Der Pfeil-Projektoren-Ideen-Sammelthread

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.328 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. April 2009 um 18:03) ist von C_O_2.

  • Es verfolgt mich seit vielen Jahren: Warum muss man immer alles machen wie Alle anderen auch?

    Ein gutes Beispiel ist der Compoundbogen - bestehend aus einem Bogen (im Grunde zusammen mit Speer und Schleuder die ältesten Waffen der Menschheit) und einem Flaschenzug, welcher auch schon seit mindestens der frühen Antike in Gebrauch ist.

    Dennoch wurde er erst in den 1960iger Jahren in den USA erfunden. Heute dominiert das Compoundsystem den Bogen- und Armbrustsport.

    Andere Ideen sind noch nicht so berühmt geworden, aber es gibt einiges.

    Wir hatten hier die OSS SAC - Pfeilprojektoren mit Gummizügen oder Schwerlaststahlfedern.

    Ebenfalls mit Gummizügen funktionieren Modelle der frühen Neunziger oder späten Achtziger Jahre wie die "Ballista" oder der "Break Free Linear Bow".

    Auch Schleuderähnliche Geräte, die Pfeile verschiessen (teilweise sind das aber Spezialpfeile zum Einhaken an der Tasche) sind bekannt.

    Dann gibt es noch die "Swivvelmachine" und vergleichbare Sache von Theo Hegmans, dem berühmten Bastler und "Mc Aiirow" Erfinder, der einst im Visier und zwischenzeitlich auch mal im Fernsehen war.

    Beide Pfeilprojektoren haben den hohlen Alu-Pfeil benutzt, um ihn auf einen hohlen Dorn zu stecken und dann durch den Dorn entweder Pressluft oder Heissgase aus einer Pulverzündung zu jagen.

    Die Swivvelmachine ist in den USA zu kaufen; Theo Hegmans verkauft leider nichts und hat von seiner bestialisch-genialen Pressluftengine auch nur ein Stück gebaut.

    http://www.swivelmachine.com/index.htm

    http://www.hegmans.de/theo/_theo.htm

    http://www.hegmans.de/theo/airrow_1.jpg

    Die Swivvelmachine bringt es immerhin mit einem 16" 2512 Pfeil auf 600 fps, dass sind ca. 183 Metersekunden und bei einem 230 Grains Pfeil liegt das in der Gegend der 45 ACP - wobei die Lethalität eines Pfeiles weit höher einzustufen ist.

    Ebenfalls in den USA erhältlich sind "Upper" für das M16 / AR 15, die nach dem Hohldornprinzip entsprechende Pfeile verschiessen.

    Relativ neu und in D sogar ohne WBK zu bekommen ist das Dingens von RG, das als Hundetrainer verwendet wird.

    Rapid Launcher heisst das Dingens und man braucht zum Führen nicht mal einen kleinen Waffenschein.

    Die Hartschaumdummies fliegen locker 60 Meter und die Ideen, auf den Dorn nciht nur den Hartschaumdingens zu setzen soll schon manchen fasziniert haben.

    Ein anderer Anbieter (ich glaube, es war Kieferle) bietet sogar einen Einstecklauf für Schrotflinten an, auch hier wird über einen hohlen Dorn ein "Pfeil" mit einem Hundespielzeug mittels Platzpatrone verschossen.

    Auch Einsteckläufe, die mittels "McAirrow" Prinzip richtige Pfeil verschiessen - mit hoher Geschwindigkeit und ganz erstaunlicher Präzision - sind bekannt, aber reine Basteleien, denn obwohl dies in Deutschland legal vermarktet werden dürfte gibt es keinerlei Absatzmöglichkeiten für solche Kuriositäten, die sich in den USA schon eher verkaufen lassen.

    Mich persönlich interessiert das machbare - wie könnte man, erwerbbar oder frei nach deutschem Recht, einen "normalen" Pfeil noch so richtig auf Speed bringen?

    Vor einigen Tagen hab ich mich darüber mit einem Ingenieur unterhalten.

    Elektrische / elektronische Ideen wären zwar toll - aber wer will schon immer an der Steckdose schiessen? Obwohl, auf den Stand muss man ja so oder so fahren, witzig wäre es schon.

    Sein letzter Vorschlag:

    Starke Armbruste (wie die PSE oder die Stryker, aber auch Matcharmbrüste) haben ja stets einen "Cooking Dog", die Sehne berührt den Pfeil nicht direkt, sondern über so eine Art Führungsstück.

    Er hat nun die Idee, so eine Art Flugzeugkatapult wie auf einem Flugzeugträger in eine Art Armbrust zu bauen. Die Energie soll dabei einfach aus einer Platzpatronen kommen. So wie ein Schlitten von Dampfdruck abgeschossen das Flugzeug über das Trägerdeck schiesst, so will er den "Cooking Dog" den Pfeil wegschiessen lassen.

    Wie das genau gehen soll, ist mir völlig schleierhaft - es klingt aber echt interessant!!

    Wenn ich eine Info hab, stelle ich sie hier ein!!

    Wer hat noch Ideen, wie man eine bessere / präzisere / stärkere / ausgefallenere Armbrust - besser "Pfeilprojektor" bauen könnte ??

    Das Teil sollte möglichst tragbar sein - und der Besitz, die Herstellung und der Betrieb muss natürlich nach unserem Recht legal bleiben.

    Wer von Euch hat noch andere Ideen oder hat mal von etwas gehört, dass in diesem Zusammenhang von Interesse sein könnte??

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

    4 Mal editiert, zuletzt von ich_bins (19. April 2009 um 16:06)

  • Intressante Idee. Ich habe auch schon öfters über ähnliches nach gedacht.
    Ich würde aber Pressluft oder C02 nehmen.
    Wenn Du Platzpatronen nimmst kommt unser BeschG zum tragen :

    Zitat

    (1) Dieses Gesetz regelt die Prüfung und Zulassung von
    1.Feuerwaffen, Böllern, Geräten, bei denen zum Antrieb Munition oder hülsenlose Treibladungen verwendet werden, einschließlich deren höchstbeanspruchten Teilen,
    2.Munition und
    3.sonstigen Waffen

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ja, das stimmt.

    Manche Sachen muss man beschiessen lassen, Platzpatronensachen sind evt. PTB-pflichtig, z.T. bestünde auch WBK-Pflicht.

    Das Rechtliche ist aber alles kein Problem - was ich nicht selber habe, kann ich organisieren. Und zur Not kann man sogar eine Herstellungerlaubnis für den privaten Gebrauch bekommen, dass geht ganz problemlos.

    Aber ne technische Lösung, die muss erst mal her !!!


    Pressluft wäre gut, CO2 finde ich nciht so gut wegen der pysikalischen Eigenschaften.

    Leider ist das weitaus komplexer als ein simpler Einstecklauf für Platzpatronen; Ventile und der ganze Quark. Persönliche fände ich Pressluft allerdings "symphatischer".

    Übrigens ist die Pressluftsiwvvelmachine laut deren Homepage mehr Power als die mit einer 223 Rem Platzpatronen angetriebene ....

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

    Einmal editiert, zuletzt von ich_bins (19. April 2009 um 21:35)

  • langwaffe oder kurzwaffe? die gasdrücke, die bei platzpatronen auftreten sind doch um ein vielfaches höher als pressluft. nimm einen möglichst stabilen schreckschussrevolver mit geringstem trommelspalt in grösstmöglichem kaliber (erma ?) und lass dir ein stahlrohr drehen, dass in das abschussbechergewinde geschraubt werden kann. dann noch saugend passende pfeile erstellen und ... :schiess1:

    vita brevis, ars longa

  • Zitat

    Original von C_O_2
    langwaffe oder kurzwaffe? die gasdrücke, die bei platzpatronen auftreten sind doch um ein vielfaches höher als pressluft. nimm einen möglichst stabilen schreckschussrevolver mit geringstem trommelspalt in grösstmöglichem kaliber (erma ?) und lass dir ein stahlrohr drehen, dass in das abschussbechergewinde geschraubt werden kann. dann noch saugend passende pfeile erstellen und ... :schiess1:

    Das wäre ja illegal weil ein Geschoss durch einen Lauf getrieben wird. Ist ja das gleiche als würde man ein Geschoss einfach so vorladen.

    Der Pfeil darf nicht durch den Lauf getrieben werden, das ist wichtig. Man könnte ein Stahlrohr drehen, in das Abschussbechergewinde drehen und einen hohlen Pfeil drauf stecken. Und das ist soweit ich weiß so ziemlich das Funktionsprinzip von der blauen Hunde-RG96.

    Gruß
    andy

  • Zitat

    Original von aandykf
    ... Man könnte ein Stahlrohr drehen, in das Abschussbechergewinde drehen und einen hohlen Pfeil drauf stecken ...

    genau so meine ich es. je länger das rohr und der pfeil, desto grösser die beschleunigung. röhm hat sogar einen o-ring in einer nut als dichtung für den "pfeil". das ganze könnte dann z.b. so aussehen, da der ich_bins es mit kurzwaffen ja nicht so kann ... :ngrins:

    vita brevis, ars longa

  • Fakt ist, dass es mit Platzpatronen offenbar funktioniert. Zudem wäre es unproblematisch, ein etwas progressiveres Pulver zu nehmen, dass dann eben länger schiebt.

    Der Pfeil kann aus technischen Gründen nicht durch einen Lauf getrieben werden, weil er eine Befiederung hat, die dann futsch ist.

    Rechtlich gesehen würde das Teil dann eben nur WBK-pflichtig, was nur bedeutet, dass die Waffe vom Hersteller in sein Herstellbuch (Waffenhandelsbuch) eingetragen werden muss und nur gegen WBK abgegeben werden kann - das dürfte in dem Fall schwer werden, denn Jagd und Sport ist nicht.

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

  • so gesehen sollte man über das hundeteil von rg mal nachdenken, ob es legal wäre hier andere pfeile zu nehmen?

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Verboten ist es nicht.

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

  • und wenn der pfeil schwerer ist als das ding was rg verschiesst, gibt es dann probleme mit dem gasdruck? hab keinerlei erfahrungen mit pfeilen, aber langt die lauflänge? vieleicht sollte man sich mal mit theo hegemann in verbindung setzten.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • interessant wäre aber auch ein vorderlader mit kurzem vorderschaft und langem runden lauf. da dürfte der pfeil dann auch etwas schwerer sein ... :nuts:

    vita brevis, ars longa