FWB 80 - Griff auffhellen, wiederherstellen

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 2.495 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. November 2006 um 00:34) ist von janssenu.

  • So, ich hab mir letztens eine gebrauchte FWB 80 gekauft, bin mit der Matchlupi insgesamt auch recht zufrieden, die schiesst ja noch genauer als der Schütze... :huldige: :))

    Was mich als einziges noch dran stört, ist der Griff, der, weil gebraucht, vom Handschweiss wohl ein wenig schwarz geworden ist im Lauf der Zeit.

    Könnt ihr mir mal sagen, wie ich den schonend wieder in den Originalzustand versetzen kann und gleichzeitig die Rauheit an der Griffläche erhalten kann, oder ist es unter Umständen billiger, einen Neugriff zu kaufen?

    Wie kann man so einen Griff versiegeln, ohne daß der Griff rutschig wird, das Holz trotzdem noch atmen kann und unter Umständen die Original-Optik nicht gestört wird (zuviel Glanz etc.)

    Wieviel würde so ein neuer Matchgriff kosten ? Ausserdem gibts da ja auch noch den normalen Pistolengriff (nicht Matchausführung!), der mich auch reizen würde.

  • Neue Match-griffe sind sicher nicht ganz billig, gebraucht kann man die evtl. schon für 50€ bekommen. Neu in Schichtholz darf man sicher mit 150€ rechnen.

    Ansonsten könnte man das Holz erstmal oberflächlich mit einem Aceton-triefendem Lappen entfetten. Damit holt man sämtliche biologischen reste aus den oberen Holzporen raus und die oberfläche wird für nächste arbeiten vorbereitet.

    Da du ja eine raue oberfläche haben willst würde ich das Holz nicht unbedingt schleifen, das glättet die oberfläche. Um trotzdem material gleichmäßig abtragen zu können und die form zu behalten würde ich zu einer Bürste anraten.

    Im Baumarkt gibt es für Drehbänke/ Bohrmaschinen Bürstensets. Stahldraht, Messingdraht, Nylon grob und fein. Da wäre eine Nylonbürste fein sicher die beste wahl. Man erhält eine feinkörnige struktur und das Holz wird wieder schön hell. Willst du es richtig stark aufhellen kauf dir aus dem Baumarkt Aquariumabteilung Wasserstoffperoxid 30% und streiche damit das Holz gleichmäßig ein. Es bleicht aus, die Fasern stellen sich auf. Die müsste man dann wieder glatt bürsten.

    Eine andere methode ist indem man die griffe vorsichtig!!!! mit einem Quarzsandstrahlgerät strahlt. Wenig Druck wählen und langsam rantasten--> Oberfläche bleibt schön fein gekörnt (griffsicher) und das Holz wird aufgefrischt!

    Zum konservieren und anfeuern der Maserung empfehle ich gutes Holzöl, Grundieröl, Tungöl oder Teak oder Bangkiral-öl. Das Holz bleibt absolut griffsicher, atmungsaktiv, man schwitzt nicht drauf, es glänzt nicht aber wird vor alterung geschützt.

    Leinöl und Holzwachs kann ich nicht empfehlen, Leinöl klebt wie ast und Holzwachs zieht nicht sonderlich gut ein. Klingt zwar nach viel Arbeit aber es lohnt sich und so schlimm ist es auch nicht :ngrins:

  • den griff abbauen und die beiden hälften aussen mit backofenreiniger einsprühen, 5min einwirken lassen und unter warmen wasser mit der nagelbürste abschrubben. bei bedarf wiederholen. dann trocknen und er sieht aus wie neu!

    vita brevis, ars longa

  • Deine Idee mit dem Backofenreiniger gefällt mir auch ganz gut., schon von daher, weil nicht so aufwändig...und dem Holz schadet es doch hoffentlich nicht?

    Backofenreiniger hab ich in Verbindung mit Holz hier noch nicht gelesen ???

  • Hier noch nicht, aber manche Leute schwören da drauf bei Schäften von alten Gewehren wie z.B. dem 98k.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Hallo! Ich habe den Griff meiner FWB 80 einfach (per Hand) abgeschliffen. das ganze hat etwa 10 Minuten gedauert und ich habe dabei auch nicht viel Material abgetragen.

    Danach habe ich ihn mit farblosem Pflanzenöl aus dem Dänischen Bettenlager geölt und anschließend mit Möbelwachs poliert.

    Der Griff ist jetzt wieder schön hell. Ich kann nicht sagen, dass er dadurch irgendwie rutschiger geworden ist.

    Gruß Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von Drangdüwel (29. Oktober 2006 um 22:04)

  • Den Griff meiner FWB100 machte ich auch erst gar nicht anfassen. Ich habe ihn dann mit Dan Klorix haltigem Wasser abgeschrubbt. Durch die Bleichwirkung des Chlors wurde der wieder wie neu.

    Ob das dem Holz schadet kann ich aber nicht wirklich garantieren. An meinem Griff konnte ich aber keine sonderlichen Schäden dadurch feststellen.

    €: Sehe grade, es scheint verschiedene Klorix von Dan zu geben. Ich habe das Zeug verwendet was man auch nimmt um bei Wohnmobilen und Booten den Trinkwassertank durchzuspülen. Also wohl die normale Universal-Chlor-Bleiche. Früher gab es das Zeug bei Lidl, da die Flasche bei mir aber ewig hält hab ich keine Ahnung ob die das noch haben.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    Einmal editiert, zuletzt von Erklärbär (29. Oktober 2006 um 22:51)

  • Tach,

    ich habe den Griff meiner 65er mehrfach abgeschliffen, mit immer feinerer Körnung. Die schlechter zugänglichen Stellen (Fingermulden) mit so einem (Dremel)-Multitool.

    Danach mehrfach gebeizt, als Farbton hab ich Nußbaum gewählt. Ergebnis gefällt mir ganz gut, im Verein gabs auch (unaufgefordert :) ) positive Aussagen.

    Aber das Trocknen braucht schon ganz schön lange, war im Sommer und der Griff hing jedesmal fast zwei Tage bis er vollständig trocken war. Achja, und nochwas: In einem Raum aufhängen, wo's nicht so staubt, sonst darf man das ganze Prozedere öfter machen... ;)

    Grüße
    janssen

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    Treffen sich zwei Planeten. "Na, wie gehts?"..."Geht so, ich leide unter Homo sapiens"..."Och, " winkt der andere ab, "hatte ich auch mal. Das geht vorbei..."

  • Habe ja auch ein seeehr altes Gewehr bekommen, bei dem der Schaft etwas abgenutzt war.
    Da sind ein paar Kratzer drauf, aber sonst gehts eigentli, zum Glück!!
    Wisst ihr, wie man die Kratzer aus dem Schaftende herausbekommt?
    Der Schaft ist ganz aus Holz, was heisst, dass er eine Gummiauflage oder anderen Schutzkram nicht hat und da es meinem Großvater egal war, wie es aussieht, hat er es teilweise einfach so auf den Boden gestellt.
    Kennt ihr eine Methode die nicht ALLZU schwer ist (habe noch keine Erfahrung)?

  • Nur an der einen Stelle die Kratzer entfernen wird sicher schwer werden.
    Ich würde den Schaft komplett abschleifen und dann ölen.

    Finde ich immer noch am schönsten.

    Du findest hier im Forum auch gute Anleitungen dazu.

    Gruß Matthias

  • Danke für die schnelle Antwort, aber da es sich bei dem Gewehr um ein Familienerbstück handelt, würde mein Opa mich erwürgen, wenn ich daran irgendetwas auch nur ANSATZWEISE beschädigen würde und da ich nicht gerade sooo geübt bin, würde ich lieber Lack oder so etwas benutzen, geht das?

  • Lack schädigt dem Schaft noch viel mehr! wenn du mit feinem Schleifpapier rangehst wird das schon kannst ja mit deinem Opa drüber reden. Oder du belässt es einfach beim "alten".

  • Vielleicht kannst Du ja mal ein Foto von den Kratzern machen.

    Evtl reicht es ja auch wenn Du den Schaft einfach mit etwas Möbelwachs auffrischst.
    Mit Lack wäre ich da sehr vorsichtig. Das würde man zu doll sehen.

    Gruß Matthias

  • Habe mich entschieden es beim Alten zu belassen, da ein paar nicht allzutiefe "Narben" dem Gewehr ja auch ein viel gefährlicheres Aussehen geben, finde ich.
    So sieht man dem Teil dann auch an, dass es ein Familienerbstück ist. ;)

  • So, ich hab die Griffschalen die Tage insgesamt 3mal mit der Backofenreiniger-Methode behandelt, danach mit ner Nagelbürste und Kernseife abgebürstet und unter lauwarmen Wasser gespült, das Ergebnis ist vielleicht nicht dem Originalzustand, aber man merkt echt deutlich den Unterschied zu vorher. Muss morgen nur noch eingeölt werden, wenn alles trocken ist.

    Hm, mit Schleifmitteln und Drahtbürsten-Aufsätzen allerdings würd ich ehrlich gesagt nicht an jedes Holz drangehen, zumindest mal nicht an den Griff einer FWB ;)
    Der Schaft des Haenels 49a von meinem Vater hätte solche abrasiven Methoden sicher eher nötig :(

    DerBayer: Hast du mal dran gedacht, zu deinem Opa zu gehen und ihm vorzuschwärmen, wie schön man das alte Gewehr wiederhinbekommt? :n1:
    Ich denke, er würde dich dann doch ein wenig unterstützen und Sachkunde in Holzbearbeitung geben :new11:

  • Sry, aber ich habe wohl irgendetwas falsch gemacht!!!
    @all die rumschnüffelnden Moderatoren: Bitte löschen und verzeihen!!! :lol:

    Einmal editiert, zuletzt von DerBayer (2. November 2006 um 16:54)

  • Der alte Mann zahlt schon die Reperatur und den ganzen anderen anderen Kram, das sind schon so 80€!! Wenn ich jz noch verlange, dass der den Griff reparieren lässt, wird der sauer und das will ich ja nicht. Ich mein: Man will ja auch noch etwas erben, besonders den Dreier BMW und das Ferienhaus :weihnacht:
    Falls der alte Mann dies lesen sollte: Is nur nen SCHERZ ;)
    peng: Respekt für deine Arbeit!!!

  • Zitat

    Original von Peng!
    Hm, mit Schleifmitteln und Drahtbürsten-Aufsätzen allerdings würd ich ehrlich gesagt nicht an jedes Holz drangehen, zumindest mal nicht an den Griff einer FWB ;)

    ...na also, Holz ist Holz, ist Holz. Und dem dürfte es relativ wurscht sein, woran es befestigt ist/war.
    Meiner bescheidenen Meinung als Sohn eines (Möbel-)Tischlers nach (den ich leider nicht mehr fragen kann...), halte ich das Schleifen für eine bessere und professionellere Methode als da mit Chemikalien ranzugehen, die dafür nicht gedacht sind. Mein Alter hätte mich umgebracht ;)

    Aber wie gesagt, Laien-Meinung, was sagen die Experten?

    Grüße
    janssen

    edit: Mi**...also, links neu, rechts alt...aber ich hoffe doch, daß erkennt man :)

    Bilder

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    Einmal editiert, zuletzt von janssenu (2. November 2006 um 19:36)

  • Aber kommst du beim Schleifen auch in die rauhe Zone zb. an der Daumenauflage? Wohl eher nicht, und mit Drahtbürstenaufsatz auch net so richtig, da der dann so längliche Rillen/Riefen reinfräst.

    Aber ehrlich gesagt, sehe ich bei deinen Bildern keinen allzu gravierenden Unterschied ??? :)) Oder hast du nach dem Schleifen das Holz noch behandelt?

    So, hab jetzt mal ein paar Bilder gemacht, wie gesagt, bin heut nicht dazugekommen, nach den besagten Holzölen zu schauen, zu viel zu tun gehabt (Arbeiten, Abendschule usw.)
    Dabei fällt mir auf, daß die Handballenauflage unten auf dem 3. nachher-Bild noch etwas Reinigung nicht schaden könnte. Ach ja, die ersten beiden Bilder vorher stammen noch aus der Auktion, da ich vorher vergessen hatte, Bilder zu machen ;)
    Wobei der andere Lichteinfall das Bild natürlich etwas verfälscht...

    Vorher:

    Nachher:


    Einmal editiert, zuletzt von Peng! (2. November 2006 um 22:35)

  • na, peng, ich sehe da schon einen deutlichen Unterschied. Es mag an der Auflösung oder an Deinen Dioptrin liegen, wenn Du keinen erkennst ;)

    Was die Aufrauhung an Deinem Griff betrifft, magst Du Recht haben, das läßt sich sicher schlech schleifen. Aber dafür gibt es ja spezielle Abbeizer.

    Hast Du Deinen Griff nach der Backofen-Prozedur gebeizt oder geölt? Wenn nicht dürfte das erklären, warum er so hell ist ( oder liegt das auch an der Auflösung/Aufnahme?)

    Ich habe meinen Griff mehrfach gebeizt, darum ist er auch wieder so dunkel, wie er sein soll / ich ihn haben will.

    Grundsätzlich sollte immer maßgeblich sein, welcher Beanspruchung das Holz ausgesetzt ist. Und danach die Behandlung/Konservierung gewählt werden. Und da können auch mal drei Schichten Klarlack hilfreich sein, auch wenn das die meisten hier (warum eigentlich?) ablehnen....

    nacht sagt:
    janssen

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