Qualitativer Messerstahl?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 11.670 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. März 2007 um 19:41) ist von Ganjagnu.

  • Hallo zusammen,

    ich möchte mir ein gutes Bowie-Messer zum Schnitzen und für Holzarbeiten kaufen. Leider habe ich keine Ahnung, welche Qualitätskriterien ich im Hinblick auf das Material und die Beschaffenheit beachten muß. Ich habe mir ein relativ günstiges (€ 50,00) ausgesucht, welches aus "420 AISI Hochleistungsstahl" hergestellt ist. Kann man sich von davon einiges versprechen oder ist das Angebot eher schrott?

    Ein Kumpel riet mir zu Damaststahl, vielleicht hat der ein oder andere von Euch dazu einen Tip.

    Besten Dank und Gruß
    Martin

  • Schnitzen, Holzarbeiten und Qualität+ 420er Stahl= Das beisst sich...:crazy2:
    Min 440 oder besser noch ein Carbon- Stahl (nicht Rostfrei)

    Jene,
    die ihre Schwerter zur Pflugscharen schmiedeten,
    pflügen nun für Männer,
    die ihre Schwerter behielten.

  • 420 glänzt dadurch, dass er extrem rossträge ist, mehr nicht. Ansonsten ist er
    enorm weich und du wirst ihn andauernd nachschleifen müssen...

    von 440A/AUS-6 würde ich auch die Finger lassen, auch wenn sie ein wenig
    besser sind. Ab 440B/AUS-8 geht's dann so langsam mal los. Hier ein wenig
    Basiswissen für dich: http://www.messerforum.net/showpost.php?p=112382&postcount=47

    Und noch eine Tabelle:
    http://www.pizzini.at/FS_info_stahl.htm

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Zum Schnitzen ist das Messer das du dir ausgesucht hast viel zu groß!
    Und zun Hacken (bestimmt) zu stumpf.

    Für die Arbeiten würde ich nichts größeres als 17cm Klinge nehmen.
    Ich hab mir letztens das hier geholt und bin echt zufrieden :
    http://www.toolshop.de/product_info.php?products_id=1889

    Out of box super scharf und für meine Arbeiten bestens geeignet.

    Das Gute an dem Kohlenstoffstahl ist, das er äußerst schnitthaltig ist und
    das man ihn gut nachschärfen kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bürger (28. Februar 2007 um 14:35)

  • Alles richtig, der 420er Stahl taugt für den Zweck überhaupt nichts und das Messer ist viel zu groß fürs Schnitzen.
    Meine Schnitzmesser haben Klingenlängen von 5 und 8 cm und die Klingen sind aus Karbonstahl (nicht rostfrei, ca. 60 Rockwell).
    Vernünftige Schnitzmesser bekommst Du z.B. unter:

    http://www.dick.biz

    Da gibts auch gleich das passende Zubehör.

    Gruß Schildkröte

    Wenn du mit den Tieren sprichst, sprechen Sie mit dir und ihr werdet euch erkennen. Wenn du nicht mit ihnen sprichst, wirst du sie nicht erkennen, und was du nicht kennst, fürchtest du. Was man fürchtet, vernichtet man.

    Häuptling Dan George, Küsten-Salish

  • Warum sollte 420er nicht gleich 420er sein?

    Klar gibt es ein paar Toleranzen, aber alles in allem zeichnet sich 420er Stahl
    eben durch seine starke Korrosionsbeständigkeit und der sehr niedrigen
    Schnittlastigkeit aus - von welchem Hersteller auch immer...

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Jain....

    Es ist schon richtig, dass "420" die Bezeichnung für eine ganze Reihe von
    Stählen ist. Allerdings sind diese Stähle sich alle sehr ähnlich und unterscheiden
    sich in ihren Eigenschaften nur minimal. Der eine oder andere Stahl dieser gilt
    dabei natürlich als schnittfester, aber ein normaler Benutzer wird diesen
    Unterschied so schnell nicht merken. Bei 420 handelt es sich in jedem Fall
    um einen sehr weichen Stahl, der deswegen so sehr verbreitet ist, weil er
    sehr günstig erhältlich ist und sich einfach bearbeiten lässt - auf Kosten der
    Qualität der Klinge. Ich persönlich halte 420er Stahl eigentlich nur für tauglich,
    wenn man es mit Salzwasser (Tauchen etc.) zu tun hat, da der einzige Vorteil
    nun einmal bei der Korrosionsbeständigkeit liegt.

    Deine Links funktionieren übrigends nicht wirklich, daher kann ich darauf keinen
    Bezug nehmen. Das erste Messer wird nicht angezeigt und über das zweite stand
    nicht gerade viel in der Beschreibung.

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Komisch, dass die nicht funktionieren.
    Das erste war so ein Herbertz Ding für ~20 €
    und das zweite war das Buck Vanguard (~99€).

    Würde ich mir zwar nicht holen, aber
    dann ist das Buck wohl zu teuer oder zumindest der Stahl zu schlecht.

    Einmal editiert, zuletzt von Bürger (1. März 2007 um 20:52)

  • Ich kenne Leute,die mit einer Kettensäge wirkliche Kunstobjekte erschaffen ,aber niemanden, der schon mal etwas mit einem Bowiemesser hinbekommen hat . Zum Schnitzen gibt es Schnitzmesser!! Wie man soetwas macht ,liest man in Fachbüchern oder erfährt man auf Lehrgängen.Wozu taugt eigentlich ein Bowiemesser wirklich???

  • Das Bowiemesser wurde vornehmlich als Allroundmesser eingesetzt, welches
    für Arbeiten oder zum Kampf gedacht war.

    In einigen Fällen kann einem eine schwere und große Klinge von Nutzen sein,
    die dennoch klein genug ist, um auch andere Arbeiten erledigen zu können.
    Abgesehen davon ist ein Messer in diesen Dimensionen natürlich perfekt
    geeignet für die üblichen Wildwestlegenden und daher auch so bekannt
    geworden. Ein Hauch von Gefahr und Abenteuer für den heimischen Wald eben...

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Holzarbeiten ist nicht eindeutig definiert. Ich würde eine Machete aus Carbonstahl nehmen.
    Damit kann man nen Wald abholzen, Feldzüge starten und auch mal ne
    Nutella-Stulle schmieren.
    Ein echtes Butterbrot ist keine Scheibe eines Brotes sondern ein in der
    mitte durchtrenntes Laib Brot.

  • Ich persönlich empfehle das hier, habe das selber. Ist astrein, wurde 1942 wurde die US Marines entwickelt, dementsprechend robust. Die Angel geht komplett durch den Griff. Der Ledergriff liegt gut in der Hand, gibts aber auch mit Kunststoffgriff. Stahl ist 1095 (HRC 56-58*). Die Scheide ist auch sehr gut, werden in Handarbeit hergestellt.

    Leider sind die Läden die es hier in Deutschland führen recht rar, ich musste auf meines fast einen Monat warten, da es erst aus den USA importiert werden musste.


    http://www.swords-and-more.com/shop/catalog/p…roducts_id/1457

    http://www.swords-and-more.com/shop/catalog/i…facturers_id=26

    http://de.wikipedia.org/wiki/KA-BAR

    *HRC ist der Härtegrad nach Rockwell


    Kostet zwar etwas mehr als du investieren willst, aber glaube mir, das lohnt sich! Die Dinger sind nicht umsonst auch heute noch bei den US Soldaten so verbreitet und beliebt, und teilweise sogar als die besten Messer der Welt bezeichnet.

    Kurzum, die Dinger sind einfach kult. Gibt die sogar als Sondereditionen, z.B. für den Angriff auf Pear Harbor, Iwojima, Vietnam, Iraqui Freedom usw. Nur wird man die hier so gut wie nicht bekommen, da sie einfach keiner importiert.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Zitat

    Original von Martin29HB
    Total nett, daß Ihr hier so viele Tips gebt. Ich sehe schon, ich werde ein gutes Mittelmaß finden müssen, um zwischen Qualität, Preis, Aussehen und Funktion etwas abzuwägen. Ich möchte ja auch keien Vermögen ausgeben. Sozusagen ein gutes Allzweckmesser mit langer Lebensdauer. :ngrins:

    Also diese Beschreibung deiner Ansprüche schreit meiner Meinung nach geradezu nach dem (von mir geliebten) Glock 78. Alternativ ginge auch das Glock 81 allerdings soll die Säge mehr als Raspel dienen. Das Messer ist ein absoluter Allrounder und nahezu unkaputtbar. Ob man damit allerdings gut schnitzen kann, kann ich nicht beurteilen, da ich es bisher hauptsächlich zum werfen benutze (fliegt ausgezeichnet). Und mit knapp 30 € auch bezahlbar. Ich hab meins für 25 € direkt vor Ort im Frankonia geschäft gekauft und bin sehr zufrieden. Der Stahl ist laut Hersteller HRC 55 und ein rostträger (nicht rostfrei, also einfetten) Federstahl.

    Mfg Andreas

    Weltweit sind über Fünfhundertfünfzig Millionen Schusswaffen im Umlauf, dass heisst auf diesem Planeten hat jeder zwölfte Mensch eine Waffe. Damit stellt sich nur eine Frage. Wie bewaffnet man die anderen Elf?

    Einmal editiert, zuletzt von Ganjagnu (7. März 2007 um 19:42)