Hilfe für HW 77

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.447 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2003 um 23:31) ist von peter01.

  • Hallo

    Ich habe vor einigen Wochen ein Luftgewehr ( HW 77 ) von der Firma Weihrauch gekauft, und bin mit der Qualität und der Genauigkeit sehr zufrieden.
    Leider ist dieses Gewehr meinem Sohn beim schießen in eine Wasserpfütze gefallen ,
    Ich habe es zerlegt ( soweit ich konnte ) und gereinigt aber beim spannen hört man im innern ein raues Schaben , ich nehme an das sich im Kolbenraum Sandkörner befinden .
    Leider komme ich an den Kolben nicht heran, ich habe den Abzug ausgebaut und laut Zeichnung müsste man das Endstück mit der Nut abschrauben können ,aber soweit ich sehe ist dieses Teil fest .
    Die einzige Möglichkeit ist wahrscheinlich das vordere Teil mit dem Lauf zu entfernen ,
    das ist mit einem Passstift gesichert und zusätzlich noch Punktgeschweißt.
    Bevor ich mich aber daran mache den Stift herauszuschleifen , möchte ich wissen ob
    Jemand das schon mal gemacht hat und mir ein Tipp geben kann wie ich am besten vorgehe.
    An eine Werkstadt möchte ich mich aus Kostengründen nicht wenden .
    Wenn mir jemand weiterhelfen könnte währe ich sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen
    Peter

  • Hi Peter,
    das Endstück kann man definitiv abdrehen. Die Verbindungsstelle ist jedoch mit bloßem Auge kaum zu sehen. Am besten spannst du das untere Teil des Systems in einen Schraubstock ein (mit Holzplatten) und drehst oben gegen den Uhrzeigersinn. Dann sollte es sich abschrauben lassen.
    Nur Mut, es funktioniert ;)
    Gruß
    Ralph

  • Hallo Ralph

    Genau bis dahin bin ich gekommen, hab versucht das Teil linksherum
    aufzudrehen weil ich annehme das es ein Rechtsgewinde ist.
    Aber die Nut geht über das Gewinde und ich mußte sehr stark drehen
    das sich das Kolbengeheuse schon anfing zu verbiegen, da hab ich lieber aufgehört.

    Gruß Peter

  • Hallo Peter

    Bevor du da weiter selber hand anlegst und dir evtl da noch was kaputt geht gehe zu deinem Büchsenmacher und Bitte ihn das Gewehr innen zu reinigen. Vermutlich ist da wirklich etwas Schmutz reingekommen und wenn das Gewinde hinten durch die Brünierung etwas hakt kann es gut sein daß es dann nicht aufgeht, wie gesagt, Weihrauch lässt sich von hinten Aufschrauben, Diana hat da die einfachere Lösung mit Querbolzen. Am Lauf vorne würde ich garnicht erst anfangen zu bsteln, denn danach wird das Gewehr nie mehr so genau schießen wie es das momentan tut.

    Gruß
    Para

  • Hi, ich klink mich mal mit ein. Jo läßt sich einfach abschrauben, aber schön auf die Feder der Sicherung achten.
    Gut nun meine Frage, wie gehts weiter?? Feder raus, ok, kein Problem, aber wie komm ich an Kolben und Dichtung?? Die wollten bei mir nicht raus. :evil:

    Z-MAN :winke:

  • Hallo Peter,

    um Himmels Willen, schmirgel da nicht an dem guten Stück herum! Vermutlich ist Sand zwischen die Kompressionshülse (das blanke Teil, das beim spannen nach hinten geht) und die Außenhülse (Gehäuse... oder wie auch immer) geraten. Da hilft tatsächlich nur eine Demontage. Ist aber wirklich nicht schwierig, wenn man weiß, wie's geht - wenn nicht, kann man allerhand kaputt machen.

    An Werkzeugen benötigst Du: Schraubstock mit Polsterung (Pappe) für die Backen, Hammer (ca 250g), Splintentreiber 4mm, Splintentreiber 5mm, Schraubendreher 6mm und 8...10mm, Gabelschlüssel 13mm und ein kurzes Stück Flacheisen (10mm stark und ca 100mm lang, Breite ist nicht entscheidend - 30...50mm ist gut)

    Du gehst folgendermaßen vor:

    1. Schaft abschrauben

    2. Gewehr waagerecht, Abzug oben, unter Verwendung der Polsterung in Schraubstock einspannen, aber nicht zu fest! Die Außenhülse des Systems ist ja unten geschlitzt und verformt sich entsprechend leicht.

    3. Mit dem 5mm-Splintentreiber den Bolzen (die Drehachse) für den Spannhebel heraus klopfen. Ich schreibe hier bewußt "klopfen" - keine Gewalt, bitte! Versuche festzustellen, aus welcher Richtung er eingeschlagen wurde und schlage ihn entgegengesetzt heraus.

    4. Spannhebel mit Schubstange entfernen. Läßt sich aus der Kompressionshülse (das blanke Ding) aushaken.

    5. Bolzen vor dem Abzug rausschrauben. Die Teile der Abzugssicherung kannst Du dann entfernen.

    6. Mit dem 4mm-Splintentreiber die beiden 4mm-Zylinderstifte aus dem Endstück heraus klopfen - auch am besten entgegen der Richtung, in die sie eingeschlagen worden sind. Eingeschlagen wurden sie von der Seite aus, die bei den Löchern eine Einfräsung haben. Von der Seite aus dürfte übrigens auch der unter 3. beschriebene Stift eingeschlagen worden sein.

    7. Kompletten Abzug aus dem Endstück heraus nehmen.

    8. Das oben beschriebene Flacheisen in die Ausfräsung des Endstücks stecken und mit dem Hammer auf das freie Ende des Flacheisens im Gegen-Uhrzeigersinn schlagen (einige wohl dosierte Schläge!). Paß dabei aber auf, daß das Eisen eher im hinteren Bereich der Ausfräsung sitzt - weiter vorn würde es sich auf der Systemhülse abstützen und dann bekommst Du das Endstück nicht los, sondern verformst nur die Systemhülse.

    9. Wenn sich das Endstück gelockert hat, den Rest von Hand heraus schrauben. Aber Vorsicht! Wenn der letzte Gewindegang kommt, zeigt Dir die Feder, wie stark sie ist! ;) Du hast ja wohl die F-Version und da dürfte das nicht so schlimm sein.

    10. Das gesamte Innenleben läßt sich nun heraus ziehen. Achte dabei darauf, daß Du die Kolbendichtung nicht an irgendwelchen Graten beschädigst.

    Einbau der Teile in umgekehrter Richtung. Aber Du wirst alles neu fetten müssen. Fette die Kompressionhülse innen aber nicht zu stark! Es sollte so gut wie kein Fett in den Kompressionsraum gelangen. Auch die Außenseite das Kolbens sollte aus dem Grund nur sparsam gefettet werden, denn wenn da viel Fett ist, kann es leicht von dort an der Kolbendichtung vorbei in den Kompressionsraum rutschen. Welches Fett? Von Weihrauch habe ich dazu mal erfahren, daß ein normales Fett für den KFZ-Bereich gut ist. Molykote wäre ganz gut. Es gibt aber auch richtig zähe Fette - wenn du sowas nimmst, könnte es sein, daß Dir im Winter das Diabolo auf die Füße fällt, wenn es denn überhaupt heraus kommt. *lol*

    Viel Erfolg!

    Gruß airman

    edit: Paramags war schneller - hatte ja auch nicht so viel zu schreiben :))
    Peter, was Du da mit der beginnenden Verformung schreibst, ist das was ich meine - wenn man nicht weiß wie's geht, macht man was kaputt. Aber mit meiner Beschreibung sollte es einem einigermaßen handwerklich begabten Menschen gelingen. Das Gewinde ist übrigens M32x1,5 Rechts.

    2 Mal editiert, zuletzt von airman (17. November 2003 um 08:04)

  • Zitat

    Original von airman

    3. Mit dem 5mm-Splintentreiber den Bolzen (die Drehachse) für den Spannhebel heraus klopfen. Ich schreibe hier bewußt "klopfen" - keine Gewalt, bitte! Versuche festzustellen, aus welcher Richtung er eingeschlagen wurde und schlage ihn entgegengesetzt heraus.

    4. Spannhebel mit Schubstange entfernen. Läßt sich aus der Kompressionshülse (das blanke Ding) aushaken.

    ??? War das mein Fehler, warum ich den Kolben nicht rausbekommen habe?? ???

    :winke:

    Z-MAN :winke:

  • Hallo
    Heute hatte ich etwas Zeit und habe an meinem Gewehr weitergebastelt .
    Der Tipp mit dem Flacheisen und den leichten Schlägen war Prima ,
    zwar brauchte ich einige kräftige Schläge bis es sich löste aber danach ging alles wie geschmiert Feder und Kolben raus mit Verdünnung gereinigt ,eingefettet ,und zusammengebaut .
    Jetzt Schießt es wieder 1A , und beim Spannen ist kein Schaben zu hören.
    Danke an alle CO2 Fans.*lol*

    Gruß Peter