Hallo Freunde des leisen Trainings,
die alten Threads zu den Dämpfern habe ich gelesen, und um Keinen auszugraben, hier ein Neuer.
Zum einen funktioniert die Änderung des Umarex Schallis nach diesem Thread prima (UMAREX SD leiser machen), und doch kann man auch den diversen anderen Diskussionen um das Thema entnehmen, dass da einige Begriffe durcheinander gehauen werden.
Dämpfen vs. Dämmen.
Mit Dämpfen ist gemeint, den Schall zu schlucken; mit Dämmen, den Schall am durchdringen (irgendeiner Materie) zu hindern.
Schall darf man sich hier vorstellen als Bewegungsenergie die i.d.R. durch die Luft transportiert wird, in Form von Luftdruck (und Luftschnelle) -änderung.
Wenn man also eine Wand dämmt, dann verstärkt man sie so, dass der Schall sie nicht mehr, bzw. schlechter, durchdringen kann. Die Bewegungsenerie soll also nicht mehr durch Anregen der Luft auf der anderen Seite der Wand weitergeleitet werden (weil die Wand selbst zum Schwingen angeregt wird); vielmehr wird durch Unbeweglichkeit der Wand der Schall reflektiert.
Dämmmaterial soll also Versteifen um Eigenbewegung (der Wand) zu mindern/verhindern.
Wenn man den Schall dämpft, dann wird die Bewegungsenergie der Luftmolekühle vernichtet, hier also am Effektiefsten mittels Dämpfungsmaterial in Wärme umgesetzt.
Das Dämpfungsmaterial soll somit die Luftbewegung durch Reibung in Wärme umwandeln.
Deshalb heißt das Teil auch Schalldämpfer.
Das Material spielt eine Rolle bei der Ummantelung und der Füllung. Für Erstere ist eine Röhre aus Pappe schlecht, Metall aber gut, da es den Schall gut dämmt, also im Inneren des Schallis hält und nicht rausläßt. Für die Füllung ist ein möglichst bewegliches Material zur Dämpfung zweckmäßig um viel Reibung zu bieten, und damit ist Polyesterwatte klar vielfach härterer Stahlwolle vor zu ziehen, die lediglich etwas besser ist als gar keine Füllung. Je weniger fest und beweglicher die Fasern selbst, desto besser; was nicht heißt die Watte solle sparsam (also nicht maßvoll verdichtet) benutzt werden. Die Porigkeit von Schwämmen ist nun hoffentlich kein Thema mehr, die sind noch schlechter als Stahlwolle, denn da bewegt sich am Wenigsten, egal wie Löchrig.
Die Anzahl der Kammern zu erhöhen erlaubt weniger Schwund von Luftdruck durch die Öffnungen zur nächsten Stufe, ist aber mit 3 bis 5 Kammern, empierisch ermittelt, ideal, da innerhalb der Kammern der Druck durch Ausdehnung lokal zusätzlich verringert werden soll.
Alternativ wird (etwas billiger) bloß die Luftreibung zur Dämpfung genutzt (Schall wird mit zunehmender Distanz leiser) und die Luftbewegung in einem (nahezu) geschlossenen Raum reflektiert, bis sie fast alle Energie verloren hat. Mehrere Kammern helfen dabei, z.B. die egun Plastikeinsätze für den Weihrauch SD lenken den Schall durch ihre Winkel immer wieder innerhalb der Kammern ab und vergrößern so die Laufzeit innerhalb der Kammer, nutzen die Effizienz der Wärmeumsetzung aber nicht, und sind damit weniger effektiv als die Lockenwickler mit Polyesterwatte und 3 Kammern. Würde man sie noch nachträglich mit 'Lockenwatte' aufrüsten, hätte man das Optimum. Ob der Unterschied zum einfacheren Wicklertuning (Aufwand an Finanzen und Handwerk vs. Erfolgssteigerung) lohnt, ist aber fraglich.
Hoffe, dass die Info hilfreich ist.
Am Rande noch die Bemerkung, dass die Bezeichnung, "Nur für HansWurst", genau das zum Inhalt hat: Das Produkt ist nur für die Verwendung mit HansWurst vorgesehen und hergestellt. Hat mit einem Erwerbsmindestalter also genausowenig zu tun, wie mit einer Gleichstellung.
HansWurst ist bitte nicht mit "Nur für HansWurst" zu verwechseln, und an "Nur-für" darf jeder rumschrauben, soviel er will, solange er es nur an HansWurst benutzt.
Viele Grüße aus dem Ruhrpott!