Hallo!
Bei einer Entrümpelung fiel mir ein verstaubtes und angerostetes, kleines Luftgewehr in die Hände und somit in die Sammlung.
Es handelt sich um ein Diana Mod 10 aus Dezember 1950 (lt Markierung "12/50" am Hinterschaft")
Viel habe ich hierzu im Netz nicht gefunden. Lediglich, dass dies ein zwischen 1950 und 1952 in geringer Stückzahl produziertes Gewehr ist.
Auch das es sich wohl um das erste von Diana mit Seitenspannersystem produzierte handelt (zumindest eines der ersten).
Diese spärlichen Angaben fand ich im Netz, ergo ohne Gewähr.
Es hat einen 4,5mm Glattlauf, welcher eingeschraubt wird (Einstecklauf). Durch den abgeschraubten Lauf ist es auch zu laden; Rundkugeln wie Diabolos habe ich bisher verwendet.
Leider habe ich kein Foto vom Fundzustand gemacht, es sah aber wirklich erbärmlich aus.
Also erstmal gereinigt, in Öl "gebadet", alles gangbar gemacht und gefettet.
Was soll ich sagen: das Teil schießt nach 72 Jahren und ggf Jahrzehnten in der Ecke in der es abgestellt war, nun mit Druck die Kugel durch den Lauf!
Nix wurde erneuert, alles original inklusive Dichtung und Feder!
An Vorder- und Hinterschaft befinden sich Riemenbügel. Auf Grund der geringen Maße gehe ich von einem Gewehr für Pimpfe aus.
Ein schönes Stück Nachkriegs-Zeitgeschichte und ein Beleg für Deutsche Wertarbeit.
Nun würde ich gerne mehr dazu erfahren; vielleicht hat jemand Informationen zu dem Gewehr(chen).
Diana habe ich bereits angeschrieben und hoffe auf Antwort.
Beste Grüße aus dem Hunsrück
Edit: Der Lauf misst ca. 19cm, die Gesamtlänge von Laufkrone bis Hinterschaft beträgt ca. 75cm; ist also wirklich sehr kompakt bzw klein
Die Laufseele scheint von der optik her aus Messing zu bestehen.
Edit2: Das Gewehr macht wirklich Laune. Mittlerweile ließ ich es mir nicht nehmen, verkupferte etwa ein halbes Gramm schwere Bleirundkugeln über den Chrony zu jagen. Trotz originalem Innenleben und entsprechend alten (und womöglich nicht mehr ganz so dichten) Dichtungen hat es eine erstaunlich konstante VO. Etwa 55m/s, womit es um die 0,8 Joule bringen dürfte. Ggf ändert sich die Leistung auch noch, wenn es wieder etwas "eingelaufen" ist.
Bei einer "Schießbudendistanz" von etwa 2 Metern gelingen frei stehend etwa 1 Euro große Schussgruppen, was für einen Diana"Rentner" mE absolut akzeptabel ist.
Las einmal etwas von 106m/s bei diesem Modell, wovon ich hier natürlich weit entfernt bin. Auf der anderen Seite kennt man ja die oftmals "wohlwollenden" Angaben im Weltennetz (nochmal den entsprechenden Text gelesen: da es sich um ein "überarbeitetes" Exemplar gehandelt haben soll (Dichtung, Feder?), dürften die 106m/s durchaus möglich sein)