Beiträge von Lonzoglunz

    Hallo zusammen,

    inzwischen habe ich das alte "Original"-Gewehr halbwegs wieder hergerichtet. Die rostigen Teile habe ich über Nacht mit Rostlöserpaste (Rust Delete) "eingelegt" und dann mit einer rotierenden Drahtbürste metallisch blank gebürstet.
    Brünieren will ich sie nicht, weil das alte Metall sichtbar bleiben soll. Auch an den beiden Holzschäften mache ich weiter nichts, außer dass ich sie mit Waschbenzin grob von der Schmiere gereinigt habe. Den fehlenden Deckel links habe ich aus Messingblech hergestellt. Leider ist der Abzug abgebrochen; vielleicht setze ich einen passenden dran (hartlöten), evtl. von einem alten Karabiner. Mal sehen, was mir in die Finger fällt.
    Schießen tut das Gewehr nicht mehr. Die Kolbendichtung (Leder) ist stark verschlissen. Ich habe sie zwar über Nacht in Ballistol eingelegt, aber das hat auch nicht mehr viel gebracht.
    Da ich das Gewehr in Einzelteilen bekommen habe, stellte sich der Zusammenbau nicht ganz so einfach dar. Besonders das Spannen der Flaschenfeder und die Reihenfolge des Zusammenbaus war nicht so leicht. Aber schließlich hat alles irgendwann geklappt und jetzt fehlt mir nur noch ein passender Platz zum Hinhängen.

    Viele Grüße

    Lonzoglunz


    Hallo Leute,

    ich habe von einem Freund ein wahrscheinlich sehr altes Luftgewehr geschenkt bekommen, das ich gerade restauriere. Was ich bisher übers Internet herausfinden konnte:
    Auf dem Lauf steht "Original". Diese Firma (Oskar Will) gab es mal vor gut Hundert Jahren in Zella-Mehlis und es gibt von diesem Gewehr auch zahlreiche Fotos im Netz.
    Das Kaliber sollte 6,3 mm sein. Da der Lauf, wie auch das übrige Gewehr, innen stark verrostet ist, messe ich 6 mm, also kommt 6,3 mm schon hin. Die Waffe hat einen Achtkantlauf, der sich, anders als bei modernen Luftgewehren, aber nicht komplett durchknicken lässt, sondern nur etwas, um zu laden. Gespannt wird mit einen Bügel, der in einem großen Schlitz unten im Schaft sitzt. Das erinnert mich optisch an den Unterhebelrepetierer von Winchester. Die Feder ist eigenartig: Es ist keine Schraubenfeder, sondern eine, wie es in der Einzelteilliste heißt; Flaschenfeder.
    Das Gewehr ist mit Sicherheit mindestens 100 Jahre als, wenn nicht älter. Lt. Internet soll es sich aber um Massenware handeln, wie sie z.B. an Schießbuden auf den damaligen Jahrmärkten verwendet wurde oder zum Schießen in heimischen Wohnzimmern.
    Ich habe alle Metallteile mit Entrosterpaste behandelt und bin mal gespannt auf das Ergebnis.
    Anbei noch ein paar Fotos.

    Viele Grüße
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    Hallo,
    habe den Leerkolben wieder so eingesetzt, wie ich ihn vorgefunden habe, also bündig mit dem Zylinderende. Die 2 mm habe ich erreicht, wenn ich die Zahnräder - versuchsweise - um einen Zahn versetzt einbaue. Das Runterschleifen der Justierscheibe auf einer Glasplatte mit Schleifpapier funktioniert natürlich nicht, aber ich habe die Möglichkeit, eine Planschleifmaschine mit Magnethalterung zu benutzen.

    Was mich noch interessiert: Es gibt ja für das Modell 60 wegen des Doppelkolbensystems wahrscheinlich keine stärkeren Federn und damit auch nicht die Möglichkeit, über 7,5 Joule zu kommen. Ich habe mir natürlich den kompletten Reparatursatz gekauft und eingebaut. Was ist aber, wenn man die alten Federn einfach nur reckt ???
    Ich vermute, dass der Erfolg nicht von langer Dauer ist, weil sich innerhalb der Federn über die Jahre so etwas wie eine Materialermüdung gebildet hat, die nach dem Recken wieder zu einem stärkeren Setzverhalten führt, als bei einer neuen Feder.
    Was ist eure Meinung ?

    Lonzoglunz

    Hallo nochmal,

    habe gerade mal beim WZ Gotha nachgeschaut: Die Scheiben gehen in Schritten von 0,2 mm von 0,2 bis 1,4 mm, also 2,3 gibt es gar nicht.
    Auf die einfachste Lösung bin ich noch überhaupt nicht gekommen: Ich schleife von der vorhandenen Scheibe einfach 0,6 mm ab, dann bin ich auch bei 0,4 mm. Planschleifen ist bei mir kein Problem.
    Was hältst du davon ???

    Lonzoglunz

    Hallo KannDasNicht,

    ich glaube, du hast mich falsch verstanden, oder ich habe mich nicht präzise genug ausgedrückt. Also schön der Reihe nach:
    Ich habe die beiden Kolben mit neuen Dichtungen, samt Federn, Steuerrädern und Schrauben eingebaut und dann die Federspannvorrichtung entspannt. Noch unter Spannung war die rückseitige Fläche der Dichtung 1 mm tief im Zylinder eingefahren und Zahnrädchen und Achsschrauben ließen sich ganz leicht und ohne jeden Widerstand montieren. Nehme ich aber jetzt den Druck der Spannvorrichtung weg, bewegt sich der Leerkolben wieder um 1 mm heraus - Aufhebung des Zahnspiels - die Dichtungsfläche steht jetzt also genau bündig mit dem Zylinderende. So habe ich das auch vorgefunden. Lege ich jetzt die Einstellscheibe auf die Dichtung, dann ist der Spalt 1 mm, und nicht 0,3 mm. (Die Scheibe ist 3 mm stark, der obere Bund ist 2 mm dick, verbleibt also noch ein Millimeter, den ich auch exakt mit der Fühlerlehre messen kann, wenn die Scheibe mit leichtem Druck auf der Dichtung aufliegt. Bei dieser Stellung der Zahnstangen und der Zahnräder kann ich also gar nichts machen. Um einen kleineren Spalt zu erreichen, müsste ich die Stellung der maßgeblichen Teile um jeweils einen Zahn verändern, das habe ich schon ausprobiert, aber dann steht die Dichtung exakt 2 mm tief im Zylinder. Um jetzt auf ein Spaltmaß 0,3 mm zu kommen, müsste ich eine Justierscheibe mit einer neuen Bundhöhe von 2,3 mm haben, richtig ??? Gibt es die überhaupt ???
    Das Ganze lässt sich auch in dem jetzigen Zustand zusammenbauen. Wenn ich dann die Verschlussschraube mit den beiden Scheiben aufschraube, kommt irgendwann der Punkt, wo die Scheiben beim Schüttelversuch nicht mehr klappern. Dieser Punkt lässt sich ziemlich wiederholgenau finden. Dann ist die Verschlussschraube aber noch lange nicht am Gewindeende. Sie lässt sich problemlos soweit bis ans Ende schrauben, dass sich die Sicherungsschraube eindrehen lässt. Bei diesem Bis-zum-Ende-Schrauben drücke ich die Scheibe um das Spaltmaß von einem Millimeter und damit auch den Leerkolben tiefer in den Zylinder, bis der Bund der Scheibe aufliegt. Erst dann lässt sich auch das Ganze in den Schaft einsetzen, sodass man die beiden Schrauben vorne am Schaft und die dritte am Abzugsbügel einschrauben kann. Die Verschlussschraube MUSS also bis zum Ende aufgeschraubt werden, anders geht es überhaupt nicht. Ich hoffe, du hast jetzt verstanden, welches Problem ich habe.
    Ich werde mal beim WZ Gotha nachsehen, wenn die ihren Internet-Shop inzwischen wieder geöffnet haben, in welchen Abstufungen es diese Justierscheiben gibt.
    Ich melde mich wieder, was das gegeben hat. Sollte es diese 2,3 mm-Scheibe nicht geben, dann muss ich mir notgedrungen eine drehen. Ist aber auch kein Problem.

    Mach´s erstmal gut

    Lonzoglunz

    Hallo KannDasNicht,

    heute habe ich die Diana wieder auseinander genommen und die Blocklängen der neuen Federn mit denen der alten Federn verglichen. Dazu habe ich die Federn auf eine Gewindestange M8 bzw. M6 geschoben und dann mit jeweils zwei Muttern auf Block gedrückt (siehe Fotos)

    Wie man sieht, haben alte (147,2 mm) und neue (146,6 mm) Feder in etwa dieselbe Blocklänge, die neue ist sogar noch etwas kürzer als die alte. Das konnte also nicht der Grund für das Blockieren sein.
    Die Stellung des Leerkolbens hatte ich mir bei der Demontage gemerkt: Die Dichtung schloss bündig mit dem Ende des Zylinders ab. Nachdem ich deine Zeichnung bekommen hatte, wollte ich die ca. 0,3 mm Abstand zwischen Zylinderende und Justierscheibe einstellen. Ich habe also mit meiner Spannvorrichtung den Leerkolben entsprechend tief eingeschoben, bis der ca. 1 mm zwischen rückwärtiger Fläche der Leerkolbendichtung gegeben war. In dieser Stellung habe ich die beiden Zahnrädchen eingesetzt und die beiden Achsenschrauben ganz leicht und ohne Werkzeug hineingeschraubt. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Parallelität auf beiden Seiten gegeben ist. Nehme ich dann den Druck der Spannvorrichtung weg, stellt sich der Leerkolben wieder so ein, dass die Dichtung bündig mit dem Zylinderende steht, also genauso, wie ich sie bei der ersten Demontage vorgefunden habe. Setze ich jetzt die Justierscheibe auf, dann sind das keine 0,3 mm mehr, sondern 1 ganzer Millimeter ! Diese 0,3 mm zu finden, habe ich mehrfach versucht, aber es will mir einfach nicht gelingen. Verstelle ich die Zahnräder auch nur um einen Zahn und richte sie wieder parallel und leichtgängig aus, dann erreiche ich nach Wegnahme des Spanndrucks 2 mm . Dabei liegt dann die Justierscheibe spielfrei auf dem Zylinder und nicht mehr auf der Dichtung auf. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht richtig sein kann, weil dann der Leerkolben beim Schuss keinen festen Anschlag mehr hat und der Schlag voll auf die Verzahnung geht. Also habe ich alles wieder so eingestellt, wie ich es vorgefunden habe.
    Außerdem trat auch mit den neuen Federn der Effekt nicht mehr auf, dass sich der Lauf beim Spannen nicht mehr vollständig durchknicken ließ. Ich führe das darauf zurück, dass ich die Federn satt mit Lithiumfett eingeschmiert habe. Möglicherweise hatten sich die kleinen Federn mit der großen irgendwie verhakt, keine Ahnung. Jedenfalls funktioniert jetzt wieder alles und die Schussleistung ist auch sehr gut.
    Jetzt heißt es, den Diopter auf dem Schießstand einzustellen. Bin mal gespannt, was die ehemalige Ruine von Luftgewehr noch an Präzision hergibt.

    Viele Grüße ans Forum

    Lonzoglunz

    Ja toll, KannDasNicht, -anscheinend kannst du das doch- recht vielen Dank !!!

    Den Wert 0,3 mm hatte ich schon aus einem amerikanischen Video bei Youtube, habe der Angabe aber nicht so recht glauben wollen. Zumindest habe ich jetzt eine "zweite Meinung" und sogar eine offizielle Anleitung. Viel wichtiger ist m.E. aber das Maß "ca. 1 mm", gemessen vom Ende des Zylinders bis zur Stirnfläche der Dichtung. Ich habe nach der Reparatur erst einen Probeschuss gemacht und alles hat sich beim Schuss "normal" angefühlt. Trotzdem besteht offenbar Gefahr eines Zahnbruchs. Deshalb werde ich das Ganze nochmal auseinandernehmen und nachmessen.

    Noch etwas ist mir aufgefallen: Nach dem Einbau der neuen Dichtungen und Federn ließ sich der Lauf nicht mehr, wie gewohnt, vollständig durchknicken, sondern nur noch bis zu einem Winkel von ca. 60°.
    Ich fand heraus, dass die Feder(n) auf Block geht, d.h. dass die Windungen aufeinander liegen und somit kein weiterer Spannweg mehr möglich ist. Nach dem Wiedereinbau des alten Federsatzes war wieder alles In Ordnung. Also habe ich die Federn verglichen:
    neu: Große Feder: ungespannte Länge: 435 mm, Federdrahtdurchmesser: 1,9 mm, Anzahl der Windungen: 81
    Kleine Federn: ungespannte Länge: 210 mm, Federdrahtdurchmesser: 1,3 mm, Anzahl der Windungen: 59

    alt: Große Feder: ungespannte Länge: 410 mm, Federdrahtdurchmesser: 1,9 mm; Anzahl der Windungen:79
    Kleine Federn: ungespannte Länge: 200 mm, Federdrahtdurchmesser: 1,3 mm, Anzahl der Windungen: 58

    Dass die neuen Federn etwas länger sind als die alten, erkläre ich mir mit dem Setzverhalten der alten über die Jahre des Gebrauchs. Federdrahtdurchmesser sind bei allen Federn gleich. Eigentlich kann es nur an der Anzahl der Windungen der großen Feder liegen (neu: 81; alt: 79, also 2 Windungen mehr). Man sollte meinen, dass das nichts ausmacht, aber ein zweimaliger Versuch - Ausbauen und erneutes Einbauen - zeigte keine Veränderung. Die Federenden lagen dabei stets am Kolbenboden auf, ich wüsste also nicht, was ich bei der Montage hätte falsch machen können. Ich vermute mal, dass es die große Feder ist, die auf Block geht.
    Beim WZ Gotha sagte man mir, dass alle vorhandenen Federn 81 Windungen hätten und dass man nicht verstehen kann, warum das bei mir nicht funktioniert. Man riet mir, die neue Feder um 2 Windungen zu kürzen, die Enden anzulegen und plan zu schleifen. Das werde ich bei der erneuten Demontage auch machen. Ich habe die alten Federn zwar kräftig gereckt, aber ich nehme an, dass im Lauf der Jahre doch eine gewisse Ermüdung eingetreten ist.
    Deshalb werde ich die neuen Federn überarbeiten und einbauen.
    Apropos 7,5 Joule: Ich habe bei Youtube zahlreiche Videos gefunden, bei denen stärkere Federn eingebaut wurden. Das sieht z.B. bei Anschütz ziemlich einfach aus. Aber ich nehme an, dass es für die Diana 60 wegen des Doppelkolbensystems keine stärkeren Federn gibt, oder ??? Also vermutlich nix mit stärkerem Federdrahtdurchmesser, längerer Feder (außer Recken), usw.
    Ich melde mich nochmal, wenn ich mit dem Umbau fertig bin.

    Viele Grüße

    Lonzoglunz

    Hallo zusammen,

    ich bin neu im Forum und möchte mich erstmal vorstellen. Ich bin 69 Jahre alt, von Beruf Maschinenbauingenieur, jetzt Rentner, gelernter Werkzeugmacher und bastele und repariere hobbymäßig gern an allen möglichen Arten von Waffen. Als ich noch Lehrling war, und Werkzeugmaschinen zur Verfügung hatte, habe ich schon sehr präzise Umbauten gemacht; das meiste "nicht ganz legal". Aber das war Anfang der 70er und damit längst verjährt und ich will jetzt auch nicht näher darauf eingehen.
    Ich habe vor einiger Zeit von einer Bekannten ein altes Luftgewehr geschenkt bekommen. Es war schon arg ramponiert und hatte so gut wie keine Durchschlagskraft mehr; man konnte der Kugel quasi hinterherschauen. Es ist eine Diana Modell 60 mit Doppelkolbensystem und damit rück- und prellschlagfrei. Die Firma Diana hat m.W. damals dafür ein Patent angemeldet. Ich habe mir vom Waffencenter Gotha einen Reparatursatz besorgt und das Gewehr auseinander genommen und mir dafür aus einer großen Schraubzwinge eine Federspannvorrichtung gebaut. Dafür hatte ich mir bei Youtube vorher erstmal einige Videos angeschaut. Der Ausbau des Federpakets und der Austausch der Dichtungen war kein Problem.
    Jetzt aber zu meiner Frage.
    Der Luftkolben hat als festen Endanschlag den Boden des Luftdruckzylinders. Der Leerkolben sah beim Ausbau so aus, als würde die Dichtung planbündig mit dem Ende des Zylinders, also da, wo das Gewinde ist, abschließen.
    Frage: Gibt es vielleicht irgendein Einstellmaß, das man beachten muss ??? Wenn man genau in dieser Stellung die beiden Zahnrädchen, die die Zahnstangen rechts und links von Luft- und Leerkolben verbinden, zwischen den Zahnstangen einsetzt, dann lassen sich die beiden Verschlussmuttern mit den Lagerzapfen für die Zahnräder ganz leicht einsetzen und ganz locker verschrauben. M.M. kann das schon mal nicht verkehrt sein.
    Oder hat jemand von euch bessere Informationen ???
    Für mich war es das erste Mal, dass ich an so einem System gearbeitet habe und die Funktion der Diana ist jetzt auch wieder einwandfrei, besonders die Durchschlagskraft ist mit der neuen Dichtung enorm gestiegen, zumal ich die große Feder auch noch um ca. 5 cm gegenüber ihrer Ursprungslänge gereckt habe.
    Über eine Antwort von euch würde ich mich sehr freuen.

    Lonzoglunz