Schöne Angel und Jagdgeschichten

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.661 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. April 2022 um 10:09) ist von raze4711.


  • Hier können wir uns schöne Geschichten vom Fischen und Jagen erzählen.

    Hoffe man kann dadurch auch ein paar Leute zu diesen schönen Hobbys animieren :)

    Einmal editiert, zuletzt von coltm4 (28. Mai 2021 um 19:13)

  • Ich bin dabei. (Angler seit ca. 45 Jahren) Ein paar Jäger wird`s hier sicherlich auch geben, denk ich.

  • Vor 3 Jahren war ich mit meiner Frau in Spanien am Ebro zum Angeln. Alles war sehr schön, wir haben tolle Zander und Barsche gefangen, nachts auch Waller bis 209cm :thumbsup:

    Das Highlight war aber als ich auf Barsche vom Boot aus gejiggt habe mit einer Ultralichtrute 0,5-54g mit 0,10er geflochtenen Schnur und vorn noch 10er Fluo dran hat ein Schwarzbarsch gebissen. Das war schon mal ein toller und seltener Fisch. Kurz vor dem Boot, der Käscher war schon im Wasser, hat ihn sich von unten ein Waller mit über 1m geschnappt.

    Der Drill ging über 1 Stunde! Ich musste teilweise die kompletten 100m Schnur nach lassen und mit dem Boot nach fahren. Ein sinnloses Unterfangen, bei dem letzten Endes das Fluocarbon gerissen ist (aufgescheuert am Wallermaul). Aber es war ne riesen Gaudi, zumal ich den Waller mehre male so weit zum Boot bekommen habe das man ihn deutlich sehen konnte :thumbsup:

    Gruß Wolle

    -jage nicht was Du nicht töten kannst-

  • Samstag auf der Kanzel gesessen, 20:00 bis 22:30 Uhr (NRW)
    Wiese unterhalb weibl. Rehwild (Ricke) hochträchtig, im Fellwechsel (verhährend), ca. 2 Std. ortsfest im hohen Gras liegend, nur die Ohren (Lauscher) mit Fernglas erkennbar.
    Gegen 22:15 erschien ein Rehbock auf der Wiese und scheuchte (trieb) das weibliche Reh (Stück) aus seinem Lager quer über die Wiese in den Wald.
    Soviel mal zum Sozialverhalten von Rehwild...

    Ca. 22:20 erschien auf der oberen Wiese in ca. 80 Meter Entfernung ein anderes weibliches Reh.
    Dem ersten Anschein nach kein Muttertier (Schmalreh / nicht führend) aber das galt es nun genau fest zu stellen!
    Ein Kitz war nicht zu sehen, was aber nichts heisst, das kann irgendwo im hohen Gras warten (abgelegt)
    Also galt es fest zu stellen ob ein prägnantes Gesäuge (Spinne) zu erkennen wäre, was dann ein sicheres Indiz für eine Mutterschaft wäre.
    Leider stand das Stück in einer kleinen Bodensenke und das Gras war zu hoch um den Unterschied erkennen zu können.
    Auch die 16-fach Vergrösserung am Zielfernrohr brachte keine Klarheit.
    In perfekter Position (gehobener Kopf) und idealer Entfernung für die Lichtverhältnisse, konnte ich den Leuchtpunkt wieder abschalten, der Finger blieb gerade.
    Nach wenigen Augenblicken zog dieses Reh (es wechselte) auf die Strasse und es wurde erkennbar das es sich um ein jagdbares Schmalreh handelte.
    Auch hier wäre noch ein sauberer, waidgerechter Schuss möglich gewesen, jedoch ist eine asphaltierte Strasse kein gewachsener Boden und somit kein Kugelfang.
    Dahinter nur Büsche und Bäume, die Entfernung zur nächsten Hofschaft ca. 600 Meter, also Hintergrund nicht frei, unklar und wieder blieb die .30-06 in der Kammer.

    22:30 Ende Büchsenlicht, kein sauberes erkennen / definieren / abgrenzen / auswählen / ansprechen mehr möglich.

    Entladen, Fenster (Blenden) schliessen und absteigen (abbaumen).

    Fazit:
    "Nix geschossen, ist auch gejagt"

  • Oh, bei der Jagd gibt es viele schöne Geschichten.
    Ich fang mal mit dem ersten richtigen Ansitz mit meinem Großen an.
    Vor ziemlich genau einem Jahr sind wir zwei Nachmittags vom Auto aus losgepirscht. Wir mussten an einer Feldkante entlang ca. 400m zu einer überdachten alten Ansitzleiter, die breit genug für Papa und Sohn war.
    Beide mit Fernglas, Papa noch mit der Büchse auf der Schulter. Wenn ich stehenblieb, um die Umgebung abzuglasen, blieb mein Sohn auch stehen und tat es mir gleich.
    Ansonsten mucksmäuschenstill liefen wir langsam und vorsichtig unseres Weges.
    Als wir noch etwa 50m vom Ansitz entfernt waren, sah ich durchs Fernglas einen dunklen Fleck im Gras ca. 100m vor dem Sitz. Ein Hase hatte sich dort niedergelassen.
    Etwas weiter rechts davon schaute eine Kontur aus einem Bereich mit kniehohem Bewuchs, die mich einen dort ruhenden Bock vermuten ließ.
    Also direkt im Flüsterton meinem Sohn die Situation geschildert und gesagt, wir müssten jetzt besonders vorsichtig weitergehen, damit wir die beiden Tiere nicht aufschrecken.
    Das klappte auch wunderbar.
    Oben auf dem Sitz angekommen, freute ich mich, dass Hase und Bock noch an ihren Plätzen lagen. Mein Sohn freute sich aber noch über was anderes:"Guck mal Papa, ein Marienkäfer" kam ein freudiges Geflüster.
    Dann hieß es erstmal warten. Auch hier hat Sohnemann sich super geschlagen.
    Nach eine halben Stunde kam Bewegung in die Sache.
    Der Bock kam auf die Läufe.
    Ich, flüsternd:"Guck mal, der Bock ist hochgekommen. Wir müssen jetzt ganz vorsichtig sein."
    Er, auch flüsternd:"Papa, ich muss Pipi!"
    Es duldete auch keinen Aufschub, also so leise wie möglich die Leiter runter, schnell einen Weissdornstrauc begiessen und ebenso leise und unauffällig wieder hoch.
    Der Bock hatte von der Aktion nichts mitbekommen und drehte uns beim Äsen die Rückseite zu.
    Ein Blick durchs Fernglas sagte mir, dass er in die Freigabe passte.
    Jetzt hieß es warten, bis er uns den Gefallen tun würde, sich in Schussposition zu begeben.
    Aber irgendwas war immer. Erst stand er nicht breit, dann verdeckt, dann an einer Hangkante, so dass ich keinen Kugelfang hatte.
    Sohnemann war sehr aufgeregt und sagte, ich solle doch schiessen.
    Ich hab ihm erklärt, warum das nicht geht und so saßen wir beide dorr und hofften, dass der Bock sich in günstigere Position bringen würde.
    Ich wollte gerade mit Begleitung dabei eine 110%ige Situation abwarten.
    Statt dieser Situation kam aber ein Regenschauer und Wind.
    Wäre nicht so wild gewesen, wir saßen ja überdacht. Nur leider bestand das Dach aus LKW- Plane und es hatte sich dort eine Pfütze gebildet. Der Wind hob die Plane an und das Wasser floss genau auf die Beine vom Nachwuchs.
    Für uns hieß das "Hahn in Ruh'!" für den Tag. Mit nasser Hose und Schuhe wird es dann doch zu ungemütlich.
    Trotz des unverhofften und unerwünschten Endes war dieser Ansitz für uns beide ein tolles Erlebnis!

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • An einem Abend im August 2020 saß ich an meiner Lieblingsstelle an der Fulda auf Aal. Es war sehr warm, windstill, bedeckter Himmel und Neumond, nahezu stockfinster, also ideale Bedingungen. So etwa um 23:45 Uhr war die erste Beißphase vorbei, ich hatte zwei stramme Kerle im Eimer und ein paar kleinere wieder in die Freiheit entlassen, Halbzeitpause wie ich es immer nenne. Da hörte ich links von mir am dich bewachsenen Ufer etwas plätschern und rascheln. Na ja, ein Biber dachte ich, die sind hier allgegenwärtig und haben keine Scheu. Aber das Rascheln kam näher, es wurde lauter, ein Krachen und Poltern im Gestrüpp. Ich mache die Stirnlampe an, und kaum 5 Meter neben mir steht- Eine Wildsau. Ich habe wohl einige Sekunden gebraucht, um zu erkennen, was das ist, so lange stand das Tier bewegungslos da und sah mich an. Ich habe dann die Stirnlampe auf Strobo-Blitz geschaltet (eigentlich nur zur Abwehr unfreundlicher Nachtschwärmer gedacht), das mochte die Sau wohl nicht, nahm Reißaus, und da kamen noch ein paar mehr aus dem Gebüsch und rannten hinterher. Ich schätze fünf oder sechs Tiere, sie bretterten die Uferböschung hoch, durch Brennesseln und Geäst, und weg waren sie.

    Wenn ich nachts am Gewässer bin, sehe ich häufig Rehe, Füchse und halt die besagten Biber, aber dies war meine erste, und gleich hautnahe Begegnung mit Wildschweinen.

    Die Fulda ist an dieser Stelle etwa 20 Meter breit und im Sommer etwa 1 bis 1,5 Meter tief. Das gegenüberliegende Ufer grenzt an ein Naturschutzgebiet, d.h. kein landwirtschaftlicher Betrieb, und keine Jagd. Nach Auskunft des Jagdpächters halten sich die Wildschweine tagsüber dort verborgen, überqueren nachts die Fulda und statten den angrenzenden Rüben- und Kartoffelackern einen Besuch ab.

    Zur "Entschädigung" für den erlittenen Schreck fing ich um 1:20 Uhr noch einen starken Aal und konnte mit drei Stück, zusammen 2450g, den Heimweg antreten.

  • Gestern gegen Abend stand ich im Garten und dachte,

    das Leben könnte so schön sein ... :/

    Ländliche Idylle pur

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    Mein Nachbar "versteckt" Kartoffeln ...

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    Selbstversorger, (hier) ein nützlicher Räuber ...

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    Noch in friedlicher Eintracht, bald ist es damit vorbei ...

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    Ein junger 6er, noch in Bast und Winterkleid.

    Ich hoffe er hat noch ein paar Jahre

    und ich sehe ihn noch öffter ... :)

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    Gruß Wolf ( Altersmilde ... :saint: )

  • Bin letzte Woche recht früh morgens bei Hochwasser Angeln gewesen.

    Ok, war eher Schneidern, zumal ohnehin derzeit für viele Raubfische Schonzeit ist.

    Aber egal, habe dabei meine neu aufgezogene multi Schnur getestet und das Angeln

    so mitten "in den Elementen" hat schon was.