hilfe bei ''messerbau''

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 6.431 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. November 2006 um 23:22) ist von knifemaker.

  • ok...es musste glaub so kommen...mich hat das messerbaufieber auch gepackt.
    mir stehen zwar nur einfache mittel zur verfügung, ich denk ich bekomm es aber trotzdem hin.
    habe aus nem stahlstück mein erstes messer gemacht....leider musste ich, als es fertig war, feststellen, dass der viel zu weich war...die form ist auch nicht sehr sinnvoll, da sehr kurze und breite klinge.
    hab also so meine erfahrungen gesammelt und paar probleme, bei denen ihr mir vielleicht helfen könnt.

    werde mich morgen an ein zweites projekt wagen. diesmal ist es eine pflugschar, aus der das messer werden soll. der stahl kommt mir richtig hart vor und denke das sollte was werden...
    mir ist auch aufgefallen, dass das auch schön schwingt und nen ton ergibt, wenn man mitm hammer draufschlägt...ein gutes zeichen?

    nun zu meinen 'problemen':
    1. das größte ist bei mir der griff. aus welchem material? und vor allem: wie bring ich den am besten an die klinge?
    2. wie bekomme ich die geschliffene klinge schön blank?
    3. würde gerne am griff vorne und hinten 'stahlblöcke' anbringen, zwischen denen das eigentliche griffmaterial liegt...einfach anschweißen und zurechtflexen?
    4. macht es dem stahl was aus, wenn er beim schleifen heiß wird? oder sollte man stets kühlen?

    anregungen für formen der klinge sind auch erwünscht.... ein allzweckmesser solls werden.

    letzte frage: muss ich bei der klingenlänge/ form etwas beachten um keine probleme zu bekommen, da unter 18...?

    vielen dank schonmal

  • Hi Felix,

    bevor Du den Spass am neuen Hobby vielleicht verlierst: Ich würde Für die Klinge schon richtigen Messerstahl bestellen (kostet als Rohware nicht die Welt), dann bearbeiten und dann fachmännisch härten lassen (10-20 Euro). Dann bist Du sicher, dass DU Dich nicht für die Katz abgerackert hast, weil das Material nicht Deinen Vorstellungen entspricht.
    Zum Griff/den Befestigungen für die Backen: Bei nem aufgesetzten Griff bohren und vernieten (bei vielen Messermachern im Netz kriegst Du Hohlnieten aus Messing oder Alu, oder auch Stifte aus Vollmaterial, Messing oder Neusilber), eventuell zusätzlich verkleben. Bei einem "nordischen" Griff dagegen: Langloch aus dem vollen bohren und mit 2-Komponenten-Kleber ausgiessen. Hält bombenfest.
    Schau doch mal bei http://www.nordische-messer.de rein, da gibts ne Anleitung und das ganze Zubehör, ansonsten: http://www.messerforum.net, da treffen sich auch die Messermacher. Und damit Du sicher sein kannst, dass ich Dir nicht nur angelesenes Zeugs erzähle: Wenns Dich interessiert, gib bei Google einfach "Messer von Stefan Mühler" ein und folg dem Link. Bin halt auch ein vom Messermachervirus infizierter :crazy2:

    Bis denn
    Stefan

    "It´s the Indie, Sir, it´s the Indie!"

  • Hallo!

    Mein erstes Messer habe ich aus 1.2842 gemacht, weil ich nur Zugriff auf einen "normalen" Härteofen habe.
    Das Zeugs lässt sich beim Stahlhändler um die Ecke beschaffen und im Lieferzustand hervorragend bearbeiten.

    Zu den Griffen: Meine sind aus Buchenholz, gebeizt und mit Leinöl behandelt. Vor dem Härten habe ich M3 in den Rohling gebohrt und die Griffschalen angeschraubt. Ankleben hält natürlich auch. Beim annieten musst du vorsichtig sein, damit das Holz net platzt!

    Zum polieren: Schleifen mit Schmirgelleinen Korn 200, 400, 600, 800,
    dann Körnung 800 mit Öl (Motoröl tut's auch!). Anschliessend mit Polierpaste polieren. Du kannst auch die Billigbocker-Bohrmaschinen Poliersets aus'm Baumarkt holen, das geht ganz gut damit.

    Zu den "Stahlblöcken": Beim schweißen geht definitv die Härte weg, bzw. kann's auch zu spannungsrissen kommen. Ankleben, aufstecken (!) oder vernieten.

    Zum schleifen: Wenn das Material blau wird (oder schon wieder grau) ist die Härte dahin.

    Zur Klingenform: Deine Sache :nuts: Meins hat die Form des Puma White Hunter.

    Viele Grüße
    LarS

    ---
    Wir leben alle unter dem selben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.
    (Konrad Adenauer, dt. Bundeskanzler 1876-1967)
    ---

  • Es gab hier schon einige Berichte über selbstgemachte Messer. Einfach mal kucken und die "Waffenschmiede" anmailen, bzw. PN schicken.

    Zum Beispiel:

    Nicht traditioneller Hirschfänger

    Nochn Messer

    Mein Hobby: Messermachen (viele Bilder !)


    Ich denke, die können Dir auch einige Tips geben, die Dir weiter helfen - ohne dass Du für Dein Hobby Metallurgie studieren musst.

    Fördermitglied des VDB.

    Einmal editiert, zuletzt von 5-atü (19. April 2005 um 23:15)

  • schonmal danke für die antworten...hab mich aber schon auf den stahl von dem pflugschar fixiert und ihm vorhin die grobe form gegeben.
    habs beim flexen und schleifen immer kühl gehalten.

    Zitat

    Zu den "Stahlblöcken": Beim schweißen geht definitv die Härte weg, bzw. kann's auch zu spannungsrissen kommen. Ankleben, aufstecken (!) oder vernieten.


    ich weiß nicht wie ich das anstellen soll?
    ....anschweißen, so wäre das ganze doch auch ohne nen spalt dazwischen...
    ok, den griff werde ich dann wahrscheinlich aus buchenholz machen.

  • Hi Felix,

    wenn Du die Stahlblöcke (Backen) vor dem Vernieten richtig plan schleifst, ist da auch kein Spalt. Wenn dann an den Kanten was plan-geflext werden soll, dann halt immer nur kurz mit der Schrubbscheibe draufhalten, nach ner Sekunde immer wieder absetzen - dann wird es auch nicht zu heiss. Im Zweifel aber immer besser die gute alte Feile nehmen...
    Wegen des Buchenholzes: Ist auf jeden Fall hart und leicht zu bekommen, aber ich persönlich find die Maserung büschen unscheinbar. Wenn es denn ein preiswertes Holz aus dem Baumarkt sein soll, würd ich eher Eschenholz nehmen. Wenn es aber doch Buche sein soll: Nimm beim Schleifen besser einen Mundschutz wegen des Schleifstaubs - ich bin sonst nicht so pingelig in Sachen Holzstaub etc, aber Buchen- und Eichenstaub gelten erwiesenermassen als krebsfördernd, wenn man es so direkt "inhaliert" - bisschen kann man sich ja vorsehen.

    Gruss
    Stefan

    "It´s the Indie, Sir, it´s the Indie!"

  • Zitat

    Original von felix
    [...]
    ich weiß nicht wie ich das anstellen soll?
    ....anschweißen, so wäre das ganze doch auch ohne nen spalt dazwischen...
    [...]

    Probiers aus, aber nicht meckern wenn die Chose abbricht... :(
    Bei einem solchen Stück Stahl würde ich's einfach mit 2K-Kleber aufkleben.
    Du kannst aber auch das Parierstück mit einem Durchbruch versehen, über den Griffbereich stecken und mit den Griffstücken gegen Diebstahl sichern, falls du verstehst was ich meine...

    Gruß
    LarS

    ---
    Wir leben alle unter dem selben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.
    (Konrad Adenauer, dt. Bundeskanzler 1876-1967)
    ---

    Einmal editiert, zuletzt von Konstrukteur (20. April 2005 um 15:56)

  • Hi,
    wenn du einen schon gehärteten Stahl nimmst, mußt du wie schon meine Vorredner schrieben, sehr vorsichtig sein, da die Härte sehr schnell unter der Hitze leidet.
    Ich habe auch ein Messer aus einem "fertigen Stahl" gemacht und mußte feststellen, das es sehr viel schwieriger und auch teurer ist, ein Messer aus einem schon gehärteten Stahl zu machen, als aus einem Rohstück.
    Ich denke, der größte Nachteil bei der Pflugschar ist, das du nicht weißt, was es für ein Stahl ist und somit auch nichts über dessen Eigenschaften weißt.
    Zu den Stahlblöcken:
    Beim verschweißen verliert der Stahl mit Sicherheit seine Härte, es sei denn, du nimmst Hitzeblockergel und schmierst die Klinge fett damit ein.
    Das Zeug gibt es im Schweißerzubehör (nicht bei OBI).
    ich würde sie schon vor dem verbauen fast fertig schleifen und anschließend verlöten(Hart) und zwar mit einem stark Silberhaltigem Lot
    Dabei mußt du nur aufpassen, dass die Klinge nicht zu heiß wird.
    Dies läßt sich am besten mit einem Gaslöter kleinerer Größe anstellen.
    Du kannst es aber auch verkleben z.B. mit Uhu entfest 300, das erreicht eine Festigkeit von 3000 N, also 300 KG pro cm.
    Wenn es aber für die Ewigkeit sein soll würde ich es zusätzlich noch vernieten oder wenigstens mit verdeckten Stiften (Sackloch) verankern.
    Bei den Griffen ist es genauso, die verniete
    und verklebe ich auch immer mit UHU 300, da ich Hauptsächlich Messer in Flacherlbauweise fertige.
    Beim Holz must du nur darauf achten, dass die Maserrichtung in Richtung der Walzrichtung des Stahles aufgebracht ist, also nicht quer verläuft, da es sonnst zu Spannungsrissen im Holz kommen kann, das sich die verschiedenen Materialien dann verschiedene Richtungen ausdehnen.
    Nun Viel Spass....aber vorsicht macht Süchtig!!!
    Gruß, Karsten.

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

    2 Mal editiert, zuletzt von knifemaker (22. April 2005 um 15:55)

  • Hai!!
    Es gibt genug Literatur zu den Problemen .Lass dir den Katalog von einem Zulieferer senden Z.B. Wolf Borger (?)
    Wenn du die Chance hast nach Solingen zu fahren, werden dir nicht nur die Augen übergehen ,sondern auch noch alle Fragen beantwortet werden. Guckst (google`st) du Messer Messe!! :Erich

  • bin erst 16 und hab nicht die mittel mich großartig fortzubewegen (außer natürlich bahn....mit der ich tierisch schlechte erfahrungen gemacht hab :evil: ...aber lassen wir das)

    buchtipps zu dem thema wären natürlich super. wenn möglich mit isbn

    hab jetzt das messer in seiner form...morgen mal überlegen, ob und wie ich die backen hinmach. dann noch der holzgriff, den ich jetzt entweder aus birke oder kirschbaumholz machen werde.
    dann fehlt nur noch der schliff und wenn ich so weit bin versuch ich mal ein bild reinzuposten.

    gruß felix

  • Hi, ich hätte mal ne Frage zur Griffschalenbefestigung. Und zwar würde ich mir folgende Klinge kaufen:
    http://www.schneidwaren-solingen.de/shop/artikel/a…?uid=1964547169
    und als Griffschalen würde ich am liebsten Knochen nehmen, http://www.hudsonsbay.de/kaufen-bestell…0_1009_0_0.html
    aber ich weis nicht ob die Griffschalen auf den Messergriff passen und wenn wie ich sie am besten befestigen kann. Am liebsten wäre mir kleben da dadurch ja der griff nicht gebohrt werden muss. Ich habe allerdings wenig erfahrung und weis daher nicht was im Bereich des möglichen liegt.
    Muss ich dann auch noch ein Endstück befestigen und wenn ja wie?

    würde mich über Rat freuen, thx

  • Hi, kleben alleine reicht bei Knochen oft nicht, da sie eine gewissen Fettgehalt haben....die Klinge hat ja Bohrungen, die man nutzen sollte.
    Ich würde mir die passenden Stiffte besorgen(Messingmosaikpins würden sich bei weißem Matreial sehr gut machen), eine hälfte der Schalen an die Klinge legen und fest fixieren,passend durchbohren(von der Stahlseite) und das gleiche auch mit der anderen Seite es genauso machen.
    Dann probieren ob die Bohrungen alle passen(ist nicht sooo einfach)...also das Messer ohne Kleber aber mit den Bolzen mal zusammenstecken....wieder demontieren und dann Kleber aufbringen...alles zusammenfügen und fixieren....fertig(erstmal).
    LG,karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

  • loch im griff, erl durchgesteckt und hinten schraube drauf. randall macht z.b. seine messer so, schau dir die mal an ... :ngrins:

    vita brevis, ars longa

  • Jo, aber um der vergießen mit Harz wirst du nicht herumkommen wenn es fest sein soll.
    LG,Karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...