Laberthread für Blankwaffen/Messer

Zitat von Maraudeur

Du hast es doch selber zitiert. Bei den kurzen Klingen ist eine Waffeneigenschaft grundsätzlich zu verneinen, selbst wenn sie beidseitig geschliffen sind, und da < 8,5 cm auch < 12 cm ist, darf man sie führen.

Bei Messern die schon vom Hersteller als (Selbstverteidigungs-)Waffen beworben werden oder in etlichen Internet-Videos als solche dargestellt werden, wird kein Richter eine Führerlaubnis erteilen, weil er sie einfach kurzerhand als Waffe einstuft. Das gilt auch für alle Dolche und Messer die beidseitig geschliffen sind ganz unabhängig von der Klingenlänge.

Grüße - Bernhard

Zitat von Schultz

Les den Text mal richtig.

Tu ich doch.

Da steht: "Wenn ein feststehendes Messer der Form eines Gebrauchsmessers ... entspricht". Ein Dolch hat die selbe Form wie ein Küchenmesser, oder was du sonst an feststehenden EDC-Messern mit dir führst.

Eine andere Form hat z.B. das Karambit wegen der gebogenen Klinge und bei einem Tanto wäre es fraglich, ob die Klingenspitze als Abweichung zählt.

Ein Dolch hat weder die Form noch die Anmutung eines Küchenmessers. Wie kommst Du überhaupt darauf?

Die Klingen die geführt werden dürfen, können zwar dolchähnlich symmetrisch, müssen aber einseitig stumpf sein.

Auch beim Tanto ist nichts fraglich, denn ein Tanto wird ebenfalls als Waffe eingestuft.

Grüße - Bernhard

Zitat von BernhardJ

wird kein Richter eine Führerlaubnis erteilen, weil er sie kurzerhand als Waffe einstuft. Das gilt auch für alle Dolche und Messer die beidseitig geschliffen sind ganz unabhängig von der Klingenlänge.

Dann hast du den Text nicht richtig gelesen.

Außerdem muss und kann kein Richter eine Führerlaubnis erteilen, diese ist im §42 a geregelt.. Wenn überhaupt dann könnte ein Messer per BKA-Bescheid verboten werden. Aber in dem Fall wären auch Erwerb und Besitz nicht gestattet.

ich hab das gefühl das mit unendlicher energie die lücke im gesetz gesucht werden soll,obwohl es tausend tolle erlaubte sachen gibt, mit denen man glücklich sein könnte .

das muß ein hobby sein irgendwie ....

Marauder

Du hast meine Formulierung anscheinend nicht verstanden. Es ging mir um einen hypothetischen Gerichtsfall oder eine BKA-Vorlage in welcher einem Richter so ein Messer vorgelegt wird. Er muss dann entscheiden, ob dieses oder jenes Messer geführt werden darf oder doch nicht, weil es als Waffe eingestuft werden muss. Sich mal einfach in den entscheidenden Beamten zu versetzen hilft manchmal Differenzen zu verstehen.

Grüße - Bernhard

Zitat von Maraudeur

Ein "Last Ditch Knife", mit dem man sich im Nahkampf aus einer Umklammerung befreien und Distanz zum Gegner herstellen kann.

Sofern du so etwas wie das KA BAR Last Ditch meinst, ist das ein verbotener Gegenstand.

Dazu gibt es auch einen Feststellungsbescheid vom BKA.

Zitat von Esti

Sofern du so etwas wie das KA BAR Last Ditch meinst, ist das ein verbotener Gegenstand.

Das weiß ich. Aber ich hatte den SOCP Dagger gemeint. Die Bezeichnung "Last Ditch" ist von mir, weil das Teil prinzipiell in diese Kategorie fällt, auch wenn es so nicht beworben wird.

Zitat von BernhardJ

Marauder

Du hast meine Formulierung anscheinend nicht verstanden. Es ging mir um einen hypothetischen Gerichtsfall oder eine BKA-Vorlage in welcher einem Richter so ein Messer vorgelegt wird. Er muss dann entscheiden, ob dieses oder jenes Messer geführt werden darf oder doch nicht, weil es als Waffe eingestuft werden muss. Sich mal einfach in den entscheidenden Beamten zu versetzen hilft manchmal Differenzen zu verstehen.

Grüße - Bernhard

Doch, ich habe dich schon verstanden.

Der theoretische Fall wäre, dass bei einer Polizeikontrolle außerhalb der eigenen Wohnung so ein kurzes Messer mit beidseitig geschliffener Klinge gefunden würde. Dann würden die Beamten das Teil wegen Verdachts auf Verstoß gegen den §42a wahrscheinlich einziehen. Aber bei einer möglichen Anklage könnte man selber oder der vertretende Anwalt auf die zitierte Verwaltungsvorschrift pochen.

Das ist hier eine rein akademische Diskussion und keine Handlungsempfehlung. Ich bin nur gestern über diesen Absatz in der Verwaltungsvorschrift gestolpert. Das war mir bisher nicht bekannt.

Zitat von edwin2

deutsachlabnd gilt als hochlohnland da ist alles teuerer , ich krieg in der türkei ja auch meine kopfschmerztabletten zum drittel preis wie hier, obwohl hier gefertigt hohe preise, hohe kosten, und jeder will was abhaben

Wenn mit preiswerter, guter Ware sowas wie das Dayhike gemeint ist, kann man über die 27,- bestimmt nicht groß motzen.

Böker Magnum ist zuweilen... diskussionswürdig, aber manchmal findet man durchaus brauchbares für'n Appel und ein Ei:

https://www.boker.de/dayhike-02lg117?c=5360

Ich habs nicht kaputtbekommen, obwohl ich damit sogar Pfeile aus Baumwurzeln gehebelt habe (beim Roven im Wald).

Leider wirds nicht mehr gebaut. Kollegen vom Bogensport wollens auch, oft ist eines gelistet, bei Kaufversuchen isses meist weg.

Wir könnten hier im Forum ja ne Liste machen, mit Messern, wo man P/L nix falsch macht...

Zitat von Maraudeur

Aber bei einer möglichen Anklage könnte man selber oder der vertretende Anwalt auf die zitierte Verwaltungsvorschrift pochen.

Könnte man... theoretisch. Würde aber nicht bringen.

Der SOCP Dagger ist eine Waffe (wird als solche beworben) und dem Namen nach sogar ein Dolch. Fazit: Nicht führbar. Einfach und unkompliziert.

Ich staune immer wieder wie wenig Fingerspitzengefühl hier leider von manchen Waffenkameraden an den Tag gelegt wird.

Grüße - Bernhard

Zitat von Schultz

Also der wird nicht als was beworben?

Screenshot aus deinem Video.

Wie der eingestuft werden wird kannst du anhand dieses Feststellungsbescheides erahnen wo es um eine 3,8 cm Klinge ging und auch auf deinen § wird Bezug genommen.

Der wird z.B. als Fahrtenmesser beworben.

https://www.joes-messershop.de/MESSER/Benchma…kl-Trainer.html

Wobei es natürlich theoretisch passieren kann, dass das Ding irgendwann per BKA-Bescheid als verbotener Gegenstand eingestuft wird. Aber dann wäre bereits der Besitz strafbar und nicht nur das Führen, um welches es hier ging.

Andererseits sind diese Messer seit vielen Jahren überall im freien Verkauf und solange es niemand dem BKA zur Prüfung vorlegt, wird auch kein Bescheid erlassen.

ein held, der auf ne püppi haut, die sich still hinstellt und verhauen läßt , so oft man will

Zitat von Schultz

Bzw. da der Bescheid hier nicht das erste mal Kursiert und scheinbar nicht gelesen wird hier nochmal das, Ergebnis Kopiert und die entscheidenden Stellen makiert.

Für mehr Details selbst runterladen und richtig lesen.

Habe es mir durchgelesen.

Wesentlich für die Einstufung als verbotener Gegenstand ist wohl der Absatz:

"Die hier vorliegende Hieb- und Stoßwaffe ist als Gegenstand des täglichen Gebrauchs verkleidet".

Nur weil ein Messer von seinem Bestimmungszweck her eine Waffe ist, wird es nicht verboten. Sonst gäbe es keine Bajonette mehr im Handel.

Das stimmt, aber ein Bajonett - ergo eine Waffe, darf man zwar kaufen und besitzen, aber auch eben nicht (draußen) führen !

Das ist ja (leider) bei ganz vielen Messern (über 12cm oder in den sogenannten Waffen-verbotszonen - auch hier wieder mit Sonder- regelungen / KWS, etc.) der Fall, wie bspw. bei Bowie‘s, usw.

PS:

Der Gesetzgeber (oder wer auch immer) möchte aber im Grunde genau DAS !

Nämlich das möglichst überhaupt keine Waffen / Messer mehr „geführt“ werden können / dürfen (was diese genau sind, wird von „ihm“ selbst immer mehr einschränkender definiert).

Man soll im Endeffekt gerade noch seinen Apfel mit einer Art Raspel / mm Messer-Klinge schälen können.

Leider hilft dies alles aber uns als Bürgern nicht viel weiter, wenn man sich nach den Gesetzen richten will / muss / möchte.

Zitat von Schultz

Der Shop schreibt übrigens zu dem Fahrtenmesser darunter.

Ich sage ja, es könnte vielleicht irgendwann ein BKA-Bescheid erlassen werden. Aber dafür müsste das Ding erst zur Prüfung vorgelegt werden. Ist ähnlich wie mit deiner White Hawk. An der scheiden sich ja auch die Geister.