Jagdschein ?

Es gibt 116 Antworten in diesem Thema, welches 27.400 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. September 2007 um 18:07) ist von Floppyk.

  • Zitat

    Original von AD-iceman
    Ich zitiere mal von einer anderen Website in der das sehr gut erläutert wird:

    Doch Indizien wie z.B. Hochsitze dirket am Feld belegen, es handelt sich um verbotene Wildfütterungen.

    Sorry, aber das ist meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn!
    Ich kenne selbst einige Jäger und Landwirte in meiner Nähe.
    In dem einen Revier hat zum Beispiel der eine Bauer mehrere Maisfelder (ziemlich große). Der Jäger ist verplicht dafür zu Sorgen, dass in seinem Revier (in dem die Maisfelder sind) kein Wildschaden entsteht. Diesen müsse er dem Bauern nämlich erstetzten.

    Das heisst der Jäger muss in der Maissaison bei jedem, egal wie beschissenem, Wetter draussen sitzen und aufpassen das die Schweine nicht die Maisfelder zerstören. Aus dem Grund stehen am Maisfeld natürlich auch Hochsitze!

    Ich saß auch schon einige Abende drausse um Wildschweine zu verscheuchen falls welche gekommen wären.


    Soviel auch zum "der Natur überlassen". Was meisnt du wie schnell die Bauern auf die Barrikaden gehen würden, weil die im Moment schon ziemlich große Wildschweinpopulation ihnen die Ernte versauen würde?
    Und ohne Abschüsse würden die sich noch um einiges schneller Vermehren.

    SSWs: Reck Miami 92F vernickelt, Reck Miami 92 und 2X ME 38 Compact 1X vernickelt
    Softairs: CA SLR 105 A1, HFC M92 CO2, ASG R-357, Mossberg M500 und eine billige Umarex Navy Commando
    Sonstiges: Recurvebogen, "Panzer II"-Armbrust und ne Schleuder

    Einmal editiert, zuletzt von XXL (13. September 2007 um 13:35)

  • Zitat

    Original von AD-iceman
    Wirtschaftlich gesehen ist es natürlich Unsinn sich etwas zu kaufen was man eh hat, aber moralisch gesehen nicht, weil du die Fische nicht töten musst.
    Es werden eh viele im Überfluss gefangen, du könntest also deine Fische leben lassen und die aus dem Supermarkt kaufen, es ist nicht zwingend notwendig sie zu töten.

    Sorry aber dann würde ich - zumindest in meiner Sicht - jemand anderen dazu bringen statt mir für mich zu töten. Und das möchte ich persönlich nicht. Zudem ich qualitativ ambivalente Produkte höchstens im Feinkostladen bekomme, wo diese unter denselben Bedingungen gehalten werden wie ich es mache, und auch auf dieselbe Art und Weise sterben.

    Zitat

    Original von AD-iceman
    Bei uns zb gibt es Mäuse, aber durch unsere Katzen brauchen wir die nicht zu töten, das erledigt die Natur selbst und trotzdem wird es hier immer Mäuse geben, da die Natur ein Gleichgewicht hält, ganz ohne unser zutun.

    Seit wann gehören die Menschen nicht mehr zur Natur selbst? Und dir ist schon auch bewusst dass Katzen oft stundenlang mit den Mäusen spielen bevor sie ihnen das Leben endgültig nehmen?
    Apopro Katzen, bei denen ist es doch genauso. Der Großteil von diesen Tieren hätte es nie nötig sich selbst das Futter zu fangen da es ihnen zur Verfügung gestellt wird. Wieso jagen diese dann noch immer?

    Übrigens, ist mir im Eifer des Gefechtes bisher garnicht eingefallen: du kritisierst bei den Jägern immer die Rehe, und nennst als Alternative die Rinder. Dir ist aber schon bewusst dass ein Rind ein sehr viel anderes Tier (also auch vom Fleisch) ist als ein Reh? Und was machen wir dann wenn jemand Rehfleisch möchte? Mir ist nämlich noch keine Industriehaltung von Rehwild bekannt (außer du siehst die Gatterhaltung auch als Industrie ..).

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • Was die Selbstregulierung der Natur angeht, so bin ich anderer Meinung.
    Das würde nur funktionieren, wenn ein sich selber regelndes Ökosystem entstehen würde. Ich wüsste aber nicht, wie man das in einem so dicht besiedeltem Land wie dem unseren machen sollte.
    Dazu kommt, das für ein solches System zumindest die Nachbarländer mitziehen. Und da bin ich ehrlich gesagt überzeugt, das ich das nicht erleben werde. Von der ganzen Welt will ich gar nicht reden.


    Und es gibt Schädlinge. Wenn es ein Organismus, egal welcher Art, die Nahrungsgrundlage der Menscheit in erheblichem Umfang schädigt, ist das ein Schädling. Wenn ein Organismus Wirtschaftsgüter schädigt, ist es auch ein Schädling.
    Sicherlich hat der Mensch dazu beigetragen bzw. dem Organismus die Grundlagen geschaffen einer zu werden, aber das ändert nichts an der Tatsache als solche. Sage doch mal dem Bauern in XY, das er seine Familie nicht mehr ernähren kann, weil die Tiere die ihm die Ernte wegefressen haben, doch gute Tiere sind, die es zu schützen gilt. Ichb glaube ich weiss, was er dir antworten wird.

    Was unser Nager, der Gattung Mus musculus und Rattus norwegicus angeht, so unterschätzt du diese intelligenten Säugetiere erheblich.
    Sie sind seit der Mensch sesshaft geworden ist an unserer Seite und kennen uns viel besser, als wir sie. Es ist illusorisch sich einzubilden, das man dem Problem mit " natürlichen " Regularien herr werden würde.
    Und so einfach ist es nicht, den Tieren die Lebensgrundlage zu entziehen.
    Dazu sind sie viel zu intelligent um nicht ihren Anteil zu bekommen.
    Ferner wird das Problem größer, je mehr Menschen zusammen leben.

    Hier im Pott, einem der dichtesten Siedlungsräume in Europa, wüsste ich nicht, wie man den Tieren die Lebensgrundlage so einfach entziehen könnte.
    Und auch nicht, wie man hier ein sich selber regulierendes, großflächiges Ökosystem hinbekommen sollte.

    Es sei denn, man siedelt alle hier lebenden Menschen um und überlässt das Land wieder der Natur.
    Nur wohin damit ?

    Dirk

  • Zitat

    Original von Helfred
    Hey, AD-Iceman

    Vielleicht sollten wir den Menschen abschaffen ?
    Der stört doch nur ?
    Oder ?

    Naja, ökologisch gesehen ist er der größte Schädling und wenn man dann noch bedenkt wie schnell er sich vermehrt.
    Vielleicht sollte man deinen Vorschlag in Erwägung ziehen, ich meine für die Jäger gäbe es dann noch ein weiteres bejagbares "Stück".....

    Zitat

    Original von XXL
    Sorry, aber das ist meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn!
    Ich kenne selbst einige Jäger und Landwirte in meiner Nähe.
    In dem einen Revier hat zum Beispiel der eine Bauer mehrere Maisfelder (ziemlich große). Der Jäger ist verplicht dafür zu Sorgen, dass in seinem Revier (in dem die Maisfelder sind) kein Wildschaden entsteht. Diesen müsse er dem Bauern nämlich erstetzten.

    Darum wird in dem Text auch von einem Indiz und nicht von einem Beweis gesprochen. Fakt ist einfach das zugefüttert wird um die Population groß zu halten, dadurch entstehen größere Wildschäden und die geben den Jägern den Grund zum Abschuss.

    Das hier ist der wichtige Satz:

    "Das deutsche Wildschweinproblem ist jägergemacht!"

    Und das wird auch plausibel begründet, einfach mal ganz durchlesen.

    Zitat

    Original von XXL
    Soviel auch zum "der Natur überlassen". Was meisnt du wie schnell die Bauern auf die Barrikaden gehen würden, weil die im Moment schon ziemlich große Wildschweinpopulation ihnen die Ernte versauen würde?
    Und ohne Abschüsse würden die sich noch um einiges schneller Vermehren.

    Wie oben schon geschrieben ist das Problem hausgemacht und und wird auch bewusst weiter so gehalten um den Abschuss zu rechtfertigen.

    Ich sage nicht das es ohne diese Eingriffe (zufüttern usw) keine Wildschäden gäbe, ich selbst sage auch das wir unsere Nahrungsquellen schützen müssen, zur Not auch durch abschuss.
    Aber, die Jäger müssten garnicht soviele töten wenn sie die Population nicht künstlich groß halten würden, klingt doch logisch oder?

    Zitat

    Original von Promo
    Sorry aber dann würde ich - zumindest in meiner Sicht - jemand anderen dazu bringen statt mir für mich zu töten. Und das möchte ich persönlich nicht. Zudem ich qualitativ ambivalente Produkte höchstens im Feinkostladen bekomme, wo diese unter denselben Bedingungen gehalten werden wie ich es mache, und auch auf dieselbe Art und Weise sterben.

    Nein, du würdest ihn nicht dazu bringen für dich zu töten, er tötet sie sowieso, darum ist es zusätzlich.

    Ich persönlich finde es besser wie du es machst, ich glaube dir sehr gern das deine Fische es besser haben als die in einer Zucht, aber objektiv gesehen ist es ein zusätzliches töten.

    Zitat

    Original von Promo
    Seit wann gehören die Menschen nicht mehr zur Natur selbst? Und dir ist schon auch bewusst dass Katzen oft stundenlang mit den Mäusen spielen bevor sie ihnen das Leben endgültig nehmen?
    Apopro Katzen, bei denen ist es doch genauso. Der Großteil von diesen Tieren hätte es nie nötig sich selbst das Futter zu fangen da es ihnen zur Verfügung gestellt wird. Wieso jagen diese dann noch immer?

    Das der Mensch zur Natur gehört versteht sich von selbst, ich dachte es wäre klar was ich meine wenn ich auf dieses Thema bezogen sage die Natur regelt sich selbst.

    Zu den Katzen, ich lebe mit Katzen zusamme seit ich denken kann, aber ich habe noch nie eine Katze Stundenlang mit ihrer Beute Spielen sehen, allenfalls 15 Min, das liegt daran das unsere Hauskatzen nicht mehr aus Hunger jagen sondern weil sie trieb und instinktgesteuert sind.

    Wenn wir Menschen Triebe als Rechtfertigung für die Jagd benutzen, stellen wir uns damit eine Evolutionsstufe runter.

    Zitat

    Original von Promo
    Übrigens, ist mir im Eifer des Gefechtes bisher garnicht eingefallen: du kritisierst bei den Jägern immer die Rehe, und nennst als Alternative die Rinder. Dir ist aber schon bewusst dass ein Rind ein sehr viel anderes Tier (also auch vom Fleisch) ist als ein Reh? Und was machen wir dann wenn jemand Rehfleisch möchte? Mir ist nämlich noch keine Industriehaltung von Rehwild bekannt (außer du siehst die Gatterhaltung auch als Industrie ..)

    Dann hast du mich falsch verstanden, ich beziehe mit nicht speziell auf Rehe, ich stelle die ganze Jagd an sich in Frage, oder vielmehr ob sie in den Umfang wie sie heute betrieben wird und vor allem als Hobby eine Berechtigung hat, meine Meinung dazu dürfte ja bekannt sein.

    In diesem Thema ist es Haarspalterei ob die korrekte Bezeichnung Industrie oder Gatterhaltung ist, es geht darum zu sagen das viele Restaurants ihr "Wildfleisch" aus (dann eben: ) Gatterhaltung beziehen.
    Und somit ist das auch kein Argument für die Jagd.

    Zitat

    Original von HaPfco2
    Was die Selbstregulierung der Natur angeht, so bin ich anderer Meinung.
    Das würde nur funktionieren, wenn ein sich selber regelndes Ökosystem entstehen würde. Ich wüsste aber nicht, wie man das in einem so dicht besiedeltem Land wie dem unseren machen sollte.
    Dazu kommt, das für ein solches System zumindest die Nachbarländer mitziehen. Und da bin ich ehrlich gesagt überzeugt, das ich das nicht erleben werde. Von der ganzen Welt will ich gar nicht reden.

    Ich behaupte nicht das wir ein perfektes Ökosystem schaffen würden wenn wir uns nur raushalten würden, aber die Natur regelt sich mehr und schneller als wir es ihr zutrauen, vorallem dann wenn die Menschen die "Probleme" nicht bewusst und künstlich schaffen.

    Zitat

    Original von HaPfco2
    Und es gibt Schädlinge. Wenn es ein Organismus, egal welcher Art, die Nahrungsgrundlage der Menscheit in erheblichem Umfang schädigt, ist das ein Schädling. Wenn ein Organismus Wirtschaftsgüter schädigt, ist es auch ein Schädling.
    Sicherlich hat der Mensch dazu beigetragen bzw. dem Organismus die Grundlagen geschaffen einer zu werden, aber das ändert nichts an der Tatsache als solche. Sage doch mal dem Bauern in XY, das er seine Familie nicht mehr ernähren kann, weil die Tiere die ihm die Ernte wegefressen haben, doch gute Tiere sind, die es zu schützen gilt. Ichb glaube ich weiss, was er dir antworten wird.

    Jedes Tier hat in der Natur eine Aufgabe und Daseinsberechtigung, die Natur kennt keine Schädlinge, den "Titel" haben wir Menschen erfunden und verleihen ihn auch, das wollte ich sagen als ich schrieb es gibt keine Schädlinge, es mir mehr um die Bezeichnung.

    Wie schonmal geschrieben finde ich auch das unsere Nahrungsquellen (zb Felder) geschützt werden müssen, zur Not auch durch Abschuss.
    Nur würde ich dem Bauer in XY (Aktenzeichen?) versuchen zu erklären das wir Menschen die Schäden minimieren könnten wenn wir die Wildpopulationen nicht künstlich hochhalten würden zb indem wir die natürlichen Feinde minimieren.

    Zitat

    Original von HaPfco2
    Was unser Nager, der Gattung Mus musculus und Rattus norwegicus angeht, so unterschätzt du diese intelligenten Säugetiere erheblich.
    Sie sind seit der Mensch sesshaft geworden ist an unserer Seite und kennen uns viel besser, als wir sie. Es ist illusorisch sich einzubilden, das man dem Problem mit " natürlichen " Regularien herr werden würde.
    Und so einfach ist es nicht, den Tieren die Lebensgrundlage zu entziehen.
    Dazu sind sie viel zu intelligent um nicht ihren Anteil zu bekommen.
    Ferner wird das Problem größer, je mehr Menschen zusammen leben.

    Hier im Pott, einem der dichtesten Siedlungsräume in Europa, wüsste ich nicht, wie man den Tieren die Lebensgrundlage so einfach entziehen könnte.

    Nein, ohne Ratten und Mäuse leben zu wollen ist wirklich illusorisch, müssen wir doch auch garnicht oder? Gestehen wir ihnen doch auch das Recht auf dasein zu, die "große Gefahr" die von ihnen ausgeht ist zum großen Teil eh nur Panikmache.
    Das die Tiere erstklassige Überlebenskünstler sind ist mir bekannt, sie wird es warscheinlich auch dann noch geben wenn wir längst weg sind.
    Ich sage nur das wir ihre Vermehrung teilweise aus bequemlichkeit begünstigen.

    Zitat

    Original von HaPfco2
    Und auch nicht, wie man hier ein sich selber regulierendes, großflächiges Ökosystem hinbekommen sollte.

    Leider garnicht (oder zum Glück, denn dazu müssten wir verschwinden und mir gefällts hier), aber wir könnten die Natur sich viel mehr sich selbst regulieren lassen, denn das kann sie.

    Zitat

    Original von HaPfco2
    Es sei denn, man siedelt alle hier lebenden Menschen um und überlässt das Land wieder der Natur.
    Nur wohin damit ?

    Naja, es wird doch schon seit längerem nach anderen bewohnbaren Planeten geforscht.........


    Gruß Michael

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
    (Rene Descartes, fr. Mathematiker u. Philosoph, 1596-1650)

  • Dann will ich auch nochmal dazusenfen ;)

    Auch ohne die Jagd würde sich das eine oder andere Gleichgewicht einstellen. Zahlenmäßig würde es in den meisten Wäldern, vor allem den Staatswäldern, mehr Rehe geben. Da die nämlich Bäume verbeißen und damit der Holzwirtschaft schaden, hält man dem Bestand gering. Also nix mit "die Jäger halten den Bestand absichtlich hoch".

    Regulieren würde sich die Sache dann über Seuchen und Hunger, vor allem im Winter. Jetzt die Frage, was ist humaner: Das Reh verhungert im Winter, oder der Jäger gibt ihm über den Winter Mais und schiesst das Tier dann im Sommer? Im Fall #2 lebte das Tier länger UND musste nicht langsam verhungern.

    Und schließlich, AD-iceman: Du tötest die Mäuse nicht, sondern hast eine Katze und damit ein reines Gewissen, weil das dann "natürlich" war? Wären Jäger, die mit einer Hundemeute jagen, dann auch für dich akzeptabel? Bedenke: Katzen kommen in Deutschland nicht natürlich vor und, im Gegensatz zum Jäger haben sie keinen Abschussplan. Ob Rotkehlchen oder Maus, ist der Katz egal. Ich bin selber ein Katzenfreund, aber man muss sich im klaren sein, dass die ökologischen Auswirkungen von Katzen, besonders auf Bodenbrüter, nicht gerade rosig sind.
    Ich muss für alles Verantwortung übernehmen, was ich tue, direkt und indirekt. Wenn ich eine Mausefalle stelle, töte ich eine Maus. Wenn ich eine Katze halte, töte ich Kleintiere. Wenn ich Bananen kaufe, begase ich Schiffe mit Schädlingsbekämpfungsmitteln. Wenn ich einen Auftragsmörder bezahle, bin ich selbst ein Mörder. Wenn ich im Supermarkt Fische kaufe, wurden diese abgefischt (und ich kann nicht einfach sagen "die wurden ja eh im Überfluss gefischt" - sonst könntest du ja auch Rehfleisch essen, wenn die Jäger im Überfluss Rehe schiessen würden ;-))

    Einmal editiert, zuletzt von tetrahydrofuran (13. September 2007 um 15:50)

  • Mein guter Ad-Iceman,
    ich weiß ja nicht ob es besser ist ein geschossenes Reh zu essen welches geschossen werden musste weil wir(bzw. die Jäger) Futter verteilen und die Rehe sich daher vermehren, aber mit ist noch nichts zu Ohren gekommen das es seuchenbedingt zu Massenabschüssen gekommen ist in denen vorsorglich ganze Bestände ausradiert werden wie es z.B. bei BSE, M.uK. S. oder Vogelgrippe passiert. Also so viel zu Massentierhaltung und co. Da gehen schnell mal 200000 Vieher über den Jordan und da kannst Du ja mal zuschauen.

    Ich persönlich kaufe mir 2 Rehe im Jahr beim Jäger, zerlege diese und esse davon mit meiner Familie das ganze Jahr. Und dies hat folgende Gründe:
    1. Das Tier hatte bis zum Abschuss ein weit aus besseres Leben als jedes in der Massentierzucht(und damit meine ich auch Bauern mit Feldern) aufgezogenes Tier.
    2. Das Fleisch ist zu 100% frisch!
    3. Ich verwerte alle Teile des Rehs(Fleisch, Knochen, Decke)
    4. Es ist gesünder als Rind- oder Schweinefleisch.
    5. Es ist billiger!!!

    Und um den noch eins draufzusetzen: Ich werde meinen Jagdschein 2008 anfangen und bin verdammt Stolz darauf. Nicht weil ich dann Tiere tot schießen kann oder Blutgeil bin, sondern weil ich dazu beitragen möchte die Natur und die Tiere die darin leben zu unterstützen.
    Gruß,
    Mansour

    >> HW35 Black Silence, Suhl Modell 300, Baikal IJ60, FWB 300S, Crosman Mod 1008, Compound 55lb, Recurve 38lb <<

  • Zitat

    Original von AD-iceman

    Den Stich spürt das Tier nichtmehr, da es durch die Zange in sekunden betäubt ist, ebenso beim Bolzenschußgerät. Deswegen werden auf Schlachthöfen auch selten Nachsuchen stattfinden...

    [

    hmh, schön wenn es so wäre.
    Hier mal was für starke Nerven (VORSICHT nichts für empfindliche Menschen): http://www.youtube.com/watch?v=vKvWi6yS4pc

    und dort gibt's noch mehr "tolle" Videos, die einen zum Vegetarierer machen könnten.

  • Zitat

    Original von mahlzeit

    hmh, schön wenn es so wäre.
    Hier mal was für starke Nerven (VORSICHT nichts für empfindliche Menschen): http://www.youtube.com/watch?v=vKvWi6yS4pc

    und dort gibt's noch mehr "tolle" Videos, die einen zum Vegetarierer machen könnten.

    Hey,
    Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg. Ich find das gar nicht so toll ;D ;D ;D

    >> HW35 Black Silence, Suhl Modell 300, Baikal IJ60, FWB 300S, Crosman Mod 1008, Compound 55lb, Recurve 38lb <<

    Einmal editiert, zuletzt von Mansour (13. September 2007 um 16:44)

  • Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Dann will ich auch nochmal dazusenfen ;)

    Sehr gerne, ich bin ja hier. ;)

    Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Auch ohne die Jagd würde sich das eine oder andere Gleichgewicht einstellen. Zahlenmäßig würde es in den meisten Wäldern, vor allem den Staatswäldern, mehr Rehe geben. Da die nämlich Bäume verbeißen und damit der Holzwirtschaft schaden, hält man dem Bestand gering. Also nix mit "die Jäger halten den Bestand absichtlich hoch".

    Das Jäger den Bestand absichtlich hoch halten um mehr schießen zu können ist einfach Fakt und nicht wegzudiskutieren.
    Wenn die natürlichen Feinde der Rehe nicht bejagd werden würden, würden in den meisten Wäldern (auch Staatswälder) auch die Verbißschäden in einem akzeptablen Rahmen bleiben.

    Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Regulieren würde sich die Sache dann über Seuchen und Hunger, vor allem im Winter. Jetzt die Frage, was ist humaner: Das Reh verhungert im Winter, oder der Jäger gibt ihm über den Winter Mais und schiesst das Tier dann im Sommer? Im Fall #2 lebte das Tier länger UND musste nicht langsam verhungern.

    Ach, dann ist es also ein reiner Akt der Tierliebe?
    Die Natur ist in unseren Augen teilweise grausam, aber das ist die natürliche selbstregulierung.

    Und bitte, der Jäger macht das nur weil er das Tier schießen will, aus keinem anderen Grund.

    Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Und schließlich, AD-iceman: Du tötest die Mäuse nicht, sondern hast eine Katze und damit ein reines Gewissen, weil das dann "natürlich" war?

    Ja, das ist Natur.

    Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Wären Jäger, die mit einer Hundemeute jagen, dann auch für dich akzeptabel?

    Nein, weil die Hunde nur die Befehle der Menschen ausführen, also jagd da eigentlich wieder der Mensch, nur halt mit dem Hund als "Waffe".

    Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Bedenke: Katzen kommen in Deutschland nicht natürlich vor und, im Gegensatz zum Jäger haben sie keinen Abschussplan. Ob Rotkehlchen oder Maus, ist der Katz egal. Ich bin selber ein Katzenfreund, aber man muss sich im klaren sein, dass die ökologischen Auswirkungen von Katzen, besonders auf Bodenbrüter, nicht gerade rosig sind.

    Das ist nur bedingt richtig, der Luchs war/ist hier heimisch und der Luchs gehört wie die Hauskatzen oder die Tiger zur Familie der Katzen (Felidae), also ist die Katze nicht soo fremd in unserer Region.

    Katzen brauchen keinen Abschussplan, keine Tierart rottet eine andere aus.


    Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    ....kann nicht einfach sagen "die wurden ja eh im Überfluss gefischt" - sonst könntest du ja auch Rehfleisch essen, wenn die Jäger im Überfluss Rehe schiessen würden ;-))

    Tun sie aber nicht (zumGlück), bei dem Vergleich ging es darum zu zeigen auf was wir eher verzichten können, Jagd oder Mast und realistisch gesehen, fällt die Antwort eindeutig aus.

    Gruß Michael

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
    (Rene Descartes, fr. Mathematiker u. Philosoph, 1596-1650)

  • Zitat

    Original von AD-iceman
    Nein, du würdest ihn nicht dazu bringen für dich zu töten, er tötet sie sowieso, darum ist es zusätzlich.

    Ich persönlich finde es besser wie du es machst, ich glaube dir sehr gern das deine Fische es besser haben als die in einer Zucht, aber objektiv gesehen ist es ein zusätzliches töten.


    Das sehe ich anders.
    Wenn jetzt, rein hypotetisch, jeder Mensch auf sagen 50% seines jährlichen Fischeinkaufs verzichten würde, würde vllt 1-2 Jahre in der gleichen Menge weitergefischt.
    Dann würden aber durch den auf die Hälfte verkleinerten Absatzmarkt ein bestimmter Teil der Fischindustrie eingehen und die Fangzahlen zurückegehen.
    Is ja klar, wenn die Fischer ihren Fisch nicht loswerden, fischen sie weniger, bzw hören ganz auf, da es sich nichtmehr rentiert.

    Wenn ich jetzt auf sagen 30% meines Fleischkunsums verzichte und ab und zu Wild esse (zb 10% der meiner Jahresgesamtmenge) hat das einen, wenn auch ziemliche kleinen, Einfluss auf die Fleischindustrie.
    Wenn das jetzt (was meiner Meinung nach der Fall ist) mehr Leute sowas machen, geht halt zB eine Massentierzucht sonstwo zu Grunde, und es werden weniger Tiere geschlachtet. Natürlich nicht augenblicklich, aber auf ein paar Jahre gesehen schon.


    Wollt aber auch nochmal sagen, das ich so eine bis jetzt relativ sachliche Disskussion ziemlich hohem Niveau sehr gut finde.

    SSWs: Reck Miami 92F vernickelt, Reck Miami 92 und 2X ME 38 Compact 1X vernickelt
    Softairs: CA SLR 105 A1, HFC M92 CO2, ASG R-357, Mossberg M500 und eine billige Umarex Navy Commando
    Sonstiges: Recurvebogen, "Panzer II"-Armbrust und ne Schleuder

    Einmal editiert, zuletzt von XXL (13. September 2007 um 17:02)

  • Nichts gegen eine Diskussion, aber mir drängt sich hier folgendes auf:
    Die eine Seite bringt Argumente zu einem jahrtausende alten Thema, die andere Seite sagt ständig: "Nein, das ist falsch, weil es so ist."
    "Weil es so ist" ist aber kein Argument, sondern in meinen Augen Verbohrtheit.
    Schade eigentlich, dass nicht beide Seiten über die Argumente der anderen nachdenken und irgendwo und irgendwann aufeinander zugehen.
    Wenn das aufeinander Zugehen allerdings nicht gewollt ist, dann ist auch eine Diskussion in dieser Form unnütz, da nur "blabla", welches den "Anderen" gar nicht interessiert.

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Zitat

    Original von AD-iceman
    Katzen brauchen keinen Abschussplan, keine Tierart rottet eine andere aus.

    Oh, da würde mich mal brennend interessieren, wie du zu dieser Ansicht kommst...
    Also an realen Beispielen verdeutlicht bitte, nicht mit Hinweis auf das (heute nicht mehr existierende) natürliche Gleichgewicht. Das hat der Mensch schon seit etlichen Jahrzehnten fast weltweit ausser Kraft gesetzt.

    Das Problem ist doch, dass jede jagende Tierart "versucht" seine Beute auszurotten und nur deshalb nicht erfolgreich ist, da jede Population, die es tatsächlich schafft, sich selbst die Nahrungsgrundlage entzieht und somit von der Bildfläche verschwindet.
    Und genau dieser Regelmechanismus ist bei Hauskatzen nicht gegeben, da sie ja nicht auf die gejagte Beute als Nahrung angewiesen sind, sondern vom Menschen "subventioniert" werden.

  • Zitat

    Original von Oblatixx
    Nichts gegen eine Diskussion, aber mir drängt sich hier folgendes auf:
    Die eine Seite bringt Argumente zu einem jahrtausende alten Thema, die andere Seite sagt ständig: "Nein, das ist falsch, weil es so ist."
    "Weil es so ist" ist aber kein Argument, sondern in meinen Augen Verbohrtheit.
    Schade eigentlich, dass nicht beide Seiten über die Argumente der anderen nachdenken und irgendwo und irgendwann aufeinander zugehen.
    Wenn das aufeinander Zugehen allerdings nicht gewollt ist, dann ist auch eine Diskussion in dieser Form unnütz, da nur "blabla", welches den "Anderen" gar nicht interessiert.

    Ich muss da kurz einmal vom Thema abweichen, aber in meiner Sicht ist das die beste Diskussion die ich hier seit längerem auf co2air.de gesehen habe. Noch nie wurde so sachlich begründet und ohne persönliche Angriffe argumentiert. Es findet alles auf einem extrem hohen Niveau statt, und auch wenn "niemand gewonnen" hat (wie du es hier nennst, da beide Seiten verbohrt sind) finde ich sie dennoch äußerst sinnvoll. Ich bekomme so einen Einblick in eine andere Sichtweise und ich kann seinen Standpunkt auch verstehen (was aber nicht heißt dass ich meine Sichtweise verändere). Und alleine wegen dem finde ich den Thread hervorragend - habe ich auch mit 10-Daumen rauf bewertet, leider ist er von vorher noch zu schlecht bewertet.

    Schön wäre es wenn ein Mod diese Diskussion loslösen könnte vom ursprünglichen Thread und verschieben würde ;)

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • ...Im günstigsten Fall steht am Ende einer Diskussion die Lösung eines Problems, ein für alle Beteiligten annehmbarer Kompromiss oder eine beidseitige Erkenntnis...

    Dazu wird's wohl hier nicht kommen, jeder beharrt ja felsenfest und resistent gegen jeden Überzeugungsversuch auf seinem Standpunkt ... ;) aber...

    ...Aber auch ohne dies ist eine Diskussion eine Möglichkeit den Standpunkt einer anderen Seite kennen zu lernen und von bisher unbekannten neuen Seiten zu erfahren...

    da geb ich Promo recht, selten ist in einem Forum so "seriös" ohne große peinliche Ausfälle gegen den einen oder anderen Gesprächsteilnehmer miteinander umgegangen worden. Vielleicht auch, weil's hier nicht gerade ein klassisches Jagd- oder Tierschutzforum ist, dort sieht sowas nämlich gänzlich anders aus.

    Daher danke für die interessante Lektüre hier.

    Gruß und schönes Wochenende,

    Thorsten

    P.s.: Den Jagdschein mach ich denoch ;)

    FWR-Mitglied Nr.: 30917

  • Zitat

    Original von AD-iceman
    Frag doch in nem Jagdforum, dies ist ein Forum für freie Waffen.

    Michael

    Ps.: Auch wenn nix bringt: Jägerlogik

    Der Link ist wirklich lesenswert. Vor allem die Zahlen sind erschreckend. Dass alleine jährlich über 350.000 Haustiere von Jägern ermordet werden, hat mich schockiert. Da sollte so mancher Halter seinen vermissten Hund wohl mal eher beim nächsten Jäger, statt im Tierheim suchen :evil:

    Alle Rechte an Beiträgen und Bildern vorbehalten!

  • Zitat

    Original von andi46
    Da sollte so mancher Halter seinen vermissten Hund wohl mal eher beim nächsten Jäger, statt im Tierheim suchen :evil:

    Da kann er lange suchen... O-Ton eines Ausbilders "!" bei der Landesjägerschaft:

    "Das wichtigste Gerät beim Jagen ist der Spaten."

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Zitat

    Original von andi46
    SSS - Schießen, Schaufeln, Schweigen ???

    Genau das ist es offenbar was dort vermittelt wird.

    Wie gesagt, es sei denn man kennt einen der auch mal ein Wildschwein-Spanferkel will. :confused2:

    Ne ne, da bleib ich lieber beim Angeln. Da geht es nicht mal halb so krass zu. Alleine der Ansatz das sich alle unsere Vereinsgewässer auch selber Regulieren können, und besetzt wird was laut Fangliste raus kam.

    Als Angler wildert man Raubfische aus, kannst ja mal einem Jäger vorschlagen wieder Wölfe in den Deutschen Wäldern zuzulassen. Selbst ein einziger Braunbär und nicht mal eine Hand voll Luchse war denen ja schon zu viel.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Erklärbär: Sämtliche Jäger, die ich kenne, begrüßten Bruno, den Bären und hielten den Abschuss für unnötig. Sämtliche Jäger, die ich kenne, würden Wölfe in Deutschland begrüßen, ganz zu schweigen von Luchsen. Und schließlich, alle Jäger, die ich kenne sagten, dass sie niemals auf eine Katze schiessen würden, auch nicht, wenn sie im Wald herumläuft.

  • Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Erklärbär: Sämtliche Jäger, die ich kenne, begrüßten Bruno, den Bären und hielten den Abschuss für unnötig. Sämtliche Jäger, die ich kenne, würden Wölfe in Deutschland begrüßen, ganz zu schweigen von Luchsen. Und schließlich, alle Jäger, die ich kenne sagten, dass sie niemals auf eine Katze schiessen würden, auch nicht, wenn sie im Wald herumläuft.

    Kann ich bestätigen!Bis auf den Satz mit den Katzen.Alle Jäger die ich kenne sagen,sie würden auf eine Hauskatze schießen wenn sie im Wald herrumläuft.Und das ist meiner Meinung nach auch richtig, da sie einfach nicht in den Wald gehören und den Rest Gleichgewicht den es im Wald noch gibt durcheinander bringen.

    Zum Rest der Diskussion sage ich nur eins: Ich persönlich esse lieber Fleisch ,wo ich weiß,dass das Tier Glücklich und zufrieden im Wald gelebt hat,als dass es sich in einem Schlachthaus zu Tode hat quälen müssen.
    Und wer sagt, ich kaufe mein Fleisch,ich töte keine Tiere,der lügt.Ganz einfach deshalb weil ohne diese Nachfrage an Fleisch,ein Tier weiter gelebt hätte.

    Gruß ProNothe

    Einmal editiert, zuletzt von ProNothe (15. September 2007 um 00:54)