Wer kennt dieses uralte Luftgewehr ?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.170 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. August 2020 um 17:57) ist von Lonzoglunz.

  • Hallo Leute,

    ich habe von einem Freund ein wahrscheinlich sehr altes Luftgewehr geschenkt bekommen, das ich gerade restauriere. Was ich bisher übers Internet herausfinden konnte:
    Auf dem Lauf steht "Original". Diese Firma (Oskar Will) gab es mal vor gut Hundert Jahren in Zella-Mehlis und es gibt von diesem Gewehr auch zahlreiche Fotos im Netz.
    Das Kaliber sollte 6,3 mm sein. Da der Lauf, wie auch das übrige Gewehr, innen stark verrostet ist, messe ich 6 mm, also kommt 6,3 mm schon hin. Die Waffe hat einen Achtkantlauf, der sich, anders als bei modernen Luftgewehren, aber nicht komplett durchknicken lässt, sondern nur etwas, um zu laden. Gespannt wird mit einen Bügel, der in einem großen Schlitz unten im Schaft sitzt. Das erinnert mich optisch an den Unterhebelrepetierer von Winchester. Die Feder ist eigenartig: Es ist keine Schraubenfeder, sondern eine, wie es in der Einzelteilliste heißt; Flaschenfeder.
    Das Gewehr ist mit Sicherheit mindestens 100 Jahre als, wenn nicht älter. Lt. Internet soll es sich aber um Massenware handeln, wie sie z.B. an Schießbuden auf den damaligen Jahrmärkten verwendet wurde oder zum Schießen in heimischen Wohnzimmern.
    Ich habe alle Metallteile mit Entrosterpaste behandelt und bin mal gespannt auf das Ergebnis.
    Anbei noch ein paar Fotos.

    Viele Grüße
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  • Das sind die recht berühmten Oscar Will Bügelspanner. Eigentlich ganz tolle Stücke.
    Hoffe den bekommst du wieder auf die Reihe.

    Es war zwar mal Massenware aber es gibt nicht mehr so viele.

    Die gab es auch als Kurbelspanner.

  • Hallo zusammen,

    inzwischen habe ich das alte "Original"-Gewehr halbwegs wieder hergerichtet. Die rostigen Teile habe ich über Nacht mit Rostlöserpaste (Rust Delete) "eingelegt" und dann mit einer rotierenden Drahtbürste metallisch blank gebürstet.
    Brünieren will ich sie nicht, weil das alte Metall sichtbar bleiben soll. Auch an den beiden Holzschäften mache ich weiter nichts, außer dass ich sie mit Waschbenzin grob von der Schmiere gereinigt habe. Den fehlenden Deckel links habe ich aus Messingblech hergestellt. Leider ist der Abzug abgebrochen; vielleicht setze ich einen passenden dran (hartlöten), evtl. von einem alten Karabiner. Mal sehen, was mir in die Finger fällt.
    Schießen tut das Gewehr nicht mehr. Die Kolbendichtung (Leder) ist stark verschlissen. Ich habe sie zwar über Nacht in Ballistol eingelegt, aber das hat auch nicht mehr viel gebracht.
    Da ich das Gewehr in Einzelteilen bekommen habe, stellte sich der Zusammenbau nicht ganz so einfach dar. Besonders das Spannen der Flaschenfeder und die Reihenfolge des Zusammenbaus war nicht so leicht. Aber schließlich hat alles irgendwann geklappt und jetzt fehlt mir nur noch ein passender Platz zum Hinhängen.

    Viele Grüße

    Lonzoglunz


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