Pfefferpatronen und deren Inhalt

Es gibt 73 Antworten in diesem Thema, welches 21.529 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Juli 2012 um 20:25) ist von Yal.

  • Grüß euch!

    Ich habe mir vor einiger Zeit mal ein paar Pfefferpatronen für meine Gaspistolen im Kaliber .315 und 9mmPAK zugelegt und dabei sind mir einige Sachen aufgefallen die ich komisch fand.

    Zum ersten machte mich mal die Wirkstoffmenge in der Patrone stutzig.
    Da steht bei den neueren WADIE Pfefferpatronen für Kal.315 zum Beispiel das sie 20 mg Nonivamid pro Patrone haben aber bei einer alten Packung mit dem Ablaufdatum 12/2006 die mir ein Waffenhändler neulich untergejubelt hat steht irgendwas von 40mg pro Patrone mit 12% Wirkstoff oder so ähnlich.
    Wieviel ist den da jetzt in den Patronen wirklich drinnen und ist die Wirkstoffmenge ausreichend um Hunde oder böse Menschen zu vertreiben?

    Bei den 9mmPAK Pfefferpatronen ist mir aufgefallen das WADIE ebenfalls nur maximal 20 mg pro Patrone drinnen hat obwohl das größere Patronenvolumen mehr Reizstoff aufnehem könnte.
    Hat das einen technischen, medizinischen oder juristischen Grund warum da nicht mehr Reizstoff eingefüllt wird?

    Ich habe mir bei Sportwaffen Schneider die UMAREX Supra Pfeffer Patronen gekauft da hier im Forum einige Personen damit gute Erfahrungen gemacht haben und auch das Internetvideo von Gabor Vass mit dem "HUMAN SELFTEST" zeigt wie wirkungsvoll diese Pfefferpatronen sind.
    Und überraschenderweise musste ich feststellen das auf der Packung die Reizstoffmenge mit 120 mg pro Patrone angegeben war.
    Was hat es damit nun auf sich das anscheinend nur UMAREX solche Patronen mit hoher Wirkstoffmenge verkauft?
    Oder mogelt da UMAREX vielleicht aus Marketinggründen und die 120mg sind nicht die gesamte Wirksoffmenge sondern die Gesamtmenge der 100mg Pulverladung+20mg Nonivamid?

    Und wie sieht des mit der Funktionssicherheit dieser Patronen aus, weil von UMAREX habe ich bis jetzt kaum etwas gutes gelesen wenn es um Gaswaffenmunition oder Pyros gegangen ist.

    Also meine Erfahrungen liegen darin das ich festgestellt habe das bei den Kal.315 Pfefferpatronen von WADIE ab und zu ein Klemmer vorkam wenn sie aus einer Röhm RG 100 abgefeuert wurden.
    Dagegen funktionieren Platzpatronen von RWS oder UMAREX immer ohne Störungen.

    Bei den UMAREX Supra Pfeffer Patronen in 9mmPAK klemmte jede 2 Patrone wenn sie aus meiner Bruni GAP abgefeuert wurde.
    Obwohl bei 9mm Platzpatronen auch oft von der Waffe ausgelöste Klemmer passierten kam es mir so vor als ob dagegen die oben genannten Pfefferpatronen noch unzuverlässiger waren.

    Zum Abschluss würde mich noch interessieren welche Gaspistolen im Kal.9mmPAK am besten mit den UMAREX Supra Pfefferpatronen funktionieren.

  • Die Umarex 120 mg Patronen sind in der Tat mit 120 mg gefüllt.
    Die Patronen sind auch sehr zuverlässig, hatte damit noch keine Probleme.
    Außerdem werden die Patronen nicht von Umarex direkt sondern von PTS (Pyro technik Silberhütte) Hergestellt und nur unter dem Umarex Label vertrieben.

    Zur wirkung kann ich nur sagen das die dinger Bestialisch sind, 120 mg Novamid ist doch schon ein ganz schöner Hammer.

    Gruß BbB

    "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn ich bin die absolut gemeinste Drecksau in diesem verdammten Tal!!!"

  • Wie BbBär schon sagte, sind die 120 mg Pfeffer von PTS und die enthalten wirklich 120 mg Nonivamid. PTS ist eine 100%ige Tochter von Umarex und damit der einzige wirkliche Munitionshersteller im Hause Umarex. Die restliche Hersteller wie UMA, GOP oder UNIS ( Pobeda ) sind zugekaufte Sorten.

    Wadie produziert als einziger anderer Hersteller noch Gaspatronen für den deutschen Markt und bietet als einziger für die Kaliber 8 mm K und .315 K Pfefferpatronen an.
    Die erste "Produktionslinie" von Pfefferpatronen gab es für die Kaliber .315 K, 8 mm K, 9 mm PA und 9 mm R mit 80 mg Gemisch mit 15 % Nonivamid. Das entspricht nur 12 mg Nonivamid! Diese Patronen sind recht wirkungsschwach und sind bestenfalls für ein gutes Chili Con Carne zu gebrauchen.
    Aktuell werden in den genannten Kalibern Pfefferpatronen mit 20 mg Nonivamid hergestellt, was immer noch recht schwach ist. Und zusätzlich gibt es in den Kalibern 8 mm K, 9 mm PA und 9 mm R noch die Supra-Pfefferpatronen mit 45 mg Nonivamid, was schon eine ausreichende Wirkung erwarten lässt.

    CS-Gaspatronen werden zur Zeit in den Kalibern .315 K, 8 mm K, 9 mm PA , 9mm R von PTS ( Umarex ) und Wadie mit jeweils 80 mg CS hergestellt. PTS hat zusätzlich als CS-Gas das Kaliber .45 K mit 80 mg CS und Wadie das Kaliber .35 K mit 80 mg CS im Programm.
    Da Wadie Gaspatronen im Revolverkaliber 9 mm R die lange Hülse mit Plastikkappe haben, bietet wadie speziell für die HW 94 die 9 mm R CS als gekrempte Hülse an. Diese CS-Gaspatronen sind dann auch neben dem CS nur mit reinem NC als Treibladung versehen und nicht, wie bei allen anderen 9 mm R Herstellern üblich, ein Anteil Schwarzpulver mit drin.
    Wadie ist auch der einzige Hersteller zur Zeit, der CN-Gaspatronen von 6 mm über .22 lang, .315 K, 8 mm K bis hin zu 9 mm R und 9 mm PA herstellt und anbietet - auch da gibt es die empfehlenswerteren Supra-CN-Gaspatronen, welche 50% mehr CN-Wirkstoff enthalten.

  • Um das jetzt mal zusammen zu fassen:

    • Umarex Supra Pfefferpatronen mit 120 mg Nonivamid sind am besten für Gaspistolen im Kal.9mPAK
    • Wadie Pfefferpatronen mit 20 mg Nonivamid haben fast keine Wirkung
    • Wadie Pfefferpatronen mit 40 mg Nonivamid wirken eher schwach

    Okay und was hat es nun mit CS und CN Patronen auf sich.
    Ich habe hier schon gelesen das sie zwar eine ähnliche Wirkung wie Nonivamid haben mit Hustenreiz, Atemnot und Augenbrennen aber aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzng bei unter Alkohol oder Drogen stehenden Personen nur eine geringe Wirkung zeigen.
    Aber welche Wirkung entfaltet nun ein Schuss mit 80mg CS auf 2 Metern auf eine normale Person?
    Kann man da eine gleichwertige Wirkung wie bei einer Patrone mit 20 oder 40 mg Nonivamid erwarten oder ist der CS Wirkstoff stärker oder schwächer als die vorhin angesprochene Nonivamidwirkstoff?
    Und könnte man eine Super CN Patrone von der Wirkung her als gleichwertig zu einer Pfefferpatrone mit 40mg Wirkstoff bezeichnen?

  • Die Wadie haben 20 mg und 45 mg Nonivamid, vorher gab es noch die Wadie mit 80 mg 15%iges Gemisch, was 12 mg Nonivamid entspricht.

    CN ist das klassische Tränengas - da wirken nur große Mengen einigermaßen und auch nicht unbedingt ausreichend, da CN nur über die Schleimhäute in Augen, Nase und Mund wirkt.

    CS ist auch bekannt als Kotzgas - es wirkt meist erheblich stärker als CN, da es zusätzlich auch über die normale Haut wirkt. Es hat aber wie CN den Nachteil, daß es bei Tieren, wie bissige Hunde, nicht wirkt, genauso wenig wie bei Betrunkenen und unter Drogen stehenden Personen. Zusätzlich gibt es wie bei CN einen ca. 10 - 20 % igen Anteil der Bevölkerung, wo es nur wenig oder garnicht wirkt.

    Das Nichtwirken bei einem Teil der Bevölkerung gilt im Übrigen auch für Nonivamid und Capsacein ( Sprays ). Eine absolute Wirkungsgarantie kann man bei keinem der Wirkstoffe geben. Man kann die Nichtwirkung nur etwas minimieren, in dem man abwechselnd Pfeffer und CS lädt.
    Das kann unter Umständen in Deutschland Probleme geben, da Pfefferpatronen offiziell nur zur Tierabwehr zugelassen sind und ein mit einem Mix von CS und Pfeffer Behandelter hinterher den Schützen wegen Körperverletzung belangen könnte, da dieser vorsätzlich ( der Mix CS-Pfeffer! ) Munition zur Tierabwehr gegen Menschen benutzt hat. Bei reiner Pfefferladung kann man immer argumentieren, daß man sich in erster Linie gegen bissige Hunde gewappnet hatte und leider nichts gegen Menschen dabei hatte - da ist man dann nach dem Notwehrrecht aus dem Schneider.

  • Ja, der CS/Pfeffer Mix muss erst mal erfolgreich argumentiert werden.

    Aber ich persönlich währe so dreist und würde die CS Patronen kurz nach abgeben des Schusses/der SChüsse verschwinden lassen, das muss einen erst mal nachgewiesen werden.

    Ich persönlich hab inzwischen auch immer gemischte Magazine in der Waffe.
    Damit der Wirkungsbereich komplett abgedeckt ist.

    Gruß BbB

    "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn ich bin die absolut gemeinste Drecksau in diesem verdammten Tal!!!"

  • CS und CN wirken wohl pharmakologisch anders, der Wirkmechanismus ist aber nicht weiter geklärt. Im Vergleich zu Pfeffer ist die Wirkung von CS (erst recht CN, das ist noch schwächer) unsicherer, gibt mehr sog. Non-Responder, denen es quasi nichts ausmacht. Dafür sind die Gefahren im Allgemeinen größer, der Stoff kann die Schleimhäute, Augen und insb. die Lunge (Ödeme) direkt schädigen. Es wirkt sensibilisierend auf die Haut, allergische Reaktionen sind möglich, Entzündung und Blasenbildung. Nimmt man größere Mengen davon auf besteht die Gefahr einer Cyanid-Vergiftung, weil es im Körper dazu umgewandelt wird.

    Ist natürlich in einer SV-Situation egal, wobei man bedenken sollte, dass man auch selber in die Wolke geraten kann. Ich würde ein paar CS-Murmel abwechselnd mit Pfeffer laden, dabei die ersten 1-2 Schüsse Pfeffer.

    Zur Wirkung von CS:

    Zitat

    It has been reported that median incapacitating concentrations range from 12 to 20 mg/m3 after about 20 seconds of exposure [U.S. Depts of Army and Air Force 1963] and that a 2­minute exposure to concentrations between 2 and 10 mg/m3 was considered "intolerable" by 6 of 15 persons [Army 1961]. In another study, 3 of 4 volunteers exposed to 1.5 mg/m3 for 90 minutes developed headaches and 1 volunteer developed slight eye and nose irritation; human volunteers have found concentrations greater than 10 mg/m3 to be extremely irritating and intolerable for more than 30 seconds because of burning and pain in the eyes and chest [Punte et al. 1963]. Exposures above 14 mg/m3 for 1 hour produced extreme irritation, erythema, and vesication of the skin of volunteers [Weigand 1969].


    http://hazmap.nlm.nih.gov/cgi-bin/hazmap…1&tbl=TblAgents

    "Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte, drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede, dass er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde." Ernst Moritz Arndt

    Einmal editiert, zuletzt von Broadhead (19. Oktober 2008 um 16:12)

  • Jep, die 120mg Ladung ist die stärkste, die es immo an Pfefferpatronen gibt, bei CS sinds glaub ich 80mg.

    Die 9mm (PA) Patronen geben vom Volumen um einiges mehr her, warum man das nicht ausnützt, weiß ich auch nicht. Man könnte wohl fast das Doppelte an Wirkstoff in einer 9mm Automatik unterbingen, in einer 9mm Rand auch.
    200mg CS und dann 200mg Nonivamid ins Gesicht - ist bestimmt nicht angenehm.

    Am besten wäre sowieso eine wirkliche .357 Magnum mit "speziell wiedergeladenen" Pfefferpatronen - da ginge noch viel mehr rein. Leider sehe ich keine Möglichkeit dem BKA ein Bedürfnis für den Waffenschein klarzumachen :n17: ansonsten hätte ich die Möglichkeit.

    Auch ich gehöre zu den Menschen, die der Meinung sind, am besten wäre abwechselndes Laden von Pfeffer/CS. Im Falle von Notwehr ist mir das anschließende Erklären erstmal egal.

  • Es gibt gewisse vorgeschriebene Maximalmengen an CS Gas in einer Patrone.
    Die Waffe soll den Gegner schließlich kampfunfähig machen und nicht an Vergiftung sterben lassen. Ab einer gewissen Konzentration an CS Gas können bleibende Schäden nicht ausgeschloßen werden.

  • Selbst in der 8 mm K sind locker 400 mg Wirkstoff möglich! In meiner Gaspatronensammlung habe ich ein 10er Päckchen CN-Gaspatronen von Wadie mit 400 mg CN je Patrone, welches aus den 70er Jahren stammt.

    Selbst in die .315 K, also den 8 mm Kurz ( 8 x 17 ) ließen sich 100 - 150 mg Wirkstoff unterbringen.
    Leider ist die Gasmenge je Gebinde ( also je Spraydose oder je Patrone ) bei cs auf 80 mg begrenzt und bei CN ( nach meinem Wissensstand, bin nicht sicher! ) auf 220 mg CN je Gebinde. Zumindest sind die 220 mg CN in jeder Wadie 9 mm R Supra-Gaspatrone CN drin.
    Bei Pfeffer ( Nonivamid / PAVA / Capsaicin ) gibt es meines Wissens nach keine Wirkstoffmengenbegrenzung.

  • Was ist denn außer dem Wirkstoff noch in einer Pfefferpatrone drin, zum Beispiel bei den 9-mm-R-Patronen von Umarex/PTS? Als Treibladung Nitrozellulose? Ich frage, weil ich gerne verstehen würde, warum die HW 94 angeblich nach ein paar Schuss mit solchen Patronen so verdreckt ist, dass sie verklemmt. Liegt das nur am Wirkstoff, der sich ablagert?

    Wadie produziert spezielle CS-Patronen für die HW 94.
    Was ist an denen anders als beispielsweise bei CS-Patronen von Umarex?

    Einmal editiert, zuletzt von Tilvaltar (19. Oktober 2008 um 22:30)

  • Die Umarex-Pfeffer enthalten genauso wie die "normalen" Wadie Pfeffer etwas Schwarzpulver.
    Was da genau stattfindet, daß die HW 94 nach ein paar Schuß verklemmt, weiß ich nicht. Fakt ist, daß die HW 94 mit den NC-Platzer, die alle etwas Schwarzpulver beigemischt haben, einige Dutzend Schuß bis weit über einhundert Schuß ohne Probleme schafft und bei Gaspatronen derselben Hersteller klemmt sie nach ein paar Schuß. Die CS-Spezialpatronen von Wadie für die HW 94 sind meines Wissens ohne jegliche Schwarzpulverbeimischung.

    So sieht ein 10er Packchen HW 94 Spezial-CS-Patronen aus:

  • Mal ne Frage:
    bei allen Gas-/Pfeffer-patronen steht doch ein Mindesthalbarkeitsdatum. Wie sind denn so eure Erfahrungen mit bereits seit Jahren abgelaufener Munition? Hat sich da beim repetieren (oder gar der Wirkung ;-)) was verändert?

    u.a. div. Crosman, Podium, Anschütz 275, div. Haenel, CP88, SSP 250, S&W 79G usw.

  • Soweit ich weiß, enthalten die "normalen" Platz- und Reizstoffpatronen nur normale Treibmittel, also irgend ein offensives Kurzwaffenpulver (Nitrocellulose).

    Die eigentliche Hülse ist mit Treibladung gefüllt - am vorderen Ende befindet sich eine Kartusche aus Plastik, die den eigentlichen Wirkstoff enthält. Dieser Wirkstoff ist durch eine Pappschicht vom Pulver getrennt. Wenn etwas "Klemmer" auslöst, dann höchstens diese Pappschicht, die sich nach dem Schuss im Lauf ablagert.

  • Zitat

    Original von Windbeutel
    Mal ne Frage:
    bei allen Gas-/Pfeffer-patronen steht doch ein Mindesthalbarkeitsdatum. Wie sind denn so eure Erfahrungen mit bereits seit Jahren abgelaufener Munition? Hat sich da beim repetieren (oder gar der Wirkung ;-)) was verändert?

    Wenn die Patronen in der Packung ungeöffnet, vor Sonnenlicht, Frost, Hitze, etc. geschützt lagern, sind die gaspatronen eigentlich fast unbegrenzt haltbar.
    In der Waffe geführt kann man im Normalfall 3 - 5 Jahre über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinausgehen. Diese Angeben zur Haltbarkeit sind Angeaben, wie lange der Wirkstoff mindestens seine volle Wirkung entfalten kann. Bei den Gaspatronen mit Plastikkappe ist der Wirkstoff praktisch luftdicht eingeschlossen. Daher wirkt er auch Jahre nach Ablauf des angegebenen Haltbarkeitsdatum - solange die Munition nicht übermäßig strapaziert wurde durch Sonnenlicht, hohe / niedrige Temperaturen oder auch durch Öl, Fett und Wasser gelitten hat.

    Zugekrempte Patronen wie z.B. die Umarex Pfeffer für Revolver ( 9 mm R ) sind da erheblich empfindlicher. Bei diesen Patronen ist die Hülse vorne etwas offen und nur mit einem Wachstropfen verschlossen. Scheint die Sonne drauf oder wird die Munition ( auch in der Packung! ) zu warm, verfließt der Wachstropfen und der Wirkstoff dünstet aus.
    Gleiches gilt unter Umständen bei großer Kälte, wenn das Wachs aussprödet und abfällt.. Solche matretierten Patronen können schon vor Ablauf der Mindesthaltbarkeit einen großen Teil ihres Wirkstoffs verloren haben.
    Die kleinen Kaliber 6 mm und .22 lang haben einen Silikonpfropfen als Abdichtung über dem Wirkstoff ( nur CN ). Schon bei Zimmertemperatur beginnt der Wirkstoff durch diese Schicht hindurchzudiffundieren. Das erkennt man am typischen Geruch, ganz besonders, wenn man z.B. eine RG 3 mit Gaspatronen geladen in der Hosentasche hat - spätestens nach 2 Stunden schnuppert es deutlich nach CN aus der Hose.
    Diese Patronen halten nur, wenn sie in der ungeöffneten Packung relativ kühl gelagert werden ( Wenn der Klebestreifen beim Öffnen der Packung richtig Fäden zieht, ist CN ausgetreten und die Patronen waren zu warm gelagert ).

    Ganz alte Gaspatronen haben einen Korkverschluß mit Lackschicht drüber und noch ältere haben ein Wachsgeschoß als Verschluß - bei diesen gilt das Gleiche wie bei den 6 mm / .22 lang Gaspatronen.

  • Die Wirkstoffe selber sind praktisch unbegrenzt haltbar; ich kenne entsprechende Untersuchungen über teil 60 Jahre alte Medikamentenwirkstoffe, die noch völlig in Ordnung waren oder wenige Prozent eingebüßt hatten.
    Das Problem sind die Patronen.

    "Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte, drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede, dass er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde." Ernst Moritz Arndt

  • Tach, ich bin zufällig auf den thread gestoßen und hab da noch fragen

    also, wenn ich jetzt pfeffer patronen zum schutz gegen menschen/evtl. auch Hunde laden möchte, sind die hier am besten : Umarex Supra Pfefferpatronen mit 120 mg Nonivamid. Sehe ich das richtig ?

    weiß jemand, wie diese patronen in der RG96 funktionieren ?
    achja, ich habe bei bewertungen gelesen, dass man selbst beim abfeuert was von der ladung abbekommt. das wäre ja wohl nicht sinn und zweck der sache. in notwehr schießen und selbst ne ladung abbekommen.... was meint ihr dazu ??

    schonmal danke ;)

    Grüße
    Vale :)

  • Ihr wisst ja, ich halte überhaupt nichts von SV mit einer SSW - werfen derselben könnte natürlich funktionieren.

    Meint Ihr nicht das Pfefferspray oder solch Zeug wirksamer ist?
    Wenn ich mir vorstelle: Ein schlechtgelaunter Hund greift mich an - bis ich die Knifte aus dem Holster habe hat er mich gefressen... ;(
    Agesehen von dem rumgeschleppe einer ca. 1kg schweren SSW. :thumbdown:

    Pfefferspray in der Tasche hab ich schneller am Start. Dies ist nur meine Meinung! Hab noch kein Pfefferspray besessen, geschweige denn probiert..