So langsam positionieren sich die Landesregierungen zur angedachten Änderung des WaffG. Nachdem es der hiesige Innenminister Hövelmann (SPD) bis heute nicht für notwendig erachtet hat, auf mein Schreiben vom 30. März zu antworten ( ), durfte ich heute im Regionalblatt Mitteldeutsche Zeitung den folgenden Artikel lesen:
ZitatAlles anzeigenHövelmann will härteres Waffenrecht
Innenminister fordert Änderungen für großkalibrige Waffen und ein Verbot von Paintball-Spielen
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Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) setzt sich für eine Verschärfung des Waffenrechts ein. Dabei müsse man sowohl über ein Verbot großkalibriger Waffen im Sportschießen als auch über das Verbot von Paintball-Spielen reden, sagte Hövelmann der Mitteldeutschen Zeitung. Hintergrund der Diskussion über strengere Auflagen für Waffenbesitzer und das Verbot von Gewaltspielen ist der Amoklauf von Winnenden. Im März hatte ein 17-Jähriger 15 Menschen und sich selbst erschossen.
Hövelmann sagte, dass beim Sportschießen zumindest die Altersgrenze für den Gebrauch großkalibriger Waffen erhöht werden müsse. Zudem sei eine Begrenzung der Anzahl von Waffen sinnvoll. Hövelmann sprach sich dafür aus, die Aufbewahrung von Waffen durch Sportschützen strenger zu überprüfen, möglicherweise auch mit verdachtsunabhängigen Kontrollen. Man müsse allerdings noch verfassungsrechtliche Fragen im Zusammenhang mit dem Recht auf die Unverletzlichkeit der Wohnung prüfen. Verstöße gegen das Waffenrecht sollten künftig härter bestraft werden. Unstrittig sei, dass ein bundesweites zentrales Waffenregister eingerichtet werden müsse.
Darüber hinaus macht sich Hövelmann für ein Verbot "kampfmäßiger Schießübungen" stark, bei der ein Schütze sich mit einer geladenen Waffe im Raum bewegt und dabei Schüsse auf einen Zielscheibenparcours abgibt. Ebenso wichtig sei es, Paintball- und Gotcha-Spiele zu untersagen. Die umstrittenen Sportarten werden zumeist als Geländespiel organisiert, deren Teilnehmer mit Farbmunition aufeinander schießen. Hierbei wird laut Hövelmann der Umgang mit Waffen und das Schießen auf Personen unter Bedingungen simuliert, die teilweise sehr real anmuten. "Das sind die besten Übungsvoraussetzungen für einen Amokläufer", sagte Hövelmann.
Derzeit arbeiten Fachleute der Innenministerien von Bund und Ländern an Vorschlägen zur Verschärfung des Waffenrechtes.
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http://www.mz-web.de/servlet/Conten…id=994342720546
Hövelmann ist also bereit, über folgende Änderungen im WaffG nachzudenken:
- Verbot von GK-Waffen für Sportschützen;
- Minimalforderung ist eine höhere Altersgrenze für den Umgang mit GK-Waffen;
- Begrenzung der Anzahl der legal besitzbaren Schußwaffen;
- stärkere Kontrollen der sicheren Aufbewahrung;
- Verbot von Gotcha-/Paintball- (und Softair- ?) Spielen;
- das nationale Waffenregister kommt definitiv.
Diese Einlassungen zeigen, daß sich der Minister kaum mit der Thematik beschäftigt hat, sind sie doch ziemlich schwabbelig formuliert. Man denke da nur an das geforderte, im WaffG aber schon längst realisierte Verbot "kampfmäßiger Schießübungen". (Und von solchen Dummköpfen werden wir regiert!) Oder ist damit - entgegen dem geltenden WaffG - IPSC gemeint?