V0 Gesetzeskonform einmessen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.479 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. April 2009 um 18:17) ist von Nanopartikel.

  • Ich habe meine HW100 mit Geco Diabolos genau auf 7,5J eingemessen. Diese Munition ist ja nun sehr leicht mit 0,46g. Wenn man jetzt Diabolos nimmt welche etwas schwerer sind sinkt die V0 natürlich entsprechend auf teils 5,5J bei richtig schweren Brummern. Bei Spitzdiabolos auf ca 6,5J - knapp 7J.

    Mich würde interessieren mit welcher Munition die Hersteller ihre Waffen einmessen? Wenn sie relativ schwere Munition nehmen steigt die V0 dann beim Kunden natürlich an wenn er sehr leichte verwendet.

    Ist das irgendwo geregelt bei welchem Diabolo Gewicht die 7,5J kommen müssen als Grenze damit man seine Waffen selbst auch so einmessen kann und dann nicht der dumme ist falls man mal einen leichteren Dia verwendet oder solches Spezial Zeugs wie die HPP´s.


    Welche Diabolos mit welchem Gewicht nehmt ihr so zum einmessen?

  • 0,49g Diabolos nehmen die ;)

    Welche Marke das ist, keine Ahnung.

    Nirgends kann man leichter Entscheidungen zu Themen treffen von denen man nichts versteht, als in der Politik.

  • Nee, jeder Hersteller nimmt Diabolo´s wie er Lustig ist, da gibt keine Vorgabe oder Regel.
    Deshalb nutzt einem die Angabe der V0 ja nichts.
    Und die E0 gibt leider keiner an. Dort wird immer nur von Max. 7,5 Joule geredet.
    Viele Wichtiger isr sowieso die gleichmässigkeit der E0, ob es nun 7,5 oder 7 Joule sind ist da garnicht so wichtig.


    Joachim

    Edit: @ DIE_HARD : Eigentlich sollst Du garnicht an deinem Lg drehen. Womit mist Du die V0 ? Wenn die E0 von 7,5 auf 5,5 Joule bei schweren Dia´s sinkt stimmt etwas nicht. Hast Du das richtig Gewicht eingegeben bzw zur Berechnung genutzt ?

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

    Einmal editiert, zuletzt von pupsnase (5. April 2009 um 19:41)

  • Sorry natürlich sinkt nur die m/s und nicht die Joule. Hab mir nochmal die genauen Gewichte meiner Sorten ausm Netz geholt.

    Hatte wohl beim Combro das neue Dia Gewicht nicht korrekt eingestellt. Habs mit der Bedienungsanleitung und den Gewichten nochmal gemacht.

    Ich lasse das ganze mit den 0,46g Dias bei 7,5J da bin ich auf der sicheren Seite. Schwankungen sind mit ca plus-minus 0,3J zu verzeichnen. Aber so genau wird auch kaum ein Federdruck Gewehr sein. Und die Dias sind ja noch 0,03g leichter als wie die Hersteller verwenden falls das stimmt.

    Ich hoffe mal du willst mir nicht noch allen Ernstes irgendwas krummes vorwerfen wenn ich schon sowas lese "Eigentlich sollst Du garnicht an deinem Lg drehen"...

    Einmal editiert, zuletzt von DIE_HARD (5. April 2009 um 20:39)

  • Hallo,

    das Gesetz läßt bei der Begrenzung der Mündungsenergie auf 7,5J Spielräume zu, weil die Art der Messung der Mündungsenergie nicht festgelegt wurde und der Einfluß des Geschosses unabhängig vom Gewicht einfach zu groß ist.

    Diese Bleisorte oder eine andere, diese Diaboloform oder eine andere, diese Lufttemperatur oder eine andere, dieser Abstand des Chronis zur Mündung oder ein anderer usw.

    Die Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Grenzen wird in die Verantwortung des Herstellers gegeben. Ich denke, dass in der gesetzlichen 7,5J Grenze selbst die "Spielräume" oder präziser die Toleranzen schon eingebaut wurden.

    Ein industriell gefertigtes Federdruckluftgewehr hat immer ein V0-Spanne von mindestens 5m/s. Hier spielt nicht nur die Länge der Feder, sondern auch die Stahl-Charge eine Rolle, außerdem und ganz besonders die Art und Menge des jeweils verwendeten Fettes. Wie oft haben wir schon hier gelesen, dass neue Federdruckgewehre dazu tendieren zu dieseln, also Fett zu verbrennen.....solange bis sie sich eingespielt haben. Manchmal sind 100 Schuss nötig bis das der Fall ist.

    Gäbe es diesen Spielraum nicht, hätte der Hersteller nur 2 Möglichkeiten:

    - Er müsste jedes einzelne Gewehr einschießen und höchst aufwändige Messungen vornehmen. Ich schätze, der Verkaufspreis würde um etwa 50% steigen. Eine HW 97k würde dann nicht mehr 300 Euro kosten, sondern 450 Euro.

    - Er müsste konstruktions- und fertigungsbedingt so deutlich unter 7,5J bleiben, dass es nie und nimmer passieren könnte, das der übelste Ausreißer in einem Jahr darüber liegt. Damit würde die tatsächliche Grenze bei 6Joule liegen.

    Dein Luftdruckgewehr ist absolut gesetzeskonform, so wie du es gekauft hast! Sollte an einem warmen Apriltag bei 52% Luftfeuchtigkeit und einem Luftdruck von 974 hPa eine Eigenmessung von dir mit dem Chrony der Marke XY (Messunsicherheit +- (1 Digit+1,5% vom Messbereichsendwert)) 7,835 Joule ergeben ..... wunderbar, alles in Ordnung.

    Der letzte Satz war jetzt übertrieben, aber er macht vielleicht die Problematik klar. Geh einfach davon aus, dass die zulässige Toleranz bei der Mündungsenergie von 7,5Joule Druckluftwaffen bei etwa 5% (+0,37J) .... im Interesse der Käufer und Hersteller.

    Wirklich streng kontrolliert wird die Mündungsenergie im Field-Target Sport. Vor oder auch mitten im Wettbewerb, wie bei der WM in Irland letztes Jahr musst du mit Diabolos aus einer dir präsentierten Dose durch ein Chrony schießen. Liegst du beim ersten Schuss über der Grenze, darfst du noch 4 weitere Schüsse abgeben, deren Mittelwert gebildet wird, liegt dieser über dem Limit ist, der Wettbewerb für dich zu Ende. Da spielt dann wirklich eine Rolle, auf wieviel Meter über dem Meeresspiegel der Wettbewerb stattfindet und wie hoch der Luftdruck ist, plus..plus..plus. Heftig, weil du möchstest natürlich möglichst nah an die die erlaubte Energiegrenze, um keinen Wettbewerbsnachteil durch zu starke Windabdrift zu haben.

    Der Freizeitschütze muss sich keine Gedanken machen, solange er ein legales Gewehr hat und nicht daran herumbastelt.

    Gruß
    Musashi

  • Danke @ Musashi für die ausführliche Erklärung!

    Ich hatte mein Gewehr ja schon einige male auseinander und habs neu eingemessen. Bisher immer mit den leichten Gecos daher meine Frage wie hoch das Gewicht beim Hersteller ist.

  • DIe Energie, die ein Gewehr speichert, liegt entweder in der komprimierten Feder oder in der komprimierten Gasmenge. Die ist erstmal komplett unabhängig vom verwendeten Diabolo. Wenn man mal vom dieseln absieht, gibt es nicht viel, was dazu führen könnte, daß ein schweres Diabolo weniger Energie mitnimmt als ein leichtes. Im Gegenteil. Dank des vermutlich höheren Losbrechmomentes des schweren baut sich hinter dem Dia für kürzeste Zeit ein höherer Druck auf, da dürfte die Energieausbeute u.U. sogar effektiver sein. 2J weniger? Da wäre ein Messfehler zu vermuten.

  • Zitat

    Original von ralph12345
    Wenn man mal vom dieseln absieht, gibt es nicht viel, was dazu führen könnte, daß ein schweres Diabolo weniger Energie mitnimmt als ein leichtes. Im Gegenteil. Dank des vermutlich höheren Losbrechmomentes des schweren baut sich hinter dem Dia für kürzeste Zeit ein höherer Druck auf, da dürfte die Energieausbeute u.U. sogar effektiver sein.

    Es gibt für Federdruckmodelle Hinweise, das bei zunehmendem Gewicht der Wirkungsgrad abnimmt, die E0 also gegenüber der vom System eingebrachten Energie überdurchschnittlich absinkt.

    Beispiele:
    V0-Test HW 40 und HW 45 Multikaliber, Gewichtsabweichungen der Diabolos
    Probleme mit Crombo CB 625
    Die neuen H&N Rabbit Magnum II Diabolos

    Gegenbeispiele:
    Die leichten Gamo Raptor (0,35 Gramm) neigen bei :F:-Waffen ebenfalls zum Steckschuss lt. Visier 04/2009.

    Material und Reibung sind wohl nicht zu vernachlässigen.

    Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von gilmore (6. April 2009 um 00:04)

  • Ich habe mir mal die Mühe gemacht, ein Dutzend meiner Gewehre einer ausführlichen E0 Messung zu unterziehen. Dabei wurden alle Waffen mit 5 verschieden schweren Dias (0,75g, 0,67g, 0,56g, 0,53g und 0,46g) getestet.
    Verwendet wurde der Alpha Master Chrony, aus jeweils 8 Schuss wurde der Mittelwert gezogen. Alle Messungen wurden innerhalb von 2 Stunden vorgenommen. Die Temperaturen waren so, dass auch CO2 Waffen keinen Nachteil hatten.

    Ergebnisse :

    FX Storm (offen) in allen Einstellungen: Höchste E0 bei Dias mit 0,75g
    HW97k (F), Airmagnum 850 (offen), Norica Dragon (F): Höchste E0 bei Dias mit 0,67g
    Haenel 304: Höchste E0 bei Dias mit 0,56g
    Diana 34, Diana 31 (beide offen), WLA: Höchste E0 bei Dias mit 0,53g
    Diana 75, Diana 65, Diana 60 und Diana 24: Höchste E0 bei Dias mit 0,46g

    Mein Fazit: Ich bin ausgesprochen vorsichtig mit Pauschalierungen.

    Ich messe mir jede Waffe einzeln aus, denn zu allem Überfluss ergaben bei mir 0,53g Dias von RWS auch andere Zahlen als 0,53g Dias von H&N – im selben Gewehr. Die Masse ist eben nur ein Parameter, unterschiedliche Kelchmaße wirken sich u.a. ebenfalls aus. Die Dragon z.B. hat sich an den Impact Bullets mit 0,75g regelrecht verschluckt, 2 Dias sind am Laufanfang steckengeblieben und der Kolben hat an die 3 Sekunden gebraucht, bis er angekommen war. Pffffffffffffft. Sobald ich die Dias etwas tiefer in den Lauf gedrückt hatte, waren immerhin noch 5,36 Joule zu erzielen. Nicht die Masse war das Problem, sondern der überbreite Kelch.

  • Von krassen Unterschieden kann ich auch berichten.

    Ich habe ein handelsübliches FWB 300 S was locker schon über 10000 Dias durch hat. Aber die E0 ist absolut in Ordnung! :nuts:


    Ich schreib mal meine Infos runter:

    H&N Field Target Trophy (Kopfmaß 4,52mm)
    (mein persönlicher Favorit für mein FWB... hohe Präzision!)
    E0: 8,47 - 8,6 Joule
    V0: 169 - 175 m/s

    Und jetzt die butterweiche Diasorte von JSB (4,51mm Kopfmaß)
    E0: 9,3 - 9,4 Joule
    V0: 184 - 187 m/s
    ...die fliegen wie die lustig sind....anscheinend greifen die schlecht in die Züge....
    schlimmer noch: Ich mach die Dose auf und werde von zerdrückten Kelchen der Dias angelacht :new16: ...ein Jammer....


    und mit den Gecos habsch so an die 190m/s... aber fliegen tun die shit....

    „Den Ungläubigen hat der Gott dieser Welt, Satan, den Sinn verblendet, damit
    sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.“

    (2. Korinther 4,4)