Wissenschaftliches zum Thema private Waffen in Deutschland

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.842 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Mai 2009 um 14:16) ist von Holzauge.

  • Moin.......
    Die emotional geführten Diskussionen von Befürwortern und Gegnern von Waffen sind mir zu einseitig....ich vermisse
    irgendwie eine wissenschaftliche Meinung zu diesem Thema.
    Durch diesen (http://www.tagesspiegel.de/meinung/leser...;art144,2756655) Artikel (Leserbrief-Antwort) im Tagesspiegel ist
    mir die gute Frau Dr. Dagmar Ellerbrock aufgefallen...Sie forscht über den historische Entwicklung des privaten
    Waffenbesitzes in Deutschland. Leider kommt man nicht kostenfrei an Ihre Wissenschaftlichen Arbeiten, die auch noch zum
    Teil in Arbeit sind. Hier kann man aber immer gucken ob es etwas neues gibt:
    http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/dellerbr/aktuelles.html

    Ich finde Ihre Ansätze sehr erfrischend da Sie wissenschaftlich
    an das Thema ran geht. Dies wird schon sehr gut deutlich in Ihrer Leserbrief-Antwort aus dem Tagesspiegel.
    Leider sind Ihre Erkenntnisse auch nicht besonders positiv für private Besitzer von scharfen Waffen. Denn eine Ihrer wahren Aussagen
    lautet:
    :new9:Die Schützenvereine (als heutige Legitimation scharfe Waffen besitzen zu dürfen) hatten früher die Waffenpflicht und das Waffenprivileg. Schützenvereine erfüllten polizeiliche und militärischen Funktionen nach innen und nach außen. Heute ist davon nur noch das Waffenprivileg übrig geblieben. :new9:
    Hier sollte Ihrer Meinung nach die Diskussion angreifen und
    nicht durch diese emotionalen medialen Diskussionen über die schlimme gefühlte Unsicherheit durch Waffen.
    Die Statistiken beweisen ja das Gegenteil.
    Durch eigenes Scharfes nachdenken :crazy2: bin ich selber zum dem Schluss gekommen, das es nur einen Grund für scharfe Waffen im
    Privatbesitz gibt:

    Spaß!

    Ausgenommen habe ich bei dieser Betrachtung natürlich Jäger und die Wenigen Waffenschein Besitzer.
    so....macht was draus.....bis denne ....jenne

    Einmal editiert, zuletzt von pilsom (23. April 2009 um 10:46)

  • Zitat

    Originally posted by pilsom
    ..... zum dem Schluss gekommen, das es nur einen Grund für scharfe Waffen im
    Privatbesitz gibt:

    Spaß!

    Ausgenommen habe ich bei dieser Betrachtung natürlich Jäger und die Wenigen Waffenschein Besitzer.
    so....macht was draus.....bis denne ....jenne

    Interessante Vorgehensweise. Allerdings sehe ich neben den Spaß, der Jagd und den Selbstschutz durchaus noch weitere Gründe. Zum einen ist der Leistungssport zu nennen, der wohl nicht viel mit Spaß zu tun hat, sondern einen Broterwerb für eine kleine Minderheit darstellt. Dann gibt es noch Waffensachverständige, Redakteure von Waffenzeitungen, Wissenschaftler, Hersteller und ein paar andere "wirkliche Gründe" für den Bedarf an einer Erlaubnis.

    ----------------------- Jäger der verlorenen Erma's ------------------------
    --
    - Waffen- & Munitionssachverständiger, Spezialgebiet Erma ---
    ------------ bitte hier mithelfen, damit es hier weitergeht ------------

  • der herr im ersten text sagt :" keine waffen kein amoklauf "

    weiter im text sagt er 40 mio ilegale waffen und dass das auch so bleiben wird

    was hilft dann eine verschärfung wen immer noch 40mio ilegale waffen im umlauf sind

    sicher die beschaffung wird schwerer aber wer wirrklich will,der kann auch ...

    meine meinung...

  • Zitat

    Zitat von flens69:"Waffensachverständige, Redakteure von Waffenzeitungen, Wissenschaftler, Hersteller und ein paar andere "wirkliche Gründe" für den Bedarf an einer Erlaubnis."

    Ok, die sind auch ausgenommen von meiner Betrachtung....

    ....echt? gibts Sportschützen die damit Geld verdienen?? Wusste ich nicht....
    Wer z. B.??

  • Zitat

    Original von flens69
    ... der Leistungssport zu nennen, der wohl nicht viel mit Spaß zu tun hat, sondern einen Broterwerb für eine kleine Minderheit darstellt. ...

    Wieso kommst du darauf daß Leistungssport keinen Spass macht ?
    Kannst du mir das erklären ?
    Wenn es keinen Spass machen würde, warum machen es dann so viele ?

    Die Schützen die ihren Lebensuntershalt mit dem schießen verdienen kannst du in Deutschland an einer Hand abzählen.

  • Frau Dr. Ellerbrock, ein wirklich tragischer Fall: hat alle historischen Infos, fügt sie auch einigermaßen hintereinander - und dann biegt sie auf der Zielgeraden einfach ab in eine Sackgasse... :confused2: weil nicht sein kann, was nicht sein darf...

    Es gibt zig Länder mit höherer Waffendichte als Deutschland und gleichzeitig weniger bis null Amokläufen. Vielleicht sollte man die Zahl der Waffen mal ins Verhältnis setzen mit der Zahl der Medien, Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsendern in einem Land. Wenn man schon im Leben kein Medienheld werden kann, dann halt im Tode - und wenn im Internet schon dumme Sprüche kursieren, wer denn als nächster den "Highscore 16" knackt...

    Für weitere wissenschaftliche Infos ist auch die VISIER-Sonderseite "Waffenrecht in Deutschland" nicht verkehrt, schätze ich mal, oder die übergeordnete Steuerseite http://www.visier.de/faq-waffenrecht.html


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • @ pilsom
    Auch wenn ich dir jetzt den Spaß verderbe :crazy2:
    aber was Frau Ellerbrock dort schreibt ist alles andere
    als wissenschaftlich :n17:.
    Wissenschaft bedeutet, dass aus Fakten Schlüsse gezogen werden.
    Ellerbrock behauptet, dass es im Kaiserreich Schiessereien und Waffenunfälle gerade unter Jugendlichen gegeben habe und sagt dann, dass diese "Wildwestzustände" durch schärfere Waffengesetze beendet wurden.

    Zum einen muss dies mit Zahlen von Schiessereien im Kaiserreich und
    in der Weimarer Republik untermauert werden und zum anderen muss
    auch bewiesen werden, dass ein eventueller Rückgang mit dem Waffengesetz zu tun hat.

    Einfach zu sagen:
    Kaiserreich: Viele Schiessereien - Liberales Waffengesetz
    W. Republik: Weniger Schiessereien - Strengeres Waffengesetz
    = Waffenrechtsverschärfungen helfen.

    ist blöd und unwissenschaftlich.

    Denn dabei ignoriert die Frau, dass zwischendurch
    ein Weltkrieg stattgefunden hat, ein politischer Umbruch erfolgte
    und es durch die Millionen Toten des Kriegs viel weniger Menschen gab,
    die überhaupt hätten rumballern können.

    "Si vis pacem, para bellum"

    Einmal editiert, zuletzt von Militis (21. Mai 2009 um 00:47)

  • Zitat

    Original von Militis: Auch wenn ich dir jetzt den Spaß verderbe :crazy2: aber was Frau Ellerbrock dort schreibt ist alles andere als wissenschaftlich :n17:. Wissenschaft bedeutet, dass aus Fakten Schlüsse gezogen werden.

    ...nee Militis....so leicht kannst Du mir den Spaß nicht verderben.
    Wie kannst Du den behaupten das die Tante Ellerbrock unwissenschaftlich arbeitet?
    Hast Du evtl. Ihre Arbeiten gelesen??

    Ich habe diese Arbeiten selbstverständlich auch nicht gelesen :n17:
    äähh...weil ich es noch nicht geschafft habe mir Ihre Arbeiten zu besorgen. :nuts:

    Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen das eine Frau Dr. eine wissenschaftliche Arbeit aus einem Bauchgefühl heraus schreibt, ohne Zahlenmaterial zu wälzen!

    So...und da die Seite mit den Aktuellen Infos von Frau Dr. Dagmar Ellerbrock
    (http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/dellerbr/aktuelles.html) gerade ein bisschen armselig aussieht, habe ich mal ein paar links zu Ihren Ergüssen und denen des Herrn Dr. Arne Niederbacher, auf einer Seite zusammengestellt:

    Wissenschaftliches zum Waffenrecht in Deutschland
    :opi:

    bis denne.........jenne

    Einmal editiert, zuletzt von pilsom (21. Mai 2009 um 11:59)

  • Ich habe Frau Ellerbrocks Arbeiten nicht gelesen ;D,
    jedoch sehr aufmerksam die verlinkten Texte.
    Sie behauptet darin, dass die Waffenrechtsverschärfung
    von 1928 die Anzahl von Schiessunfällen erheblich reduziert habe.
    Um soetwas behaupten zu können,
    reicht es aber nicht aus irgendwelche
    Statistiken zu vergleichen,
    man müsste beweisen, dass es
    an der Änderung des Waffenrechts gelegen hat und nicht
    an zahlreichen gesellschaftlichen Faktoren.

    Soetwas ist aber schlicht unmöglich,
    da unzählige Faktoren eine gesellschaftliche Entwicklung
    verursachen können.

    Deshalb ist eine solche Aussage unseriös.

    "Si vis pacem, para bellum"

  • OK Militis...

    Zitat

    Original von Militis: Sie behauptet darin, dass die Waffenrechtsverschärfung von 1928 die Anzahl von Schiessunfällen erheblich reduziert habe.

    das ist ein Punkt der zu hinterfragen ist.... :))
    Ich werde mir nun mal die Arbeiten der Frau Dr. Ellerbrock besorgen und auch auf die wissenschaftliche Untermauerung dieser Aussage hin abklopfen.
    Wenn ich nicht weiterkomme, kann ich ja die Frau Dr. immer noch fragen....kost ja nix.... ;)

    bis denne .........jenne

  • Zitat

    Das Recht der Schützen, Waffen zu tragen, war jahrhundertelang flankiert von der Pflicht, Waffen zu tragen.


    Also da haben wir ja schon den Unterschied - es war nicht das Recht, waffen zu "besitzen", sondern zu "tragen". In der BRD haben wir Sportschützen keine automatische "Trageerlaubnis" die mit unserem Hobby zusammenhängt. Fehlanzeige.
    Waffenschein erfordert erstmal ein ordentliches Kopfgeld auf deine Person ;) ...

    Zitat

    In diesem Sinne ist die breite und nachdrückliche Zustimmung der deutschen Gesellschaft für waffenrechtliche Beschränkungen ein politisches Bekenntnis. In ihr distanziert sich eine Zivilgesellschaft von Waffengewalt und Dominanzgebaren.


    Das finde ich ja schön und gut..! Nein, im ernst, in einer zivilisierten Gesellschaft sollte so etwas "Wild-West-ähnliches" nicht zur Debatte stehen. Selbstjustiz ist ein Mittel der gesetzlosen Gesellschaft.
    Der Große Fehler ist allerdings, Sportschießen mit "WaffenGEWALT" und "DOMINANZgebaren" zu assoziieren. Ist es verwerflich, dass ich absolut kein Mitgefühl mit der durchlöcherten Pappscheibe auf dem Schießstand empfinde? Ist es egoistische Dominanz, wenn ich im fairen Wettbewerb Schützenmeister werden möchte? Ich sehe da absolut keinen Zusammenhang.

    Selbst das Concealed Carry im Wild-West-Land No. 1, der USA, ist Regeln unterstellt, die ähnlich unserer Notwehrregelung und auf Basis von Vorstrafenfreiheit geregelt sind. Solche fairen Maßnahmen zeichnen einen Rechtsstaat aus und sind absolut zu unterstützen. Genauso wie die Pflicht, dass keine Unbefugten Zugriff auf die Waffen haben sollten, ansonsten muss der Besitzer bei Unfällen die Schuld tragen.

    Das menschliche Recht, sich im Notfall selbst zu schützen, wenn keine andere Abhilfe möglich ist, ist ebenso grundlegend, wie das Recht auf freie Entfaltung in einem wie-auch-immer gewählten Hobby.

    Ob eine Zivilisation das akzeptiert, hängt von vielen Faktoren ab, die die Frau Dr. vielleicht auch mal untersuchen sollte. Vielleicht, aber nur vielleicht, zeichnet eine moderne Zivilisation auch die Akzeptanz von Meinungen und Ansichten einer Minderheit (von Sportschützen und Jägern) aus, die in einem für alle akzeptablen Rahmen toleriert werden müssen.

    Vielleicht sollte die von der Frau Dr. so geforderte öffentliche Diskussion auch von unserer Seite her gestartet werden - um nämlich klar zu machen, dass wir mit Dominanzgebaren und Waffengewalt so wenig zu tun haben, wie Waldarbeiter und Forstwirte mit Kettensägenmassakern.

    MfG, Mike.

    2 Mal editiert, zuletzt von crassmike (21. Mai 2009 um 14:35)

  • Zitat

    Original von crassmike
    dass wir mit Dominanzgebaren und Waffengewalt so wenig zu tun haben, wie Waldarbeiter und Forstwirte mit Kettensägenmassakern.

    Dazu kam gestern ein passender Kommentar auf WELT-Online (die mich immer mehr verwundern in den letzten Tagen, mit zahlreichen Kommentaren gegen die Verschärfungsvorschläge):


    Zitat

    Wo bitte ist der Zusammenhang zwischen Paintball und einem Schulmassaker? Wenn das Spiel Paintball die Hemmschwelle zum Massenmord herabsetzt, weil man da auf andere Leute schießt, dann sinkt bei Christen auch die Hemmschwelle, andere Leute zu kreuzigen, weil man ständig einen Gefolterten vor Augen hat. Ist doch klar, dass man da irgendwann durchdreht. Und war der Amokläufer von Winnenden nicht auch getauft? Na also (...)


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Wow... so langsam beeindruckt mich die WELT wirklich.

    wäre nur schön, wenn sowas auch mal gedruckt werden würde anstatt nur iminternet zu stehen... vllt. liest ja zufällig ein politiker die welt zum frühstück...

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Zitat

    Original von Ulrich Eichstädt
    Dazu kam gestern ein passender Kommentar auf WELT-Online (die mich immer mehr verwundern in den letzten Tagen, mit zahlreichen Kommentaren gegen die Verschärfungsvorschläge):

    Ein paar Anmerkungen zu diesem Link. Das ist nicht die Tageszeitung Welt (online), sondern der (mehr oder minder private) Weblog des Journalisten Gideon Böss, der lediglich auf dem Diskussionsportal Welt Debatte gehostet ist. Daher wird dieser Text vermutlich niemals in der Druckausgabe der Welt erscheinen.

    Wiedergutzumachen hat Böss in der Tat etwas, vielleicht war das auch die Motivation für seinen o.g. Kommentar:

    Zitat

    Es kommt nicht so oft vor, aber dann und wann gerate ich doch in Diskussionen, in denen über die Medienallmacht geklagt wird. Durch diese werden den Menschen Meinung vorgegeben, die diese dann einfach übernehmen. Kampagne heißt das Zauberwort. „Das ist eine Kampagne gegen XY!“ Alle möglichen Leute finden, dass alle möglichen Zeitungen Stimmung für bzw. gegen die Waffenlobby, für bzw. gegen die Atomkraft, für bzw. gegen den Mindestlohn machen. Gerne wird dabei der Axel Springer Verlag genannt. Nun gibt es da glaube ich zwei Missverständnisse.

    [...]


    http://debatte.welt.de/weblogs/4881/b…+und+propaganda

    Suum cuique.
    "Blessed are those who, in the face of death, think only about the front sight." - Jeff Cooper

  • Über das Thema Waffen und deren Historie könnte man sicherlich schon alleine bei fundiert wissenschaftlicher Aufarbeitung sämtlicher Zahlen und Fakten eine eigene Doktorarbeit oder Professur schreiben...
    Allerdings glaube ich nicht so recht, das dieser frisch gebackene Doktor damit besonders glücklich würde... Was war Gegenstand ihrer Doktorarbeit ? Waffen ... :confused2: ... 6, setzen :crazy3:

    Quomodo fabula, sic vita non quam diu,sed quam bene acta sit, refert