Erfahrungen mit der Geco P 217

Es gibt 148 Antworten in diesem Thema, welches 20.990 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Januar 2008 um 22:00) ist von Tilvaltar.

  • Zitat

    Original von Derringer
    Aber so, wie ich es interpretiert habe, läuft das heutzutage. [...] Schreib´ sie doch einfach mal an, mal sehen, was sie dazu sagen. Nur das wird vielleicht was bringen. Hier im Forum kann man viel philosophieren.


    Recht hast du, aber gerade darüber, was du hier aufzählst, ist ja das, worüber ich mich die ganze Zeit aufrege. Wenn ich wieder mal nach einer Geco 217 schaue und meine Hunnies dafür ausm Fenster werfe, wird es nicht irgendeine sein, sondern eine mit G. Das Problem bleibt natürlich bestehen.

    Übrigens, die Geco 217, die ich kürzlich erst bei eGun gekauft hatte, ist wieder drin. Gleiche Beschreibung, trotz der Tatsache, dass der Verkäufer von mir darüber aufgeklärt wurde, dass das kleine G am Eck des Abzugsbügels einen großen Unterschied ausmacht. Ich will gar nicht wissen, wer sich das Ding diesmal an Land zieht.

    :evil:

    Einmal editiert, zuletzt von Tilvaltar (28. Dezember 2007 um 22:09)

  • Hoppla, Was geht denn hier ab ??? Da ist man mal kurz ein Tag nicht im Forum und schon ist der Thread doppelt so lang :confused2:

    @ Tilvaltar: Rege Dich lieber nicht darüber auf. Die Sache ist viel verzwickter, als Du denkst und die Tatsache, dass Erma nicht mehr existiert, ändert nichts an der Problematik. Bedenke, dass bei einer Neuzulassung einer SSW in Deutschland neben dem Hersteller (Erma) auch der Auftraggeber (RUAG), die PTB, das Beschußamt, sowie eventuelle Subunternehmer (im Fall der P217 wurde das Kunststoff-Griuffstück nicht bei Erma gegossen) ihre Finger im Spiel haben und damit eventuelle Fehler nicht umbedingt einwandfrei zuzuordnen sind. Auch gibt es eine Rechtsnachfolge von Erma in Form von Merkel in Suhl, welche meines Wissens die Produktionsaufzeichnungen aufbewahren müssen, damit das BKA bei Straftaten durch (scharfe) Ermawaffen nachvollziehen kann, wann die Waffe an welchen Kunden/Händler verkauft wurde. Lange Rede - kurzer Sinn: die Sache ist nicht einfach schwarzweiß, sondern beinhaltet viele Grauzonen. Erma hat seinerzeit alles zur Lösung der P217-Problematik getan, was letztendlich zusammen mit dem SR100-Debakel zur Insolvenz führte.

    SSW's können generell gefährlich verletzen und da bilden auch qualitativ hochwertige Ermas keine Ausnahme. Als Gegenbeispiel zeige ich mal ein orginales Erma-Werks-Belegstück aus dem Werksfundus:

    Die ansonsten neuwertige EGP881 wurde vom damaligen Besitzer neu gekauft und dann zu Silvester intensiv mit pyrotechnischer 15mm-Munition genutzt. Nachdem genügend "Dreck" die Entlastungsbohrungen und die Zündbohrung des Zusatzlaufes entsprechend verkleinert hatten, ist plötzlich beim Schuß der Gußschlitten gebrochen und damit der Schlitten nach hinten weggeflogen. Dieses Belegstück war neben anderen der Grund dafür, dass Erma seine Signalbecher mit größeren Bohrungen versah. Trotzdem sind die Becher mit den kleinen Bohrungen sicher und 1976 bis 1992 traten keine damit Probleme auf. Dann aber musste jemand "planlos" hunderte Schuß Signalmunition ohne Reinigung durchjagen und schon war das bis dahin nicht erkannte Problem präsent. Wie Du siehst, kann "Mißhandlung" einer SSW auch bei sicheren Modellen zu gesundheitlichen Schäden führen.....

    Bilder

    ----------------------- Jäger der verlorenen Erma's ------------------------
    --
    - Waffen- & Munitionssachverständiger, Spezialgebiet Erma ---
    ------------ bitte hier mithelfen, damit es hier weitergeht ------------

  • Zitat

    Original von flens69
    Erma hat seinerzeit alles zur Lösung der P217-Problematik getan, was letztendlich zusammen mit dem SR100-Debakel zur Insolvenz führte.


    Das wusste ich noch nicht. Dann war das wohl keine allzu große Firma ...

    2 Mal editiert, zuletzt von Tilvaltar (29. Dezember 2007 um 10:17)

  • Hallo und ein frohes Neues Jahr,

    dies ist mein erster Beitrag im Forum, allerdings lese ich schon länger fleissig mit. Die P217 ist meine erklärte Lieblingswaffe, genau wie die Glock 17. Letztere habe ich zwar mal in der Hand gehabt, mangels Möglichkeit und Berechtigung allerdings nie geschossen.

    Die erste, von mir genutzte, 217 war eine Anschaffung meines Vater. Ich selbst war noch ein wenig vom 18. Lebensjahr entfernt. Das gute Stück kam frisch vom Büchsenmacher und ohne G am Abzugsbügel, sie arbeitete recht zuverlässig. Nur die Magazine entleerten sich von allein wenn sie vollends gefüllt waren. Der Gang zum Büchsenmacher brachte uns eine neue Version mit G am Abzugsbügel ein, diese wurde später weiterverkauft - leider.

    Mittlerweile habe ich selbst einige SSW besessen und benutzt, zu viele um sie alle aufzuzählen. Doch die 271 ist und bleibt die zuverlässigste und sicherste von allen die ich je besessen habe. DAO und der hohe Abzugswiderstand, bei niedrigem Gesamtgewicht machen sie in meinem Augen zu einer ideal zu führenden SSW.

    Die einzige Vorraussetzung für eine reibungslose Funktion ist, dass die Mündungsdüse / Schraube sich nochim Lauf befindet, ansonsten repetiert die Waffe mit heutiger Munition nicht sauber und Stovepipes sind die Folge. Zuletzt habe ich das Silvester mit RWS Munition getestet. Ohne Schraube / Einsatz, nur Klemmer - mit funktionierte die Waffe 100% zuverlässig.

    Gute 80 Schuß habe ich ihr am Montag abverlangt und sie hat sauber, ganz ohne Probleme ihren Dienst getan. Mittlerweile ruht sie wieder frisch gereinigt und gefettet und wartet auf das nächste Silvester. :n1:

    Im übrigen gefällt mir die brünierte Version immer noch am besten. Die gebeizte Oberfläche leidet zwar mit der Zeit genau wie bei anderen SSW, doch wirkt die Waffe in der Ausführung äusserst realistisch. Die vernickelte Version sieht zwar ewig schick aus, passt meiner Meinung nach allerdings nicht zu einer Glock. Wie sehen das andere 217 Fans?

    Nicht verstehen kann ich die Designnörgler, die scheinbar vergessen das die damalige original Glock noch anders aussah und das Abzugssicherungspatent leider noch nicht ausgelaufen war.

    Ich hoffe wir kommen hier wieder back to topic und zu weiteren Erfahrungsberichten zu dieser aussergewöhnlichen SSW.

  • Zitat

    Original von Tyler_HH
    Die einzige Vorraussetzung für eine reibungslose Funktion ist, dass die Mündungsdüse / Schraube sich nochim Lauf befindet, ansonsten repetiert die Waffe mit heutiger Munition nicht sauber und Stovepipes sind die Folge. Zuletzt habe ich das Silvester mit RWS Munition getestet. Ohne Schraube / Einsatz, nur Klemmer - mit funktionierte die Waffe 100% zuverlässig.


    Hast du ein Foto der Mündung mit und ohne Düse zur Hand? Ich kann mir unter so einem Teil nichts vorstellen. Ragt es aus dem Lauf heraus? Wenn nicht, wie wird es hineingedreht?

  • Zitat

    Original von Tilvaltar


    Hast du ein Foto der Mündung mit und ohne Düse zur Hand? Ich kann mir unter so einem Teil nichts vorstellen. Ragt es aus dem Lauf heraus? Wenn nicht, wie wird es hineingedreht?

    Ich habe gerade nur Bilder von anderen Quellen zur Hand und kann keine eigenen Liefern. Diese Mündungsdüse, das ist sicherlich nicht der offizielle Begriff, wird eingeschraubt. Ohne diese wirkt die Mündung sehr realistisch, offen und riesieg und die Laufsperre ist gut zu erkennen.

    ohne diese Schraube / Düse:
    http://img132.imageshack.us/my.php?image=im000059bq6.jpg[/IMG]

    mit:
    http://img88.imageshack.us/my.php?image=egun030pn0xp6.jpg[/IMG]

    Ich hoffe die Bilder schaffen etwas Klarheit. Bei Bedarf liefere ich welcher von meiner Waffe nach.

    Bei vielen gebrauchten 217 fehlt dieses Teil, oder es sitzt auf Grund von Dreck sehr fest. Meine war gebraucht und ich habe viel Öl benötigt um diesen Einsatz zu lösen. Am besten geht das mit einer Spitzzange oder einem Schraubenzieher, jedenfalls muss der Gegenstand fest in der Öffnung sitzen. Anderfalls läßt sich die Schraube nicht entfernen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tyler_HH (2. Januar 2008 um 14:33)

  • Zitat

    Original von Tyler_HH
    Ich hoffe die Bilder schaffen etwas Klarheit.


    Ja, vielen Dank. War diese Düse Standardzubehör und bei jeder 217 dabei?

  • Zitat

    Original von Tilvaltar


    Ja, vielen Dank. War diese Düse Standardzubehör und bei jeder 217 dabei?

    Die erste 217 ohne G, von der ich weiter oben schrieb, hatte diese Düse bereits dabei. Daher gehe ich davon aus das sie zum Lieferumfang gehört. Vielen, gerade gebrauchten von Egun, fehlt sie. Für die Vitrine ist das gut, denn die Optik gewinnt.

    Wahrscheinlich kann jeder Büchsenmacher mit einem solchen Teil dienen, hat es vorrätig oder kann es besorgen. Das ist natürlich nur eine Vermutung von mir.

  • Zitat

    Original von Tyler_HH
    Wahrscheinlich kann jeder Büchsenmacher mit einem solchen Teil dienen, hat es vorrätig oder kann es besorgen. Das ist natürlich nur eine Vermutung von mir.


    Aber nur, wenn andere Waffen mit gleichem Mündungsgewinde ebenfalls mit solchen Düsen bestückt werden. Ansonsten dürfte es schwer werden, solch ein Kleinteil noch zu bekommen, denn schließlich verschwindet es schnell mal im Gras oder in einer Sofaspalte ...

  • Zitat

    Original von Tilvaltar


    Aber nur, wenn andere Waffen mit gleichem Mündungsgewinde ebenfalls mit solchen Düsen bestückt werden. Ansonsten dürfte es schwer werden, solch ein Kleinteil noch zu bekommen, denn schließlich verschwindet es schnell mal im Gras oder in einer Sofaspalte ...

    Das stimmt natürlich, allerdings hat meist jeder Büchsenmacher eine Wühlkiste oder einen Kleinteilefundus. Aktuelle Modelle müssten alle angepasst sein, würde ich mal tippen.

  • Hallöchen !
    Meine GecoP217 mit "G" hat auch ohne diese Düse (die in Wirklichkeit Madenschraube heißt *lol*) mit Umarex Munition funktioniert. Ansonsten hat fast jeder gut sortierte Büchsenmacher diese Madenschraube, die im Übrigen auch bei anderen Waffen verwandt wird. Das Gewinde der GecoP217 ist dasselbe wie bei jeder Erma.

    Einmal editiert, zuletzt von Derringer (2. Januar 2008 um 14:54)

  • Zitat

    Original von Derringer
    Hallöchen !
    Meine GecoP217 mit "G" hat auch ohne diese Düse (die in Wirklichkeit Madenschraube heißt *lol*) mit Umarex Munition funktioniert. Ansonsten hat fast jeder gut sortierte Büchsenmacher diese Madenschraube, die im Übrigen auch bei anderen Waffen verwandt wird. Das Gewinde der GecoP217 ist dasselbe wie bei jeder Erma.

    Huch? Den Beitrag hatte ich vorhin verpasst.. ??? Was mich allerdings überrascht ist die Tatsache, dass die 217 ohne die Madenschraube oder Staudruckdüse einwandfrei funktioniert hat. Weder die alte Waffe damals noch die jetzige haben ohne die Schraube einwandfrei funktioniert.

    Zudem bin ich bislang davon ausgegangen die RWS Munition wäre etwas stärker wie die Umarex Kartuschen?

  • Im allgemeinen trifft das für die RWS Munition auch zu. Aber die P217 mag sie irgendwie trotzdem nicht. :crazy2:

    Bei meinen beiden P217ern hab ich das selbe Problem. Beide funktionieren ohne die Staudruck-Schraube nicht optimal. Leider war nur bei einer von beiden eine solche Schraube dabei.

    Was auch noch Abhilfe schafft, ist den Ausstoßer zu verlängern, so dass die Hülsen früher ausgeworfen werden. Das ist allerdings nicht so einfach.

    The only sure thing in life is death! You die if you worry, you die if you don't worry, so why the f**k worry!

  • Zitat

    Original von Tyler_HH

    Huch? Den Beitrag hatte ich vorhin verpasst.. ??? Was mich allerdings überrascht ist die Tatsache, dass die 217 ohne die Madenschraube oder Staudruckdüse einwandfrei funktioniert hat. Weder die alte Waffe damals noch die jetzige haben ohne die Schraube einwandfrei funktioniert.

    Zudem bin ich bislang davon ausgegangen die RWS Munition wäre etwas stärker wie die Umarex Kartuschen?

    Kann mich nur wiederholen. Ohne Madenschraube, ohne Abschußbecher mit Umarex bestens funtioniert, keinerlei Hemmungen. Ein Magazin habe ich mit Fiocchi verschossen, das war das Grauen schlechthin. Jeder zweite ein Klemmer...

  • Zitat

    Original von hmpf
    Im allgemeinen trifft das für die RWS Munition auch zu. Aber die P217 mag sie irgendwie trotzdem nicht. :crazy2:

    Bei meinen beiden P217ern hab ich das selbe Problem. Beide funktionieren ohne die Staudruck-Schraube nicht optimal. Leider war nur bei einer von beiden eine solche Schraube dabei.

    Was auch noch Abhilfe schafft, ist den Ausstoßer zu verlängern, so dass die Hülsen früher ausgeworfen werden. Das ist allerdings nicht so einfach.

    Die Verlängerung des Ausstoßers wäre eine interessante Bastelaktion, allerdings wäre ein P217 dafür viel zu schade. Immerhin funktioniert die Waffe mit der Staudruck-Schraube absolut optimal. Das läßt sich von vielen aktuellen SSW nicht sagen.

    Welche bekannten Schwachstellen existieren eigentlich an der Version mit dem G. Anders gefragt, gibt es spezielle Teile die gefährdet sind? Schlagbolzen und Auszieher sind, meines Wissens nach, aus Stahl und der Ausstoßer bestät aus der gleichen robusten Plaste wie das Griffstück. Normalerweise, bei anständiger Pflege, sollte die Waffe doch ein langes, aktives Leben haben?

    geändert:

    Derringer
    Das ist überraschend, ggf. muss ich mal nach einer Gelegenheit suchen meine P217 ohne Madenschraube mit Umarex Munition zu testen. Das von Dir beschriebene Verhalten mit der Fiocchi Munition spiegelt meine Erfahrungen ohne Madenschraube mit RWS Murmeln wieder.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tyler_HH (2. Januar 2008 um 18:54)

  • Ich muss jetzt nochmal sicherheitshalber fragen, da momentan eine Geco P217 mit vernickeltem Schlitten (PTB 672) in einem bekannten Auktionshaus angeboten wird:

    Die Geco muss am Abzugsbügel ein "G" haben und am Griff? Richtig?
    Ansonsten könnte man bei Erwerb nicht mit der Geco schiessen?

    Luftdruck: FWB LP 65 mit Rink-Formgriff - bisher bestes Ergebnis: 330 Ringe
    SSW: RG 3, RG 96, RG 89 Combat
    Zur Selbstverteidigung: LEDWAVE PDL-1