Hämmerli Duell

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.385 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Dezember 2005 um 16:53) ist von andreas59.

  • Ich besitze eine Hämmerli Duell, zumindest hat sie eine Mehrladeeinrichtung. Leider ist die Pistole defekt, die Spannknöpfe lassen sich nicht bewegen.
    Ich habe schon versucht, sie zu erwärmen, in dem ich sie auf den Kamin legte, leider ohne Erfolg.
    Dann versuchte ich, sie zu zerlegen. Ich bin auch relativ weit gekommen, Abzug, Springlader und Mehrladeeinrichtung konnte ich abbauen. Dann kam ich nicht mehr weiter. Ich ölte sie dann kräftig ein, aber auch das half nichts. Das silberfarbene Teil, an dem die Spannknöpfe befestigt sind, sieht an manchen Stellen etwas (aber wirklich nur etwas) angelaufen aus.
    Kann mir jemand helfen, was ich noch unternehmen kann? Oder gibt es einen Fachmann, der die Pistole reparieren könnte? Ich wohne auf Sylt, hier gibt es kein Waffengeschäft, zu dem ich sie bringen könnte.
    Vielen Dank
    Andreas

  • Noch ein Nachtrag:
    Das Erwärmen auf dem Kamin war nicht sehr stark, die Pistole war danach sehr warm, aber ohne weiteres mit den losen Händen anzufassen. Sollte ich sie demontieren und das eigentliche Problemstück in den Ofen legen bei 70° oder so?
    Danke
    Andreas

  • Willkommen im Forum!

    Falls sich etwas festgefressen oder verharzt hat, sollte
    es sich mit Kriechöl lösen lassen. Einfach mal einwirken
    lassen. Zusätliche Wärme (auf den Kamin) kann auch
    von Nutzen sein. Es kann aber auch eine Fehlfunktion sein.
    Es ist schwer eine Ferndiagnose zu stellen. Ist es absolut starr?
    Wenn es doch verharzt sein sollte, dann vielleicht ganz
    vorsichtig mit einem Stück Holz auf die Spannknöpfe klopfen
    und schauen ob es sich minimal bewegt. Aber wirklich vorsichtig.

    Gruß Pellet

  • Hallo Pellet,
    vielen Dank für dein Interesse.
    Es ist absolut starr. Ich habe nach der Demontage relativ großzügig WD-40 verteilt. Die Spannknöpfe selbst hatte ich auch abgeschraubt, damit das Öl mölichst gut überall hinkommt. Ich habe beide Seiten, von vorn bei der Ladeeinheit und auch von oben durch ein Loch des Mehrladesystems gesprüht, alles mehrfach.
    Vorsichtige Schläge habe ich schon erwogen, aber dann müsste ich wohl am besten auf beide Spannknöpfe gleichzeitig schlagen, um das Innere nicht zu verkannten. Alternativ könnte ich die Spannknöpfe locker einklemmen und vorn auf den Lauf bzw. hinten auf die CO2-Kammer schlagen. Aber das widerstrebt mir irgendwie.
    Was hälst du von dem Ofen bei evt. 80°?
    Danke
    Andreas

  • Ist der Spannknopf in der vorderen oder hinteren Position?

    Vielleicht erst mal mit dem Fön erwärmen und probieren.
    Vielleicht ist sie tatsächlich nur verharzt.
    Das Scglagstück lässt sich übrigens auch radial etwa
    einen Millimeter bewegen. Egal ob in der vorderen oder
    hinteren Stellung.

  • Das Schlagstück ist recht schwer, die Massenträgheit kann also auf deiner Seite sein.

    Das System hast du ja schon von allen Anbauten befreit.
    Das Schlagstück hängt im Normalfall an der Rastklinke oder liegt auf dem Ventilstößel.
    Das Schloss ist demontiert, die Rastklinke scheidet also aus.

    Damit müsste das Schlagstück zwischen zwei Federn liegen (Schlagfeder und Ventilfeder) und sich bewegen können.

    Ein Schlag auf die Spannschrauben verbietet sich, die werden sofort krumm.

    Was aber geht, um auf den ersten Satz zurückzukommen (geht in der Form nur, wenn der Spannknopf hinten ist!):
    Nimm` das System in die Hand und schlage mit einem harten Kunststoffhammer (bloß kein Stahl!) und kurzen, trockenen Schlägen vorne in Längsrichtung auf die Laufmündung. Keinesfalls schräg schlagen, das könnte der Präzision schaden.
    Um die Krone brauchst du dir kaum sorgen zu machen, Hämmerli-Stahl ist härter als Kunststoff.

    Die Massenträgheit des Schlagstücks könnte groß genug sein, damit sich dieses langsam nach vorne bewegt.

    Klingt alles sehr brutal, aber damit habe ich schon einige unerreichbare Bolzen und Einbauteile aus allem möglichen rausbekommen ohne Schäden zu hinterlassen.

    Gegen Verharzung helfen auch Waschbenzin oder Kontaktspray.


    Stefan

  • Hallo Pellet.
    das Schlagstück ist relativ weit hinten. Ich schätze, ein Fünftel ist hinten sichtbar, vier Fünftel vorn.
    Eine radiale Bewegung hatta ich bereits erfolglos versucht.
    DenFön werde ich testen,ein gute Idee.
    Vielen Dank
    Andreas

  • Hallo HW-Junkie,
    ich werde erst einmal die Fön-Methode von Pellet testen, sie erscheint mir schonender.
    Aber Waschbenzin erscheint mir auch logisch zu sein. Geht auch Brennspiritus oder normales Benzin?
    Ansonsten scheint ja nur die Schlagmethode zu bleiben. Das Schlagstück ist recht weit hinten, Kunststoffhammer ist vorhanden.
    Ich danke dir in jedem Fall für deine Mühe, mir zu anworten!
    Viele Grüße
    Andreas

  • Normales Benzin sollte auch gehen, stinkt aber unangenehmer und hat ein paar nicht allzu gesundheitsfördende Zusatzstoffe.
    Spiritus geht eher nicht, erstens hat er keine hohe Lösekraft bei festem Material, zweitens verfliegt er zu schnell.

    Hast du ein Auto?
    Dann nimm' das Kontaktspray, das könnte dir im Winter noch anderweitig nützlich sein.
    Das verfliegt nach Kriechöl am langsamsten.

    Stefan

  • Vielen Dank an alle, die Pistole scheint jetzt in Ordnung zu sein. Ich hatte noch einen weiteren Tipp von Uwe (Vielen Dank) bekommen, die WD-40 Behandlung gern eine Woche land zu wiederholen. Das Habe ich dann getan, aber auch den Plastikhammer hervorgeholt. Die Zeit zwischen den "Duschgängen" verbrxchte der Lauf auf der Heizung.
    Es hat 5 Tage gedauert, dann trat der Erfolg ein. Alles scheint zu funktionieren, ich warte nur noch auf die bestellten CO2-Kapseln zum testen.
    Schön, das man hier so fundierte Hilfe bekommt!
    Andreas