Hilferuf: Optische Kosmetik am EGR77

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.717 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Februar 2008 um 17:24) ist von Derringer.

  • Hallo, liebe Leute!
    Ich bin neu hier und bitte Euch um Hilfe bzw. praktische Tipps zur Frage, wie ich meinen gebrauchten EGR77 optisch wieder verbessern kann.

    Ich habe mir das gute Stück aus einem Inserat in der Zeitschrift "Visier" zugelegt: Ein tolles, frühes Sammlerstück mit PTB 233 und Beschu0 von 1980 (mittige Laufbohrung, kleine Laufsperre).

    Einziger Makel sind recht auffällige, hellgrau aufgehellte Stellen im Finish rechts- und linksseitig des Laufansatzes (eben da, wo beim Schuß die Flamme zwischen Trommel und Lauf herausschlägt).

    Der Vorbesitzer hat den Revolver nach eigener Aussage nur wenig geschossen, ihn jedoch nie gereinigt und innerhalb von 20 Jahren hinterläßt der Schmauch von (leider in den 80ern verwendeten) Schwarzpulver - Platzern so seine Spuren. :(

    Da ich den Erma für die Vitrine brauche, möchte ich hier kosmetisch tätig werden. Wer sagt mir, wie??
    Da es sich beim EGR77 ja um einen Spritzgußrahmen handelt, kommt Brünierpaste o.ä. ja nicht in Frage, oder??
    Wie steht´s mit schwarzem Klarlack (aus der Sprühdose)??

    WER HAT HIER ERFAHRUNGEN UND KANN MIR HELFEN??

    Schon jetzt herzlichen Dank und viele Grüße an alle!!

    Stefan

    Stefan Brandt

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Mach mal ein Foto!

    Dann habe ich vielleicht eine Meinung.


    Stefan


    Hallo, Stefan.
    Werde in dieser Woche mal zwei Fotos machen und einstellen, wäre dankbar für Deine Tipps, was ich da machen kann. Der User "Sgt. Elias" schrieb vor einiger Zeit in einem inzwischen geschlossenen Posting, man könne ... "optisch angegriffene SSW durch Behandlung mit schwarzem, hochtemperaturbeständigem Lack wieder wie neu machen". (Muß dann noch im Backofen eingebrannt werden, um eine haltbare Verbindung mit dem Metall einzugehen. Die SSW muß dazu komplett zerlegt und komplett lackiert werden). Halte ich im Prinzip für gut, habe aber doch Hemmungen, da die "Fellstellen" bei meinem EGR77 lediglich an zwei Stellen sind und die Waffe ansonsten das übliche, auch nach 27 Jahren noch tolle "Erma - Finish" hat. Ich möchte da also nichts "verschlimmbessern"...

    Was also tun??

    Liebe Grüße,
    Stefan

    Stefan Brandt

  • Reinige die Waffe mit WD 40 und lasse sie so, wie sie ist. Alles andere wäre eine Verschlimmbesserung.
    Zinkdruckguss wird gebeizt und nicht brüniert - was Erma im Übrigen sehr gut und haltbar gelöst hat. Trotzdem verbrennt die Beize im Feuerstrahl von NC oder SP Patronen. Reparieren könnte man es nur, wenn die Waffe komplett zerlegt und neu gebeizt würde.
    Das können nur die Hersteller oder evtl. einige Spezialisten ( Firmen ), nicht aber normale Verbraucher, da sie nicht an die Beizmittel herankommen und das Verfahren nicht öffentlich bekannt ist.

    Lackieren mit Einbrennlacken etc. kann man höchstens bei minderwertigeren SSW probieren, da die Gefahr, es zu verhuntzen, zu groß ist.

  • Hallo, liebe Leute.

    So - nun endlich habe ich ein paar Fotos von meinem "Sorgenkind" gemacht und werde jetzt versuchen, die hier reiszustellen. Ihr seht:

    1. Ich habe noch nicht wirklich etwas an der Kosmetik der hellen Stellen gemacht (ein Versuch mit Klever -. Schnellbrünierer schlug kläglich fehl und bewirkte nicht einmal eine oberflächliche Nachdunklung!

    2. Die beiderseitigen Stellen am Laufansatz sehen wahrlich übel aus (das Foto bringt´s ganz realistisch rüber). Ob ich das so lassen möchte...?! Schön wäre, wenn mir einer von Euch einen guten Tipp geben könnte... .

    Ich bin sehr gespannt. Liebe Grüße...

    Stefan

  • Das am Laufansatz ist übelst verkrusteter Schmauch. Da kannst du mit einem Ultraschallbad was machen. Anschließend mehrere Tage in einen Ballistol durchweichten Lappen einwickeln und dann schrubben. Dann sieht das nicht mehr soo schlimm aus. So ähnlich sah mein 77er auch aus, den konnte ich allerdings etwas kurieren.

    So sieht das Teil halt aus wenn man die Waffe nicht ordentlich pflegt.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Sorry, ich sage es ganz deutlich: No Chance!

    Mit keinem bekannten Mittel wirst Du eine erhebliche Verbesserung erreichen.

    Entweder Du lässt die ganze Waffe vernickeln, mit Lack oder einem sonstigen Überzug beschichten. Aber die bestehende Beizung ("Brünierung") lässt sich nicht wiederherstellen!

  • Hier schreibt mal der "User" Sgt Elias ;D

    Meine Methode ist nur für Gebrauchswaffen ohne höheren Wert..nicht für Sammlerwaffen. An Sammlerwaffen würde ich generell nicht verändern...auch nicht wenn der Zustand nicht mehr so gut ist! Lass ihn so wie er ist...

    Gruß, David

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Man kann aber auch bei einigen EGR77, am gegenüberliegenden Ende der Trommel im Bereich des Schlagbolzens ähnliche Abnutzungsspuren am Rahmen erkennen. Was ist das? Kann sich auch dort Schmauch absetzen? Habe vor einen gebrauchten EGR77 zu erwerben, will aber nicht einen Sammlerpreis investieren für eine Waffe, die unter mangelnder Pflege gelitten hat oder jahrelang ungereinigt herumlag. Mit normalen Gebrauchsspuren kann ich leben. Hat da jemand Erfahrung?

    Ohne Gaffee gönn mer nich gämpfn!

  • gunsmoke
    Da geht nix mehr.
    Ist nämlich bei Zinkdruckguß keine Brünierung sondern eher gebeizt und wenn das mal durch Pulverschmauch verbrannt ist, geht so gut wie nix mehr. Aber es ist trotzdem eine schöne Waffe, ein anständiger Gebrauchsrevolver eben. was machen da paar Spuren vom Benutzen ? Ich finde, mit Pachmayrgriffen sieht er noch besser aus, hier meiner: