Spalthammer/Stielschutz aus Leder wirksam? ?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 1.556 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Februar 2024 um 23:01) ist von ZehOoohzwei.

  • Servus, ich bin auf der Suche nach Erfahrungswerten über die Wirksamkeit von Ledertüllen.

    Diese sind ja vorallem bei nachbauen historischer Äxte verbaut. Gibt es unter anderem aber auch von Caström zu kaufen. Bei Spalthämmern hingegen, sind Stahltüllen ja die Regel.

    Habe mir gestern eine neue Spaltaxt gekauft, welche mit 2,5 Kilo an einen Spalthammer rankommt und möchte den Stiel schützen.


    Wenn es allerdings nur eine Blende ohne Wirkung sein sollte, würde ich es vorziehen das Holz am Kopf einsehen zu können oder eine Stahltülle anzubringen.

    Hatte die Tage Holz gemacht und eine Verzweigung welche standhielt, während der Rest aufgespalten wurde hat mir den Stiel vom Spalthammer vermackelt. Da der schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat, wurde es eh Zeit für was neues. Stahltülle wäre auch kein Problem, würde allerdings wieder mehr Gewicht bedeuten.

    Gruß

    :modo:

  • So einen Ochsenkopf Spalthammer hatte ich auch mal und bekam sie mit zerfleddertem Stiel zurück. Offenbar war dem Mann nicht bewusst, dass das Holz mit dem Stahl und nicht mit dem Stiel gespalten wird. Kleinere Schäden sind natürlich nicht immer zu vermeiden, aber so sah die Axt bei mir nach mehrjähriger Benutzung nie aus. Die Rückgabe habe ich dankend abgelehnt und mir 2 Gränsfors zugelegt, die mit einer Stahlmanschette versehen sind.

    Wenn der Lederschutz was bringen soll muss es wohl schon dickes Schweinsleder sein. Von dem gezeigten Ledertuch würde ich nicht allzu viel Schutzwirkung erwarten.

    Das Gewicht einer Stahltülle ist m.E. gegen die 2,5kg des Kopfes zu vernachlässigen. Ggf. kannst Du noch ein paar Gramm einsparen, wenn Du Dir abguckst, wie Gränsfors das gemacht hat. Aber eigentlich ist Gewicht das, was Du haben willst.

  • Also die von Caström liegen genau wie das Tuch, bei 3mm dicken gegärbten Leder.

    Wenn ich hingegen Gewicht will, kann ich auch weiter den alten Spalthammer mit seinen 3 Kilo nutzen. Geht ja explizit drum, der leichteren und kürzeren Spaltaxt eine Chanze zu geben aber halt auch den Stiel zu schützen.

    :modo:

  • Hallo,

    die Schäden am Axtstiel entstehen, wenn man versucht dicke Stücke zu spalten und hierbei die Mitte des Holzes versucht zu treffen. Man muss den Rand anzielen, sodass der Stiel immer frei ist. Wenn ein Schlag nicht ausreicht, dann Holz um 90° drehen und ein weiteres mal zuschlagen. Ggf. weiterer Versuch mit nochmal 90° Drehung. Wenn man so vorgeht bekommt der Stiel keine Schäden ab.

    Ich verwende ausschließlich Ochsenkopf Spaltäxte und Spaltbeile. Die Ersatzwerkzeuge habe ich mir mit Stielschutzhülse aus Kunststoff geholt. Ob diese Variante besser ist, weis ich noch nicht, weil die Variante ohne Stielschutzhülse bei mir immer zuerst genommen werden.

    Mir ist schon passiert, dass ein Axtstiel nach längerer Arbeit einfach hinter der Axt durchgebrochen ist. Das Holz hat irgendwann einen Ermüdungsbruch gezeigt und die Axt fiel beim Schlagen einfach ab und sauste im hohen Bogen in die Ecke. Diesen Punkt sollte man immer im Hinterkopf haben und nie den ersten Schlag auf Holz mit äußerster Gewalt ausführen.

    Für die Stielschutzhülsen gebe ich nach meiner langen Erfahrung nichts. Man muss gezielt schlagen lernen, wie oben von mir beschrieben und Kontakte des Stiels mit dem Holz unbedingt vermeiden. Am Anfang an der Schlagtechnik üben und nicht gleich zu fest zuschlagen. Wenn die Axt an der richtigen Stelle sitzt kann man auch Axt und Holz drehen und weiter schlagen.

    Mit der Hand spalte ich an einem Wochenende 6 Ster Buch bzw. Eichenholz. Beim Nachmachen vorher auf kleinere Mengen beschränken, sonst gibt es viel Muskelkater. Auf diese Art spare ich bei mir so einen Tag Bodybulding. Ich bin durchtrainiert.

    Gruß Viper

  • Das Foto Deines Spalthammers lässt vermuten, dass Du nicht neu im Geschäft bist. Wenn das der erste Schaden an einem Stiel ist, kannst Du getrost auf einen Stielschutz verzichten oder eben den Lederschutz nehmen. Etwaige Treffer sollten sich auch im Leder abzeichnen, dann musst Du das eben mal abtüddeln und nachschauen, ob der Steil noch ok ist. Mit der richtigen Technik beim Spalten bleibt der Stiel aber ohne nennenswerte Schäden.

    Ok, das mit dem Gewicht lasse ich dann so gelten. Deshalb sind es hier beide Garänsfors geworden. Die große Spaltaxt (unten im Bild) hat 2,3kg und mit der kann ich halbe Portion auch länger arbeiten. Der Spalthammer darüber hat 3,2kg und kommt ausschließlich bei hartnäckigen Stämmen zum Einsatz.

  • die Schäden am Axtstiel entstehen, wenn man versucht dicke Stücke zu spalten und hierbei die Mitte des Holzes versucht zu treffen. Man muss den Rand anzielen, sodass der Stiel immer frei ist. Wenn ein Schlag nicht ausreicht, dann Holz um 90° drehen und ein weiteres mal zuschlagen. Ggf. weiterer Versuch mit nochmal 90° Drehung. Wenn man so vorgeht bekommt der Stiel keine Schäden ab.

    das meinte ich mit "richtiger Technik".

    Bei dicken Stämmen setze ich auch gern seitlich statt mittig an und spalte linsenförmige Scheite ab. Das geht gut bei großen Durchmessern, die haben dann auch die nötige Standfestigkeit.

  • Hallo,

    Es gibt Holzstücke, die man vorher ansehen und vor dem ersten Schlag aussortieren sollte. Bei diesen Stücken kommen auch die meisten Fehlschläge vor. Wenn Astgabeln im Stück sind, dann spalten sich diese Teile nur sehr schwer. Ich lege ich diese Teile nochmals auf die Wippsäge und mache zwei Schnitte quer oder längs, je nachdem wie es passt. Wenn das Ergebnis in den Ofen passt ist es gut.

    Ferner spaltet sich Fichten-, Tannen- und Kieferholz schwerer als Hartholz. Das Holz ist faseriger und oftmals liegt auch ein Drehwuchs vor. Auf keinen Fall in die Mitte des Stückes schlagen sondern die Rand - Technik benutzen, die ich weiter oben schon beschrieben habe. Ansonsten gibt es diese Stieltreffer unweigerlich.

    Gruß Viper

  • sehr widerborstig ist das unterste Ende von Birken, das besteht nur aus verdrehten und verwirbelten Fasern. Tatsächlich geht Eiche dagegen prima.

    Viper, wie schleifst Du Deine Axte? Bislang musste ich noch nicht, aber der Tag wird kommen, dass ich sie schärfen muss.

  • sehr widerborstig ist das unterste Ende von Birken, das besteht nur aus verdrehten und verwirbelten Fasern. Tatsächlich geht Eiche dagegen prima.

    Viper, wie schleifst Du Deine Axte? Bislang musste ich noch nicht, aber der Tag wird kommen, dass ich sie schärfen muss.

    Hallo,

    Für den täglichen Gebrauch habe ich einen Stein, den ich mit der Hand und Wasser benutze. Meine Äxte müssen messerscharf sein. Der Belgische Brocken stammt noch von meinem Grossvater.

    Wenn Schadstellen vorkommen, dann ein Bandschleifer mit Bändern von Metabo oder von der Firma Dick. Der Dick dreht vom Mann weg im Gegensatz zum Metabo. Ich nehme nur ganz wenig Material weg und prüfe mehrfach das Ergebnis. Ich habe für die Werkzeuge Schleiflehren an der Wand hängen, die ich beschriftet habe.

    Dann kommt eine Poliermaschine mit verschiedenen Körnungen (Schleifpasten).

    Meine Werkzeuge und meine Messer schneiden sehr gut. Ich hasse stumpfes Werkzeug.

    Gruß Viper

  • Heut Zeit gefunden mal ein bißchen Holz zu machen.

    Die Spalt Fix Axt von Ochsenkopf macht sich echt Prima und auch der Lederschutz hat erste Macken erfolgreich abgewährt.




    :modo:

  • Joa muss grad auch gut ran. Dass sind insgesamt 5 Bäume die klein gemacht werden müssen.

    Bis jetzt ist der Stiel selbst noch ohne Makel. Ist halt auch die Frage, ob bei den Macken im Leder, der Stiel was abbekommen hätte.

    :modo:

  • Ich habe mein Brennholz viele Jahre selbst gemacht. Auch mit Spaltkeilen, Spaltaxt und Spalthammer.

    So manchen Hammerstiel habe ich verunstaltet - wirklich treffsicher war ich mit dem Spalthammer eigentlich nie. :saint:

    Oder ich habe die falsche Technik angewendet (volle Lotte mitten drauf). Was ja falsch ist, wie ich hier lesen konnte!

    Noch dazu ist das ja eine sehr anstrengende Arbeit (jedenfalls wenn man es falsch macht).

    Das veranlasste mich dann irgendwann über einen langen Winter in meiner Scheune zu verschwinden und mir einen Holzspalter zu bauen. Damit war das Zerstören von Spalthammerstielen dann Geschichte bei mir:


    Fördermitglied im VDB Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V.

  • Das Teil hast du dir selbst gebaut?

    Ja. Die Idee war ewig da. Aber mir fehlte das WIE!

    Bis eines Tages bei uns im Betrieb eine 2-Säulen-Hebebühne abgebaut wurde, weil die Tragspindel gebrochen war und die keine UVV mehr bekam.

    Ich sah beiläufig durchs Fenster zu, als eine der Säulen umgelegt wurde und dann der Länge nach auf einer Europalette lag.

    Und dann traf es mich wie ein Blitz!

    Ich bin die Treppe runter in die Werkstatt gerannt. Was passiert mit der Hebebühne? Die wird verschrottet! Nein! Habe ich gerufen.

    Die geht mit zu mir nach Hause!

    Und wenn du dir das Bild jetzt mal hochkant drehst, dann wirst du "im Kern" die Säule der Hebebühne mit der ehem. Aufnahme für die Tragarme

    wiedererkennen. ;)

    Der Rest ist Altmetall, ein wenig flexen und schweißen, ein paar Hydraulikleitungen, ein Zylinder und ein 2-Wege-Steuergerät.

    Im Prizip nichts wildes. ^^

    So ähnlich sah das Original als Teilespender aus:

    Guckst du:

    Fördermitglied im VDB Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V.

  • Da rennt man Jahrzehnte zwischen Hebebühnen hin und her und sieht es nicht. Erst als die Säule quer lag, war mir sofort klar: Das ist es!

    Also manchmal lohnt sich die Sicht auf die Dinge aus einer anderen Perspektive. ^^^^^^

    Fördermitglied im VDB Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V.

  • Der Rest ist Altmetall, ein wenig flexen und schweißen, ein paar Hydraulikleitungen, ein Zylinder und ein 2-Wege-Steuergerät.

    Im Prizip nichts wildes. ^^

    Die Idee würde ich mir vielleicht gerade noch so zutrauen. Aber die Umsetzung? Vielleicht noch flexen und schweißen (mehr schlecht als recht) - aber Hydraulik und Steuergerät? No way! Meine 'Handwerkserfahrungen' habe ich alle erst in den letzten 2 - 3 Jahren gesammelt. Da ist sowas noch nicht Thema gewesen. 🙈 Bin froh, Eine Bohrmaschine unfallfrei bedienen zu können...

    Bräuchte ich sowas, würde ich es vermutlich kaufen oder, wenn das nicht ginge, aus einem alten Beil einem Wagenheber und vielleicht noch einem Waschmaschinenmotor zusammenbasteln. Wäre dann halt die Schneckenversion - wenn ich das überhaupt zum Laufen bekommen würde. 🤣

    Bisher bin ich aber mit meinem Fiskars-Beil zufrieden. Größere Stämme muss ich nicht spalten. Eher so das Holz für den Gartengrill oder den Hobo.

    Aber eine Axt steht noch auf meiner Liste - allerdings recht weit hinten.