Es gibt 404 Antworten in diesem Thema, welches 108.897 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Februar 2024 um 09:15) ist von Hephaistos06.

  • ....warum sollte jemand ein Ersatzteil geben wenn noch nicht einmal bisschen Aufarbeitung betrieben wird? Nur damit technisch alles funktioniert? Versteh ich nicht...

    Gruß Michael

    Guten Morgen,

    nun ja....weil es nett ist?! Und ja, wenn die technische Funktion gegeben ist, ist das schon schön. Es wurden Ersatzteile zum Reparieren und Komplettieren angeboten. Die Voraussetzung das der Revolver dafür "shiny" sein muss stand da ja nicht zur Debatte.

    Ich habe meine zwei Briten (W und E) auch ein wenig "aufbereitet", aber es soll auch Leute geben, die ihren Enfield gerne in diesem Zustand halten wollen. Der verschrammelte Tropenlack gehört, wie jeder Stempel und jede Delle, auch zur Geschichte dieses guten Stückes.

    Randy41

    By the way, ein paar Nah- , Detail- und Portraitaufnahmen von deinem Enfield wären wirklich toll :thumbsup:


    MmH

    Einmal editiert, zuletzt von Mann mit Hut (26. März 2023 um 11:05)

  • Soweit ich weiß, bringt Randy41 seinen Enfield auf Hochglanz. Mann mit Hut lad mal auch ein paar Bilder hoch ;)

    Vor Kurzem ging auf eGun ein gekürzter Enfield für ca. 700€ weg. Der Verkäufer hat mir gestattet, seine Fotos für dieses Forum zu nutzen. Ein Dankeschön auch nochmal an dieser Stelle.

    Hier wäre jetzt interessant, ob der so gekürzt auf dem Schreckschuss-Markt kam, oder später gekürzt worden ist. Eine schöne Zusammenfassung über gekürzte Enfields gibt es auf dieser Seite:

    Unbenanntes Dokument (nrvoutdoors.com)

    Erst einmal muss man betonen, dass es in der Fachliteratur keinen einzigen Hinweis darauf gibt, dass beim britischen Militär die Enfields gekürzt worden wären. Wenn man aber sich die professionelle Verarbeitung anschaut, kann man sich es kaum vorstellen, dass das später gemacht worden ist. Der Lauf wurde dabei gekürzt. An der Laufmündung wurde dann ein ebenes Bett gefräst, auf das der gesamte Kornsockel aufgelötet worden ist. Die Fuge zwischen Lauf und Kornsockel ist fast unsichtbar. Am Ende wurde der gesamte Lauf neu brüniert, weshalb man sofort annimmt, dass das über die Albion-Fabrik gemacht worden ist, wo alle Enfields hergestellt worden sind. (Siehe Fotos)

    Die meisten gekürzten Enfields kamen in Amerika auf den Markt. Sie wurden nach Kriegsende zu Schrottpreisen nach Übersee verschifft. 1960 wurden die Enfields in Katalogen für unvorstellbar lächerliche 13 Dollar angeboten. In Amerika war man über die S&W Taschenrevolver vorallem kleinere Revolver in der Snub-Nose-Ausführung gewöhnt. Um diesen Markt zu bedienen,

    gab es nun Versandhäuser (z der Importeur Seaport Traders aus Kalifornien), die ihren lizensierten Büchsenmacher den Auftrag vergaben, die Enfields zu kürzen. Sie wurden dann zum halben Preis eines S&W angeboten, sodass sich Leute, die sich keinen S&W leisten konnten, wenigstens einen britischen Revolver zulegen konnten.

    Belest euch mal da oben auf der verlinkten Seite, sind viele hübsche Bilder bei.

    Ob der Enfield aber von eGun nun später oder noch zu Militärzeiten gekürzt worden ist, werden wir wohl nicht abschließend klären können. Vielleicht hat jemand im Forum noch alte Verkaufskataloge, oder Werbungen aus Playboys und anderen Schmuddelheften, wo die Enfields angepriesen worden sind. Konnte man damals schon verschiedene Lauflängen erwerben?

    Meine größte Angst: Dass ich irgendwann sterbe und meine Frau meine Revolver zu den Preisen verkauft, die ich ihr mal gesagt habe.

  • Moin, hatte auch überlegt mitzubieten.

    Das Vorderteil sieht irgendwie nicht zugehörig aus.

    Was aber viel wichtiger ist: die PTB 257 wurde vergeben für ein Modell mit normalen langen Lauf. Der lange normale Lauf war also Teil der PTB Zulassung.

    Aus diesem Grund habe ich die Finger davon gelassen. Ich habe gern Rechtssicherheit in diesen unsicheren Waffgesetz Zeiten... Aber das ist nur meine Meinung.

    Aber die Geschichte über die scharfen gekürzten ist schon interessant.

    Danke dafür.

    Gruß Michael

  • Grüße,

    da es die Webley MkIV von Hause aus mit den Lauflängen von 3", 4" und 5" gibt, und diese unter der gleichen PTB Zulassungsnummer laufen, sollte das, denke ich, kein Problem darstellen. Zumal ist die Wahrscheinlichkeit, dass so eine "aufwendige" Änderung nach dem Umbau zur SSW erfolgt ist, meiner Meinung nach recht gering. Wie Hephaistos06 schon schrieb, ist der Steg abgefräst und der Kornsockel, mehr oder weniger bündig, durch aufschweißen oder auch hartlöten wieder befestigt worden.

    Gegebenenfalls kann man das eventuell auch an der Oberfläche (raue oder feine Bearbeitung - Lack usw.) ausmachen, ob es da evtl. Unterschiede gibt, oder auch ob das Laufgewinde für den Abschussbecher vorhanden ist.

    MmH

    3 Mal editiert, zuletzt von Mann mit Hut (28. März 2023 um 18:32)

  • Die Enfields/Webleys gab es in etlichen Lauflängen mit der PTB 257 - unabhängig von der Lauflänge hat Hege damals alles verwurstet, was man in die Finger bekam, lange und kurze Läufe, mit und ohne Hahnsporn etc. - kenne die Dinger noch von früher - die gab es so wirklich und die Kurzläufigen sind leider extrem selten - so einem Teil jage ich schon Jahre hinterher - nur mittlerweile kosten die echt TEUROS.

    Auf meiner HP hab ich auch ein Bildchen eines "kurzen Enfields" und eines kurzen Webleys - ich hab selber leider keinen.

    Damals hat es auch nicht interessiert, dass die Webleys auch die PTB257 haben - ebenso wie die Enfields - denn ein Webley is ja kein Enfield.

    Dito gab es auch für die seinerzeit in 8mmk-umgebauten Originalpistolen - da gab es die Brünner CZ70 und die Brünner CZ50 für den Umbau dieselbe PTB-Nummer, trotz anderen Original-Modellbezeichnung.

  • harryumpf Scheinbar aber haben nur sehr wenig Leute kürzere Lauflängen gekauft. Sonst wären ja die Auktionshäuser voll damit. So einen kurzen sieht man aber nur alle fünf Jahre mal. Während normale Enfields jeden Monat mindestens zwei angeboten werden.

    Mann mit Hut Auch ich glaube, dass eine Kürzung nach dem PTb-Umbau eher unwahrscheinlich ist. Aber wann ist er dann gekürzt worden, und von wem? Das ist eine spannende Frage. Aber wie gesagt, die Fachliteratur beantwortet jeden Kram penibel, aber auf gekürzte Enfields geht sie in keinster Weise ein. Die Literatur bezieht sich dabei auch immer stets auf Quellen aus der Fabrik und auf Militärs, und bei beiden gab es scheinbar nie Angaben zu sowas. Man kann sich nur vorstellen, dass die verramschten Enfields der 1960er aus Amerika zu noch billigeren Ramschpreisen nach Deutschland wieder zurück gekauft worden sind, darunter auch die gekürzten. Da bliebe aber die Frage, ob sie dann nicht Beschusszeichen aus Amerika dran haben müssten. Manche PTB Enfields haben ja sogar den Davidstern eingestempelt, woraus man schließen muss, dass sie beim israelischen Militär benutzt worden sind.

    Der Link zur abgelaufenen Auktion:

    https://egun.de/market/item.php?id=19056605

    Der Link zum Artikel nochmal:

    https://nrvoutdoors.com/ENFIELD%20SNUB/ENFIELD%20SNUB.htm

    Meine größte Angst: Dass ich irgendwann sterbe und meine Frau meine Revolver zu den Preisen verkauft, die ich ihr mal gesagt habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Hephaistos06 (28. März 2023 um 23:03)

  • gekürzte Enfields

    Das ist Ewigkeiten her, aber ich habe Gekürzte schon in einer polizeihistorischen Sammlung gesehen.

    Quasi die PPK als Revolver bei der Kripo und in Australien und Kanada. Mitte 20er, Anfang 30er Jahre?!

    Drei Dinge braucht man im Forum : Respekt, Demut, Geduld, Toleranz, einen Klappspaten und die Blockierfunktion


  • Ein guter Sammlerfreund hat ebenfalls den Enfield in der Stupsnasen Variante, das einzige was mir an der Auktion auffiel ist das Griffstück, wurde wohl mal über brüniert/lackiert, hat ersichtliche Unebenheiten, ebenso ist der Stempel schlecht erkennbar, ansonsten gibt es sie so zu 100% und zwar Original und nicht rumgefuscht!

  • Ich bin soweit fertig und werde schauen, dass ich ein paar Fotos und Resultate reinstellen werde, sobald ich die nötige Ruhe habe. Zur Zeit ist bei mir echt viel los.

    Bezüglich der gekürzten Versionen habe ich ein Video gesehen auf Englisch in welchem ebenfalls erwähnt wurde, dass während des WK2 keine Kürzungen vorgenommen worden sein sollen.

    Und auch hinsichtlich des Preises waren diese Revolver besonders in der Unterwelt bzw. Ganoven weit verbreitet.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Kürzungen fürs Polizeiholster angenehmer war und deshalb vorgenommen wurde. Damals nach dem Krieg waren die Ressourcen eingeschränkt sodass die Kürzung ggf. attraktiver war.

    Webley hat den Lauf ja auch kürzer auf den Markt geschmissen nach dem Krieg

    Die Teile sind einfach unglaublich interessant und vielfältig :thumbsup:

  • Hallo liebe PTB 257 - Freunde,

    habe auch mal wieder paar Fragen.

    Ich habe mir ganz aktuell wieder eine Fangschnur für den Webley bzw. Enfield besorgt.

    Es ist die Braune, welche auf dem Foto zu sehen ist.

    Die blaue Fangschnur habe ich schon eine ganze Weile.

    Bei der blauen Fangschnur sind die beiden "Gnubbel" (haben bestimmt einen genauen Namen 😅) fest.

    Andersherum ist bei der braunen Fangschnur ein "Gnubbel" fest und der Andere ist verstellbar.

    - Warum ist das unterschiedlich?

    (Ich weiß..., bei der braunen ist es dazu da, sie um den Hals zu legen. Aber warum fest bei der blauen Fangschnur?)

    Beide Fangschnuren sind gleich lang.

    - Sind die beiden Fangschnuren für unterschiedliche Anlässe gedacht?

    - Kommen sie eventuell aus unterschiedlichen Herstellungsjahren?

    - Hat es von euch auch schon jemand an seinen Fangschnuren gesehen und festgestellt?

    Wir werden es bestimmt herausfinden. 😉

    Ich danke euch schon einmal für die Kommentare hierzu.


    Viele Grüße und gesund bleiben


  • src1973 erstmal Gratulation für die hübsche Fangschnur. Der Gnubbel heißt meines Wissens Knoten ;)

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass die braune Schnur sich sehr weit verlängern lässt und die blaue starr ist, und sich nicht verlängern lässt?

    Die braune wurde, wie du schreibst um den Hals getragen.

    Die blaue wurde sicherlich in die Schulterklappe eingefädelt und war dann eine Armlänge lang, dass man mit ausgestrecktem Arm den Revolver halten konnte. So in etwa...

    Bildquelle: https://www.quora.com/For-military-r…anyard-fastened

    Meine größte Angst: Dass ich irgendwann sterbe und meine Frau meine Revolver zu den Preisen verkauft, die ich ihr mal gesagt habe.

  • Hephaistos06, Giftick : Dankeschön für die Gratulation und die Tipps. 👍

    Hephaistos06 ..., ja du gehst richtig in der Annahme, dass sich bei der braunen Schnur die linke Seite (Foto) mit dem "Knoten" x-beliebig verlängern lässt.

    Der rechte Knoten ist starr/fest.

    Und ja..., bei der blauen Fangschnur sind die beiden "Knoten" starr/fest.

    Viele Grüße

  • Hallo und guten Abend,

    die braune Fangschnur wird regulär um den Hals getragen, die blaue Fangschnur (RAF) wird vermutlich am Koppel getragen worden sein. Da die Piloten zu ihrer Montur den Fallschirm, Atemmaske, Schwimmweste und Funk getragen haben, wäre es denkbar das noch mehr Gebämsel um den Hals extrem hinderlich gewesen ist.

    Bin kein Experte, aber es klingt zumindest logisch ^^

    MmH

  • Hallo zusammen,

    da ich weiter oben darum gebeten wurde mal ein paar Bilder zu machen, habe ich das doch sofort einmal gemacht.

    Einmal von rechts.....

    ....mit der von mir selbst gebastelten Messing-Scheibe. Die Griffschale hatte irgendwann mal stark Feuchtigkeit gezogen,

    dadurch ist der original Einsatz weggerostet und das Holz war angemodert. Ich habe dann selbst eine Scheibe angefertigt,

    damit ich, nach dem entfernen des schadhaften Teils vom Holz, das "Loch" verdecken konnte.

    Der Durchmesser der Scheibe ist etwas kleiner als es beim Original wäre, da die frühen Holzgriffe nach oben schmaler werden

    (die frühen Holzgriffe bis 1938 hatten zudem keine Scheibe).

    Im Gegensatz zu den späteren Griffen die gleichbleibend dick waren, wäre die Scheibe unten einliegend gewesen und oben hätte sie rausgestanden.

    Dann einmal von links....

    ....auch hier habe ich den Einsatz um die Schraube ersetzten müssen. Auch wieder in Messing, weil schaut besser aus und war vorhanden ^^

    Blick von Vorne auf die eingesetzte Scheibe in der Trommel...

    ....ähnlich aber anders...

    ....einmal von Hinten durch die Trommel, durch den Lauf, mit Blick auf die Laufsperre.

    Der gespannte Hahn (im Original wäre ein Hahn ohne Hahnsporn korrekt, aber ich wollte gerne diesen haben)

    Die Stempel zum Umbau auf eine SSW

    PTB 257, Cal. 9mm KNALL, sowie der Nitro-Adler, der Beschussstempel aus Mellrichstadt und das Datum (19)84.

    Durch die nachfolgende Oberflächenbehandlung haben die eh schon recht schwachen Stempel ein wenig gelitten,

    aber solange alles zu lesen ist, ist alles OK.

    Auf der Trommel auch noch einmal der Adler und Mellrichstadt.

    Auf dem Lauf das durchgeXte ehemalige Kaliber .38 und das Herstellungsjahr (19)43.

    Ich habe leider nicht das Glück ein Modell abbekommen zu haben, dass den Enfield Schriftzug mit Krone und Datum eingestempelt hat.

    Stattdessen D mit Mittelstrich, ein T und zwei GROSSE fünfzackige Sterne. Hätte ich das Baujahr 42 erwischt, hätte ich "Enfield mit Krone und Datum"

    und auch noch den geriffelten Griffrücken.

    Aber was beschwere ich mich, immerhin ein tolles Stück Militärgeschichte .

    Da die findigen Leute aber bestimmt die ein oder andere Frage unter den Nägeln haben....

    ...die Verstiftung habe ich mir von einem Büchsenmacher mit kleinen Schweisstupfen versehen lassen. Diese habe ich dann verschliffen, den Revolver ganz vorsichtig mit feinen Glasperlen gestrahlt und neu brüniert. Der Revolver hatte vorher eine nicht so schöne Mischung aus Brünierung, Rost, Tropenlack und Schmand.... *iiieeehh*

    Ausserdem habe ich, der Optik wegen, ein Stück in den Trommelspalt eingepasst, das einfach von hinten in der Hülse der Laufsperre sitzt,

    und problemlos wieder abgenommen werden kann.


    Lieben Gruß,

    MmH

    3 Mal editiert, zuletzt von Mann mit Hut (24. April 2023 um 14:11)