Wann ist Zeit für neue Vanes?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.502 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. April 2008 um 10:45) ist von kreuzbogen.

  • Hallo.

    Nach vielen vielen Schüssen mit meinen Carbonpfeilen haben die leider auch einige Schüsse hinter sich, bei denen sie zu tief eindrangen und somit tragen die Vanes dieser Pfeile nun doch deutliche Gebrauchsspuren.
    Ersatzvanes und Gerät zum Befiedern habe ich, meine Frage ist nun wann es denn Zeit für neue Federn ist.
    Sicher, dann wenn die Pfeile nicht mehr dahin treffen wohin sie sollen, aber extreme Ausreißer habe ich mit den Pfeilen nicht. Und so gut, dass ich sicher sagen könnte ob für den Streukreis nun die Vanes oder ich verantwortlich bin schiesse ich nicht. :ngrins:

    Richtig kaputt sind die Vanes nicht. Hat mich sowieso sehr überrascht, was die aushalten. Ich hätte vor einiger Zeit noch vermutet, dass die Vanes beim ersten zu tief eindringenden Schuss einfach vor der Scheibe liegen bleiben. Sie dringen aber mit ein und sind nun etwas wellig.

    Werft doch mal einen Blick drauf und empfehlt mir dann ob ihr Euch die Mühe mit dem neu befiedern machen würdet, oder ob man den Pfeil so weiterschiessen sollte bis die Vanes irgendwann richtig hinüber sind.

    Bilder eines der etwas schlimmer zugerichteten Pfeile hänge ich an.
    Danke, Parity

  • Hallo

    Nimm einen Wasserkessel mit Flötenkappe. Wasser zum kochen bringen.

    Dann die Flöte runterziehen und die Pfeile mit den Vanes im heißen Wasser-
    dampf 30-60 Sekunden drehen.

    Schon beim Drehen zieht sich das Plastik merklich
    zusammen. Die Wellen glätten sich.

    Probiers mal aus. Ist eine Lösung die dem Pfeil noch ein paar Tage "Leben" rettet.

    2 Mal editiert, zuletzt von Löwe (5. April 2008 um 17:49)

  • Paramags

    Microwelle funktioniert nicht! Bitte erst garnicht ausprobieren liebe Kinder.
    Soviel zum modernen Haushalt.

    Ja. Es funktioniert. Das Plastik zieht sich in der Hitze des Dampfes
    zusammen. Die Wellen verschwinden so gut als möglich.

    Wenns bei Parity geklappt hat, ist er sicher so freundlich das Bild
    "danach" einzustellen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Löwe (5. April 2008 um 18:20)

  • Danke für den Tipp.
    Ich werde das mit dem Wasserdampf mal versuchen, Bild folgt dann wenn ich mir die Pfeile vorgeknöpft habe (irgendwann die nächsten Tage).

    Also wenn ich die Antworten richtig deute, dann würdet ihr die so zugerichteten Vanes eher noch nicht auswechseln, ja?

  • Parity:
    ich mach das mit nem Haarfön: auf die heisseste stufe stellen, und einfach drauf blasen - da kannste dabei zusehen, wie die wieder gerade
    werden!
    Gruß, Albert

  • Erstaunlich...

    ich persönlich habe nie etwas gegen leicht lädierte Pfeile unternommen, auf
    Distanzen von ~60m konnte ich bei den Pfeilen nie wirkliche
    Streukreisänderungen feststellen. Manchmal hatte ich glatt das Gefühl, dass
    die Pfeile fast stabiler flogen als vorher...

    Solange ein Pfeil Drall hat, dürfte da auch nicht viel passieren können, aber das
    ist nur meine Erfahrung.

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Ja. Leichte Welligkeit der Vanes schadet der Flugbahn nicht.
    In Berlin hatten wir mal so untereinander die lädierten Pfeile
    bewusst ins Ziel befördert. Und die flogen zum teil sogar bes-
    ser als neue gleicher Bauart.

    Nur das Zischen war etwas lauter. Aber wenn nur einer der
    Vanes wellig ist, dann gibts wohl doch eine Unwucht. Und da
    schadet eine Glättung sicher nicht.

  • Mit einer vernünftigen Zielscheibe passiert soetwas erst gar nicht. Wenn ich mich erinnere ,welche funktionslosen Konstruktionen hier schon empfohlen worden sind ,bekomme ich Zahnschmerzen! :cry:

  • Und was nennst du eine "vernünftige" Zielscheibe?

    Schon seltsam, während meine Pfeil in den beliebten "Säcken" gerne stecken
    blieben, haben sie eine professionelle Starmitscheibe beim Einschießen doch
    glatt mehrmals durchschlagen...

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Heute oder morgen zeige ich dann mal ob und wie erfolgreich ich die Vanes richten konnte.
    Jetzt gerade ist erstmal Zeit für :cry::cry::cry:

    Genau den Pfeil den ich oben noch fotografiert habe habe ich gerade beim Transport um ihn dann zu richten in der Autotür eingeklemmt. *knack*

    Das ärgert mich jetzt, aber es bleiben ja noch andere Versuchskaninchen.
    Den betroffenen werd ich vermutlich kürzen und aus 16 Zoll nen 15 Zoll Pfeil machen, er ist zwischen Vanes und Endnocke relativ glatt gebrochen. Jetzt ist noch Gelegenheit Bedenken an dem Unterfangen zu äußern... ;)

  • Heute hab ich mich an den Vanes versucht.
    Zuerst mit dem Haarfön: vergeblich. Vermutlich hat meiner einfach nicht so viel Power wie der von Jagdzeit. ;D

    Die nächsten Versuche hab ich dann im Wasserdampf des Wasserkochers gemacht.
    Super. An manchen Pfeilen wirklich wie neu geworden.

    Für andere Interessierte hier meine gemachten Erfahrungen damit:

    - Das Pfeilende wirklich nur im Dampf drehen, nichts festes berühren. Bei einem der Pfeile habe ich mit einem Vane den Rand des Wasserkochers berührt. Das gab ein "Knickohr" was ich nicht wieder wegbekommen habe.

    - Beim Eintauchen in den heißen Dampf wirkt es erstmal so als verschlimmere sich die Welligkeit zunächst. Nicht erschrecken und weiter im Dampf halten. Erst beim rausziehen und dem Abkühlen an der Raumluft ziehen sich die Wellen und unebenheiten heraus.

    Statt wie geplant 5 Pfeile neu zu befiedern musste dies gerade einmal bei einem sein.

    Unten Abgebildet noch ein vorher/nachher Vergleich meines ersten Testpfeils. Das Ergebnis ist bei einigen anderen noch besser und sie sehen neuwertig aus.

  • Zitat

    Original von Parity
    Das Pfeilende wirklich nur im Dampf drehen, nichts festes berühren.

    Was noch geht ist: in heißes Wasser tauchen, oder kurz mit eine Feuerzeugflamme an der Vane entlangführen (mobile Lösung).

    Ich glaube, daß das Glätten bei schneller Abkühlung am besten funktioniert.

    Ich tauche die Pfeile immer in heißes Wasser und schleudere die Flüssigkeit durch Ausschlagen in der Luft (ähnlich wie mit nasser Wäsche) immer ab. Danach sind die Vanes meist wieder gerade.


    viele Grüße

    Andreas

  • Hi Andreas

    Stimmt, hab das mit dem Feuerzeug gerade einmal ausprobiert, es funktioniert so einigermaßen. Das Problem dabei ist denke ich nur, ist man zu langsam mit der Flamme schmoren die Vanes, hier also vorsichtig sein. Aber wie gesagt, es funktioniert *g*

    Parity

    Danke für deinen Versuch, ich hatte ehrlich gesagt zweifel daß das so funktioniert, aber dein Beweis und auch der von Andreas wird mir in zukunft auch viel neubefiedern ersparen *g*

    Gruß
    Thomas

  • Hallo

    Parity
    Danke für die vorher/nachher-Bilder.

    Die Haarföns in Deutschland tragen das GS-Zeichen.
    Die meisten sind aus Plastik. Da ist es sicher nicht
    verwunderlich, das sie von der Leistung her zu wenig
    Hitze erzeugen. Das Haarföneignene Gehäuse sollte
    ja nicht mitgeglättet werden. :nuts:

    Anders ist es wohl bei Heißluftföns. Im Handwerk
    werden solche Föns ebenfalls zum Bearbeiten von
    Plastik (Sanitärverrohrung, Schrumpfschläuche)
    verwendet. Aber deren Gehäuse ist aus Stahl und
    somit auch hitzebeständiger als das Gehäuse von
    Haarföns (bei denen ja die Temperatur für das Haar
    ungefährlich sein soll).

    Wasserdampf hat immer die gleiche Temperatur.
    Somit ist die einmal erlangte Erfahrung auch wieder-
    holsicher.

    Das Feuerzeug ist, wie Andreas ja angemerkt hat,
    eine Lösung in der Not. Dazu gehört aber Erfahrung
    und die nötige Vorsicht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Löwe (10. April 2008 um 12:53)

  • Gerade beim Eintauchen in heißes Wasser ist zu beachten dass jeglicher Kleber auf Cyanacrylat-Basis nur bis etwa 70 Grad Temperaturstabil ist.
    Taucht man einen Armbrustpfeil in kochendes Wasser, so lässt sich daraufhin fast mühelos das Insert der Nocke herausziehen.
    Das Nutze ich genau so zum Einsetzen neuer Inserts für Spitzen.

    Also am Besten diese dann nach der Prozedur rausziehen und neu verkleben.

  • Zitat

    Original von Parity
    Gerade beim Eintauchen in heißes Wasser ist zu beachten dass jeglicher Kleber auf Cyanacrylat-Basis nur bis etwa 70 Grad Temperaturstabil ist.

    Ja, das ist ein wichtiger Hinweis: Gerade bei Halbmondnocken kann man sich schnell seine AB schrotten, wenn sich die blöden Nocken lösen und drehen und die Sehne infolgedessen über den Pfeil "fluppt".

    Also am besten Pfeil nur kurz heißem Wasser oder Dampf aussetzen, und möglichst die Nockenbereich aussparen.


    viele Grüße

    Andreas