RG 9 - Schlagbolzen trifft Patrone trotz Sicherheitsrast

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.652 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. März 2010 um 19:57) ist von Jhary.

  • Hallo!

    Ich habe eine Frage zur Technik der RG 9, denn ich habe folgendes Problem - zumindest denke ich, dass es eines ist.

    Wenn ich die Pistole im gesicherten Zustand per Hand repertiere und den Schlitten ganz nach hinten ziehe, dann rastet der Hahn in der gespannten Position ein und bleibt auch gespannt während der Schlitten wieder nach vorne gleitet. Ist der Schlitten dann wieder ganz nach vorne geglitten, löst sich der Hahn selbstständig und schlägt in die Sicherheitsrast. Sollte das so sein?

    Denn jetzt habe ich bemerkt, dass alle Patronen, die ich auf diese Weise durchrepertiere, eine deutliche Kerbe im Patronenboden bekommen. Losgegangen ist zwar noch keine, aber dennoch ist mir das etwas zu unsicher.

    Ich versuche auch immer, den Hahn mit dem Finger festzuhalten, daber das ist nicht so einfach, weil ich den Finger dann unter den nach vorne gleiteten Schlitten stecken muss.

    Oder sollte man immer im entsicherten Zustand repertieren, dann bleibt der der Hahn natürlich gespannt.

    Vielen Dank

    Gaius

  • Zitat

    Original von pandur
    Das ist völlig normal.

    Ok. Danke!

    Aber nutzt sich da mit den Jahren nicht was ab, wenn man den Hahn immer in die Sicherungsrast knallen lässt?

  • Das ist richtig so, doch knallt der Hahn auf die Sicherung nicht auf die Sicherheitsraste.

    Den gleichen Effekt hast Du auch wenn der Hahn gespannt ist und dann gesichert wird, der Hahn wird ausgelöst und schlägt auf die Sicherung.

    Der Abdruck auf dem Zundhütchen entsteht durch den zuschlagenden Schlitten, der Schlagbolzen geht noch ein Stück weiter und trifft das Zündhütchen, dabei sollte nichts passieren.

    Gruß
    Hubert

  • Zitat

    Original von Hubilyn
    [...]
    Der Abdruck auf dem Zundhütchen entsteht durch den zuschlagenden Schlitten, der Schlagbolzen geht noch ein Stück weiter und trifft das Zündhütchen, dabei sollte nichts passieren.

    Gruß
    Hubert

    Kann ich von meiner Umarex PPK in 8mmk bestätigen. Das Zündhütchen der obersten Patrone im Magazine (wurde jahrelange geführt und immer mal wieder durchgeladen) sieht ziemlich übel aus. Spätestens beim nächsten Platzregen wird im Garten mal getestet, ob die Patrone überhaupt noch zündet.

    Gruß
    Thorsten

  • Zitat

    Original von Torro
    wieso wartest du da auf regen??????

    muss ich das jetzt verstehen?

    Grüßle Torro

    kleiner Garten - Nachbarn außen herum - bei Regen schlägt sich die Wirkstoffwolke schnell nieder. Es geht ja nur um das Zündhütchen.

    Gruß
    Thorsten

  • Eines der dinge wo die SSW besser als das Orginal ist. in den USA wurde genau deswegen die Lizenz PPK/S zurück gerufen. Da bei scharfen Patronen das zum abfeuern eines Schuß führen könnte.

  • Zitat

    Original von Thorsten_W

    Kann ich von meiner Umarex PPK in 8mmk bestätigen.

    Bei der Umarex schlägt der Hahn auf die Sicherungswalze, weil die Umarex keinen Sicherheitsrast besitzt.
    Bei der Röhm RG 9 / 90 schlägt der Hahn auf die Sicherungswalze, weil der Sicherheitsrast eine Winzigkeit tiefer als die Sicherungswalze im gesicherten Zustand liegt.

    Das ist also nicht mit einander vergleichbar. Hinzu kommt, daß bei der Röhm der Schlagbolzen wie bei den originalen Walther eine kugelige Verdickung hat, die beim Sicherung in eine Aussparung in der Sicherungswalze greift und so den Schlagbolzen fixiert. Bei der Umarex kann der Schlagbolzen auch im gesicherten Zustand weiterhin in Richtung Patronenstoßboden durchgedrückt werden.

  • Zitat

    Original von gaiusWenn ich die Pistole im gesicherten Zustand per Hand repertiere und den Schlitten ganz nach hinten ziehe, dann rastet der Hahn in der gespannten Position ein und bleibt auch gespannt während der Schlitten wieder nach vorne gleitet. Ist der Schlitten dann wieder ganz nach vorne geglitten, löst sich der Hahn selbstständig und schlägt in die Sicherheitsrast. Sollte das so sein?

    Die Sicherungs- und Entspannfunktion der (original) WALTHER PP/ PPK – wie sie bei den Gas-Nachbauten wohl nur RÖHM hat(te) – sorgt für zweierlei:
    Erstens, der Abzug wird funktionslos (kommt nicht mehr in die Lage, den Hahn zu spannen), zweitens: der Hahn liegt auf der Walzen-Sicherung auf.

    Der Hahn fällt dabei nicht in die Sicherungsrast.

    Wird die Waffe durchgeladen, bzw. der Verschluss nach hinten gezogen, dann drückt der Verschluss den Hahn zwar (beim Überfahren) nach unten; der Hahn kommt aber wieder hoch und wird dann wieder von der Walze abgefangen.

    Ist die Waffe kaum benutzt und der Verschluss wird nur langsam nach vorne gleiten gelassen, dann bleibt er oft auf den letzten Millimetern hängen, schließt also nicht ganz. Das lässt sich durch Betätigen des Abzugs oder leichten Druck von hinten lösen.

    Entsichert man die Pistole, dann legt sich der Hahn in die Nullstellung, also liegt bündig auf. Erst durch leichtes Zurückziehen springt er in die Sicherungsrast.


    Zitat

    Original von gaius
    Denn jetzt habe ich bemerkt, dass alle Patronen, die ich auf diese Weise durch repertiere, eine deutliche Kerbe im Patronenboden bekommen. Losgegangen ist zwar noch keine, aber dennoch ist mir das etwas zu unsicher.
    Ich versuche auch immer, den Hahn mit dem Finger festzuhalten, daber das ist nicht so einfach, weil ich den Finger dann unter den nach vorne gleiteten Schlitten stecken muss.

    Die Kerbe bekommst Du, auch wenn Du die Waffe im entsicherten Zustand (als mit gespanntem Hahn) durchlädst. Es ist nicht der Hahn, der den Schlagbolzen vortreibt, sondern die Massenträgheit des Schlagbolzens selbst.

    Um dies weitestgehend zu vermeiden, sollte man den Verschluss ganz langsam nach vorne führen. Da ich die volle Kapazität ausnutzen möchte, befördere ich manuell (durchs Patronenfenster) die erste Patrone ins Lager, schließe dann langsam den Schlitten und führe danach das Magazin ein.


    Zitat

    Oder sollte man immer im entsicherten Zustand repertieren, dann bleibt der der Hahn natürlich gespannt.

    Grundsätzlich sollte man die Waffe nur im gesicherten Zustand bedienen und erst vor der Schussabgabe entsichern. Wie oben beschrieben, ist es – für den Abdruck am Zündhütchen – egal ob die Waffe beim Fertigladen gesichert oder ungesichert ist
    Hier geht es nur um Deine eigene Sicherheit. Gerade wenn Du die Waffe innerhalb der Wohnung/ im Auto fertig lädst und das auch noch mit Reizstoff, dann solltest Du aus eigenem Interesse die Waffe sichern.


    Dieses Phänomen der leichten Schlagbolzenabdrücke habe ich schon an vielen Waffen gesehen – nicht nur an den PPK-Nachbauten/ Varianten. Gezündet wurde dadurch noch keine Patrone.

    Dennoch tausche ich die Patronen nach einiger Zeit aus. Zum einen, weil ich den „Klaus Lage (1.000mal berührt) – Effekt“ vermeiden möchte, zum anderen, weil die erste Patrone immer im Lager sitzt, hin und her repetiert wird, Öl und andere Verunreinigungen abbekommt, usw.
    Und weil ich die RG9 nur zur Selbstverteidigung vorgesehen habe, ist es mir wichtig, dass auch alles funktioniert und ich keine bösen Überraschungen erlebe.

    Meine erste Patrone ist immer eine Platzpatrone, also werden die angeschlagenen Patronen gesammelt und Silvester verfeuert.
    ;)

    Si vis pacem, parabellum!

  • @ all

    Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Jetzt bin ich wieder beruhigt.

    Aber bei einer Sache muss ich "widersprechen"

    Zitat

    Die Kerbe bekommst Du, auch wenn Du die Waffe im entsicherten Zustand (als mit gespanntem Hahn) durchlädst. Es ist nicht der Hahn, der den Schlagbolzen vortreibt, sondern die Massenträgheit des Schlagbolzens selbst

    Wie oben beschrieben, ist es – für den Abdruck am Zündhütchen – egal ob die Waffe beim Fertigladen gesichert oder ungesichert ist

    Das ist zumindest bei mir nicht so. Repertiere ich im entsicherten Zustand gibt es KEINE Kerbe. Habe es mehrfach ausprobiert.

  • ich denke das diese RG9 Gedächtnis Beule beim Sichern in den Patronen boden gehauen wird. den bei meiner RG9 habe ich immer angst das sich ein Schuß löst wenn ich die Sicherung betätige. So haut der Hammer vor.

  • Zitat

    Original von Pistolen-Paule
    Dieses Phänomen der leichten Schlagbolzenabdrücke habe ich schon an vielen Waffen gesehen – nicht nur an den PPK-Nachbauten/ Varianten. Gezündet wurde dadurch noch keine Patrone.

    Ich "durfte" diese Erfahrung vor einigen Jahren leider einmal machen.
    Mauser HSC 90 im gesicherten Zustand mit 1x Wadie Flash-Defence im geschlossenen Zimmer durchgeladen.
    Schuss hat sich gelöst. Mein Trommelfell hat sich gefreut :(
    Seitdem hat sich meine Einstellung bzgl. Umgang mit SSWs grundlegend geändert.

    Ob das jetzt an der Munition oder der Waffe lag kann ich mir nicht erklären. Ist danach nie wieder aufgetreten.

  • Allso ich habe es mal bei meiner RG9 getestet. dieses Draufhauen passiert bei mir wenn ich die waffe sichere. Wenn ich den Hammer beim Sichern festhalte und vorsichtig nach vorne Gleiten lasse gibts es keine dalle.

  • Zitat

    Original von Jhary
    Allso ich habe es mal bei meiner RG9 getestet. dieses Draufhauen passiert bei mir wenn ich die waffe sichere. Wenn ich den Hammer beim Sichern festhalte und vorsichtig nach vorne Gleiten lasse gibts es keine dalle.

    Und beim Repertieren im gesicherten Zustand?

  • ja auch keine dalle wenn ich sie nicht schnalzen lasse
    wenn ich sie Schnalzen lasse gibts einen Micro eindruck (fast nicht bemerkbar) könnte sein das deine Verschlußfeder strammer ist als bei meiner

    5 Mal editiert, zuletzt von Jhary (20. März 2010 um 20:02)