Hoffnung auf 16 J ?

Es gibt 144 Antworten in diesem Thema, welches 15.511 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Juli 2006 um 15:34) ist von Paramags.

  • Ich denke, das lag so schon in der Schublade. Wie damals bei Erfurt auch. Das ganze wurde dann noch ein wenig "verfeinert" mit ein paar zusätzlichen schwachsinnigen Dingen (wie halt Anscheins-§) und dann ganz schnell durchgesetzt. Man hat sozusagen die Gunst der Stunde genutzt, genauso wie jetzt die Mehrwertssteuererhöhung während der WM zu beschließen. Da haben die Leute andere Sachen im Kopf.

    Gruß
    Marcel

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Ja Bort und Spile ^^, alles nur Verdummung. Schade das die Leute das nicht schnallen, naja noch können sich die Leute Bier kaufen und Deuschlandfahnen made in China :evil:.

    Also dann viel Spaß noch

    LG

    :F: LG300 XT Alutec "Evolution" , Weihrauch HW 100/ 85, Suhler 49a , Diana, S&W 686,6" & Walther CP88 6" , ... :n1:

  • Zitat

    Original von gunimo
    Nun, ich bin Baujahr 1961, und falle damit genau in die Alterskategorie, die nach Deiner Meinung, rückblickend auf die eigene Kinder/Jugendzeit, Verständnis für das boomende Kriegspielen auf der Straße aufbringen müsste.

    Niemand redet von "müssen". Aber es liegt, ist man ehrlich zu sich selbst, nahe.

    Zitat

    Denn während wir damals in "Zivil" oder vielleicht Faschings-Western-Outfit durchs Gebüsch gerobbt sind und mit Erbsenpistolen geschossen haben, sieht es heute in den "Kirmes"-Gefechten so aus, als ob der Dritte Weltkrieg ausgebrochen wäre. Nicht nur, dass die Waffen kaum vom Original zu unterscheiden sind, sondern auch die Ausrüstung ist oft authentisch. Waffen, Tarnklamotten, Helme, etc., dazu geschwärzte Gesichter oder Sturmhauben. Da fällt es schwer z. B. einen groß gewachsenen Zwölfjährigen von der Statur eines ausgewachsenen Soldaten zu unterscheiden.

    Und? Für die Kids/Leute ist das Spiel. Hätten die Erbsenpistolen früher echter ausgesehen hätten wir sie erst recht benutzt.
    Man kann jetzt natürlich trefflich (oder auch eben nicht) darüber streiten, ob es "böse", antisozial oder was auch immer ist, "Krieg" oder "Räuber und Gendarm" oder "Indianer und Cowboy bzw. Soldat" zu spielen - mit den gleichen Argumenten kann man gegen "Kriegspielzeug", Holzschwertern usw. in den Kinderzimmern argumentieren. Der Vorgang wird aber durch wirklichkeitsnähere Spielgegenstände (denn um nichts anderes handelt es sich funktional, egal was das WaffG dazu sagt) weder schlechter noch besser, nur attraktiver.

    Zitat

    Ausserdem scheint es ja auch volljährige (von Erwachsenen will ich da lieber nicht sprechen) zu geben, die derartigem Heckmeck zugetan sind. Und wenn so ein Trupp im Wald losballert, da kann nicht nur Otto-Normal-Spaziergänger einen gehörigen Schrecken davontragen, sondern selbst Polizisten fällt die Unterscheidung im Einsatzfalle schwer, wird evtl. sogar unmöglich, wenns schnell gehen muss. Mit u. U. gefährlichen Folgen.

    Klar doch, wir leben ja in so unsicheren Zeiten und Gegenden, daß es normal ist, im Wald und der Heide "echten" Soldaten oder Paramiltärs oder Guerilla zu begegnen. Selbstverständlich trägt jeder, der in der Öffentlichkeit etwas Waffenähnliches in der Hand hält, eine scharfe Waffe und ist darauf aus, anderen das Lebenslicht auszublasen.
    Da ist doch Unfug! Jeder weiß, daß man im Wald (nicht zuletzt auch wegen unseres WaffG) bei so etwas entweder allenfalls der Bundeswehr begegnet oder "Freaks", die mit Spielzeug oder Paintball das machen, was andere am PC bis zur Erschöpfung betreiben! Beide sind, was die "Gefährdung" anderer anbetrifft, in gleicher Weise harmlos.

    Zitat

    Wer dieses heute perfektionierte Nachäffen von militärischen Kampfhandlungen mit den Erbsenpistolenspielen der 60er/70er Jahre ernsthaft vergleicht, der hat nach meiner Einschätzung den Sinn für die Realität verloren.

    Wohl kaum. Mir ist bekannt, was diese Jungs machen, nur bewerte ich es nicht hysterisch als "Wehrsport" oder "Training von Terroreinheiten". Das wäre realitätsfern, und zwar definitiv.

    Zitat

    Ich wundere mich daher keines Wegs, dass sich damals niemand aufgeregt hat über die Kinderspiele mit den Pistölchen und Faschingsgewehren. Denn das war eindeutig und unmittelbar als Kinderspiel zu identifizieren.

    Damals gab es ebenso wie heute Eltern, die wie wahnsinnig gegen diese "Waffen" (und andere Spielzeuge) gewettert hatten. Deren Kinder durften keinerlei "Kriegspielzeug" haben (natürlich auch keine Plastik-Bausätze von Panzern, Flugzeugen usw. usw.) und haben dann bei ihren Freunden damit gespielt. Na schön, die Eltern bestimmen, aber "richtig" wird es dadurch auch nicht.

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    Der heutige Hype erinnert da eher an Wehrsportgruppen oder Training von Terroreinheiten. Dass sich da Widerstand regt, ist nachvollziehbar. Man sehe sich nurmal die martialisch aufgeplusterten Websites dieser sog. "Clans" an, die wie Pilze aus dem Boden schießen.

    Daß sich "Widerstand" regt ist klar. Der gleiche Widerstand wäre da, wenn die Jungs mit Erbsenpistolen und in Jeans ihre Spiele treiben würden. Nur wäre dies nicht so medienwirksam. Und der gleiche Widerstand richtet sich auch gegen die PC-Ballerspiele (ich kenne dagegen auschließlich Beispiele von Jungs, die sich damit über Jahre befaßt haben, aber kein einziger von denen durch Gewalttägigkeit auffällt oder zum pickligen und antisozialen Außenseiter geworden ist - obwohl ich es ebenfalls ablehe, daß die Kinder einen nicht unerheblichen Teil ihres Lebens damit verplempern (deswegen), muß ich zugestehen, daß die Spiele insofern offenbar keineswegs so schädlich sind, wie manche Leute behaupten - aber es sind auch durchweg Jungs aus "ordentlichen" sozialen Verhältnissen, die ohne wirkliche Gewalt/Gewalttäigkeit aufwachsen).
    Was hinter all diesen Beschwerden steckt ist - neben ideologischer Fixierung, wenn nicht gar Beschränktheit - die Befürchtung oder besser das Vorurteil, daß die Teilnehmer dieser Aktionen Miltaristen seien und lieber heute als morgen einen Krieg anzetteln würden. Dabei ist, wenn man mit den Jungs mal spricht, kaum einer bereit, auch nur den Wehrdienst abzuleisten. Ich kenne einen "Fall", der, nachdem er eingezogen wurde, die Schreierei in der Grundausbildung nicht ertragen hat; das arme Sensibelchen wurde nachträglich ausgemustert. Und solche Jungs sollen in irgendeiner Form eine Gefahr darstellen? Mumpitz!

    Zitat

    Ich bin daher ganz klar für ein Verbot des Führens dieser Softairwaffen in der Öffentlichkeit. Das hat nichts mit vorauseilendem Gehorsam zu tun, sondern viel mehr mit der Sorge, dass der Boom dieser Rambo-Albernheiten ein weiterer Sargnagel für den gesamtem legalen Waffenbesitz bedeuten könnte. Antiwaffenaktivisten und selbsternannte Gutmenschen nehmen solcherlei Darstellungen gerne als willkommene Munition für ihren Entwaffnungsfeldzug auf.

    Tja, das kann man wohl so und so sehen. Ich halte es jedenfalls für einen Fehler, sich auf diese Weise selbst immer mehr Fesseln anzulegen. Siehe England: Will der Gesetzgeber wirklich den Waffenbesitzern ans Leder, dann braucht es solcher Alibi-Gründe nicht.
    Gerade im Gegenteil: Je verbreiteter Spielzeug"waffen" sind, desto unverkrampfter wird der Umgang damit. Das liegt doch auf der Hand: Wem als Kind solche Spielzeuge als böse usw. untersagt wurden, der ist meist entsprechend konditioniert und wird sich später auch dagegen aussprechen. Wer es als Kind aber gewohnt war, mit Spielzeugwaffen welcher Art auch immer umzugehen, wird auch später kontrolliertem (!)Waffenbesitz nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen.

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    Ausserdem reichen mir die Bilder von den weltweit realen kriegerischen Auseinadersetzungen in der heutigen Medienwelt wirklich aus. Weltweit herrscht Krieg und Terror, in manchen Ländern werden Kinder zu Söldnern ausgebildet und für wirre Ziele missbraucht. Da muss ich dieses Szenario nicht auch noch von ein paar Schwachmaten nachgespielt sehen, die mir mit ihren albernen paramilitärischen "Taktikspielen" den Sparziergang im nahen Stadtwald vermiesen.

    Mal abgesehen davon, daß sich die Jungs aus gutem Grund in der Regel in Gegenden vergnügen, in die sich der normale Spaziergänger nicht verirrt, und daß auch ich es als unpassend ansehe, damit andere zu stören oder zu belästigen, ist der Zustand der Welt zweifellos bedauerlich (nicht nur erst heute), wird aber dadurch nicht beeinflußt. Konsequent wäre allerdings, deswegen Waffen grundsätzlich zu ächten - also weg auch mit Luftgewehren und mit Sportwaffen, allenfalls noch zulässig wären einschüssige LG- oder KK-Geräte, die möglichst wenig nach Waffe aussehen, wie es bei heutigen Hochleistungssportgeräten ja fast schon der Fall ist.

    Zitat

    Ich kann mich Deiner verharmlosenden Darstellungsweise daher nicht anschließen und teile Dein Verständnis mit den Aktivisten nicht.

    Ich stelle nichts verharmlost dar. Ich bewerte dies nur als harmlos im Gegensatz zu Ihnen und bemühe mich auch nicht darum, sie durch entsprechende Wortwahl in eine bedenkliche Ecke zu rücken. Es ist auch nicht so,. daß ich die Jungs dazu anstiften oder es als "gut" bewerten würde oder mich gar darüber freuen würde, wenn eine solche Horde in unserem Wohngebiet oder im Gemeindepark die Sau rauslassen würde (das wäre nämlich belästigend und störend). Es erscheint mir aber als doch zu pharisäerhaft, hier grundsätzlich den Knüppel zu schwingen, obwohl ich genau weiß, daß ich das als Kind/Jugendlicher auch gemacht hätte (und ich kenne niemanden, der dies ehrlicherweise verneinen könnte), wenn die Möglichkeit gewesen wäre. Die Jungs tun niemandem weh, irgendeine wirkliche Gefährdung (ja klar, eine Softair-Kugel ins Auge kann schlimm ausgehen, aber da sind unsere Werkzeuge und Küchengeräte zuhause vielfach gefährlicher, zumal die Jungs ja idR Schutzbrillen tragen) geht von ihnen nicht aus und da ich keine ideologische Probleme damit habe halte ich es mit der Toleranz. Es gibt ganz andere Mißstände, um die wir uns kümmern sollten, Zustände, die wirklich gefährlich und gesellschaftlich schädlich sind.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König