Falke 80 Details

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 6.434 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Juli 2005 um 13:05) ist von HWJunkie.

  • Hallo,

    ich habe per Suchfunktion schon einige wenige Infos zum Falke 80 erhalten (Unterhebelspanner mit Ladewalze, gute Qualität, Firma seit den 60ern vom Markt). Hat vielleicht jemand (Pellet, Du bist doch stolzer Besitzer solcher Schätzchen...) eine Explo-Zeichnung und/oder spezielle Tips zum Zerlegen? Nach Ersatzteil-Ressourcen (Feder und Kolbendichtung) trau ich mich bei dem eher seltenen Teil ja kaum zu fragen.
    Außerdem möchte ich mit dem Gewehr gern im heimischen Keller schiessen und würde daher gern wissen, ob es die dafür notwendige 7,5-J-Grenze einhält.

    Beste Grüsse und Danke im Voraus für Infos
    Stefan

    "It´s the Indie, Sir, it´s the Indie!"

  • Ich habe nur eine Mini Explosionszeichnung, auf
    der absolut nichts zu erkennen ist. Die ist keine
    Hilfe. Zu de anderen Fragen kann ich leider auch
    nicht viel sagen. Ich habe bisher noch keines zerlegt
    oder gemessen.

  • Na ja, ich seh es positiv und nehm es als Zeichen dafür, daß das Gewehr tatsächlich ziemlich selten ist; trotzdem Danke fürs Antworten, Pellet.
    In einem englischen Forum hab ich jetzt noch einige Infos gefunden, die natürlich ohne Gewähr sind, aber ich poste sie mal:
    - geschätzte V0 bei intakter Feder und Dichtung ca 750fps (also definitiv nix für den Keller)
    - Das Gewehr soll neben Europa vor allem in Südafrika und Australien/Neuseeland verkauft worden sein
    - Mit etwas Glück soll man bei Beeman Australia sogar noch Ersatzteile für Falke-Gewehre bekommen (!) - oje, Australien wär natürlich nicht gerade der kürzeste Lieferweg
    - ein Forumsteilnehmer dort hatte ein Falke 80 mit einer HW35-Feder repariert
    - Jemand meinte (aber da bin ich skeptisch, das wäre ja dann mega-rar), es gäbe weltweit nur ca. 400 (!) Stück der Modelle Falke 80/90
    - Es gibt einen Testbericht des Falke 90 in einer Zeitschrift aus Neuseeland, aber ich bin online bisher noch nicht drangekommen, ohne eine Kreditkarte für ein Jahresabo zu zücken.

    "It´s the Indie, Sir, it´s the Indie!"

  • Laut Beeman sind vom Falke 80, 400Stück und
    vom 90, 200 Stück gefertigt worden. Kommt mir
    etwas merkwürdig vor, da ich alleine vom 80
    2 Stück und vom 90, 1 Stück besitze. War nicht
    sonderlich schwer, nicht teuer und zudem werden
    immer wieder welche angeboten.

  • Na ja, für die Sammler auf der anderen Seite der Welt isses wohl was schwieriger, so ein Teil Made in Germany zu bekommen. Freue mich auf jeden Fall, dass ich bei E-Gun eines bekommen habe, auch wenn der Preis in Anbetracht des Zustandes wohl kein Schnäppchen war. Aber bei so einem schönen Gewehr macht das Aufarbeiten Freude und ich glaub bei näherer Betrachtung, es wird dann wohl eher tatsächlich ein Sammlerstück für den gepflegten Sonntagsschuss als ein Arbeitstier. Letzteren Part übernimmt dann halt weiter die gute alte Diana50, da sind Ersatzteile ja kein Problem.
    Habe bei e-gun noch ein altes Messing-Zielfernrohr aus den 40ern in der Beobachtung, mal schauen, mit etwas Bastelaufwand passt es ja vielleicht drauf, obwohl die Original-Messsingmontage des ZF für 11mm ausgelegt ist...
    Bin schon sehr gespannt auf das System (kommt ja erst nächste Woche, das gute Stück), da es in dem englischen Forum u.a. hieß, das System vom BSA Airsporter wär vielleicht vom Falke abgekupfert. Und da hab ich den direkten Vergleich.

    Viele Grüsse
    Stefan

    "It´s the Indie, Sir, it´s the Indie!"

  • Hallo,

    ich roll den thread hier noch mal kurz auf, um vielleicht Interessierten doch noch ein paar Impressionen vom Zerlegen des Falke zu geben:

    DAS ist mal ein geniales System, für die Ewigkeit gebaut und auch nach ca.50 Jahren Gewehrleben noch prima instand zu setzen! Das äußerst massive Endstück auf der Systemhülse ist nicht verstiftet, sondern verschraubt, was vor allem den Zusammenbau meiner Meinung nach erleichtert (kein Herumhantieren mit Feder unter Druck und schwer zu treffenden Löchern/Bolzen).
    Die Abzugseinheit lässt sich nach dem Lösen 2er Schrauben und eines Bolzens als Komplett-Block herausziehen - da hab ich auch schon komplizierteres gesehen.
    Insgesamt ist alles sehr massiv konstruiert und trotzdem einfach/übersichtlich - die besten Voraussetzungen für eine Restauration (auch ohne Explo).
    Und jetzt die meiner Meinung nach beste Nachricht: Die Leder-Fallschirmdichtungen vom Diana 35/50 etc. passen, soweit ich das sehen kann, ganz exakt - gleicher Durchmesser, gleiches Gewinde wie die Original-Dichtung. Zur Feder will ich mich in Anbetracht der Gesetzeslage nicht leichtfertig äußern, aber zumindest Drahtstärke und Querschnitt sind ebenfalls mit der 11J-Feder für ein vor 70er Diana 50 identisch - aber da gehe ich ohne genauere Infos erstmal nicht bei. Die Vermutung hab ich aber schon, dass hier möglicherweise genormte Verschleissteile verbaut wurden - bei den Dianas und beim Falke. Und ich glaub nicht, dass da schon mal ein Bastler dran war, der es mit Diana-Teilen versucht hat - dazu waren die Verschleissteile denn doch zu ausgelutscht.

    Bis denn
    Stefan

    "It´s the Indie, Sir, it´s the Indie!"

  • Nachdem ich jetzt auch stolzer Besitzer eines Falke 80 bin:

    Schönes Teil!
    Zwar eisenschwer und recht lang, aber einfach toll.
    Obwohl meine leider nicht mehr ganz taufrisch ist.

    Der dünne Flugrost ist inzwischen vollständig beseitigt, die Farbe des Metalls schwankt jetzt zwischen guter Brünierung und Bräunierung.
    Der Schaft ist bis auf kleinere Schrammen und Druckstellen soweit ok, lediglich der dünne Steg vor dem Abzug ist losgebrochen, aber vorhanden.

    Zusätzlich ist noch eine der beiden "Zinken" des Abzugszüngels abgebrochen, aber das wirkt sich nur auf eine etwas schlechtere Abzugscharakteristik aus.
    Sollte sich aber hartlöten lassen.

    Der Korntunnel fehlt leider, und das Korn ist nicht original.
    Mangels Ersatzteilen (Australien ist doch etwas weit!) würde mir da evtl. ein Bild der Kimme mit abgenommenem Korntunnel helfen.

    Könnte sich da einer der anderen Besitzer erbarmen?


    Zur Feder:
    Diese scheint wohl tatsächlich eine Schwachstelle zu sein.
    Auch bei meinem 80er ist sie schlapp geworden, trotz leichtgängigem Kolben und perfekter Abdichtung (DAS ist Qualität!) werden nur 100m/s erreicht.

    Eine HW35-Feder passt absolut nicht, die Kolbenhülse ist innen zu eng.

    Mein lokaler Waffenhändler hatte für das Diana 50 leider keine 7,5Joule-Feder mehr da, der Test muss also warten.
    Der Einbau der starken Feder kommt aus verständlichen Gründen kaum in Frage, denn man will ja auch mal zuhause einen Schuss abgeben dürfen.
    Auch besteht die Gefahr, die Originalstärke des Gewehres zu überschreiten, und das will ich keinesfalls.


    Stefan

  • Zitat

    Originally posted by HWJunkie

    Der Korntunnel fehlt leider, und das Korn ist nicht original.
    Mangels Ersatzteilen (Australien ist doch etwas weit!) würde mir da evtl. ein Bild der Kimme mit abgenommenem Korntunnel helfen.

    Könnte sich da einer der anderen Besitzer erbarmen?

    Ja kommt in Kürze

  • Korntunnel fehlt bei meinem Schmuckstück auch. Wegen der Feder: Habe die Drahtstärke nochmal ganz genau nachgemessen, bei der Diana-Feder ist sie doch etwas geringer, anyhow, vom Durchmesser her würde sie perfekt reinpassen. Wenn Du also eine 7,5J-Feder fürs 50er oder 35er besorgst, sollte es einen Test wert sein. Ich überleg schon, bei Diana noch eine zu ordern, denn die alte 11J-Feder will ich halt auch nicht verbauen, damit ich auch zu Hause zu schiessen kann.
    Mit dem Rost hatte ich bei meinem Falke nicht so viel Glück - ich hab mich dann fürs komplette Abschleifen und Neubrünieren entschieden. Ging super - hab von Birchwood eine sogenannte "Super Blue"-Schnellbrünierung ausprobiert; die ist mit der normalen "Perma Blue" nicht zu vergleichen und bringt tolle Ergebnisse - für alle Skeptiker in Sachen Schnellbrünierung: die bringt es echt und scheint haltbar zu sein, zumindest hat sie den Stahlwolle-Test prima bestanden.
    Den Schaft hab ich auch komplett abgebeizt und mache gerade einen Ölschaft draus - nicht original, ok, aber der Originallack war von Wasser unterlaufen und nicht mehr zu retten.

    "It´s the Indie, Sir, it´s the Indie!"

  • Zitat

    Original von Pellet

    Ja kommt in Kürze

    Tja... irgendwie haben sich meine Falken versteckt :(

    Ich kann bislang nur soviel sagen, dass das Korn von
    vorn in einer Schwalbenschwanzführung steckt, und
    dass es von einer kleinen Plattfeder, die vorn rausschaut,
    gehalten wird. Aber Bilder werden noch kommen.

  • Ich habe mal eine Originalfeder eines 1981er :F:-Diana 35 getestet.
    Passt perfekt, lässt sich ohne Hilfsmittel einbauen.
    Aber, und hier ist das Problem, die Blocklänge ist ein bis zwei Milimeter zu groß, der Kolbendorn rastet also nicht ein.
    Ich hoffe einfach mal darauf, dass die :F:-Feder eines Diana 50 ein bisschen kürzer ist als die eines Diana 35.
    Die Exportfedern sind laut Schneider zwar die gleichen, aber das bedeutet ja nicht, dass dies auch für die :F:-Feder gelten muss.
    Evtl. gibt es auch verschiedene Ausführungen der :F:-Feder, mal mit dickerem Draht und weniger Windungen, mal mit dünnerem Draht und mehr Windungen. Erstere wäre hier zu bevorzugen.
    Ein Blick in mein älteres Diana 35 wäre wohl mal angebracht, sollte sich ja durch den Spannhebelschlitz erkennen lassen.


    Der Schaftausbruch ist übrigens geleimt und verspannt, das Ergebnis werde ich morgen sehen.
    Entstanden ist er dadurch, dass die Abdeck-Gewindehülse der Systemschraube zu tief sitzt, und dadurch das an dieser Stelle sehr dünne Holz beim Einschrauben der vorderen Schraube des Abzugsbügels nach innen aus dem Schaft ausbricht.
    Die Schraubhülse muss also mit Scheiben unterlegt werden, damit der Schaft an dieser dünnen Stelle sicher aufliegt.

    Der Korntunnel ist schon in Arbeit, ein Ring aus einer CO2-Kapsel ist zur Zeit drauf, der optisch ansprechendste Durchmesser muss aber noch ermittelt werden, nur geschlitzt und aufgebogen ist etwas zu groß.
    Dann noch die Galvanisierung runter und geschliffen/brüniert, dann sollte es originalgetreu aussehen.

    Dem Lack werde ich mal vorsichtig mit Verdünnung zu Leibe rücken.
    Die leichten Schrammen und Dellen dürfen bei mir ruhig erhalten bleiben, nur die Lackschicht sollte halbwegs gleichmässig sein.
    Einige alte Lacke lassen sich soweit anlösen, dass sich gesplitterte/beschädigte Lackstellen wieder ausgleichen.
    Habe ich schonmal praktiziert, sollte also auch hier gehen.
    Ansonsten wird er halt abgezogen, poliert und Clou-gehartölt.

    Um die Arretierung des Spannhebels herum ist das Holz etwas stärker abgeschabt, da werde ich wohl vorsichtig eine gleichmässige Ausnehmung anbringen.
    Hat dann auch den Vorteil, dass in Zukunft die Rastklinke das Holz nicht mehr treffen kann (der Spannhebel hat leider etwas Seitenspiel).


    Stefan

  • Edit:
    OK, habs verstanden, hatte das Wort "Blocklänge überlesen. Vergesst die Anfrage, die hier stand...

    "It´s the Indie, Sir, it´s the Indie!"

    Einmal editiert, zuletzt von steve_nyc (15. Juni 2005 um 10:09)

  • Stefan ich bring Dir zum näxten IPSC mal eine :F: Feder von "Tell" mit. Die Drahtstärke ist nur 3mm. Wenn noch der Innen/Aussen Durchmesser passt hast du vieleicht Glück.

    Markus

    Ich hab da mal einen getroffen ... FWR / BDMP / BDS / DSB

  • Zitat

    Original von HWJunkie

    Der Korntunnel fehlt leider, und das Korn ist nicht original.
    Mangels Ersatzteilen (Australien ist doch etwas weit!) würde mir da evtl. ein Bild der Kimme mit abgenommenem Korntunnel helfen.

    Könnte sich da einer der anderen Besitzer erbarmen?