Bitterkalt: Bögen bei Kälte

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.181 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Januar 2009 um 15:05) ist von Arcubalista.

  • Hallo,

    wer hat denn da am Klima gedreht?
    Heute vormittag hab ich hier -20 Grad, nachts sogar noch kälter.
    Und nein, ich bin weder sonstwo im Auslandseinsatz, noch im süddeutschen Alpenland. Einfach nur mittendrin in Deutschland.

    Wie sieht das denn mit Bögen und Wurfarmen aus, können die noch bei solchen Temperaturen? Mögen die das?
    Mal abgesehen davon dass es meine Finger garnicht mögen..
    Heißer Autokofferraum soll ja zum Beispiel nicht gut sein fürs GFK.

    So, ich wart jetzt mal auf Bruder der dann sagt dass er CFK hat und das viel besser ist... :n17:

  • Hallo Parity,
    Ich würde mal anraten, den Hersteller über den Einsatzbereich deines Bogens zu befragen, da es abhänig von dem verwendeten Harz, Fasern und Konstruktion bestimmt eine große Streuung unter den Modellen bei der "Kälte-Toleranz" gibt.
    Ich glaube(!) mal irgendwo was gelesen zu haben, dass Jagdbögen/-ABs noch bis -40°Grad einsetztbar sind (kann die Info aber leider nicht mehr finden)

    Gruß, Martin

    PS:

    Zitat


    So, ich wart jetzt mal auf Bruder der dann sagt dass er CFK hat und das viel besser ist... :n17:


    ;)
    Wurfarme aus Carbon weisen tatsächlich einen (vielleicht nur rein theoretischen) Vorteil auf. Ihr Wärmeausdehnungskoeffizient ist 35mal kleiner als der von GFK (die einzelne Kohlefaser hat sogar einen negativen W.-koeffizienten). Temperaturuntersschiede wirken sich also vielleicht(!) weit geringer auf die Leistung aus

    3 Mal editiert, zuletzt von kahn (7. Januar 2009 um 12:41)

  • Also Parity CFK is ja nuuun viiiel besser als GFK :n1:

    Näh nun im Ernst das einzige was ich auf meinem geschlossen 5 Grad Minus Schiesstand bemerkt habe ist, das der Schuß einem irgendwie härter vorkommt, klingt auch ganz anders.
    Ein Phänomen, das man im Mittelalter auch schon bei den Hornbogen ABs die ja eigentlich auch aus Laminat bestanden haben bemerkt hat.

    Die Leute damals, behaupteten sogar das die Schußleistung sich bei frostigen Temp. erhöhten, steht so geschrieben im Buch von H.Richter " Die Hornbogenarmbrust"

    Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, das die Bruchgefahr, sich dadurch rapide erhöhen sollte, schlieslich werden die Materialien bei diesen ungewöhnlichen Witterungs-Verhälltnissen, ja auch bei Luft, Straßen und Wasserfahrzeugen eingesetzt.
    Gruß Bruder

  • Aus Erfahrung der letzten kalten Wochenenden kann ich auch keine Beschädigung bzw. verminderte Haltbarkeit der Bögen feststellen. Ich habe öfter auch bei Temperaturen unter -10 Grad geschossen. Bei meinem Trainingskollegen tritt in seinem Recurvebogen zwar ein schwach hörbares "Knarzen" in extremer Kälte auf, das sich aber bei Zimmertemperaturen nicht nachvollziehen lässt.

    Etwas empfindlich scheint hier der Kleber bei den Pfeilen zu sein. Für meinen Langbogen und Reiterbogen verwende ich fast nur Holzpfeile, bei denen ich seit einigen Monaten Spitzen und Nocken mit Heisskleber befestige. Der Nachteil bei äußerst kaltem Wetter liegt zumindest bei meinen Pfeilen darin, daß der Heisskleber bricht und dadurch die Spitzen im Ziel stecken bleiben bzw. sogar Nocken beim Eintreffen des Pfeils "losgeprellt" werden. Spitzen und Nocken, die ich mit Sekundenkleber befestigt haben weisen dieses Problem nicht auf (Dazu zählen beim mir Pfeile mit Holz-, Alu, Carbonschäften).
    Unsere glasbelegten Bögen (Langbogen, Recurve, Reiterbogen) zeigen sich von der Kälte also unbeeindruckt. Den Compound muss ich erstmal Gasst führen - kann mir aber auch nur schwer vorstellen, dass es hier Probleme geben könnte.

    Von einer Bruchgefahr konnte ich bislang nur von reinen Holzbögen lesen - wobei mir hier die eigene Erfahrung fehlt. Wäre aber interessant zu wissen ob man sich mit einem Selfbow bei Minustemperaturen dementsprechend vorsichtiger verhalten sollte.

  • Hallo,

    also meine Wenigkeit war die letzten Tage auch Bogenschießen, bei -5°C bis
    -15°C. Die Glasbelegten Recurvebögen hatten erstmal absolut keine Probleme
    was auch bis zum Schluss so blieb. Der Martin Hunter (Glas-Ahorn-Glas) hatte
    einen genauso butterweichen Auszug (bei ~52lbs) wie im warmen Zustand, die
    billigeren Ragim-Wurfarme (Glas - Ahorn - Ahorn - Glas) wurden allerdings
    härter. Jedoch waren keine Geräusche zu hören und es hat sich auch nicht
    komisch angefühlt, nur nach etwas mehr Zuggewicht.

    Lediglich der Langbogen wirkte noch viel steifer als er das sonst schon tut, mit
    dem wollte ich nicht lange schießen.

    mfg.

    - inaktiv -