Warum finden wir Waffen schön / sind wir komische Menschen

Es gibt 82 Antworten in diesem Thema, welches 10.308 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Dezember 2005 um 03:28) ist von TheRace.

  • hallo,
    ich hab mal so was gelesen da hat ein pschychologe was geschwafelt von wegen dass männer die macht wollen die ihnen eine waffe verleit... :evil:
    das ist doch absoluter schrott!ich find es ist ein hobby;nicht mehr und nicht weniger.

    Linux is like a wigwam-
    no windows,no gates
    and an apache inside.

  • Es gibt wohl viele Gründe, warum man Waffen toll und interessant finden kann, und weshalb gerade Männer so gerne damit rumspielen:

    a) Die Waffe als klassisches Jagdmittel; sozusagen: prähistorisch geprägtes Interesse
    (hat Longbow-One bereits ganz gut erklärt)
    Es kommt nicht von ungefähr, dass nur wenige Frauen in der Männderdomäne des Schießsports beheimatet sind. Frauen haben, wenn man den Autoren von "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" (Barbara & Allen Pease) Glauben schenken mag, eher den Blick für Objekte im Nahbereich (z.B. die Butter im Kühlschrank).
    Männer fasziniert es, auf weite Entfernungen etwas zu "erlegen" - ob das Mammut auf der Wiese oder die "10" auf der Scheibe.

    b) Technik-Begeisterung (wie auch für Autos, Werkzeuge, etc.)

    Nicht zu vergessen:
    c) die Schönheit und Ästhetik; die gute Handwerkskunst
    die manche Modelle zweifellos haben (z.B. Waffen von Holland&Holland)

    d) einfach nur Sammelwut
    Der eine Mensch sammelt Briefmarken, Porzellan-Püppchen, Schuhe Kopfbedeckungen, Krawatten, MP3s, Autogrammkarten, Knibbelbilder, etc. und manche sammeln eben Waffen.

  • @ Baller-Bolle: Echt guter Beitrag!

    e) beruflicher Umgang mit Waffen
    Polizisten, Soldaten, Jäger, Wachpersonal und Personenschützer, die sich mit ihrem Arbeitsgerät / Dienstwaffen auseinandersetzen.

    Wobei diese oft nur einen Themenbereich gut kennen. Ein Wachmann für Geldtransporte wird in der Regel kaum Ahnung von einer Freien Pistole haben, sowie ein Soldat nicht von einem Luftgewehr.

    Einmal editiert, zuletzt von TPO (14. September 2005 um 19:33)

  • Wie war das nochmal mit dem Vegetarier?
    Ach ja! Ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen habe aber in der Sprache der Apachen bedeutet das Vegetarier, schlechter Jäger. :laugh:

    Das Problem an Schußwaffen ist, dass es sich bei ihnen ursprünglich um Tötungswerkzeuge handelt. Klar kann man mit einem Colt auch einen Nagel einschlagen, aber gedacht ist er dafür nicht.
    Was mich wundert, ist die positive Einstellung die Frauen gegenüber dem gefiederten Tod an den Tag legen. Das fällt mir immer wieder mal auf, wenn man mit Müttern übers Hobby spricht. Meine Langwaffen und Kurzwaffen sind angsteinflößend und die Bogen samt Pfeile werden sofort akzeptiert. Erst am Wochenende als mein Sohneman die beiden Springs mit zur Oma genommen hat und in der Garage mit seinem Cousin auf leere Klopapierrollen geschossen hat, hat meine Schwägerin klar zum Ausdruck gebracht, dass ihr das überhaupt nicht gefällt. Als wir ihren Sohneman vor einigen Wochen mit zum Bogenschießen genommen haben, wurde das von ihr dagegen sehr begrüßt, weil Bogenschießen ein toller Sport ist.
    Ich konnte mich nicht beherrschen und hab ihr gesagt, dass die Jungs in der Garage Schutzbrillen aufhaben und mit absoluter Sicherheit nur auf die Klopapierrollen schießen und dass die beiden Pistolen so schwach sind, dass sie nichtmal Löcher in diese Rollen machen. Daß aber der Bogen mit dem ihr Sohn geschossen hat, tatsächlich eine tötliche Waffe ist und z.B. auf 10m Entfernung eine Dachlatte spaltet wenn man diese trifft. Sie war daraufhin einfach sprachlos. :n17:

    Warum ich mir so sicher bin, dass die Jungs mit den Springs nicht aufeinander geballert haben? Ganz einfach, weil mein Sohn den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Waffen gelernt hat und weil ich nach dem Motto, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, lebe und handle. Er weiß, dass ich wenn es um bestimmte Dinge geht, keinen Spaß verstehe. Aber wir wollen ja hier eigentlich nicht über Kindererziehung sprechen.

    Gruß,

    Jürgen

    Macht mit beim FernWettKampf:
    :new11:http://www.fernwettkampf24.de
    Die Waffe ist nicht böse. Böse ist der Mensch, der die Macht die ihm die Waffe verleiht, missbraucht!

  • Das seh ich auch so-gegen Bogenschießen haben die meisten Frauen nix, aber Gewehre und Pistolen...pfui :confused2:Ich als Frau kann die meisten Frauen nicht verstehen :lol:zum Glück bin ich nicht so wie die :lol:

    Ich finde Waffen,besonders Gewehre einfach schön:
    -es gibt soooooo viele Modelle zum sammeln
    -die Maserung des Schaftholzes
    -den glänzenden Stahl
    -das Gefühl, wenn man das Gewehr im Anschlag hält
    -Erfolgserlebnisse beim Schießen
    -die Neugierde beim Zerlegen und Zusammenbauen und verschönern
    -die Faszination und das Zwiespältige Verhältnis der Leute dazu(dagegen ist Briefmarken sammeln doch öde)
    -usw

    Meine Lu:F:tGewehre:
    FWB 601 :schiess1:
    Walther Jaguar :n1:
    Haehnel-Knicker

  • Ich bin technikbegeistert und sammle: Handys, Computer und in kleinem Stil Waffen.

    Faszinationen dabei: Computer: Basteln und Erfahrungen sammeln
    Handys: Ein Gegenstand, der ein wirklich persönlicher Gegenstand war und mich, bzw. jemand anders eine Zeit lang begleitet hat und oft eine Geschichte hinter sich hat.
    Waffen: Es ist fast unglaublich, aber man kann noch Geräte ohne viel Elektronik bauen!?! Mich fasziniert die Technik, ihre Robustheit und trotzdem im Vergleich zu meinen anderen Sammelleidenschaften die Einfachheit, aber auch die Gefahr, die von diesen Dingen ausgeht. Schießen tu ich mit den Dingen kaum. Da telefoniere ich schon öfters mit jedem einzelnen meiner 40 Handys.....

    Mitglied beim IWÖ

  • Zitat

    Original von mr_schurli
    Ich bin technikbegeistert und sammle: Handys, Computer und in kleinem Stil Waffen.

    Dieser Satz könnte glatt von mir gekommen sein.
    Nur bist Du mir um 8 Handys voraus. Meine Sammlung beinhaltet 32 Handys.

    Nachdem ich GOOGLE und die Suchfunktion erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich zwei bis
    fünf neue Themen, in den falschen Unterforen, und schmücke das mit kreativem Titel und
    undeutlichem Text, mit dem keiner etwas anfangen kann.

  • Ich denk mal, weil es (für mich) immer etwas besonderes und verbotenes war. Das anfängliche Prickeln, wenn man eine scharfe Waffe in der Hand hat, ist mittlerweile weg - jetzt überwiegt sachliches technisches und historisches Interesse. Ich denke, kaum ein Werkzeug hat die Entwicklung der Menscheit und der Technik so geprägt wie Waffen - die Drehmaschine ist nur entwickelt worden, um Gewehrläufe herzustellen. Die Kinder von Sportschützen und Jägern, die ich kenne (inklusive mein Sohn), interessieren sich viel weniger für Waffen als ich es tat - wer rennt schon freiwillig mit einer albernen 0,05 J Softair (sorry an die Fans ;) ) auf der Straße herum, wenn er abends Vadders dreckige Pistole putzen muß (unter Aufsicht, versteht sich). Ist halt kein Mythos oder Geheimnis da, was man in eine Waffe hineininterpretiert - nur Eisen, Holz und eine Menge Pulverschmauch ....

  • Alles in allem finde ich die Beiträge zu diesem Langzeitthema sehr interessant. Es gibt eine Menge Beiträge deren teilweise kontroversen Beiträge ich auch Teile. Nun für die denen es möglich ist mal ein kleines Experiment. Ich denke mal insbesondere für diejenigen welche die Technik so faziniert, wird das nicht einfach.
    Fahrt mal in die Belgischen Ardennen und schaut euch eines der vielen Museen über die Ardennenschlacht 1944 an. (Links kann ich auf Wunsch herausgeben)
    Bevor jetzt alle aufschreien "Wir sind doch Sportschützen" denkt an die unumstritten Argumente zum Urtrieb undsoweiter. Auch ein Angriffskrieg dieses Ausmaßes ist im Grunde nur die konsequente Fortsetzung eines fehlgeleiteten Ur-Instinks mit anderen Mitteln. Ich will das politisch auch nicht vertiefen.

    Schaut euch so ein Museum an, bestaunt das Inventar (und da kannste richtig staunen) und zum Schluß stellt ihr euch vor einen Königstiger. Und es soll mir keiner sagen das das alles nicht technisch hoch interessant gewesen sei. Wenn das alles hinreichend gewirkt hat unterhaltet Ihr euch mal mit ein paar Einheimischen, viele können Deutsch und dann versucht mal die Welt zu verstehen.

    Ihr werdet vieles hier mit anderen Augen sehen, mein Fazit: nicht die Waffe oder deren Technik sondern der Umgang damit ist das Problem,insbesondere in diesem Land. Und solange es Menschen gibt die mit ihrem Verstand nicht angemessen umgehen können muß es Mittel geben sich solcher erwehren zu dürfen, man muß nur Sorge tragen das diese Mittel nicht den Weg zu einem gestörten Verstand finden und es denen erklären die völlig verstört sind.

    Gruß Powerslave100

    - Die Kunst im Leben besteht darin nicht dümmer zu erscheinen als man tatsächlich ist -

  • Ich würde um Links bitten! Da ich allerdings Österreicher bin und da Belgien doch ein stückchen weit weg ist werde ich es mir nicht ansehen, aber wenn es im Internet was gibt, warum nicht.

    Mitglied beim IWÖ

  • Zitat

    Original von sea eagle
    hallo,
    ich hab mal so was gelesen da hat ein pschychologe was geschwafelt von wegen dass männer die macht wollen die ihnen eine waffe verleit... :evil:
    das ist doch absoluter schrott!ich find es ist ein hobby;nicht mehr und nicht weniger.

    Er hat doch eine Macke der Typ.
    Warum man Waffen schön findet, naja vielleicht ist es sein Hobby oder er arbeitet mit Waffen beruflich.

    Ich finde auch Waffen schön und ich weiss auch nicht wieso ich hab´s im BLut halt *lol*

  • Meiner Meinung nach könnte es auch was mit dem Nervenkitzel zu tun haben. Wie z.B. Flaschirmspringen. Eine Waffe ist etwas gefährliches und damit ist es eine Art Nervenkitzel.

    Oder vielleicht hat es auch etwas damit zu tun wie man als Kind sein wollte. Wer wollte nicht so sein wie z.B. Old Shatterhand oder Winetou. Und zu Old Shatterhand gehört nun mal sein Stutzen (oder welche Flinte er auch immer hatte ;) ). Irgendwann entfällt die Vorbildfunktion des Helden aber die Faszination an der Silberbüchse bleibt ;-).

    Also das sind nur 2 Thesen die meiner Meinung nach zutreffen könnten (!). Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus verschiedenen Faktoren.

  • Nachdem ich das ganze mal kurz überflogen habe.

    Die enge Verknüpfung des Menschen mit den Waffen zeigt sich doch schon daran, das wirklich jeder einen Bezug dazu hat. Er ist dafür oder er ist dagegen. Unter Umständen wird das noch etwas weiter differenziert, mir ist aber noch keiner begegnet der Waffen wirklich neutral gegenüberstand. Nicht selten werden Waffen regelrecht Personifiziert (als das Gute oder auch als das Böse).

    Das mach den Unterschied z.B. zu Briefmarken. Ich kenne keinen der für oder gegen Briefmarken ist. Höchstens das sie zu Teuer sind regt machen auf. Das betrifft aber dann auch eher die Post als Unternehmen und nicht die Briefmarke als "Person".

    Höchstens das Auto würde mir noch als Vergleichsgegenstand einfallen. Zum Auto hat eigentlich auch jeder eine Meinung. Nur das es beim Auto sehr viel schwieriger ist die Vorteile zu Leugnen als es bei einer oberflächlichen Betrachtung bei Waffen ist.

    Sich mit einem Thema zu beschäftigen mit dem sich fast jeder Mensch beschäftigt (ob nun Pro oder Kontra, Aktiv oder nur in Gedanken, es beschäftigt ihn) kann ich in keinster Weise als Krank ansehen, es sei denn man möchte der gesamten Menschheit unterstellen Krank zu sein.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Erklärbär (17. Dezember 2005 um 15:09)

  • Hier ein paar interessante links. Auf der HP steht natürlich nicht alles was auch im Museum zu sehen ist. Die ersetzt natürlich keinen Besuch. Abgesehen von den Museen stehen dort (BE-LU) auch in einigen Ortschaften frisch gestrichene Panzer auf dem Dorfplatz, also nicht wundern beim rumfahren.

    Gruß Powerslave100

    http://www.bastognehistoricalcenter.be (das größte Überhaupt)
    http://www.december44.com (Klein aber oho, enthält viele sehr seltene Exemplare in neuwertigem Zustand)
    http://www.museum-poteau44.be (Mit Fahrt in einem Halbkettenfahrzeug über das ehemalige Schlachtfeld)
    http://www.nat-military-museum.lu (Sehr großer Fahrzeugpark, viele 1:1 Dioramen
    und jede Menge Zeug, an 1 Tag fast nicht zu schaffen wenn man nix überfliegen will)

    P.S. Das ist alles absolut unpoltisch und man kann sich hier sogar mit Holländern unterhalten ;)

    - Die Kunst im Leben besteht darin nicht dümmer zu erscheinen als man tatsächlich ist -

  • Waffen faszinieren schon immer irgendwie. Gar nicht mal wegen der Technik, sondern der Macht, die die Technik dem Benutzer verleiht und zwar in der Regel, ohne dass dieser besondere körperliche oder geistige Stärke besitzen muss ;)

    Im Zweifelsfall verleiht eine Waffe jedem Macht, der Gewalt über sie ausübt. Und gerade in unserer extrem sensiblen Gesellschaft, wirkt das stark restriktierte Machtinstrument natürlich noch viel intensiver.

    Ich war auch beim Bund und hab mit G3 und P8 geschossen, das war aufregend, klar, aber aufregender war an sich, irgendwann die erste SSW (Miami 92F) im eigenen Besitz zu haben, sie für sich zu haben, ohne dass man eins auf den Deckel bekommt, wenn man den Verschluß nur zum Spaß zuschnellen lässt etc.
    Ich denke mal, nicht zuletzt auf Grund der Waffen ist der 2. Weltkrieg mit seiner enormen Vielfalt an Waffentechnik ein dauerhaft faszinierendes Thema, abseits der menschlichen Grausamkeiten, die damit verbunden sind. Das ist natürlich vielen anderen total fremd und sehr suspekt, denn wer sich nicht näher mit der Materie beschäftigt, vermag nicht zwischen Waffe und Gewalt zu unterscheiden, beides hängt dann unmittelbar aneinander. Die Menschen haben paradoxerweise Angst vor der Waffe als Werkzeug, anstatt vor dem Menschen als die eigentliche Gewalt.

    SSW : Walther P99, Reck Miami 92F bicolor, Röhm RG 96, Colt Government 1911 A1 Nickel, Colt Detective Special, Walther P22 Carbon
    Co2: Walther CP88 Nickel, Walther NightHawk Export-Vollausstattung :)
    Softair: ICS MP5A5

  • Menschen haben Angst vor Waffen, weil ein kleiner unbedeutender Wicht der ohne seine Waffe nichts zu melden hätte, durch seine Waffe zur Bedrohung werden kann. So zwingt die Waffe den ansich friedlichen Menschen dazu, selbst Waffen zu nutzen um sich zu schützen. Aber Waffen bieten keinen wirklichen Schutz.

    Zitat aus einem Western, dessen Titel mir gerade nicht einfällt:
    "Gott hat die Menschen erschaffen aber Samuel Colt hat sie gleich gemacht."

    So unterstellen die Menschen die keine Waffen mögen, den Menschen die Waffen mögen, das sie kleine unbedeutende Wichte wären, die Waffen brauchen um ihr Ego aufzuwerten.

    Gruß,

    Jürgen

    Macht mit beim FernWettKampf:
    :new11:http://www.fernwettkampf24.de
    Die Waffe ist nicht böse. Böse ist der Mensch, der die Macht die ihm die Waffe verleiht, missbraucht!

  • Ich freu mich schon wieder auf den Sommer; Tausende km auf dem Fahrrad fahren, wieder ein wenig für die Fitness tun, was mein Ego stärkt, wenn so mancher im 3. Stock schon schnauft, wie eine Dampflokomotive.....

    Mitglied beim IWÖ

  • ja ja, die Faszination der Waffe Veloziped. ;D
    Wolltest Du wohl damit ausdrücken.

    Eddi

    PS: Du fährst tatsächlich tausende km in einer Saison?

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)