Vergleich von Messerschärfsets

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.725 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Oktober 2007 um 21:17) ist von edbru.

  • Hallo,
    ich habe bei einem führenden Outdoorshop ein dem Lansky-Schärfsystem ähnliches gefunden: Schärfsystem
    Meine Frage ist ob jemand das von Euch besitzt und Erfahrungen damit gesammelt hat.
    Danke im Vorraus

    Einen schönen Gruß aus dem Saarland!!!
    Feinwerkbau 601 :F: und Weihrauch HW 35 :F: + Walther 1,5-4,5x32

  • Doch, hier! :) Habe mir das sehr ähnliche von Lansky vor Jahren mal gekauft, und es hat mir ausgesprochen gute Dienste geleistet. Täte es auch immer noch, aber ich bin inzwischen für die meisten Arbeiten auf einen simplen aber hochwertigen japanischen Wasserstein umgestiegen.

    Das Einspannen der Klinge ist etwas übungsbedürftig, aber vielleicht haben sie die Klemmvorrichtung inzwischen geändert. War aber eigentlich nie ein Problem, außer bei zweischneidigen Klingen u.Ä., könnte mir vorstellen daß man sich da etwas schwertäte.

    Problematisch fand ich eher daß, je nach Klingen- bzw. Schneidenform, man sehr aufpassen muß daß man nicht in geometrische Kalamitäten kommt und die Fase, die man anschleift, über die gesamte Klingenlänge nicht die gleiche Breite bekommt - was, wenn ich drüber nachdenke, eigentlich nur bei kreisausschnittförmigen Schneiden geht...? Umso problematischer, je länger die Klinge ist. Das klingt mglw. kompliziert, erklärt sich aber spätestens wenn man mal eine lange Klinge einspannt und drauf achtet, wie sich über die Länge der Winkel zwischen Klingenachse(n, wir sind ja im dreidimensionalen Raum unterwegs...) und Schleifelement ändert.

    Davon abgesehen habe ich mit dem Lansky-Set ohne große Vorkenntnisse einwandfreie bis beeindruckende Schärfen erzielt (freihängendes weiches Klopapier war glatt und ohne Reißen zu schneiden). Die Führung vereinfacht das gleichmäßige Arbeiten doch erheblich.

    Vorläufiges Fazit:

    Für kleine bis mittlere Arbeitsmesser: top.
    Für lange Klingen (über sagnwamal 12-15cm): zwiespältig, wegen der geometrischen Schwierigkeiten, die zu komischen Fasenverläufen mit teils echt merkwürdiger Optik und viel Zerspanungsvolumen führen.
    Für Sammler-, Repräsentations- und ähnliche Stücke (an denen man ja meist eh nicht rumschleift...): Eher nicht, wegen der geometrischen usw., siehe oben.

    Für Freaks (talk about "einen den Bach herabtreibenden Filzhut zerteilen" etc.) wahrscheinlich nicht genug, für meine (Alltags- ;) )Ansprüche allemal.

    Ach ja, bei Lansky gab es zwei Ausführungen (3 oder 5 Steine), weniger Winkelmöglichkeiten (4, glaube ich), keinen Wellenschliffstein (damals gabs aber auch kaum Messer mit Wellenschlff, mglw. haben sie das in den letzten 15 Jahren geändert), beim 5-Stein-Set aber dafür Steine von echt grob bis echt fein (schätzungsweise mehrere Tausender Korn).

    (

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

    Einmal editiert, zuletzt von full.house (2. Oktober 2007 um 10:34)

  • Vielen Dank Schnurbel !!!
    Noch eine Frage dazu:
    Kann man es von der Qualität her mit dem Lansky-Set vergleichen?

    Gruß Björn

    Einen schönen Gruß aus dem Saarland!!!
    Feinwerkbau 601 :F: und Weihrauch HW 35 :F: + Walther 1,5-4,5x32

  • Gab mal vor einiger Zeit einen Vergleich mehrerer Schärf/ Schleifsets in der VISIER.
    Hab leider vergessen, welches System als Sieger hervor ging.
    Vielleicht finde ich den Artikel noch oder kann jemand anders aushelfen?

  • Uff, keine Ahnung ob man die beiden vergleichen kann, ich kenne ja nur das von Lansky. Das Bauprinzip scheint identisch zu sein, zur Qualität kann ich logischerweise nur bei Lansky was sagen. Die war (ca. 15 Jahre her) m.E. einwandfrei. Nicht unbedingt Manufactum-mäßig (OT: Manufactum wird eh überbewertet :) ), aber ich war bzw. bin zufrieden. Die abnehmbaren Führungsstäbe waren ein klein wenig fummelig zu montieren, aber schon mit wenig Übung auch unproblematisch. Bei Gatco sind sie fest montiert, oder? An der Stelle könnte sich ein Live-Vergleich im Laden lohnen. Was mich ziemlich (positiv) gekickt hat war der ganz feine Lansky-Stein, bzw.dessen Ergebnisse. Hui. :)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • eigendlich sieht es mit dem Lansky-System fast gleich aus.
    Ich hab auch "nur" das von Lansky, das ein wenig teurer zu sein scheint.
    Von der Handhabung ist es ein wenig umständlich.
    Das Messer muss eingespannt werden, mit einem Schraubendreher noch mal fester fixiert.
    Trotzdem passiert es immer wieder, dass sich das Messer aus der Verspannung löst.
    Macht man es aber mit der geforderten Ruhe und Gelassenheit, so gibt es deutlich bessere Ergebnisse wie ein Schleifstein - wenn man keine grosse Erfahrung im Messerschleifen hat.

    Ich erwische mich immer öfter, daß ich Küchenmesser doch mit diesem brutalen "Durchziehschleifstein" bearbeite. Geht schneller aber das Messer ist schneller wieder stumpf.

    Die Guten werden mit dem Lansky geschliffen und dann auch kaum gebraucht. ;)

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)