie sind weicher als Messing. Gute Händler haben auch nur diese.
    Bei den Patches verwende ich die 500'er Packs runde, an das Kaliber angepasste Baumwollpatches. Diese mit der mitgelieferten Spitze des Putzstockes verwenden:
    Tipp: die Patches müssen stramm durch den Lauf, sonst presst sich der Stoff nicht in den Zügen des Laufes (das mal in Unwissenheit, ob die X-Six einen F/Z- oder Polygonlauf hat).
    Ist das zu stramm, den Patch etwas außermittig anstechen. Dann geht es leichter. Aber im Prinzip gilt: Wenn es mit Gewalt ohne zusätzliches Werkzeug durchpressen lässt, ist es gut. Aufpassen wenn der Patch durch kommt. Immer in Schussrichtung putzen wo das möglich ist. Das geht bei Revolvern natürlich nicht.
    Laufmündung darf nicht verkratzen. Das kann die Präzision beeinflussen. Daher ist sie auch oft angesenkt.

    Wir die Waffe regelmäßig geschossen, wische den Lauf immer vollständig trocken. Nur zur Konservierung sollte ein Ölfilm im Lauf sein. Dann vor dem Schießen trocken wischen.

    Bewährt haben sich zusätzlich die Waffenölpflegetücher von Frankonia. Sie werden im Pack mit einer großen und kleinen Spenderbox geliefert. Sie sind ölnass und wunderbar zum darüberwischen. Fast geruchloses Öl. Schön, wenn die Waffe aus dem Regen kommt und zum überwischen wenn man nicht sofort putzen kann. Auch prima zur längeren Konservierung. Das darin enthaltene Öl ist wesentlich dickflüssiger als alle Öle aus der Spraydose.
    Beide Dosen enthalten zusammen mehr als 150 Tücher und kosten 10 €. Wenn man im Durchschnitt ein Tuch pro Woche benutzt, hält die Dose (3) Jahre. Die Tücher trocknen auch nicht ein.

    Dewey-Putzstöcke und anderes Putzzeugs sind hier am billigsten.:
    http://www.blankerlauf.de/

  • Werg habe ich zwar noch nicht verwendet, aber es dürfte im Reinigungswirkung ähnlich der BW-Baumwollschnüre sein. Geht zwar, jedoch unnötig mühevoll und zeitraubend. Man bekommt damit nicht den Druck für die Reinigung in den Zügen.

    Ballistol - ok, für Dich nochmal:
    B. geht mit Wasser eine Emulsion einher. Das ist eine schlechte Eigenschaft. Öle sollen zum Schutz Wasser abweisen. Das wird durch diesen Test bestätigt:
    http://www.wildundhund.de/r30/vc_content…nigung_0606.pdf

    Zudem braucht nur der Nutzer von Ballistol nur mal in den Kragen einer benutzen Spraydose zu schauen. Dort wird man eine zähe Pampe finden. Ich möchte das nicht in der Feinmechanik oder Abzug meiner Waffen haben. Speziell dieses Problem hatte mal meine gebraucht gekaufte FWB P70 am Abzug gehabt. Mein Büma entfernte eine klebrige Substanz und sagte - es könnte Ballistol gewesen sein.
    Ballistol ist kein Waffenöl. Es ist ein Universalöl. Es kann vieles, jedoch nichts richtig gut.

    Brunox ist in allen Belangen besser. Es kostet in etwa das Gleiche. Warum dann nicht ein ausgewiesen besseres Produkt kaufen? Ähnliches gilt auch für viele andere Waffenöle, wie Freischütz, Lupus uns einige andere. Das Freischütz hatte ich mal, mag aber den Gestank nicht.
    Daher verstehe ich nicht, warum immer wieder das Ballistol in Verbindung mit der Pflege von Waffen benutzt wird. Als kostenlose Beigabe mag man es ja verbrauchen können, aber die erste gekaufte Dose sollte was anderes sein.

    Generell gilt aber: wie in vielen Dingen des Lebens hat jeder so seine eigenen Erfahrungen gemacht und schwört drauf. Daher soll meine Ausführung nicht wie in Stein gemeißelt sein. Sie soll lediglich als Tipp gelten.

  • Ich hab ne Glock 23/19 und eine CZ 75.

    Bei beiden Waffen wird ebend innen im Schlitten mit Trockenen, später leicht öligen Küchentüchern geputzt bis kein/kaum Dreck mehr raus kommt.
    Die Läufe ziehe ich mehrmals mit einer .40S&W Boresnake durch. Da die .40S&W Boresnake ein bisschen größer als 9mm ist, geht sie auch gut stramm durch und reinigt für meine Ansprüche ausreichend. Hinten aufs Ende der Boresnake ein bisschen Waffenöl, dann hat man gleich einen leicht Öligen Film für den Korosionsschutz.
    Die CZ wische ich wenn ich mit der Reinigung fertig bin einmal komplett mit einem leicht öligen Küchentuch ab, danach mit einem trockenen Küchentuch hinterher (entfernt/neutralisiert Handschweiß und schützt allgemein vor Rost)

    Putzstöcke hab ich nur für meine Langwaffen, für die Kurzwaffen nur Boresnake.

    Als Öl hab ich schon Ballistol, Brunox und Guntec probiert.
    Ballistol stinkt mir zu doll, ich benutze im Moment Guntec
    http://1.1.1.3/bmi/picture.ya…tec-display.jpg
    Mit Brunox machst du aber auch nichts verkehrt, zudem richt es sehr angenehm.

    Pro Legal / BDS

  • Als Alternative zum Werg kann ich die Filze von VFG empfehlen, die nutze ich für alle Waffen. Sollte die Waffe stärker verschmutzt sein, nehme ich die Intensivreinigungspfilze die haben Bronze?splitter eingearbeitet. Es funzt bestens und ist kinderleicht. Ich verwende Öle/Fette von Ballistol und Lupus und als Löser Ammoniklösung bzw Lupus-Waffenreiniger. Putzstöcke habe ich von VFG f. meine Büchsen, einen kunststoffummantelten kleinen Putzstock für die KW und 3 Putzstöcke aus Holz für meine Flinten mit unterschiedlicher Bestückung von VFG-Filzen,Pappscheiben und Intensivreiniger.

    Gruss

    Thomas

  • Dei Filze sind teuer, müssen exakt pro Kaliber anschafft werden und gehen mir nicht stramm genug durch den Lauf.
    Einfache Patches sind mir da universeller, zudem man diese schön durch umdrehen mehrfach verwenden kann.

  • Du Klaus, wenn ich einen geölten Filz durch die Glock ziehe, dichtet der gut ab.
    Wenn der Filz noch nicht gottweiss wie verhunzt ist kann ich den locker noch mal verwenden. Mit einem nächsten grösseren Filz reinige ich das Patronenlager und die Welt ist heile. Da ich meine Waffen sofort nach Gebrauch reinige, benötige ich nicht eine Handvoll Filze. Mag sein das sie etwas teurer sind, allerdings habe ich die grösseren Boxen sofort gekauft und dann komme ich über einen sehr langen Zeitraum gut hin.
    Zum normalen Abwischen der Waffe dient mir ein altes Geschirrtrockentuch und ich habe alles im Griff.
    Ich habe so mit der Zeit einiges an Filze gekauft, aber wie gesagt nun kann ich praktisch alle Kaliber abdecken.

    Gruss

    Thomas

  • nur bei neuwaffen ist erstmal regelmäßiges reinigen angesagt(die ersten 500 schuß,2-3 mal),
    danach nur noch nach bedarf(1000-1500) bzw nach schießstand(sand, staub)

    einfachste art der reinigung,
    1 zerlegen und mit öl einsprühen -
    2 einweichen lassen -
    3 bürste drüber und durch -
    4 mit bremsenreiniger gut ausspühlen, auch in kombi mit bürste -
    5 pressluft zum trocken pusten -
    6 ölen (ich nehme teflonöl)
    7 in ein trockenes tuch wickeln

    achja, als bürste fürs grobe nehm ich eine zahnbürste ;) und für durch den lauf bronzebürsten

  • ich grabe dies hier mal wieder aus.....

    warum eigentlich nicht fetten :whistling: ich finde das beim fetten eine bessere gleit-eigenschaft hervorgeht( im bereich wo schlitten und griffstück aufeinander liegen) und wenn man die waffe nicht gleich nach 20-30 schuss zerlegen mag , bietet es meine meinung nach eine bessee alternative...