Pedersoli Qualität aktuell vs 80er Jahre

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 1.897 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. April 2024 um 13:14) ist von edwin2.

  • Knackpunkt 1874

    Ich zitiere von der Verkaufsseite:

    Saguaro Sharps rifle is a replica of the famous American rifle from 1863.
    Mainly it was a centerfire gun, however there were also percussion ones, made on requests. This is what we offer to you gentlemen !

  • Bei der Vorlage für die Bounty kommen am ehesten sogenannte "Buggy Rifles" in Betracht, denke ich. Die hatten einen kürzeren Lauf und Pistolenschaft, um unter den Kutschbock zu passen.

    What is a Buggy Rifle?
    I've seen the term "buggy rifle" several times it seems to refer to a firearm that looks like a long pistol with a attachable shoulder stock. Is that correct?…
    www.muzzleloadingforum.com

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • In den 80ern hatte ich mir auch schon mal einen Bausatz gekauft, da ich natürlich den Unterschied im Preis vor Augen hatte.

    Ein wenig Farbe und ein paar Schrauben; das sollte doch wohl zu schaffen sein.

    Die Freude beim Erhalt, und die Vorfreude beim Auspacken, war schier unbeschreiblichen Ausmaßes. Nur noch wenige Handgriffe und ich würde einen Vorderlader besitzen, wie es ihn nur in Filmen mit Mantel und Degen, Tuch und See oder wie es sie zur Geburt der vereinigten Staaten gab.

    Voller Elan wurde das Holz mit Beize gestrichen und danach mit Klarlack aus der Dose ertränkt. Die Grate entfernte ich mit einem Bandschleifer, den ich mit Holzklötzen und Schraubzwingen am Tisch befestigt hatte.

    Der Lack trocknete, und die Schleifspuren tat ich als rustikale Gegebenheiten ab. Mit etwas schwarzer Farbe aus der Dose sah das dann auch gar nicht mehr so schlimm aus.

    Dann fiel mir erst auf, dass das Holz sich schon sehr rauh anfühlte. Ich schliff also über den Lack drüber und legte noch mal eine Schicht Lack drauf.

    Ich fühlte mich ganz als Herr der Lage. Einen Vorderlader baut man doch mal eben so nebenbei.

    Dann ging es an den Einbau der Technik, welche hier und da noch nicht so recht passen wollte. Das Holz schnitzte ich mit einem Küchenmesser zurecht und das Metall hatte noch einmal eine Unterredung mit dem Bandschleifer. Der Bügel für den Abzug kämpfte unterdessen mit zwei kleinen Rohrzangen.

    Dazu wieder Beize, Klarlack und schwarze Farbe.

    Ich kam recht gut voran. Ich war Herr der Lage, hatte Geld gespart, und so ein Vorderlader ist keine Raketentechnik.

    Dann war es endlich soweit. Die letzte Drehung der letzten Schraube besiegelte den Moment des Erfolges. Ich war jetzt der Besitzer eines Vorderladers, den ich mir mit meinen eigenen Händen gebaut hatte, und ich hatte dabei sogar Geld gespart.

    Natürlich muß man Pinsel, Farben, Lack, Schraubzwingen und Schraubendreher dazu kaufen, aber das kann man ja auch irgendwo anders noch benutzen. Naja, der Pinsel trocknete ein, die Dosen waren schon fast leer, und beim Schraubendreher brach der durchsichtig rote Griff ab. Die Schraubzwingen haben noch eine Weile den Küchenschrank gerettet und gingen dann mit ihm zusammen in den Müll.

    Ich hatte aber immerhin noch den Vorderlader. Der hing an der Wand und jedem erzählte ich die Geschichte, wie ich ihn mit meinen eigenen Händen gebaut hatte, dabei Geld gespart hatte und das ja eigentlich auch nur eine Kleinigkeit war.

    Dieser Stolz war es, der mich darüber hinweg sehen ließ, daß er eigentlich nicht so war, wie ich es gehofft hatte. Zu viel Farbe und Lack, mit dem Messer abgerutscht, verschliffen, vermackt, schwere Funktion,...

    Aber hey, ich hatte ihn selbst gebaut und Geld gespart.

    Irgendwo blieb er dann auf der Strecke. Entweder war es ein Garagenflohmarkt oder ein Umzug, bei dem die Wege sich trennten.

    Irgendwo wird er jedoch einen neuen Besitzer gefunden haben, der sich dann wahrscheinlich auch dachte, daß die Qualität von diesen Waffen damals recht grottig war.

    Ab hey, er hat dabei Geld gespart.

  • das geht weit über lego hinaus, wenn man es richtig macht. allerdings hatte ich als kind lego, und ich glaube, das hat mitgeholfen, später gerne zu basteln.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Knackpunkt 1874

    Ich zitiere von der Verkaufsseite:

    Saguaro Sharps rifle is a replica of the famous American rifle from 1863.
    Mainly it was a centerfire gun, however there were also percussion ones, made on requests. This is what we offer to you gentlemen !

    Bei Facebook liest sich das so, wie ich es zitiert habe. Und Modell von 1864 ist ziemlich weit hergeholt. Die 45/70 kam erst 74 auf den Markt und Auszieher gab es bei keinem Perkussionsmodell. Man nutzt wieder einmal eine Grauzone aus, die vermutlich, wie schon öfters, irgendwann geschlossen wird. Da die Problematik im Detail schwer zu erklären ist wird es dann einfach alle Perkussionshinterlader erwischen.
    Man kann doch auch einen Vorderlader so schießen, wie es ursprünglich gedacht war. Das macht doch den Reiz aus.
    Beim Sharps kommt halt hinten Pulverdampf und Dreck raus. Lidernde Hülsen mit Kugelventilabdichtung gabs halt einfach nicht.
    Aber ich lass das jetzt zu dem Thema...

  • Ich bin da ganz deiner Ansicht.

    Ich hätte auch viel lieber eine Historisch "richtige" Zentralfeuer-Sharps. Ist mir aber leider nicht möglich diese zu Erwerben. Der Aufwand ist mir zu hoch.

  • MarioMMM

    Basteln und Verbasteln liegen dicht beieinander. Die Vorderladerbausätze haben sich finanziell noch nie gelohnt. Zumal die allermeisten Hobbyhandwerker weder das Fachwissen noch die Fertigkeiten und auch selten die Werkzeuge in der Form haben, wie das beim Hersteller anzutreffen ist. Bei Track of the wolf kann man z.B. alle Einzelteile bestellen, Vorderlader professionell zusammenbauen, seinen Namen eingravieren und beschießen lassen und danach alles als Handarbeit im eigenen Laden vermarkten. Hat früher so manch bekannter Name sein Geld mit verdient. Aber alles eben nicht auf dem Niveau von Hobbybastlern.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • naja um gut basteln zu können, muß mann das üben.

    das geht gar nicht ohne lehrgeld zahlen

    leider sind diese übungsobjekte heute selber zu teuer um sie zu verhunzen

    da muß man wen. geübt mit dem werkzeug sein, wissen, was man kann und wies gehen könnte

    ich hab ja nu auch schon ein historisches luftgewehr in der mitte durchgerissen und ein paar andre sachen vergeigt.

    anders gehts nicht

    gruß edwin

    INVICTUS