Glasperlengestrahlte und brünierte HW 35

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. November 2008 um 22:21) ist von Neo312.

  • Hallo,

    ich bekam heute meine altehrwürdige HW35 vom Glasperlenstrahlen und Brünieren zurück. Daß es dann matt ist wußte ich zwar nur habe ich jetzt die Erfahrung gemacht daß man auf diesem Mattschwarz jeden Fingerabdruck und jedes Töpfchen Öl in extremer Deutlichkeit sieht. Deswegen bin ich ständig am Wischen. Kann ich diese Mattigkeit mit feinster Stahlwolle und Öl wenigstens etwas entschärfen oder mache ich dann watt kapuut?
    Würde mich über etwas Hilfe sehr freuen.

  • Nach meinem Wissenstand hätte die gestrahlte Oberfläche erst poliert werden müssen, und nach dem Brünieren dann die Brünierung poliert, um eine brünierte Glanzoberfläche entstehen zu lassen.
    Stumpf ist stumpf und würde sich höchstens abtragen lassen, aber nicht polieren lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Vogelspinne (13. Oktober 2008 um 18:20)

  • Hatte das gleiche Problem mit meiner HW35.

    Vogelspinne hat recht nach dem Glasperlstrahlen hätte man polieren müssen.

    Ein nachträgliches polieren würde die Brünierung "abtragen" d.h. sie sieht dann recht hell aus.

    Gruss
    Tom

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    CZ200T, Diana P1000, Marauder Air Pistol .22

  • Wenn man richtig glasperlenstrahlt, hat die Oberfläche
    einen seidenmatten Glanz. Wenn man mit altem Strahlgut,
    oder mit zu hohem Druck strahlt, wird die Oberfläche nur
    matt. Man darf nicht mit mehr als 3,5 Atü strahlen, sonst
    zerbrechen die Perlen und schneiden, anstatt zu verdichten
    und polieren. Nach dem Strahlen muss man normalerweise
    nicht nachpolieren. Tut mans trotzdem verliert es an
    Gleichmäßigkeit.

    Gruß Klaus

  • Was denn, matt ist doch ok. Mit einem öligen Lappen abwischen und man sieht auch die Fingerabdrücke nicht mehr. Tut der Oberfläche eh gut. Hochglanzpolierte Waffen... Zu Waffen gehört ne Tarnoptik, also zumindest matt.

  • Tach Neo312,

    Die Oberfläche die Du da jetzt hast kannst Du Dir wie eine dicht an dicht mit winzigen Kratern übersäte Mondlandschaft vorstellen. Diese Krater haben scharfe Ränder, an denen auch gern Fussel hängenbleiben, und sie vergrößern die Oberfläche, so daß die üblichen Verdächtigen (Feuchtigkeit, Handschweiß etc.) gute Voraussetzungen zur Rostbildung vorfinden. Daher wäre eine leichte Politur vor dem Brünieren zum Einebnen der vorstehenden Kraterränder von Vorteil gewesen. Wenn Du jetzt polierst, trägst Du die hauchdünne (kaum meßbare) Oxidschicht von den Kraterrändern ab und legst damit den ungeschützten, blanken Stahl frei - nicht optimal. Im Edelstahlbereich verwendet man bei solchen Oberflächen gern ein Pflegemittel (gibt es unter verschiedenen Namen im Küchenbedarfshandel),das die Fingerabdruckproblematik sehr deutlich vermindert. In deinem Fall könnte leichtes Einölen, fetten oder wachsen (Bienenwachs-Schuhcreme) schon viel helfen. Das sollte man mit brünierten Teilen eh tun, da eine Brünierung nicht der Weisheit letzter Schluß in puncto Korrosionsschutz ist.

    Hast Du dich vom ausführenden Betrieb vorweg beraten lassen? Da es -zig verschiedene Oberflächenbehandlungsverfahren und vor allem -kombinationen gibt, neigen die entsprechenden Betriebe dazu davon auszugehen daß der Kunde schon weiß was er braucht, wenn auf dem Lieferschein bloß "strahlen & brünieren" steht.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Danke für die Tips. Klar öle ich es ständig mit einem Öllappen.
    Wenn ich wieder was brünieren lasse dann auf keinen Fall ohne es vorher zu polieren.
    Die sagten mir schon daß es matt wird, war nur zu faul es selbst zu polieren und dachte matt gefällt mir sicher auch. Tut es aber nicht so richtig.

  • Kannst Du mal ein Foto einstellen?

    BTW: Ich dachte bislang, brünierte und auf Hochglanz polierte Oberflächen neigen eher dazu Fingertabs hervorzuheben, als matte Oberflächen.

  • Oh, 's gibt kaum was empfindlicheres als eine frisch glasgeperlte Stahloberfläche... und auch kaum eine Oberfläche, die mit Bordmitteln schlechter zu reparieren ist. Ich bin jedenfalls immer gottfroh wenn solche Teile meine Werkstatt verlassen. :)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Sieht wirklich gut aus, ist allerdings ein bisschen matter als ich kenne vom Glasperlstrahlen her.

    Normalerweisse liegt der Glanz so in richtung Seidenglänzend bis Seidenmatt, dein System allerdings schwankt ehr in richtung Matt.

    Anscheinend wurde hier entweder der Abstand nicht richtig eingehalten (zu nah) oder es war etwas viel Druck dahinter.

    Aber für den Preis kann man echt nicht mekkern.

    Gruß BbB

    "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn ich bin die absolut gemeinste Drecksau in diesem verdammten Tal!!!"

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbauch_Baer (15. Oktober 2008 um 19:53)

  • So, ich habe es einfach ausprobiert, 0000 Stahlwolle und WD40 genommen und die Brünierung damit bearbeitet. 0000 ist so fein, bis da die Brünierung durch ist das dauert. Was ich aber festgestellt habe ist daß es jetzt nicht mehr ganz so matt ist, es sieht bedeutend freundlicher aus und fühlt sich auch nicht mehr so garstig an. Die Fleckempfindlichkeit ist auch geringer geworden.
    Trotzdem würde ich nur noch polierte Oberflächen brünieren lassen, das ist immernoch am schönsten.