Reinigung HW 35 - zwei Unterlegscheiben?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.214 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. November 2023 um 19:08) ist von Thorsten R.

  • Hallo liebes Forum,

    ich habe seit einem halben Jahr eine Weihrauch HW 35 E. Diese habe ich damals original von Schneider gekauft.

    Als ich das LG nur reinigen und neu schmieren wollte kamen mir zwei Unterlegescheiben entgegen. Eine davon hat die Dicke der Scheibe des Federführungsrohrs und die andere ist etwas halb so dick.
    Diese Unterlegscheiben sind der Explosionszeichnung nicht zu entnehmen und befanden sich genau zwischen der Feder (131) und dem Koblen (128K).

    https://www.waffencenter-gotha.de/shop/ERSATZTEI…HW35::2405.html

    Ich gehe davon aus, dass diese Unterlegscheiben von Weihrauch zum Finetuning eingebaut wurden, um sich recht nah an die 7,5 Joule Grenze zu tasten, da die Feder mal was stärker und mal was schwächer ausfällt.

    Hier meine zwei Fragen:
    1. Unabhängig davon, dass das LG vorher super geschossen hat, frage ich mich, ob Unterlegscheiben an dieser Stelle generell notwendig sind oder gar weggelassen werden können, da die Feder auf dem Kolbenboden doch bereits aufliegen sollte, oder kann das dem Kolbenboden schaden, wenn die Feder dort gleich aufliegt, da das Ende der letzten Windung relativ rau ist?

    2. Falls die Unterlegscheiben tatsächlich notwendig sind, um nicht auf dem den Kolbenboden direkt aufzuliegen, welche der beiden Unterlegscheiben ist denn die für das vermeintliche Finetuning und welche muss immer eingebaut werden, die dicke oder die dünne halb so dicke Unterlegscheibe?

    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Meine damalige HW35 hatte da jedenfalls keine Scheiben, das mit der Leistungsanpassung mit minimal mehr Vorspannung kann schon sein.

    Andere Möglichkeit wären Geleitscheiben, so dass sich die Feder einfacher verdrehen kann.

    Weihrauch hat ne Zeit lang Mal die längeren Exportfedern für die :F: Version einfach abgeknippst, Bei ner nicht angelegten Feder macht so eine Unterlegscheiben dann auch Sinn.

    Die Enden von angelegten Federn ziehe ich bei Wartung und Restauration eigentlich immer mit feinem Schleifpapier ab.

  • Ich denke, Ingo hat echt mit derIdee der Gleitscheiben.

    Federn wollen sich verdrehen.

    Können sie dies nun nicht frei, so springen ihre Enden entweder kreisförmig über die Lagerfläche, sie versuchen den Kolben zu verdrehen oder die Feder verbiegt sich seitlich.

    Beides ist wegen der jeweils entstehenden Reibung eher nicht ideal, es sorgt für Schwingungen und Verschleiß.

    Sie waren ab Werk drin, also können sie auch wieder rein.

    Ob ich sie etzt aber kolbensseitig für gut halte?

    Sie machen die bewegte Masse größer, was sich auf die Stärke der Waffenbewegung auswirken könnte.


    Stefan

  • Sie waren ab Werk drin, also können sie auch wieder rein.

    Ob ich sie etzt aber kolbensseitig für gut halte?

    Sie machen die bewegte Masse größer, was sich auf die Stärke der Waffenbewegung auswirken könnte.


    Stefan

    Jain, auch wenn es sich erstmal vielleicht komisch anhört, aber vorne machen sie mehr Sinn, hinten ist bei den meisten Herstellern eine Federführung verbaut, so dass die Feder nicht seitlich verbiegt und auch weniger schwingen kann, eine darauf verklemmte Feder dreht sich nicht mehr großartig bzw. dreht inkl. Führung.

    So wird die Feder im Kolben wahrscheinlich mehr drehen.

    Auch Vorspannstücke werden bei mehreren Herstellern zB. Gamo in den Kolben gesetzt.

  • Eine sich verwindene Feder kann unschöne "Nebenwirkungen" erzeugen.

    Bei der Walther LG/LGU würde deswegen ja zB. ein frei drehender Kolben verbaut., bei einigen früheren Feder Matchgewehren 2 gegenläufige Federn mit Gleitscheiben dazwischen.

    Im Fall des TE würde ich mir die Enden der Federn genau ansehen, sind die sauber angelegt, möglichst glatt schleifen/polieren, da braucht es sonst auch keine Scheiben. Ohne Scheiben hat das Gewehr dann aber ggf. 0, irgendwas Joule weniger Leistung.

  • Und ich dachte immer, eine HW 35 müsse man nicht nach einem halben Jahr zerlegen zum reinigen und fetten, sondern nach einem halben Jahrhundert! :D

  • Vielen Dank, für euren ganzen Support!

    Ich habe mich inzwischen auch bei meinem BM erkundigt.

    Spätestens, wenn ich mir die Exportfedern (incl. WBK Eintragung) einbauen lasse, würde er die Unterlegscheiben eh entfernen müssen.

    Dann würde ich die Unterlegscheiben auch jetzt einfach schon raus nehmen.

  • Da Kauf dir lieber gleich ein WBK Luftgewehr, so'n Umbau lohnt sich meistens nicht, dazu muss der Büma noch das :F: entfernen, was dann meist noch unschön aussieht.

  • Ausserdem gibt es für freie Knicker bei Weihrauch selbst was wesentlich geeigneteres, nämlich die HW 80. Und die 85.