Armbrüste bei e-gun

Ich würde den Typen nicht unbedingt sofort verteufeln. Die Excalibur-Plagiate sind eine Schande, klaro, aber die anderen Modelle gehen preislich sicherlich in Ordnung, einige zumindest... Der Typ sucht seine Nische, und vielleicht ist der "China-Schrott" doch nicht so schrottig... Abwarten, Pfeile beschleunigen !

Holgie, ich sehe das so wie Tiefflieger.
Schande hin oder her, Chinadreck kaufe ich nicht, schon aus Prinzip.

Gruß,

Harry

Produkt-Piraterie ist international geächtet.

Es ist Diebstahl geistigen Eigentums sowohl technisch als auch im Design.

China ist leider ein Land, das Internationales Recht in diesem Sinne missachtet.

Politik und Wirtschaft sind eng mit einander verknüpft.
Dies ist insbesondere in den USA klar zu erkennen.

Auch bei uns arbeitet die Regierung eng mit der Wirtschaft zusammen.
Ob zum Nachteil der Ökonomie oder zum Vorteil der Administration
will ich nicht diskutieren. Ich könnte es aber.

Ob Wirtschaft und Produkt-Piraterie nicht politisch im Zusammenhang zu betrachten sind mag jeder für sich entscheiden.

Da die Einkommen aber mehr von der Wirtschaft als von politischen
Entscheidungen abhängig sind, schädigt China mit dem Unverhältnis
in Entwicklungskosten zu "Produktentwicklung" und Produktvielfalt die Weltwirtschaft enorm.

Jeder China-Nachbau eines Markenherstellers heizt die Inflation an.
Inflation ist aber das, was von allen Parteien so gefürchtet wird, wie der
Teufel das Weihwasser fürchtet.

China verzeichnet enorme Zuwächse im Bruttosozialprodukt ohne den
Gegenwert an Entwicklungskosten ausweisen zu können.

Mit den enormen Zuwächsen des Bruttosozialproduktes steigt das verfügbare Kapital.... Damit können Rohstoffe wie Öl, Stahl, Strom und
chemische Grundprodukte billig eingekauft werden.... billig im Sinne von
"es wurden für ein Maximum an Gewinn kaum Kosten verursacht".

So kann man andere Volkswirtschaften zerstören. Aber die China-Politiker stehen diesem Phänomen ebenfalls ratlos gegenüber.

Denn China an sich ist doch eher ausgeglichen in seiner Denkweise.

Es sind die Piraten. Und da muss DAS China etwas unternehmen.

Die Arbeitskraft ist billig einzukaufen in China. Auch das ist momentan
ein Kräfteungleichgewicht. Aber die Kosten für eine Arbeitskraft steigen
dann, wenn in die Bildung investiert werden muss.

Nachbildung von Produkten kostet nichts. Also ist und bleibt es Piraterie.

Hefte auf und mitgeschrieben!
Ein sehr gut formulierter und zutreffender Beitrag, geradezu politisch bildend.
Viele Grüße

Was ist der Wirtschaftskraft Chinas entgegen zu setzen und wie.

China hat viele eigene Bodenschätze. Kann diese billig fördern.

Deutschland hat geringe Bodenschätze. Die Kosten der Förderung sind hoch.

Nur Bildung kann ein Gleichgewicht schaffen.

Die Frage stellt sich so: Welches ist die härtere Währung?
Bildung oder Boden.

Aber es ist gewiss nicht das verkürzte Gymnasium.

Hier schadet die Politik mehr als sie nützt. Und das ist nicht
der einzige negative Einfluß derer, die den lieben langen Tag den aufrechten
Gang und die menschliche Sprache üben.

Ich kann eurer Argumentation nur teilweise folgen.

Produktpiraterie ist ein von der westlichen Welt erfundener Straftatbestand, der in der östlichen Welt und Denkweise fremd ist. So ist es auch schwer verstaendlich, dass jemand ein Recht auf das Aussehen z.Bsp. Puppe hält.

Die Definition der Produktpiraterie ist der verzweifelte westliche Versuch die Hochpreisigkeit am westlichen Markt zu halten unter der vollen Verwendung der billigen chinesischen Arbeitskraft.

Der theoretische Fehler deiner Überlegung liegt meiner Meinung darin, dass der Grossteil in Europa verkaufter Markenware nicht nur in Fern Ost produziert wird sondern, und vorallem im Bereich der Textilindustrie, auch in Fernost entwickelt wird. Die enormen Gewinnspannen der westlichen Labels basieren eben genau auf den Kritikpunkten die du in deinem essay genannt hast.

Als Beispiel;
Der Designer und der Einkäufer eines namhaften Bergsport-Textilunternehmens fliegen 2 mal jährlich nach Fernost auf diverse Textilmessen und stellen aus in Fernost entwickelten und produzierten Textilien eine Musterkollektion zusammen. Die Textilien werden im Produktionsbetrieb bereits mit den Labels vesehen und anschliessend exportiert. Der Preis einer Gore-Tex Jacke, so wie sie von diesem Label in Europa dem Konsumenten um ca 550€ angeboten wird, liegt im Einkaufsendpreis bei ca 17 €.
Hier hat von Seiten des Einkaeufers keine Forschung statt gefunden. Einzig der in der westlichen Welt enorm zu Buche schlagende PR-Aufwand ist dem Label anzurechnen.
Man kann hier also nicht unbedingt von Nachbildung von Produkten sprechen. Selbes trifft im übrigen auch auf die meisten in Europa angebotenen Zielfernrohre und viele viele andere Produkte zu. Die hohen Gewinnspannen und das hohe Steueraufkommen in Europa sind zu gutem Teil eben auf die billige Produktion in Fernost zurueck zu fuehren.
Unter dieser Überlegung wird es schwer argumentierbar, dass China zwar als Billigproduktionsland weiter herhalten muss, sich aber nicht am hochpreisigen westlichen Markt beteiligen dürfen soll.

Betreffend der angebotenen Armbrüste stelle ich dir die Frage, was wurde an effektivem Wert gestohlen? Zu sagen, die Firma Excalibur erleide einen theoretischen Verlust durch einen Konkurrenten, der eine ähnliche Armbrust auf den Markt bringt, waere zu einfach. Die "gestohlenen" Entwicklungskosten jedenfalls sind nicht der Rede wert.
Kein westliches Unternehmen produziert ohne die Konkurrenzprodukte genauestens zu verfolgen um Verbesserungen an den eigenen Produkten herbei zu führen. Ist das auch verwerflich?

Meine Meinung dazu:
Man beachte auch die chinesische Mentalität.
Es ist in China normal und keinesfalls verpöhnt, dass man ein gutes Produkt nachbaut. Das ist dort kein Unrecht, sondern Alltag.

Dass der findige deutsche Importeur das billigere Plagiat kauft, ist oftmals verständlich, wenn auch rechtlich und moralisch nicht ok. Seine Margen schrumpfen vor sich hin. Er ist im Zugzwang. Möchte er doch seine Geschäfte weiterführen und seine (deutschen) Mitarbeiter bezahlen. Viele Arbeitsplätze hängen am Asienimport.
Verteufeln sollte man Chinawaren nicht. Aber man sollte doch mal die rosa Brille absetzen und schauen, was man da kauft. Geschenkt wird nichts, das ist klar. Man bekommt, was man bezahlt, selten mehr, eher weniger.

Der deutsche Käufer möchte beste Qualität, welche gerne auch durch nette Be- und Umschreibungen bestätigt wird, jedoch zum niedrigsten Preis. Ach ja, und mit bestem Service nach dem Kauf, mit langer Garantie und dann auch noch Kulanz, und, und, und... Pay less, get more.
Was in den letzten Jahren dabei heraus kam, ist in jedem größeren Ladengeschäft zu sehen. Ich habe jeden Tag mit dem Problem zu tun.

Zum Glück wissen erfahrene Schützen, dass eine brauchbare Waffe ihren Preis hat und nunmal Markenware meistens die bessere Wahl ist.
Liest man die Artikelbeshreibungen bei Egun durch, sind alle Billigwaffen super Teile. Was soll also der Einsteiger denken, wenn er das liest, frage ich mich. Also wird es immer Kunden für den Billigkram geben und der Chinese baut fröhlich weiter, gerne auch nach einem Vorbild.

Hallo allerseits,

die Diskussion ist zwar interessant, bringt uns aber keine Erfahrungswerte zur Königsarmbrust.

Wenn ich in fernen Ländern erfolgreich wirtschaften will, muß ich mich mit der Mentalität und den Werten meiner Geschäftspartner auseinandersetzen und zeigen, daß ich meine neue Kunden achte und verstehe.

Das erwarte ich auch übrigens auch umgekehrt.

Marken-, Patent- und Urhebberrecht sind ja auch keine Hirngespinste, sondern Werte geistiger Arbeit, aus denen man immer wieder neu schöpfen kann. Denn der soziale Dualismus, auf dem China seine Wirtschaftskraft aufbaut, und an dem auch einige Unternehmer hier profitieren wollen, wird in einigen Jahren versiegen, und dann braucht man auch dort neue Konzepte.

Wie auch immer, mich interessiert nicht, wie die Anbieter kurzfristig ihre Renditen optimieren, sondern ob ich für die nicht wirklich geringen Preise auch nur annähernd die Qualität wie bei Excalibur bekomme, und wo ich Service herbekomme.

Kann der Verkäufer auch Ersatzteile wie Sehnen, Wurfarme, Riser oder Fußbügel beschaffen?

Kann man das Schloß reparieren, wenn es mal hakt oder verschlissen ist.

Der Punkt ist, für diesen Preise erwarte ich mehr als ein Wegwerfprodukt bekommen!

Bin gespannt, wann der erste "Mutige" einen Erfahrungsbericht schreibt, oder mal wenigstens detailreiche Bilder verfügbar macht.

viele Grüße

Andreas