Lauf ziehen lassen... (PPK)

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 11.456 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Juni 2005 um 05:55) ist von edbru.

  • Gerade im konkreten Fallbeispiel der PPK/S haben wir ja eine relativ gute vergleichsmöglichkeit mit der Baikal CO2 Makarov , die hat ja schließlicheinen gezogenen Lauf . Nun die Frage an die Besitzer : Ist diese Waffe egal ob mit Stahlrundkugeln oder Blei , präziser als eine PPK/S ?

  • [quote]Original von Old_Surehand
    Sorry, wenn ich jetzt auch wieder auf dem Rechtlichen rumreite:

    Es nützt dir leider nichts, wenn du die Waffe im Nachhinein prüfen und das :F: wieder draufmachen läßt! Denn schon die Änderung selbst darfst du nur mit vorheriger behördlicher Genehmigung durchführen. Diese Genehmigung wirst du aber nicht kriegen. Klingt lächerlich - ist aber so.

    Also bleibt als einzig legaler Weg nur, einen Büchsenmacher mit entsprechender Erlaubnis komplett mit der ganzen Sache zu betrauen - zum Beispiel einen der bekannten LEP-Umbauer.

    Frage an Old_Surehand
    ich hatte das Thema umbau schonmal in der Bastelecke angesprochen, aber keine wirklich konkrete Antwort erhalten. Wenn ich das, was du sagtst, richtig verstehe darf nur ein BüMa an Waffen schrauben. Auch wenn ich umbauen würde und anschließend zum Beschußamt ginge, wäre schon der Umbau ansich rechtswiedrig ??? Was darf ich denn überhaupt verändern.

  • Du darfst alles verändern , was nicht zu den sog. "wesentlichen Waffenteilen " gehört , und gerade bei Luftdruckwaffen , keinen einfluss auf die leistung hat .

  • Zitat

    Original von plumbum
    Du darfst alles verändern , was nicht zu den sog. "wesentlichen Waffenteilen " gehört , und gerade bei Luftdruckwaffen , keinen einfluss auf die leistung hat .


    Is klar, aber hat die Lauflänge denn Einfluss auf die Leistung?
    Bzw. beim Thema : wenn der Lauf durch einen Gezogenen ersetzt wird, hat das doch keinen Einfluss auf die Leistung. Wo wäre das Problem ?

    Und ich bin hartnäckig und frage nochmal : Dürfen nur BüMa ( mit Laden , darfs der Meister oder reicht Geselle ? )an die wesentlichen Waffenteile bauen oder auch normalos und dann zum Beschußamt. Kann ich ohnen BüMa Gesselle oder Meister nicht Hersteller sein ? Geht bei KFZ oder Motorrad nach entsprechender Prüfung ja auch, das ich ohne KFZ lehre Hersteller bin.

  • Zum ändern oder Herstellen von Waffen braucht es eine Lizenz. Die bekommt in der Regel nur ein Büchsenmacher. Leider weiss ich nicht mehr zu dem Thema. Wenn aber ein Erwerb so einer Lizenz durch einen "normalsterblichen" möglich ist, muss diese auch vorhanden sein da sonst Umbauten von Waffen illegal bleiben. Nicht verändern darf man die für die Funktion wichtigen Teile. Wenn ich nicht falsch liege gehören dazu der Lauf, Verschluss, Gehäuse und die "Innereien" des Griffstücks. Schäftungen, Griffschalen, Visiereinrichtungen, Oberflächenbehandlung, Kompensatoren oder Ähnliches kann auch der Privatmann selbst verändern.

    Mann kann auch ohne Büchsenmacher zu sein wesentliche Teile ändern, wir hatten einen Waffenladen in der Stadt der von einem Maschinenbauer (mit Lizenz) betrieben wurde. Der durfte auch Umbauten und Änderungen vornehmen!

  • Man kann das alles im Waffengesetz und den zugehörigen Anhängen nachlesen:

    https://www.co2air.de/wbb2/wom/WaffG.html

    Zum (auch nichtgewerbsmäßigen) Bearbeiten einer Schußwaffe ist danach immer eine vorherige Erlaubnis erforderlich ( § 26 )

    "Bearbeiten" wird dann im Anhang 1 definiert:

    "Im Sinne dieses Gesetzes wird eine Schusswaffe insbesondere bearbeitet oder instand gesetzt, wenn sie verkürzt, in der Schussfolge verändert oder so geändert wird, dass andere Munition oder Geschosse anderer Kaliber aus ihr verschossen werden können, oder wenn wesentliche Teile, zu deren Einpassung eine Nacharbeit erforderlich ist, ausgetauscht werden; eine Schusswaffe wird weder bearbeitet noch instand gesetzt, wenn lediglich geringfügige Änderungen, insbesondere am Schaft oder an der Zieleinrichtung, vorgenommen werden..."

    Die wesentlichen Teile sind ebenfalls in Anhang 1 genau definiert, und der Lauf gehört auf jeden Fall dazu.

    Gruß,
    O_S

  • Zitat

    Original von Selle
    Und warum haben wohl die Haenel Repetierer gezogene Läufe ?
    Die schiessen auch mit Punktkugeln.


    Gruß Selle

    Es gibt aber auch ältere Haenels mit glatten Läufen.
    Nur mal der Vollständigkeit halber.
    Aber natürlich sind gezogene Läufe erheblich präziser, auch bei Kugeln.

    Gruß,

    Reinhard

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum ist das noch nicht ganz sicher.
    (Albert Einstein)

  • :direx:genau...und da die Kugeln Rund sind,haben sie ja logischer(normaler) Weise keine großen Ecken und Kanten,die die genauigkeit verschlechtern würden.
    Und wenn sich diese Kugel dann auch noch dreht und die Luftströme "durchbohrt" ergibt das eine bessere stabilere Präzision.Im Gegensatz zu den Diabolos oder so,die falls sie etwas quer fliegen oder irgendwie eiern,wegen Seitenwind,können diese ggf die Flugbahn minimal verändern(natürlich nur wenn das Gewehr bzw Pistole keinen gezogenen Lauf hat).

    So und nochmal auf Deutsch :lol:
    Die Rundkugeln haben weniger Luftwiderstand und driften in glatten Läufen leicht ab nach dem sie abgeschossen wurden(genau wie Diabolos).Wenn sie sich aber drehen,drücken sie die äusseren Luftströme ab und fliegen deutlich präziser und ggf weiter.

    Das heist: ob Diabolo oder Rundkugel,ein gezogener Lauf ist immer besser.

    PS.:Mein Haenel 310 2 hat einen gezogenen Lauf mit einem Innendurchmesser von 4,38mm und schiesst mit 4,4mm Punktkugeln.
    Wie schon gesagt wurde muss der Lauf immer etwas enger sein als das Geschoss groß ist,damit die Rillen im Lauf die BB. bzw das Dia. in`s Drehen bringt und auf es einwirkt. :)) Ob sowas verboten ist einzubauen weis ich leider nicht genau.

    Gruß [Sn!p3r]

    Nur die Harten kommen in'n Garten.
    RAMMSTEIN 4 ever

  • Hi Old_Surehand,

    vielen Dank, hatt ich auch drauf kommen können da mal nachzuschauen
    :nuts:

    Weist Du vieleicht bei welchem Amt oder Behörde man diese Erlaubniss bekommen kann ?

    Gruß Dirk

  • Hi,
    Prinzipiell kann ein fähiger (!) BüMa bei Lothar Walther einen Laufrohling bestellen und den Einsetzen. Zumindest bei der mir bekannten CP88 ist das möglich. Ob das bei der PPk auch so ohne weiteres möglich ist weiss ich leider nicht.
    Ich hatte mich nämlich seinerzeit mal mit dem Gedanken getragen meiner CP einen Präzisionslauf aus dem Hause Lothar Walther zu gönnen, hatte das Projekt dann aber erst auf Eis gelegt und dann später die CP verkauft (:bash: )....
    Gruss
    Marco

    Jene,
    die ihre Schwerter zur Pflugscharen schmiedeten,
    pflügen nun für Männer,
    die ihre Schwerter behielten.

  • wenn die läufe zu den unveränderbaren bauteilen von waffen gehören, warum gibt es dann wechselläufe und warum darf ottonormalverbraucher die dann eigentätig wechseln ?

    vita brevis, ars longa

  • Zitat

    Original von C_O_2
    wenn die läufe zu den unveränderbaren bauteilen von waffen gehören, warum gibt es dann wechselläufe und warum darf ottonormalverbraucher die dann eigentätig wechseln ?

    Weil die Wechselläufe für die dazugehörige Waffe geprüft wurden. Ganz einfach. Deswegen darf man die selber montieren.

    Gruß Marcel

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • d.h. wenn ein büchsenmacher einen lauf fertigt und an der waffe prüft kann ich den lauf erwerben und montieren ?

    vita brevis, ars longa

  • Ich habe doch die Stelle im WaffG oben schon zitiert:

    "oder wenn wesentliche Teile, zu deren Einpassung eine Nacharbeit erforderlich ist, ausgetauscht werden"

    Eine "Nacharbeit" bei der Einpassung ist bei Wechselläufen nicht erforderlich, aber wenn Du bei einer Druckluftwaffe den Lauf auswechseln willst, wird das ohne Nachbearbeitung wohl schwierig werden.

    Marcus

  • nicht ich sondern ein büchsenmacher. bei der ppk/s ist der lauf doch auch nur verschraubt. d.h. wenn mir jemand der für solche tätigkeiten legitimiert ist ( z.b. ein büchsenmacher ) einen lauf baut, der in die ppk/s passt und eine waffe mit diesem lauf testet und für f-tauglich befindet, darf ich dann diesen lauf erwerben und selber einbauen ?

    vita brevis, ars longa

    Einmal editiert, zuletzt von C_O_2 (19. Juni 2005 um 10:36)

  • Ein BüMa darf diesen Umbau machen.
    Aber hat sich mal einer den "Lauf" der PPK/S überhaupt angesehen?
    Das ist ein dünnes Messingröhrchen.
    Um da ainen Luftgewehrlauf anzupassen (Kürzen, Aussendurchmesser abdrehen, Enden nachbearbeiten) und schlieslich auch die Plastikhalterung Nacharbeiten, die übrigens verstiftet und nicht geschraubt ist, bezahlst Du beim BüMa sicher soviel oder mehr wie eine gute Trainingspistole kostet.

    Die PPK/S ist ein Fun-Teil und soll es auch bleiben.
    Nächstens fragt hier vielleicht noch jemand ob man eine Wasserpistole auf CO2 umbauen kann. :laugh:

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)

  • N'Abend...

    Zitat

    Original von edbru
    Nächstens fragt hier vielleicht noch jemand ob man eine Wasserpistole auf CO2 umbauen kann. :laugh:

    Eddi

    ...wieso... kannst da mit Erfahrungen dienen :nuts: :laugh:

    Zitat


    Aber hat sich mal einer den "Lauf" der PPK/S überhaupt angesehen?
    Das ist ein dünnes Messingröhrchen.
    Um da ainen Luftgewehrlauf anzupassen (Kürzen, Aussendurchmesser abdrehen, Enden nachbearbeiten) und schlieslich auch die Plastikhalterung Nacharbeiten, die übrigens verstiftet und nicht geschraubt ist, bezahlst Du beim BüMa sicher soviel oder mehr wie eine gute Trainingspistole kostet.

    ob das nun ein dünnes Messingröhrchen ist oder ein Panzerrohr - Die Arbeit an der Drehbank ist die gleiche... angesehen haben es sich sicher viele, u.A. ich - Sonst wäre diese absolut ernst gemeinte Frage nicht aufgekommen... Betreffend der "verstiffteten Plastikhalterung"... noch nirgends gesehen, ich sehe da nur Metall... aber auch wenn es so wäre - Das ist der Job eines BüMa, das wird für den keine andere Aufgabe sein als irgendwas anderes...

    Nenn mir dann doch bitte eine Trainingspistole mit BlowBack, mit der man zu Hause halbwegs realistisch trainieren kann... Wenn ich die "richtige" PPK schießen möchte, dann setze ich mich 30min ins Auto, fahre in den Verein, hole sie aus dem Tresor und lege los... ;)
    Wenn ich aber zu Hause etwas kostengünstigen Spaß haben möchte und dabei auch noch was treffen, dann kommen solche Überlegungen auf...

    Zitat


    Die PPK/S ist ein Fun-Teil und soll es auch bleiben.


    Ein Auto ist auch nur solange nen Auto, bis ein bekloppter (im positiven Sinne ;) Geld reinsteckt und es nach seinen Wünschen formt... alles Ansichtssache... von der Grundsubstanz und dem Konzept/Materialauswahl/Preis ist die PPK imo recht gelungen...

    Mfg Florian ;)

    (Kaufgesuch entfernt)
    Admin

  • Zitat

    Nenn mir dann doch bitte eine Trainingspistole mit BlowBack, mit der man zu Hause halbwegs realistisch trainieren kann...

    Damit hast Du mich natürlich erwischt. :confused2:
    Da kenne ich auch keine.

    Also wenn Du einen BüMa findest, der das macht - ich find das trotzdem übertrieben. Auch die "Richtige" ist doch sicher kein Präzisionswunder daß man dafür unbedingt auch zu Hause Trainingsstunden absolvieren muß.
    Na ja, der Hinweis auf die Autotuner war schon gut... :ngrins:

    Ein Bericht wäre schön, wenn Du das realisieren solltest.

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)

  • Als ich damals bei Egun die umgebaute PPK/S gesehen habe, habe ich mir einfach mal ein Döschen H&N 4,5mm Präzisionsrundkugeln geholt und meine PPK/S damit gefüttert.

    Ergebnis: 4,5mm Bleirundkugeln sind viel schwerer als BBs. Durch den höheren Durchmesser dichten sie auch im glatten Lauf zwar besser ab als BBs, erzeugen aber auch mehr Reibung. Die Summer dieser Faktoren führt dazu, dass man damit auf 10m einen halben Meter höher anhalten mußte. Von besserer Präzision war auch nichts festzustellen. Die Schußgruppen auf 10m waren immer noch wie mit den BBs nur halt 50cm tiefer gelegen. Die Zufuhrstörungen im Magazin sind natürlich auch nicht ausgeblieben.

    Fazit: Ein gezogener Lauf könnte zwar noch etwas an Präzision beitragen, aber die Energieausbeute mit Bleirundkugeln ist nicht mal auf 5m brauchbar. Das größte Präzisionsmanko der Co2 PPK/S ist das Blowback, welches mit den Rückstoß einer scharfen Waffe aboslut nichts zu tun hat.

    Bei der Co2-Waffe wirkt der Druck gleichzeitig auf Geschoß und Schlitten. Da der Schlitten leicht sein muß und das Geschoß erst aus dem Magazin in den Lauf befördert werden muß, ist der Schlitten schon in Bewegung wenn das Geschoß sich durch den Lauf bewegt. Da der Schlitten bei der PPK/S schwerer als das Geschoß ist und auf einer Weitwurfpassung gleitet ist die Bewegung natürlich nicht besonders präzisionsfördernd. Bei einer scharfen Waffe sorgen die Masse des Verschlusses oder ein Gasdrucksystem sowie präzise Passungen dafür dass die Bewegung des Schlittens die Schußabgabe möglichst positiv beeinflusst.

    Die einzige präzise, selbstladende Co2-Waffe ist die DU10.

    Gruß,

    Jürgen