Visierung bei 08: Bug oder Feature?

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 4.044 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Februar 2008 um 10:50) ist von thomas magnum.

  • Ich stehe vor einem Rätsel, bin allerdings nicht der einzige - und die anderen Gefragten haben deutlich mehr Ahnung von SSW als ich (deshalb nenne ich hier keine Namen :anon: :

    Ich hab hier diverse 08-Nachbauten vor mir, von Record über IWG bis zur aktuellen Melcher 08, die offenbar aus demselben Sandkastenförmchen stammen - und die eins gemeinsam haben: man kann mit ihnen nicht zielen...

    Nun mag das für SSW sowieso nicht so gravierend sein, verblüffend ist aber trotzdem, daß der Block im Kniegelenk (bei Melcher Teil P08.20.02) so hoch zwischen den Spannknöpfen steht, daß man das Korn nicht in den Kimmeneinschnitt bekommt. Und das ist auch teilweise bei den Kunststoff-Verschlüssen der alten IWG-Modelle der Fall.

    Also:
    Melcher ME 08 PTB 866: geht nicht
    IWG Parabellum 08 (PTB 517): geht
    Record 08 (auch PTB 517): geht
    Record 08, 517, nachträglich vernickelt: geht nicht
    IWG Marine 04 (PTB 701): geht nicht

    Sollten SSW-Sammler die einzigen Waffenfans sein, die ihre Lieblinge nur von der Profilseite und nicht von der "Stirnseite hinten" kennen?

    Glaubwürdige Erklärungen dringend gesucht...


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Hallo Uli,

    die einzige Erklärung, die ich Dir bieten kann ist: der Verschluß ist bei den SSW nicht verriegelt; bei der scharfen knickt das "Knie" ja durch/überstreckt (und ist damit verriegelt). Bei den SSW bleibt das Knie etwas offen und damit ist der Verschluß nicht verriegelt. Da die Masse zumindest an die "Scharfe" angelehnt sind kann man durch diesen Unterschied der "Kniestellung" nicht mehr visieren.

    Gruß
    Andreas

  • Theoretisch ein richtiger Ansatz, aber:

    Bei einigen Modellen funktioniert die Visierlinie ja einwandfrei.
    Und eigentlich dürften zwischen diesen Modellen keine Unterschiede
    bestehen, denn sie sind so baugleich, dass deren Verschlussteile
    untereinander einwandfrei austauschbar sind.

    Ich checke heute nachmittag mal meine Modelle, wie sich das da so darstellt.

    Stefan

  • Das muss nachgeprüft werden.
    Folgende vier Kandidaten traten heute zum Visierlinien-TÜV an:

    Im Fordergrund die IWG Marine 04 mit PTB 701.
    Dahinter links die Record Mod. 08 mit der PTB 480, daneben ihre Schwester die Record 08 mit der PTB 517.
    Ganz hinten schliesslich die kleine Erma KGP 690 mit der PTB 402.

    Hier die Visierlinien im Einzelnen:

    IWG Marine 04:

    Record Mod. 08 (PTB 480):

    Record 08 (PTB 517):

    Erma KGP690:

    Fazit:
    Visierlinienfotografie ist gar nicht so leicht und man könnte mit allen vier Pistolen richtig visieren wenn es sein müsste.

  • Du hast also keine 9mm Pistole geprüft?
    Ich mutmaße einfach mal, dass bei den 9mm-Versionen die Gelenkteile leicht vergrößert wurden, um mehr Masse zu haben und den Verschluss stärker zu bremsen. Aber das wäre jetzt auch nur geraten...

  • Ja, klasse danke :cry: :confused2:

    Jetzt isses auf einmal mein Auge, was krumm ist? (und die der Kollegen hier auch?)

    Ermas sind eh kein Problem. Aber konntest du bei der Record Mod. 08 (PTB 480) wirklich drübergucken, wo das Korn jetzt bei "Vollkorn" unten schon den Blockansatz in der Kimme zeigt??


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Gummiente: Die neue Melcher besitze ich nicht ;)
    Ulrich: Habe es eben nochmal getestet - bei beiden Record Modellen lässt sich richtig visieren, auch ohne fürs Foto provoziertes Hochkorn. Allerdings steht der Verschluss am Gelenk in beiden Fällen sehr knapp
    unter der Visierlinie.
    Es genügt schon eine dickere Tombakschicht (eventuell auch Nickelschicht ?) vorne am Verschluss, eine falsch montierte zu lange Auszieherkralle die vorne anschlägt, eine Patrone die nicht bis zum Anschlag ins Patronenlager rutscht oder einfach eine verdreckte ungeölte Waffe und dann wars das mit dem Visieren.

  • Zitat

    Original von ivtu
    Es genügt schon eine dickere Tombakschicht (eventuell Nickelschicht) vorne am Verschluss, eine falsch montierte zu lange Auszieherkralle die vorne anschlägt, eine Patrone die nicht bis zum Anschlag ins Patronenlager rutscht oder einfach eine verdreckte ungeölte Waffe und dann wars das mit dem Visieren.


    Die 08 - die Waffe der geringen Toleranzen. Originalgetreu in jedem Detail *lol*
    Und mein Interesse an der Sache besteht darin, dass ich mir demnächst die ME P04 ins Arsenal holen will.

    Einmal editiert, zuletzt von Gummiente (8. Februar 2008 um 13:39)

  • Hast du deine 04 eigentlich schon geschossen oder hat jemand im Forum schon die neue ME 04?
    Würd zugern wissen, wies bei dem Teil aussieht und ob sichs lohnt eine anzuschaffen.
    War mir nur keinen neuen treat wert.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

  • es gab zu anfang ein riesiges problem mit der zuverlässigkeit des zuführen und auswerfen der patrone. das problem war, dass das kniegelenk genau gerade stand, sprich das gelenk "wusste"nicht (nach dem schuß) wohin es knicken sollte bzw. schlug erstmal voll auf die 3 achsen von verschluß.
    nun musste das hintergelenk etwas angehoben werden damit es die richtige richtung erkannte.
    dabei ist nun leider unbemerkt die visierlinie unterbrochen worden.
    wurde aber geändert, die nächste serie ist wieder io.

  • Da isser ja (hatte heute morgen eine Mail geschickt) - danke, das liest man gern :huldige: (und es wird natürlich erwähnt - dieser Effekt tritt übrigens bei allen 180-Grad-Gelenken irgendwie auf, ich hatte nur mit etwas weniger als 180 Grad gerechnet (aber das ist ja "unter der Sichtkante" sozusagen.

    Beim menschlichen Knie ginge das ja auch nicht, wenn man es strak durchdrückt - und die Original-08 geht sogar ein wenig gradmäßig "nach unten" weg.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Original von Ulrich Eichstädt
    ... Beim menschlichen Knie ginge das ja auch nicht, wenn man es strak durchdrückt - und die Original-08 geht sogar ein wenig gradmäßig "nach unten" weg...


    Das unterscheidet den dümmsten Menschen vom intelligentesten Verschluss... Der Bewegungsimpuls wird erst im Gehirn umgesetzt und dann an die (hoffentlich) richtigen Muskeln weiter gegeben.

    Die einfache Mechanik des Verschlusses macht im Zweifelsfall das Falsche oder gar nichts.

    Maut2003fan
    wie wurde das Problem des "verstauchten" Verschlussknies denn in der Folgeserie endgültig gelöst wenn nicht durch Anheben des Hintergelenks (Absenken des Vordergelenkes, Erhöhung der Visierlinie???).

    Gruß... Uli

    :F: Die einfachste Sicherheitsregel: Das dünne Ende ist gefährlich :F:
    S&W 586 in 6", Walther CP88, CP99, Lever Action long, Umarex Desert Eagle, Beretta 92FS, Px4 Storm; in der "Firma" HK G36 und P8
    FWR-Mitglied Nr. 30524

  • Kann es möglich sein, daß bei den getesteten SSW 08 um geschossene Exemplare handelt, bei denen das Knie auf Verschmutzungen aufliegen, bzw. das Gelenk verzogen ist?

    Bei meiner ungeschossenen Record 08, PTB 517, Beschuß 1991, muß ich das Knie etwa 2 mm hochziehen, bevor es die Visierlinie stört.

  • Zitat

    Original von Maut2003fan
    das hintergelenk wurde damals um ca. 2 mm angehoben und jetzt wurde die kimme um 3 mm angehoben, sollte reichen.


    aha... Visierlinie einseitig erhöht... ist bei SSW ja ziemlich egal... Hauptsache die grobe Richtung stimmt :laugh:

    Gruß... Uli

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